De Maconnieke Encyclopedie zoekt


Een ogenblik !

Inhoud:
ARCHITEKTONISCHE TAFEL,
ARCHIV,
ARENBERT, AUGUST MARIE RAYMOND
AREOPAG,
AREOPAGITEN,
ARGENTINIEN,
ARGETOIANU COSTANTINO,
ARGONAUTENORDEN, ANDROGYNER ORDEN,
ARGÜELLES, AGUSTIN,
ARIENS KAPPERS, ADRIAAN,
ARISTOKRATIE.
ARIZONA,
ARK
ARKADISCHE GESELLSCHAFT ZU PHYLANDRIA,
ARKANSAS,
ARLEQUIN FRANC-MAÇON,
ARMEELOGEN, MILITÄRLOGEN,
ARMENPFLEGE,
ARMENPFLEGER, ALMOSENIER
ARMENWESEN.
ARMIGER,
ARRAS,
ARS LATOMORUM,
ARS QUATUOR CORONATORNM,
ARS REGIA
ARTICLES OF UNION
ARTOIS, GRAF V.,
ASHLAR,
ASHMOLE, ELIAS,
ASHMOLEAN-MUSEUM
ASIATISCHE BRÜDER,

Architektonische Tafel,
in manchen Großlogen Bezeichaung für Protokoll, Verhändlungs schrift.
Archiv,
verwaltet vom Logenarchivar, die sammlung aller auf die Geschichte der L., bezw. Gr.L. bezüglichen Akten und Dokumente. Den Archiven wird leider in vielen Logen nicht die nötige Aufmerksamkeit zugewendet. Daher hat ter "Verein deutscher Freimaurer" eine Anleitung zur Führung von Logenarchiven herausgegeben, die Befolgung verdient.
Arenbert, August Marie Raymond
Prinz von, bekannt als Graf La Marck. n 1753 in den Niederlanden, t 1833, stand in französischen Diensten, kämpfte in Indien und Amerika, Mitglied der konstituierenden Nationalversammlung, nach Absetzung des Königs General in der niederlandischen Armee führte seinen Freund Mirabeau (s d.) mit Ludwig XVI. zusammen, war Mitglied des 1804 gegründeten Suprême Conseil des A. u. A. Schottischen Ritus von Frankreich.
Areopag,
ursprünglich der Areshügel bei Athen, Sitz des gleichnamigen obersten Gerichtshofes, in der Freimaurerei- Tribunal der Kadosch-Ritter (s. d.), Werkstätte, in der der 30 Grad des A. u. A. Schottischen Ritus bearteitet wird. In einigen Hochgradsystemen Klasse von Graden.
Areopagiten,
Titel der führenden ersten Mitglieder des Illuminatenordens (s. d.).
Argentinien,
Südamerikanische Republik Hauptstadt Buenos Aires. Wie in ganz Südamerika, lauft—vor allem— auch in A. die Frühgeschichte der Freimaurerei mit jener der Unabhängigkeitsbewegung zusammen. Sie knüpft mittelbar an den Namen des Freiheitshelden Miranda (s. d.) an. Die erste Loge in Buenos Aires wurde von dem in Baltimore aufgenommenen Portugiesen Juan de Silva Cordeiro unter dem Namen "San Juan de Jerusalén de la felicidad de esta parte de America" in der Straße ,Santisima Trinidad" errichtet.
Als Gründungsjahr galt im allgemeinen 1807 Theo Alemann (Mitteilungen der Großloge "Zur Sonne", Or. Bayreuth, 1925/26) gibt 1801 an). Unter dem Druck der Spanier konnte sich aber diese Loge nicht recht entwickeln. Sie ging 1810 nach dem Tode ihres Gründers, wieder ein. 1806, bei der ersten Besetzung von Buenos Aires durch die Engländer, die nach der Schlacht von Trafalgar unter Lord Beresford die Expedition nach dem La Plata unternahmen, entstanden in deren Reihen zwei Logen, "La Estrella del Sur" und "Hijos de Hiram". Mit dem Abzug der Truppen war die Tätigkeit dieser Bauhütten zu Ende. 1812 traf auf der Fregatte "George Canning" Oberstleutnant José de San Martin (später als General der "Washington Südamerikas") mit einer Reihe von Offizieren in Buenos Aires ein, die gleich ihm berufen waren, bei der Befreiung der Heimat eine große Rolle zu spielen.
Um die patriotische Bewegung zu fördern, errichtete San Martin mit diesen, getreu den von Miranda empfangenen Lehren, anfangs 1812 die Loge "Lautaro", unter deren Mitgliedern in großer Zahl auch andere der Männer waren deren Namen in dem Ringen um die Unabhangigkeit Gemeingut des argentinischen Volkes wurden. Der mit San Martin gekommene Matias Zapiola, der spätere Brigadegeneral, war Sekretär. Seine Gedenktafel auf dem nach ihm benanaten Platz in der argentinischen Hauptstadt nennt ihn nicht nur als Unabhängigkeitskämpfer, söndern auch als Gründer der Loge "Lautaro". Die Loge arbeitete in den drei Symbolischen Graden. Eine höhere Abteilung, "Gran Logia de Buenos Aires", bearbeitete den Rosenkreuzer-, bezw. KadoschRittergrad. Diese obere Abteilung namentlich war der Sammelpunkt der führenden argentinischen Patrioten, die darauf bedacht waren, die einmal errungenen Freiheiten zu erhalten und auszabauen.

Auch in den folgenden Jahrzehnten standen zahlreiche bedeutende Staatsmänner in den Reihen der Freimaurer. Namen, die heute in allen Stadten immer wieder in den Straßenbenennungen wiederkehren, zierten die Logenprotokolle. Neben dem bereits genannten: Alvea Mitre, Rivadavia, Lopez, Urquiza, Sarmiento, aber auch viele Persönlichkeiten, die dann berüfen waren, in anderen der jungen südamerikanischen Republiken Führer zu werden. Verschiedene auswärtige Großlogen traten gründend auf, der Großorient von Frankreich und die Großloge von England vor allen.

In argentinischen Logen sammelten sich auch viele der Männer, die angesichts der Proskriptionen in Chile, Brasilien und Uruguay ins Exil gingen Seit den fünfziger Jahren gründeten sich besonders zahlreiche Logen, so 1856 die "Union del Plata", die "Confraternidad Argentina", dann "Consuelo del Infortunio", "Tolerancia" "Regeneracion", "Lealtad" und "Constancia".

1857 entstand ein "Oberster Rat und Großorient", der 1860 in einem Abkommen mit der Großloge von England die Bedingungen festsetzte, unter denen letztere 1861 für die Logen ihrer Lehrart eine Distrikts-Großloge errichtete. Die weitere Entwicklung war dann ungleichmäßig- Schismen blieben auch der argentinischen Freimaurerei nicht erspärt. Auch heute gibt es neben dem als regular anerkannten "GranOriente de la Republica Argentina", der vor einiger Zeit durch Vertrag seine Verwaltung von der des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus getrennt hat, eine irregulare National-Großloge. Der Großorient, der nach dem Schottischen Ritus arbeitet, umfaßt in 61 Logen 1500 Mitglieder. Adresse: Calle Cangallo 1242, die auch jene des Supremo Consejo ist. Der Großorient unterhalt eine Knabenanstalt für Freimaurerwaisen. Eine Sehenswärdigkeit ist seine 20.000 Bande umfassende Bibliothek, zu deren Kosten die Regierung jahrlich einen ansehnlichen Betrag beisteuert. Die englische Distrikts-Großloge umfaßt in A. 26 Logen; dem Großorient von Spanien unterstehen in einer eigenen Filial Hispano-Argentino 10 Bauhütten, dem Großorient von Frankreich die bekannte Loge "L'Amie des Naufragés", zur Großloge von Hamburg gehören die Logen ,Teutonia" in Buenos Aires und "Libertas" in Rosario de Santa Fé. In A. ist als erstem südamerikanischen Staat eine eingehende Geschichte seiner Freimaurerei erschienen: "Las Sociedades Secretas, Politicas v, Masònicas en Buenos Aires von Martin V Lazeano (2 Bande, Buenos Aires 1927).
Argetoianu Costantino,
rumanischer Staatsmann, 1871, wiederholt Minister. seit April 1931 Finanz- und Innenminister im Koalitionskabinett Jorga, mit Averescu Gründer der rumanischen Volkspartei ist Mitglied des Obersten Rates des A. u. A Schottischen Ritus von Rumanien und wurde wegen seiner Zugehörigkeit zum Bund in der freimaurerfeindlichen Presse wiederholt angegriffen.
Argonautenorden, androgyner Orden,
gegr. 1772 von einem Freimaurer, dem braunschweigschen Hofrat Paul August Schrader, nach anderer Quelle von Konrad v. Rhetz, mit einem an die hellenische Sagenwelt sich anlehnenden Ritual, das in einem Tempel auf einer Insel des Teiches von Riddagshausen bearheilet wurde. Ritual und Symbolik waren der Schiffahrt entnommen. Es gab einen "Großadmiral", einen "Steuermann", "Schiffsgeistlichen" uev.. Der Orden löste sich um 1787 auf.
Argüelles, Agustin,
spanischer Politiker und Diplomat, 177S, t l844, Tutor der Königin Isabella, war Freimaurer.
Ariens Kappers, Adriaan,
Kaufmann in Amsterdam, führender hollandischer Freimaurer, * 1873, aufgenommen in der Loge "Willem Fredrik", Zweiter Großaufseher des Großostens der Niederlande, Mitglied der "Ronde Tafel".
Aristokratie.
1. s. Adel. 2. Von Freimaurern selbst wird mitunter die Meinung in Wort und Schriftvertreten, die Freimaurerei sei eine "aristokratische Einrichtung". Hier liegt eine bedauerliche Begriffeverwechslung vor. Aus dem Umstand, daß die Freimaurerei eine gewisse Auslese der Geeigneten bei der Aufnahme treibt und einen "Adel der Gesinnung" verlangt, darf nicht geschlossen werden, daß sie nach Wesen und Aufbau aristokratisch sei. Eine aristokratische Freimaurerel würde sich sebst widerlegen. Gerade im Gegenteil: Die Freimaurerei kann nicht anders sein als demokratisch, wofür der Wortlaut der "Alten Pflichten" genügend Grundlagen und Beweise liefert.
Arizona,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die 1882 gegründete Großloge zahlte 1930 38 Logen mit mehr als 6700 Mitgliedern. Adresse: Masonic Temple, Tucson, Arizona.
Ark
(engl.), der Kasten, die Lade. Daher auch "Noah's Ark" ("als Noah aus dem Kasten war!"). In der amerikanischen Royal-Arch-Fassung in dreierlei symbolischer Bedeutung: 1. "A. of Noah or of Safety", Noahs Arche, 2. "A. of Covenant or of Moses", Bundeslade, und 3. "Substitute A. or of Zerubbabel", die Lade Zerubabels.
Arkadische Gesellschaft zu Phylandria,
1759 gegründeter Schäferorden, gestiftet von Mitgliedern der Familie des Fürstlich Ysenburgischen Rates F. C. von Buri auf Gut Neuhof bei Offenbach am Main. Die Gesellschaft hatte ursprünglich wohl rein literarische Ziele, bis Ludwig Ysenburg von Buri ihr freimaurerische Formen gab und die Ideale der Schäferdichtung mit den titterliches des maurischen Templertums verband. 1764/65 wurden die Sitzungen ganz nach Logengebrauchtum abgehallten. Der Orden nahm auch Madchen auf und bestand zumeist aus Jugentlichen. Buri den ein in Neuhof einquartierter Offizier des Schweizerregiments mit Hochgraden vertraut gemacht hatte, hieß als Ordensoberer "Archon" und verlangte von den Mitgliedern, im Notfall ihr Blut für ihn herzugeben. Er unterschied "gemeine Glieder" und, Edelfreie" und betonte aufs stärkste den christlichen Charakter der Gesellschaft, die mit der Zeit in sieben Graden arbeitete. 1764 bewarb sich der 15jährige Goethe in zwei Schreiben um Aufnahme, fand diese aber nicht. Dagegen wurde der gleichaltrige Prinz Ludwig von Hessen, der sich fast gleichzeitig mit Goethe angemeldet hatte, mit Freuden zugelassen.
Das hessische Staatsarchiv in Darmstadt verwahrt die Eintrittsurkunde, worin der Prinz dem Vorsitzenden der Jugendloge gelobt, "alles, Waß die Arkadische Gesellschaft betrifft, in allen Fallen za verschweigen und allem dem gehörig nachzukommen, was von einem Mitglied gefordert wird". Weitere hessische Prinzen und Prinzessinnen traten bei, und da auch aus der üibrigen Hofgesellschaft und den höheren Bürgerkreisen Darmstadts Zuwachs kam, wurde der Sitz der Loge dorthin verlegt; im August 1768 übernahm Prinz Ludwig selbst als "Archon Palämon" den Vorsitz der nun zu einer förmlichen Loge herangewachsenen A. G. Sie unterschied sich von den Freimaurerlogen nur durch die Aufnahme weiblicher Mitglieder, freilich nur solcher von Adel Als dann Prinz Ludwig in die Frankfürter Loge "Zu den drei Disteln" aufgenommen worden war, machte er aus der A. G. die "Loge des hl. Ludwig derer Arkadier". (Vergl. Lang, "Aus dem 0rdensleben des 18. Jahrhunderts", Heilbronn 1929-)
Arkansas,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Erste Loge 1819, Großloge gegr. 1838. Sie zahlte 1930 in 519 Logen rund 38.500 Mitglieder. Die Gr.-L. unterhält ein Waisenhaus (Masonic Orphans Home) in Batesville und gewährt kranken Eindern Freiplatze im Staatssanatorium in Boonsville, in dem auch eine "Masonic Tüberculous Children's School" untergebracht ist. Adresse: Masonic Temple, Little Rock, Arkansas
Arlequin Franc-Maçon,
zweiaktige freimaurerinche Komödie eines unbekannten Autors, wurde im 18. Jahrhundert von der beruhmten französischen Theatergruppe Nicolet aufgeführt, die zuerst auf den Jahrmärkten gastierte, dann unter Ludwig XV. am Boulevard du Temple in Paris ihre eigene feste Bühne errichtete. Das Stück erschien auch auf der englischen Bühne. Im Dezember 1780 wurde im Royal Theatre in Covent Garden nach einem Lustspiele "The Suspicious Husband" eine Pantomime "Harlequin Free Mason" aufgeführt, die in der zeitgenössischen Theaterkritik (so: "History of the Theatres in London", 1796) als die beste Pantomime bezeichnet wird, die seit langem in England gegeben wurde und die volle Hauser machte. Die Texte der Gesange stammten von Charles Dibdin, die Musik von Reinhold und Wewitzer. Die Songs, Duettos, Glees usw. der Pantomime erschienen auch gedruckt und scheinen viel gekauft worden zu sein, denn es eind drei Auflagen bekanntgeworden Die Texte sind abgedruckt in A. Q. C Bd XXI 1908. Darunter findet sich auch die Maurerhymne "Hail masonry, thou art divine", die bereits 1723 gedruckt wurde.
Armeelogen, Militärlogen,
s. Feldlogen.
Armenpflege,
s. Wohlfahrtspflege.
Armenpfleger, Almosenier
(franz. aumônier, hospitalier, engl. almoner), Logenfunktionar, dessen Aufgabenkreis die Wohlfahrtspflege (s. d.) bildet.
Armenwesen.
Die Alten Pflichten befehlen, einen dürftigen Bruder nach Maßgabe der eigenen Mittel zu unterstützen, ebenso schon die altesten Freimaurerrituale . An der Teilnahme an einer Logenarbeit Verhinderte sind verpflichtet ihrem Entschuldigungsschreiben einen Almosenbeitrag beizuschließen. In Weimar wurde bei der jedesmaligen Herumsendung der Einladungen durch den dienenden Bruder diesem eine Armenbuchse mitgegeben, damit die am Besuche verhinderten Brüder durch eine freiwillige Gabe die Loge bedenken können.
Armiger,
Knappe, auch Socius ordinis, Novizengrad der Strikten Observanz.
Arras,
Kapitel von (Souverain Chapitre primatial et métropolitain de Rose— Croix sous le titre distinctif d'Ecossais Jacobite), angeblich 1745 von dem Prätendenten Karl Eduard Stuart gegründetes erstes Rosenkreuzerkapitel, an das sich ein Großteil der die Schottische Maurerei (s. d.) betreffenden Legenden knupft. Für die wirkliche Existenz des K. v. A. haben sich keine authentischen Unterlagen beibringen lassen.
Ein in zahlreichen Abschriften vorliegendes vorgebliches Patent ("Bulle") des Anwarters auf den englischen Königsthron, in dem die Kapitelgründung ausgesprochen und mehrere bekannte Freimaurer von Arras (darunter Robert Spiers, der Großvater von Robespierre) zu dessen Leitern bestimmt wurden, wurde zwar von manchen Forschern (so Thory, Daruty, de Loucelles, Bord) für echt angesehen, war aber sicherlich spätere Fabrikation. Diese fand, Lantoin e zufolge, wohl in dem Augenblick statt, als die Loge "La Constance" in Arras, um Tochterlogen gründen zu können, sich zur "Mere Loge Ecossaise et Anglaise" erklärte und möglicherweise ihr Prestige durch die vermeintliche Verbindung mit dem Haus Stuart zu heben gedachte (s. Stuarts).
Ars latomorum,
s. Latomia.
Ars Quatuor Coronatornm,
being the Transactions of the Quatuor Coronati Lodge Nr. 2076 London, heißen die Veröffentlichungen der beruhmten Londoner Forscherloge, die jahrlich in drei bis vier Heften erscheinen und heute (1931) bereits 42 Bände füllen. Die Zeitschrift ist durch ihre Reichhaltigkeit und wissenschaftliche Grundlichkeit das vornehmste freimaurerische Archiv geworden. In ihr wurde das Quellenmaterial besonders der Frühgeschichte der Freimaurerei derart umfassend dargestellt, daß die ..Transactions" zum unentbehrlichen Rustzeng aller freimaurerischer Forschung geworden sind. Die Zeitschrift wird nur an Mitglieder der Loge und des Korrespondenzzirkels abgegeben. Redakteur ist derzeit Lionel Vibert, London.
Ars regia
(lat.), Königliche Kunst, Freimaurerei
Articles of Union
(1813), s. Union, Articles of.
Artois, Graf v.,
s. Karl X.
Ashlar,
im Englisch en Bezeichnung für den Stein. Man unterscheidet: Rough A. und Perfect A. den rauhen und den behauenen Stein (s. d.).
Ashmole, Elias,
einer der größten englischen Gelehrten des 17. Jahrhunderts, wohl der älteste berühmte "spekulative" Freimaurer. * 1617, t 1692. Polyhistor von vielen Graden: Offizier, Physiker Astrolog, Rechtsanwalt, Mediziner, Alchimist Botaniker, Historiker in Oxford, Mitglied der Royal Society, Verfasser bedeutender Werke, Rosenkreuzer. Für die Geschichte der Freimaurerei bedeutungsvoll durch zwei Eintragungen in seinem Tagebuch, aus denen hervorgeht, daß er am 16. Oktober 1646 zu Warrington in Lancashire in eine Loge aufgenommen wurde und am 10. Marz 1682 einer Aufnahmearbeit in der Londoner Mason's Hall beiwohnte, wobei er nach seiner Angabe der alteste anwesende Freimaurer war. A. spielt auch eine Große Rolle in den Hypothesen jener freimaurerischen Forscher, die den Ursprung der Freimaurerei im Rosenkreuzertum suchen. Sie erblicken in dem "Haus Salomonis", das A. 1646 mit dem Astrologen William Lilly, dem Arzt Thomas Wharton, dem Mathematiker William Oughtred und anderen als Mittelpunkt ihrer Gemeinschaftsarbeit gründete, und das ein Sanktuarium für inbrünstiges Suchen nach den tiefsten Mysterien der Natur und dem Geheimnis des menschlichen Glücks sein sollte, den Punkt, an dem die gegenseitige Durchdringung erfolgte. Zumal diese Vereinigung sich in der Mason's Hall, in Mason's Alley Basing Hall Street, einmietete.
An A.s Namen knüpft sich auch die Legende er sei an Stelle Karls I. (Stuart), dessen Parteiganger er war, hingerichtet worden, wahrend Karl I. unter dem Namen A. weitergelebt habe. Seine reichen Sammlungen bilden einen wertvollen Teil der Oxforder Bibliothekssammlungen (s. Ashmolean-Museum).
Ashmolean-Museum
in Oxford, benannt nach Ashmole, enthält auch eine sehr bedeutende freimaurerische Ausstellung, die beruhmte Sammlung des gewesenen Großschatzmeisters der Großloge von England, Lewis Evans die dieser der Universität Oxford 1925 zum Geschenk machte.
Asiatische Brüder,
ein Hochgradsystem, das 1782 von Hans Heinrich Freiherr von Ecker und Eckhoffen (s. d.) ausgearbeitet wurde und durch die Vermittlung des Grafen Sinzendorf besonders in den österreichischen Erblanden Große Verbreitung fand. Ecker warb schon 1781 als Zugeordneter Meister der Loge

Zu den sieben Himmeln" in Wien für einen von ihm erfundenen hochwürdigsten, machtigen und weisen "Orden der Ritter und Brüder des Lichts", angeblich von den ,.sieben weisen Vatern, Vorstehern der sieben Kirchen in Asien" errichtet, mit der Bestimmung, "Licht und Wahrheit zu verbreiten, Seligkeit und Frieden zu schenken und die echten geheimen Bilder der drei Grade der Brr. Freimaurer-Ritter aufzuschließen".

Das System hatte fünf Grade (Ritter novice vom 3, 5, und 7 Jahre , Levite und Priester). In geschickter Weise war das ursprüngliche Element der Kabbala, das jüdische, im Ritual hervorgehoben, um damit die Aufnahme von Juden als "uralten echten Brrn. aus Asien" zu rechtfertigen die in jener Zeit zur deutschen Freimaurerei und Rosenkreuzerei keinen Zugang hatten. Entsprechend den "sieben Kirchen" bestand der Orden aus sechs Provinz- und einem Hauptkapitel. Ecker war Ordenskanzler, mußte wegen Fehde mit den Rosenkreuzern und Geldgeschichten Wien verlassen, warb dann für seine "Lehrart" in Berlin, wobei er eilte, um sich gegenüber den Beschuldigungen der Rosenkreuzer zu rechtfertigen. Der Orden wurde aber vom König aufgehoben. Ecker erschien auf dem Wilhelmsbader Konvent, gewann dort den Landgrafen Karl von Hessen und arbeitete auf dessen Wunsch das System um. So entstanden die .,Ritter und Brüder St. Johannis des Evangelisten aus Asien in Europa", die "Asiatischen Brüder" eine "brüderliche Vereinigung edeldenkender frommer, gelehrter, erfahrener und verschwiegener Manner ohne Rücksicht auf Religion, Geburt und Stand", bemüht, "nach den Anweisungen des Ordens die Geheimnisse aus den Erkenntnissen aller natürlichen Dinge zum Besten der Menschheit zu erforschen". Juden (Brr. der "Melchisedek logen" s. d.) waren weiterhin zugelassen, aber Gotteslästerern, Religionsspöttern und Majestätsverbrechern, d. h. solchen, die die "heiligen Rechte der Könige und Fürsten, die das Bild des Ewigen auf Erden sind, nur im geringsten verletzen", war der Eintritt verweigert. Die Organisation war eine Nachahmung der rosenkreuzerischen. Der Orden hatte wieder fünf Abteilungen: zwei Probestufen: "Suchende" und "Leidende"drei Hauptstufen: "Ritter und Brüder" ,Weise Meister", Königliche Priester oder echte Rosenkreuzer" (letztere auch "Melchisedek Eius" genannt). Ecker war mit diesem phantastischen Ritus 1782 wieder in Wien tätig. Graf Sinzendorf war Großmeister, Fürst Karl von Lichtenstein Ordensprotektor.

Im Grunde waren die A. B. nichts anderes als eine Absplitterung der Rosenkreuzer, in der das kirchliche, is auch christliche Element fast völlig ausgeschaltet war. Nach Waite lag ihre Anziehungskraft "in dem Fehlen irgendeines Hinweises auf die Nötwendigkeit spiritueller Eignung, religiöser Ziele oder Kenntnisse, wenngleich der Ritus der einer Priesterschaft war". Den Inhalt der Lehre bildeten die "echten Geheimnisse und moralisch-physischen Aufschlusse der Hieroglyphen des Ordens der Ritter und Bruder Freimaurer", was in Wirklichkeit nichts anderes bedeutet als die mit der Zahlensymbolik Saint-Martins verbundene kabbalistische Lehre der Rosenkreuzer, wobei schlechthin von "der achten Religion oder Mago Cabala" die Rede ist. Auf den beiden höchsten Ordensstufen wurde Geistesbeschwörung getrieben.

Der Kampf Borns (s. d.) und Dietrichsteins (s. d.) gegen die A. B. trug wesentlich zum Erlaß des Freimaureredikts Josephs II. bei, obgleich in den Listen des Ordens die Namen sehr vieler Adelsgeschlechter der josephinischen Zeit standen. Das Archiv in Dégh (s. d.) enthalt zahlreiche auf die A. B. bezugliche Akten. (Vergl. Arnold Marx, "Die Gold- und Rosenkreuzer" [Das Freimaurer museum], Bd. V.)