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Een ogenblik !



ERKENSTNISSTUFEN DER "DREI WELTKUGELN"
ERKENNTNISTHEORIE,
ERKENNUNGSZEICHEN,
ERLEBNIS.
ERMÄCHTIGTE BRUDERSCHAFT DER ALTEN RITEN,
ERNST UND FALK,
ERNUSZT,
EROTIK
ERSTAUNUNGSZEICHEN,
ERWIN VON STEINBACH,
ERZE,
ESCOCESES,
ESKAU, ROBERT F.
ESOTERISCH, EXOTERISCH,
ESPARTERO,
ESPÉRANCELOGEN,
ESPERANTO,
ESPOZ Y MINA, JAVIER,
ESPRÉMEUIL, JACQUES DUVAI D',
ESQUIROS, HENRI - AIPHONSE,
ESQUISSE DES TRAVAUX
ESSÄER,
ESTEVA, FRANCISCO,
ESZTERHAZY VON GALANTHA,
ETHIK,
ETIENNE, EUGÉNE,
ETIKETTE,
ÉTOILE FLAMBOYANTE
ETOILE FLAMBOYANTE, ORDRE DE L'
ÉTROITE OBSERVANCE
ETSI MULTA,
ETZEL.
EUCKEN, RUDOLF,
EUDÄMONISMUS,
EUERGETEN
EUKLIDES,
EUROPA.
EVANGELISCHE KIRCHE,
EVANGELIUM JOHANNIS,
EVENS, JOHN HOWELL,
EVOLUTIONISMUS.
EXCELLENT MASTER,
EXCELSIOR PER ARTIS CONCORDIAM
EXKLUSIVITAT.
EXKOMMUNIKATION,
EXLIBRIS,
EXTINET LODGE
EXTINGUISHING THE LIGHTS CEREMONY
EXOTERISCH,
EXPERT
EXPERTE,
EXPOSURES

Erkenstnisstufen der "Drei Weltkugeln" .
Die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in Berlin bearbeitet über den drei Johannisgraden vier als Erkenntnisstufen (s. d.) bezeichnete Hochgrade:
Erkenntnistheorie,
im engeren Sinne kritische E., ist die Lehre vom Wesen und von den Prinzipien der Erkenntnis, ihrem Ursprung, ihren Voraussetzungen, ihrem Gegenstand und ihren Grenzen, im Gegensatz zur Logik, die sich vornehmlich mit den formalen Elementen des Erkennens befaßt, und zur Psychologie, die das Erkennen in seiner Funktion untersucht E trachtet den "Geltungsanspruch der Erkenntnis zu rechtfertigen" (Rudolf Eisler). Sie ist "Selbsterkenntnis der Vernunft" (Kant). Als Ursprung der Erkenntnis gilt die Erfahrung (Empirismus, s. d.), das Denken (Rationalismus, s. d.) oder die Intuition. Kant führt hier den Standpunkt des Kritizismus (s. d.) ein. Als Gegenstand der Erkenntnis werden die Wirklichkeit (Realismus, s. d ), die Begriffe und Ideale (Idealismus, s. d.) oder die Phanomene Tatsachen (s. Positivismus) angenommen. Seit Kant steht E. im Vordergrund der Philosophie, doch wird jetzt oft die Ansicht vertreten, daß es "keine ewige E." (Schiller) gibt, und daß E. im Grunde nur "Erfahrungskritik" (Schmidt) sein kann. Über das Verhältnis der Freimaurerei zur E. s. Philosophie.
Erkennungszeichen,
aus den alten Zunftgewohnheiten übernommene Einrichtung der Freimaurerei. Sie werden dem einzelnen Freimaurer bei der Weihe gegeben, um ihn als solchen vor anderen zu legitimieren. Sie gliedern sich in Zeichen, Worte und Griffe (auch Klopfen und Losung), sind in den einzelnen Graden verschieden und haben symbolischen Charakter der mit der Gesamtsymbolik der Freimaurerei in Zusammenhang steht. Durch zahllose "Verraterschriften" heute allgemein bekannt, haben sie ihren Wert eingebüßt. Die Kenntnis der E. beweist daher noch nicht, daß der Zeichengebende tatsächlich Freimaurer ist.
Erlebnis.
Von der Freimaurerei wird häufig gesagt, daß sie nicht erklärt werden könne, daß sie erlebt werden müsse. Jede dynamische Idee die an die Gefühlswelt appelliert, muß aufgenommen und innerlich verarbeitet werden insoferne sie nicht wirkungslos bleiben wil;. In diesem Sinne ist auch die Freimaurerei ein E. zumal ihre Lehren nicht in rationaler Form, in Worte gekleidet, ausgedrückt, sondern in symbolischer Gestaltung übermittelt werden, deren Ausdeutung ein hohes Maß von Sich-Einfühlen, seelischer Resonanz, voraussetzt. Vor allem ist aber die Weiße (Einweihung, Initiation) E., zumal die Suchenden in die Freimaurerei nicht wie in die Religion hineingeboren, sondern auf Grund erfühlter Wahlverwandtschaft in die Kette aufgenommen werden.
Ermächtigte Bruderschaft der alten Riten,
abgekurzt Ebdar (Urmaurerei), nach dem Weltkrieg entstandene kult-magisch arbeitende mystische Gemeinschaft, gegründet auf die Lehren des unter dem Pseudonym Bô Yin Ra schreibenden deutschen mystischen Schriftstellers Josef Schneiderfranken ( 1876 in Aschaffenburg). Dieser behauptet, es gabe seit uralten Tagen eine geistige Bauhütte, die zu allen Zeiten Arbeiter suchte, die gesonnen waren, an dem großen erhabenen Bau jenes Tempels mitzuhelfen, von dem nur einige wenige auf dieser Erde Plan und ausmaße kennen, an dessen Erstehen aber jeder mitwirken kann, der die Lehre nicht verschmäht, die ihn zum baugerechten Maurer und Steinmetzen bildet. Die wahre Freimaurerei geht, Bô Yin Râ zufolge, unendlich viel weiter zurück als auf 1717, ihr Ursprung ist etwas anderes als der Ursprung des heutigen Namens.
Nach seiner Auffassung sind die heutigen Freimaurerlogen nicht ein vollkommen werkgerechter Bau, bestenfalls Aufbewährungsstatten des Arbeitsgerates, der Maße und Bauschablonen, der Verwahrungsort uralter heiliger Symbole, die deuten zu können erst wirklich zum Verstehen der Lehre befähige, die aber unter den dort Versammelten, denen die Symbole zu bloßen Allegorien geworden seien, niemand mehr deuten könne. Bô Yin Rä definiert die freimaurerische Arbeit, wie er sie versteht, ungefähr folgendermaßen: Beim Bau des Tempels ist jeder Werkmann Arbeiter, Werkzeug und Baustein zugleich; jeder, der an diesem Tempel baut, hat sich selbst als Baustein seinem Gefüge einverleibt, den Weisungen derer gehorsam, die von dem alleinigen Baumeister aller Welten als Baumeister gesetzt sind, und die, selbst als ragende Säulen behauen, als Monolithen das hohe Gewölbe des Tempels zu tragen haben. Wer maßgerechter kubischer Baustein werden will, muß sich durch eigene Arbeit behauen und schleifen.
Doch muß er auch durch innere Arbeit, zu der ihn die in seinem Innersten erkanaten Symbole leiten, leuchtend werden, denn der zu erbauende Tempel besteht aus innerlich leuchtenden Steinen, damit er ' die unermeßliche Weite der Ewigkeit mit ,seinem Licht Überstrahle. Zu eigenem Licht gelangt nach Bô Yin Ra aber nur, wer auch die von den anderen, bereits leuchtend ge vordenen Steinen ausgehenden Strahlen aufnimmt. Dazu braucht er das Licht jener Säulenmonolithen, die im Innern des Tempels stehen. Erst wenn der letzte der erdgebundenen Menschen, die zurück in die Urheimat streben, ins Licht heingefunden hat, wird der Tempelbau vollendet sein.

Die "Ebdar" will solche "wahrhafte Maurer" erstehen lassen, die den "Lehrling" zu führen und anzuleiten verstehen und selbst wieder die Schüler jener weisen Meister sind, denen allein der Plan sich enthüllt. Diese Meister, die Bô Yin Ra "Leuchtende des Urlichts", "Weise des Ostens", , ,Priester des Tempels der Ewigkeit" nennt, die im Innersten Osten" leben, gind einander geistig in einer Gemeinschaft verbunden, die schon Jahrtausende hindurch in stiller Verborgenheit wirkt und auf geistigem Wege ohne das gesprochene oder geschriebene Wort alle Menschen zu erreichen vermag, deren innere Seelenkultur durch eigene Anstrengungen so weit gefördert wurde, daß die Strahlen geistigen Lichts, die von dieser Gemeinschaft ausgehen, ihre Herzen erfüllen können. Um diese "Leuchtenden des Urlichts" wuße die Gralsritterschaft, in neuerer Zeit die Freimaurerei. Neuestens spricht man von "Mahâtmas" von einer "Weißen Loge". (Vergl. Bô Yin Râ "Mehr Licht", Leipzig 1921.)
Von dieser Gemeinschaft sind immer von Zeit zu Zeit irdische Emanationen inspiriert worden. Die Freimaurer der alten Zeit, die echten Rosenkreuzer, sollen durch Glieder der "Weißen Loge" in den Besitz von Schlüsseln, Lichtwerkzeugen, gelangt sein, mit denen sie den steilen YogaWeg beschreiten konnten, der allein zum Ziel lührt, das Harmonisierung der Gegensätze, Einigung der Seelenkrafte bedeutet. Ein Weg, der auch dargestellt ist in der alchimistischen Lehre vom Stein der Weisent daß das Wasser, die Seele, fixgemacht und dadurch zum Kristall wird, der in seiner Kristallhaftigkeit, seiner harmonisehen Ausgeglichenheit das Licht ungehindert durchgehen laßt, mystisch gesprochen, identisch mit dem Licht selbst wird.

Bô Yin Râ bezeichnet sich nun als Ermachtigter, Esoteriker der "Weißen Loge", in deren Namen er wieder die "Ebdar" rektifizierte die aus einem französischen "Gralsorden" unter der Großmeisterschaft von Dr. Dreyfus Paris (Pseudonym "Patrodes"), hervorgegangen ist. Bô Yin Râ selbst ist nicht Mitglied der Bruderschaft, sondern nur Protektor. Er wies ihr lediglich den ritualistisch festgelegten Weg zur Arbeit. Die Aufnahme in die Brüderschaft ist an gewisse psychophysische Voraussetzungen gebunden. Ihr geht eine Prüfungszeit voraus, die von sieben Wochen bis zu sieben Jahren dauern kann. Auch hier händelt es sich um ein Yoga-System. In der Ritualistik sind Konzentrationsmethoden eingeschlossen, die psychische Wirkungen, dann Anderungen hervorrufen, auf deren Grundlage Weisungen zu weiterer, höherer Arbeit gegeben werden können.
Die "Ebdar" umfaßt ein System von sieben Graden; über den drei "Laiengraden" der Symbolischen Maurerei bauen sich vier Priestergrade auf. Der letzte Grad hat jeweils nur einen Träger, der den Orden auf Grund der Weisungen des "Ermachtigten" leitet. Der Aufstieg auf eins höhere Stufe erfolgt erst, wenn die Ziele des innegehabten Grades vollkommen erreicht und verwirklicht sind. Der Übergang von den Laiengraden zur Priesterschaft kann nur vollzogen werden, wenn die innere Reinigung so weit gediehen ist, dall dieser Zustand sich gleichsam von selbst ergibt, wenn nach dem Meistergrad eino gewisse Souveränität des Individuums erreicht ist, die den Angehörigen der ,.Ebdar" zum "wahrhaft freien Baumeister des Tempelbaues" macht. Infolgedessen wird man in die ereten drei Grade erhoben, wahrend auf den höheren Stufen die Erhebung nur ausgesprochen wird. Das Ritual ist hier lediglich außere Bestätigung einer im Inneren bereits verwirklichten Tatsache. Die Mitglieder der "Ebdar" durfen symbolischen Freimaurerlogen angehören, jedoch nicht Hochgradriten
. Der freimaurerische Name der "Ebdar" ist "Groß0rient von Patmos", eine geistige Fiktion, die enge Verbundenheit mit dem Evangelisten Johannes andeuten soll, dessen Verbannungsinsel Patmos war. Der derzeitige Großmeister der "Ebdar", gleichzeitig "Legat von Patmos", ist Dr. Dreyfus. Die Mitgliederzahl der Ebdar" ist angesichts der Anforderungen nicht sehr Groß, Ihr offizielles Organ ist die Zeitschrift "Die Säule" (früher "Magische Blätter ), Leipzig- Die reguläre Freimaurerei unterhalt zur "Ebdar" keine Beziehungen.
Ernst und Falk,
s. Lessing.
Ernuszt,
Dr. Jozsef v., ungarischer liberaler Politiker, Obergespan, Kämpfer für das allgemeine gleiche und geheime Wahlrecht, t 1916, war Zugeordneter, dann Ehren-Großmeisterder Symbolischen Großloge von Ungarn.
Erotik
in der Freimaurersymbolik glaubt Anton Chaurand de Mailly (Anthropophytheia, Jahrbücher für folkloristische Erhebungen von Dr- F. S. Kraus, Leipzig 1910, Ethnologischer Verlag) erkennen zu können. Er sieht sie im Dreieck als dem Symbol der Zeugung (Mann, Weib, Kind) in den beiden Säulen, die als das generative (Mann) und das vernichtende Prinzip (Weib) gedeutet werden; J. u B. sterben in der Vernichtung, damit M. B. geboren werden kann. Der flammende Stern symbolisiert das Prinzip des Lebens, daher der Buchstabw "G. Generativ. Im Rosenkreuz bedeutet der aufrechtstehende Balken den Phallus, der wagrechte den Tod, die Rose die Wieder geburt. Aus diesem Zeugunsskult der Freimaurer bau sich auch deren Vorliebe für die Gründung von Findelkinder-, Wöchnerinnen und Waisenhäusern erklären (Für diese verworrene Deutungsart ist wohl nicht zuletzt der amerikanische Ritualeklektiker Albert Pike [s d ] verantwortlich, der sie in seinen "Morals and Dogma" der Freimaurerei unterlegt. Ebenso J. S. M. Ward in "Who was Hiram Abiff" u. a. Schriften in seinem über das Ziel schießenden Bestreben, der Freimaurerei durch Ableitung von uralten östlichen Kulten das Ansenen hohen Alters zu geben) s. Auch Taxil und Blüher).
Erstaunungszeichen,
ein Zeichen, das im III.Grade der Johannismaurerei gelehrt wird.
Erwin von Steinbach,
deutscher Dombaumeister, * 1240 in Mainz, t 1318 in Straßburg, stiftete 1275 eine Laienbrudersehaft der Steinmetzen und loste dadurch die Steinmetzenbruderschaft von den mönchischen Bauvereinen los. Der Straßburger Dom ist sein Werk. Daher nannte sich eine deutsche Loge in Straßburg:"An Erwins Dom". über ihn s. auch bei Goethe, "Von deutscher Art und Kunst". Bemerkenswert ist, das in Erwins Namen über Einladung der elsassischen französischen Loge "Les freres réunis" 1845 und 1857 Freimaurerversammlungen unter Beteiligung deutscher Logen in Straßburg stattfanden. Von einer deutschfranzösischen freimaurerischen Zeitung "Erwinia", die 1847 begrundet wurde, sind sieben Lieferungen erschienen.
Erze,
s. Metalle.
Escoceses,
s. Mexiko.
Eskau, Robert F.
, war Mitglied der Loge "Gudrun", Hamburg, und wurde durch Ehrenratsspruch entlassen. Er überschwemmte in den Jahren nach dem Kriege die deutsche Offentlichkeit, soweit sie an Freimaurerei Interesse hatte mit Broschüren, in welchen er die Umstellung der Freimaurerei auf antisemitisch völkischer Basis verlangte. (Offener Brief an den Reichsminister Gustav Stresemann, unterzeichnet "Werkbund deutscher Freimaurer" u. a ) Schließlich grundete er einen Bund, die "Hermannssöhne", der in Rundschreiben zur Abhebung aller Sparguthaben und zur Anlegung in Sachwerten aufforderte. Seine Tätigkeit hörte ebenso plötzlich auf, als sie zur allgemeinen Beunruhigung der beteiligten Kreise begonnen hatte (s. Hermannsbotschaft).
Esoterisch, exoterisch,
esoterisch vom Griechischen eiso, exoterisch vom Griechischen exo. Aus den Mysterien des Altertums auf die Philosophenschulen übergegangene Begriffe. Die Großen Philosophen sollen ihr Wissen in eine für einen außeren, nicht ganz vorgebildeten Kreis und in eine Lehre der Vollendeten geteilt haben. Die Bevorzugten hießen die Esoteriker die anderen die Exoteriker. Auf die Freimaurerei bezogen versteht man unter exoterisch die außere Hulle der freimaurerischen Lehre, wahrend unter Esoterik sowoll die wahre Erkenntnis des freimaurerischen Gedankens, als auch die auf das Ich gerichtete freimaurerische Selbstbeschau zum Zwecke der Selbstveredlung verstanden wird. Daher auch beide Begriffe oft zur Bezeichnung von Innen- und Außenarbeit. In gewissen Freimaurerkreisen besteht die Neigung, unter Esoterik eine Art von mystischem Versenken in das eigene Ich zu verstehen, wobei eine Übetragung jener Gedankengangs deutlich wird, die sich in den der Erforschung des sogenannten Astralleibes der Menschen der Geisterwelt usw. gewidmete (buddhistischen) Esoterischen Gesellschaften bemerkbar macht.
Espartero,
Baldomero, Herzog de la Victoria, Fürst von Vergara, * 1792, t 1879, spanischer General, Politiker .kämpfte gegen die franzosen und siegreig in Südamerika, erließ 1833 ein Pronunziamento zugunsten Isabellas II., schlug die Karlisten, stürzte 1840 die Regentin Christine war 1841-1843 Regent, lebte dann im uaßland, gelängte 1854-1856 als Ministerpräsident neuerdings zur Macht, war Freimaurer.
Espérancelogen,
ein im 18. Jahrhundert begrundeter gemischter Orden, der "Chevaliers et Dames de l'espérance". Nachweisbar in Hamburg 1757, in Jena, Göttingen u. a. O. Verschwand noch vor der Jahrhundertwende.
Esperanto,
ESPÉRANTO-frans
Welthilfssprache, erfunden von Dr. Zamenhof, die auch von zahlreichen Freimaurern als ein Weg zur internationalen Verständigung und als Mittel zur Völkerversöhnung betrachtet wird. Das fuhrte 1905 auf dem ersten Esperantokongreß in Boulogne zur Gründung der Vereinigung "Esperanto - Framasona". Aus dieser wurde dann die Universala Framasona Ligo", die hëutige, auf eine wesentlich breitere Basis gestellte , -Allgemeine Freimaurerliga", deren Esperantogruppe seither auf allen Esperantokongressen vertreten war (s. Freimaurer-Liga, Allgemeine) 1913 fand in Bern die erste ganz in E. abgehaltene Tempelarbeit statt, deren Ritualübersetzung von Dr. Fritz Uhlmann, Basel, stammte. In Paris besteht eine Loge "E."
Espoz y Mina, Javier,
spanischer General, * 1784, t 1836, Gegner Ferdinands VII., mußte wegen seiner freiheitlichen Auffassung wiederholt fliehen, kämpfte 1834 an der Spitze der Armee der Liberalen gegen die Karlisten, war Freimaurer.
Esprémeuil, Jacques DuvaI d',
Rat des Parlarlements von Paris, * 1746, bedeutender Redner, Vertreter des Adels in der Konstituante, in ebenso scharfer Opposition zu den revolutionären Ideen von 1789 wie früher zur Regierung Ludwigs XVI., Freimaurer, endete 1794 auf der Guillotine.
Esquiros, Henri - AIphonse,
französischer Literat und Politiker, * 1814, t 1876, schrieb Gedichte, den Roman "Le Magicien", "Charlotte Corday" und "L'Évangile du Peuple", in welch letzteren beiden ein exaltierter theoretischer Sozialismus sich geltend macht, "B istoire des Montagnards", "Histoire des Martyrs de la Liberté" u. a., 1849 Mitglied der Legislative (Montagne), ging 1851 ins Exil, Mitarbeiter der "Revue des deux Mondes", 1869 Deputierter, 1871 Mitglied der Assemblée nationale, später Senator, war Freimaurer (Lebey, "Apereu historique . . .", 1925).
Esquisse des travaux
(frz.), Protokolle.
Essäer,
auch Essener genannt, eine von Philo, Plinius und Josephus beschriebene, etwa um 150 v. Chr. auf der Grundlage der strengsten Askese errichteta jüdische Ordenegesellschaft in Palästina, die hauptsächlich am Westufer des Toten Meeres siedelte. Sie waren in Grade geteilt die Vollmitglieder der letzten Stufe hießen "Homiletes" lebten in einer Art Gütergemeinschaft, pflegten einen Mysterienkult und bezweckten eine Reinigung der Lehre Mosis und der Propheten. Sie gebrauchten Symbole, vergaben bei der Aufnahme an die Neophyten, die zuvor ein Jahr lang erprobt worden waren, als Abzeichen eine Hacke und einen Schurz und vollzogen eine Art Taufe durch Besprengung mit Wasser. Der Name stammt aus dem Hebraischen: chassid, fromm, heilig.

Außere Ahnlichkeit ihrer Gebrauche mit freimaurerischen, die nur völkerpsychologisch zu erklären ist, hat zahllose freimaurerische Historiker auf den Plan gerufen, die in den E. Vorlaufer der Freimaurerei erblicken wollen. Davon kann, wenigstens soweit eine stammbaumartige Verknupfung gemeint ist, selbstverständlich keine Rede sein.
Esteva, Francisco,
Kaufmann in Barcelona, 1874, gewesener Gemeinderat, Republikäner, seit 1921 Großmeister der Großloge von Spanien, Kämpfer für den internationalen freimaurerischen Gedanken, für den er sich seit der Gründung der A M I in deren leitendem Ausachuß betätigde In einem offenen Brief an der Diktator Primo de Rivera (1927) vertrat er mit mutiger Offenheit das freimaurerische Ideal.
Eszterhazy von Galantha,
Grafen, ungarisches Magnatengeschlecht, aus dem im 18. Jahrhundert fünf Mitglieder der Wiener Loge "Zur gekrönten Hoffnung" angehörten. Auf den Tod des Grafen Franz E., Banus von Kroatien, t 1785, schrieb Mozart seine Maurerische Trauermusik.
Ethik,
sittliche Lehre im religiösen und philosophischen Sinn, behandelt die Herkunft Entwicklung und Wesen der sittlichen Normen. E. spielt in der Freimaurerei eine tragende Rolle, indem das Sitten gesetz (s. d.) im Mittelpunkt des freimaurerischen Lehrgebaudes steht. Über die Einstellung der Freimaurerei zu den Problemen der E. (s. Philosophie.)
Etienne, Eugéne,
französischer Politiker, * 1844, t 1921, Vizepräsident der Kammer, wiederholt Innenminister und Kriegsminister, war Mitglied der Pariser Loge "Cosmos" (Großloge von Frankreich).
Etikette,
ein wichtiges Problem in den amerikanischen Logen das in einem vielgelesenen Buche "Masonic Etiquette" (herausgegeben von der Großloge von New York) behandelt wird.
Étoile flamboyante
(frz.), flammender Stern (s. d.).
Etoile Flamboyante, Ordre de l'
(frz.), Orden vom flammenden Stern, von Baron Tschoudy (s. d ), 1766 gegründeter freimaurerischer Ritus mit fünf Graden. (Vergl. L'Etoile Flamboyante ou la société des francs-maçons considérée sous tous les aspects", 1766, dieses Autors.) Er hatte keinen Meistergrad, um jede Beziehung zu den Stuarts, die diesen angeblich geschaffen hatten, zu vermeiden.
Étroite Observance
hieß nach Le Secret des Francs-Maçons (Genua 1744) ein in Frankkreich (Bas Languedoc) begründeter, die Frauen ausschließender Geselligkeitsorden "La Boisson", begründet von einem M. de Posquieres um 1703. Der Name der Strikten Observanz, die später in der Freimaurerei eine so Große Rolle spielte, ist hier also sprachlich vorweggenommen.
Etsi multa,
Enzyklika Pius' IX. gegen die Altkatholiken vom 21. November 1873, ist auch gegen die Freimaurerei gerichtet, die als "Synagoge des Satans" bezeichnet wird. Emil Rittershaus (s. d.) antwortete auf diese Verdammung mit dem Gedicht "Dem Papste ! "
Etzel.
1. Franz August v., deutscher Ingenieur und Geograph, * 1783, t 1850, Generalmajor, stand beim Generalstab in militarischer Verwendung, schrieb: "Erdkunde", "Karten und Plane zur allgemeinen Erdkunde", wurde 1803 in Paris, wo er einen Teil seiner Studien absolvierte, in eine Loge aufgenommen, war dann Begrunder und Meister vom Stuhl der Koblenzer Loge Friedrich zur Vaterlandsliebe", 1821 in der Bërliner Loge "Zur Eintracht" angenommen, 1825-1828 deren Vorsitzender Meister, National-Großmeister der Großen National - Mutterloge " Zu den drei Weltkukeln": er zeigte stark fortschrittliche Tendenzen und nahm nämentlich in der damals akuten Judenfrage eine Haltung im Sinne der "Alten Pflichten" ein.
2. Franz August v., Sohn des Vorigen, deutscher General, * 1808, t 1888, nahm am Feldzug gegen Danemark teil, kämpfte 1866 bei Munchengratz und Königgratz, 1870 Korpskommandant, wurde 1835 in der Berliner Loge "Zur Eintracht" aufgenommen, 1873 National Großmeister, befürwortete die Abschaffung der Bestimmungen, die die Aufnahme von Nichtchristen verhinderten. Die Ablehnung seiner diesbezuglichen, von freisinnigem Geist diktierten Vorschlage veranlaßte ihn 1876 zur Niederlegung seines Amtes und Ausscheide aus dem Bunde.
Eucken, Rudolf,
* 1846, t 1926, Professer in Jena, Vertreter einer idealistischen Philosophie, deren ethische Ableitungen der "Eucken - Bund" zu vorbreiten und zu verwirklichen sucht. E. selbst war nicht Freimaurer, der idealistische Gründzug seiner Lebenslehre hat jedoch mit der freimaurerischen Ethik so viele Berührungspunkte, daß seitens des Vereins deutscher Freimaurer eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Bunde erwogen und empfohlen wurde.
Eudämonismus,
Gluckseligkeitslehre, Glücks moral, siekt den Zweck jeglichen sittlichen Bestrebens im persönlichen Gluck, das allerdings verschieden ausgelegt werden kann. Kant betrachtet Glückseligkeit als für ein allgemein gültiges Moralprinzip ungeeignet. Die Freimaurerei wird des E. beschuldigt. Sie erstrebt zwar im Geiste der Humanität das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl jodoch keineswegs im rein materiellen Sinne. Sie faßt das Glück in sozialem Sinne auf: das egoistische Verlangen nach Glück muß das Glück der Mitmenschen berücksichtigen und sich dem obersten sittlichen Ziel, der Verwirklichung der Menschheitsidee unterordnen. Die Diesseitigkeit des freimaurerischen E.wird der Freimaurerei seitens der katholischen Kirche vorgehalten (s. Aachener Konferenz) .
Euergeten
(auch Evergeten), aus dem Griechischen: Wohl-, Gut- und Schönhandelnde, eine dem Illuminatenbunde ahnliche Gesellschaft, die von Schlesien ausging. Die Gründer waren ein Kriegskammerassessor Zerboni, ein Leutnant v. Leipziger und ein Kaufmann Contessain Hirschberg, die 1791 einen ethischen Bund begrunden wollten. Feßler, der den Illuminatencharakter sehr wohl erkannte, arbeitete für den Bund wohl eine Art Verfassung aus, zog sich dann wieder zurück, geriet aber seinetwegen in gerichtliche Untersuchung. Der Bund mischte sich in politische Dinge ein, kam wohl unverdientermaßen in den Verdacht, an Unruhen beteiligt gewesen zu sein. Die Führer wurden verhaftet, aber bald wieder in Freiheit gesetzt. Eine Verteidigungsschrift Zerbonis (1800) ist das letzte Lebenszeichen dieser sicherlich ehrlich denkenden, aber politisch unreifen Menschen. Auf ein moralisches Femgericht der Gründer der E. war das für die deutsche Freimaurerei so bedeutsame preußische Edikt von 1798 (B. d.) zurück zuführen.
Euklides,
der Vater der "Mathematik", lehrte um 300 v. Chr. zu Alexandria die Geometrie und verlaßte mathematische Werke, die bis heute ihre Bedeutung haben. Die Beziehung auf E. findet sich in den ältesten Freimaurerhandschriften, so z. B. in dem Regius M S (ungefähr 1390), wo er als Vater der Freimaurerei bezeichnet wird. Auch Anderson führt ihn unter den Vatern der Freimaurerei an. Das Regius MS beginnt seine Geschichte der Freimaurerei mit den Worten: "Hic incipiunt Constitutiones Artis Geometricae secundum Euclidem." Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei den Freimaurern das sogenannte 47. Problem des E., der Pythagoraische Lehrsatz. Dieses Problem wird wiederholt symbolisch gedeutet, die Darstellung des Problems, die drei Vierecke über dem Dreieck, findet in freimaurerischen Abzeiehen so dem des englischen Pastmasters, wiederholt Verwendung.
Europa.
  1. Die Großlogen geordnet nach Alter:
  2. Großloge von England, London .... 1717
  3. Großloge von Irland, Dublin .` .... 1725
  4. Großloge von Schottland, Edinburgh . . 1736
  5. Großorient von Frankreich, Paris . . . 1736
  6. Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", Berlin 1744
  7. Großorient der Niederlande, Haag . . . 1756
  8. Große Landesloge von Schweden, Stockholm . . 1760
  9. Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Berlin .... 1770
  10. Großloge von Preußen, gen. "Zur Freundschaft", Berlin ....... 1798
  11. Großloge von Hamburg, Hamburg 1811
  12. Großloge von Sachsen, Dresden .... 1811
  13. Großloge "Zur Sonne", Bayreuth . . . 1811
  14. Großloge de France, Paris .... 1821
  15. Eklektischer Bund, Frankfürt . . . 1823
  16. Großorient von Belgien, Brussel . . . 1833
  17. Großloge "Alpina", Schweiz ..... 1844
  18. Groß10ge "Eintracht", Darmstadt . . . 1846
  19. Großloge von Luxemburg, Luxemburg . . 1849
  20. Große Landesloge von Danemark, Kopenhagen 1858
  21. Großloge von Lusitanien Lissabon . . . 1859
  22. Grande Oriente von Itaiien, Rom 1861
  23. Großorient von Griechenland, Athen 1868
  24. Großloge von Spanien, Barcelona . 1885
  25. Symbolische Großloge von Ungarn, Budapest 1886
  26. Großorient "Espagnol", Sevilla 1889
  27. Großloge von Norwegen, oslo 1891
  28. Großloge der Türkei, Stambul 1908
  29. Großloge "Nationale de France", Paris . 1913
  30. Großloge von Bulgarien, Sofia 1917
  31. Großloge von Wien, Wien 1918
  32. Großloge "Jugoslavia", Beograd 1919
  33. Großloge "Lessing zu den 3 Ringen", Prag 1920
  34. Großloge Polarstjernen, Trondhjem . . 1920
  35. Großloge von Polen, Warschau .... 1921
  36. Großloge von Rumanien, Bukarest . . . 1922
  37. National-Großloge der Tseheehoslowakei Prag 1923
  38. Großloge "Deutsche Bruderkette", Leipzig 1924
  39. Großorient von Rumanien, Bukarest . . 1925
  40. Großloge von Finnland, Helsingfors . . . 1925
  41. Symbolische Großloge von Deutschland, Berlin 1930


In Ungarn, Italien und Rußland gibt es der zeit keine Freimaurerei. In Ungarn wurden die Symbolische Großloge und ihre Logen 1920 nach dem Zusammenbruche der 100tagigen Sowietherrschaft aufgelöst und ihre Gebaude beschlagnähmt. In Italien hat Muscolini durch das AntiFreimaurergesetz von 1925 der freimaurerischen Tätigkeit ein Ende bereitet. In Rußland hat sich die Sowietregierung wiederholt entschieden gegen die Freimaurerei gestellt. Die Gesamtzahl der Freimaurer in E. betragt gegen 700.000, in rund 8000 Logen.
Evangelische Kirche,
s. Protestantismus.
Evangelium Johannis,
s. Johannis evangelium.
Evens, John Howell,
bekannter englischer Arzt, Krebsspezialist, * 1870, Leiter des Londoner Krebsspitals, Professor der Universität Oxford, wurde 1922 Past Grand Deacon der Großloge von England.
Evolutionismus.
Entwicklungslehre, erstreckt sich auf alle Gebiete des Wissens und sieht das Wesen der Welt in einer stetigen Anderung, meist im Sinne des Fortschritts (s. d.). Auf geschichtsphilosophischem Gebiete steht der E. zum Revolutionismus im Gegensatz und verkundet, dat nür die allmähliche friedliche Entwicklung der Menschheit zum Heile gereichen kann. Die Auffassung der Freimaurerei ist evolutionistisch. Sie steht auf dem Standpunkt der Bedingtheit aller Wahrheiten und hegt daher die Ansicht, daß man zur Durchfürhrung einer Idee niemals Gewält anwenden durfe. Den naturwissenschaftlichen E. schatzt die Freimaurerei wohl als eine fruchtbare Lehre, doch lehnt sie ab, ihn zur Erklärung des Gewissens, des Geistes heranzuziehen
Excellent Master,
Grad der Kryptischen Maurerei (s. d.).
Excelsior per artis concordiam
(Empor durch Einigkeit der Kunst), Titel einer von dem Leipziger Kunstler Professor Heroux im Auftrage des Vereins deutscher Freimaurer entworfenen Radierung.
Exklusivitat.
Exklusivität
Dem Wesen nach auf Auslese gestellt, ist der Freimaurerbund nicht exklusiv im Sinne gesellschaftlicher Abschließung. Erinnert sei hier an das Wort Josephs II: "Wenn ich mit meinesgleichen verkehren wollte müßte ich in die Kapuzinergruft hinabsteigen." (Die Kapuzinergruft in Wien ist die Begrabnisstätte der Habsburger.) Freimaurerei kann nicht exklusiv sein, will sie nicht einen Bauptsatz ihrer "Alten Pflichten" Lugen strafen: Menschen zu vereinigen, die sonst in standiger Entfernung voneinander verbleiben müßten. Trotzdem gibt es überall Logen, die den Sinn dieser "Alten Pflichten" mißvirstehen und die in der Kapuzinergruft leben möchten. Es kann vorkommen, daß ein gesellschaftlicher Klungel den notwendigen Logengeist verdrangt. Solche Beispiele sind schon aus dem 18. Jahrhundert bekannt. Die Loge hat auf Auslese zu sehen sie darf aber nicht im gesellschaftlichen Sinne exklusiv sein. Sonst mißversteht sie ihren Zweck.
Exkommunikation,
s. Katholizismus.
Exlibris,
Freimaurerische, sind in einer Publikation der "Masonic Bibliophiles" von J. Hugo Tatsch und Winward Prescott "Masonic Bookplates, supplemented by a Descriptive Cheek List of 586 Masonic Ex Libris" (Cedar Rapids, Iowa, 1928) gesammelt (s. auch Gebrauchsgräphik).
Extinet Lodge
(engl.), gestrichene, ausgelöschte Loge, d. i. eine Loge, die zu arbeiten aufgehört hat, in den Großlogenregistern gestrichen und deren Logenpatent (Charter) eingezogen wurde.
Extinguishing the Lights Ceremony
(engl.), s. Gründonnerstag-Zeremonie.
Exoterisch,
s. Esoterisch.
Expert
(frz.), s. Experte.
Experte,
Bezeichnung eines Logenbeamten, dem die Prüfung der Besuchenden und vielfach die Vorbereitung bei der Aufnahme obliegt (s. Vorbereitender).
Exposures
(engl.), auch Spurious Catechisms, werden in England die Verraterschriften (s. d.) genannt.