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Een ogenblik !

HELVETIUS, CLAUDE ADRIEN,
HEMFLERLOGEN
HEMMING, SAMUEL,
HEMPSTEAD, FAY,
HENCKEL VON DONNERSMARCK, WILHELM LUDWIG,
HENDERSON, WILFRED,
HENDLER, FRIEDRICH,
HENGSTENBERG, ERNST WILHELM,
HENNE AM RHYN, OTTO,
HENNING, WILHELM,
HEPHATA,
HERAULT, RENÉ,
HERBERT, EDWARD,
HERDER, JOHANN GOTTFRIED,
HEREDIA, JOSÉ - MARIADE,
HEREDOM,
HEREDOM,
HERMANDAD
HERMANNSBOTSCHAFTS
HERMES TRISMEGISTOS,
HERMETISCHE BRUDERSCHAFT DES LICHTS,
HERMETISCHE FREIMAUREREI,
HERMETISCHER ORDEN DER G. D.,
HERMETISCHER RITUS,
HERODOM,
HEROLD, DER,
HEROLDO, LA
HERRENHAUS, PREUßISCHES.
HERRIG, CHRISTIAN FRIEDRICH LUDWIG,
HERRNHUTER,
HERRSCHER,
HERTLING, GRAF,
HERTZ, FRIEDRICH,
HESELTINE, JAMES,
HESPERISCHE FREIMAUREREI
HESSE,

Helvetius, Claude Adrien,
französischer Philosoph aus der Schule der Enzyklopfidisten * 1715, t 1771. Sein von Condillac beeinflußtes Hauptwerk "De l'esprit" (Paris 1758) wurde, als "staats- und religionegefährlich" vom Papst, dem Parlament und der Sorbonne verurteilt, öffentlich verbrannt. In seinen Werken ist er, der sich persönlich zeitlebens durch Altruismus hervortat, entschiedener Sensualist und Materialist. ("Wer sich selbst soviel nützt, das er andern nicht schadet, sondern ihr Wohl vielmehr fördert, ist der wahrhaft gute Mensch".) Ungewöhnlicher Wohltäter, Freimaurer. Er faßte mit Lalande den Plan zu einer wissenschaftlich-künstlerischen Loge, wie es dann die "Neuf Soeurs" (s. d.) wurden, erlebte aber die Gründung dieser "Philosophenloge" nicht mehr, die seine geistige Tochter war. Die beiden ersten Johannisfeste der Loge (1776 und 1777) wurden dann im Park des Hauses in Auteuil begangen, in dem sich die geistige Elite um die Witwe H. zu versammeln pflegte. Als Voltaire in diese Loge aufgenommen wurde, übergab man ihm als Zeichen besonderer Ehrung die maurerische Bekleidung des H., von dem er geschrieben hatte ("Dictionnaire philosophique"): "Ich liebte den Verfasser des "Esprit". Dieser Mann war mehr wert als alle seine Feinde zusammen", wenn er auch seine Anschauungen nicht teilte.
Hemflerlogen
nannte man um die Jahrhundertwende Winkellogengründungen des (1910 verstorbenen) Berliner Verlagsbuchhändlers O. HemfIer, so die "Allgemeine Bürger-Loge", den "Reformierten Bürgerlichen Freimaurer-Orden" und die "Internationale Logen-Union".
Hemming, Samuel,
Dr., Reverend, Schulvorsteher in Hampton, * 1766, t 1828, einer der tätigsten englischen Freimaurer nach der Union von 1813, von diesem Jahr bis 1816 Stuhlmeißter der Lodge of Reconciliation (s. d.), zwölfmal Stuhlmeister der Lodge of Harmony, 1813 Grand Chaplain, 1816 Senior Grand Warden der Vereinigten Großloge.
Hempstead, Fay,
amerikanischer Dichter und Rechtsanwalt, * 1847, wurde 1869 in der Western Star Lodge Nr. 2" in Little Rock (Arkansas) aufgenommen, 1881 Großsekretär der Großloge von Arkansas, wurde 1908 in Chicago zum "Poeta laureatus" der Freimaurerei geweiht.
Henckel von Donnersmarck, Wilhelm Ludwig,
Graf von, * 1775, t 1849, preußischer Generalleutnant, Adjutant Yorcks, Verfolger der Franzosen nach Leipzig, aufgenommen 1791 in der Loge "Zu den drei Kronen" in Königsberg, Landes-Großmeister der Großen Landesloge von Deutschland 1838 bis 1841 und 1842/43. Er nahm 1840 den nachmaligen Kaiser Wilhelm I. in den Bund auf. Während der Befreiungsfeldzüge setzte er Feldlogen ein. Auf sein Beispiel berief sich Friedrigh Wilhelm ÜI., als er 1822 auf dem Kongreß zu Verona die Freimaurerei gegen Metternich verteidigte.
Henderson, Wilfred,
englischer Vizeadmiral, g 1873, t 1930, vor dem Weltkrieg Marineattaché in Berlin, im Herbst 1914 Kommandant einer Marinebrigade in Belgien, die sich nach der Einnahme von Antwerpen in Holland internieren lassen mußte. Er gründete und leitete dann in Groningen eine aus den Freimaurern seiner Truppe bestehende Interniertenloge Gastvrijheid", die nach englischem Ritus und in englischer Sprache unter hollfindischer Jurisdiktion arbeitete. 1924 nahm H. an der ersten auf Wiederannäherung gerichteten Zusammenkunft der holländischen "Runden Tafel" teil.
Hendler, Friedrich,
* 1761 in Schaffhausen (Schweiz), t 1825, Theaterdirektor in Wien, schaffte die Figur des Kasperl ab und schrieb an 200 Stücke, war Mitglied der Wiener Loge "Zur neugekrönten Hoffnung' und Verfasser der "Maurerrede auf Mozarts Tod" (1791 erschienen). H. war auch der Autor des Schauspiels in drei Aufzügen "Handeln macht den Meister oder die Freimaurer" (Köln 1782 und 1785).
Hengstenberg, Ernst Wilhelm,
Professor der Theologie in Berlin, * 1802, t 1868, berühmter Gegner der Freimaurerei, engstirniger Vertreter der protestantischen Orthodoxie, der in jeder nicht auf diese eingestellte Anschauung eine Gefahr für das Christentum erblickte, stellte den Satz auf: "Die Grundlage des Freimaurerwesens ist der Deismus, die Antipathie gegen das Spezifisch-Christliche." Den wandelte er in seiner "Evangelischen Kirchenzeitung" und in mehreren Buchern ("Die Freimaurerei und das evangelische Pfarramt" 1854/55) immer wieder aufs neue ab. Seinen Unkenrufen suchte er dadurch Nachdruck zu verschaffen, daß er unablässig den vielen gleich ihm unduldsamen hohen Herren in der Regierung in den Ohren lag, sie möchten alles aufbieten, um das "dem Höllenfeuer nahe verwandte Ungeheuer" auszuschwefeln. Eine Flut von Gegenschriften war die Antwort. Die heftige Polemik erfüllte längere Zeit theologische und politische Blätter. Es wurde behauptet, daß der Eintritt des Prinzen Wilhelm von Preußen, späteren Kaiser Friedrich, gerade wegen der H.schen Angriffe erfolgt sei (vergl. Kneisner, "Geschichte der deutschen Freimaurerei") .
Henne am Rhyn, Otto,
Staatsarchivar in St. Gallen (Schweiz), * 1828, t 1914, Kulturhistoriker ("Allgemeine Kulturgeschichte", 1877/78, Kulturgeschichte des judischen Volkes", 1880; "Kulturgeschichte des deutschen Volkes", 1886; "Kultur der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in vergleichender Darstellung", 1890; "Geschichte des Rittertums", ,Die Freimauer", "Die Jesuiten" u. v a.). 1861 in der Loge "Concordia" in St. Galien aufgenommen, leitete er 1873-1878 die in Leipzig erscheinende "Freimaurerzeitung" und schloß sich der Loge Balduin in Leipzig an. Die freimaurerische Literatur verdankt ihm eine große Anzahl wertvolßter Schriften, die Veröffentlichung einer Urkunde der Steinmetzenbruderschaft aus dem Archiv der St. Galler Bauhütte, ferner "Adhuc statt, die Freimaurerei in zehn Fragen und Antworten", "Fiat Lux, Vertheidigung der Freimaurerei gegen innere und äußere Feinde", "Symbolik der Freimaurerei"; er schildert die Freimaurerei auch ausführlich in seiner Kulturgeschichte. Weiters betätigte er sich als Bearbeiter von Ritualen, der Darstellung eines allgemeinen Freimaurerrechtes und gab auch den Ergänzungsband zur zweiten Auflage des Handbuches der Freimaurerei (1879) heraus.
Henning, Wilhelm,
Major a. D., reehtsradikaler Reichtstagsabgeordneter, einer der heftigsten deutschen Bekämpfer der Freimaurerei. In einer Schrift "Stellt die Freimaurer unter Kontrolle!" (1928) will er glauben machen, daß die letzten Ziele der Freimaurerei nur den Trägern des XXXIII. Grades, nach H. größtenteils Juden, bekannt seien. Das letzte Geheimnis der Freimaurerei sei die Errichtung der jüdischen Weltherrschaft, deren Abzeichen der Akazienzweig.
Hephata,
oder Denkwürdigkeiten eines Freimaurers, erschienen 1836 bei Karl Andrea in Leipzig. Herausgeber war ein Dr. P. Lumignon, der selbst nicht Freimaurer war.
Das Buch, eine der Übelsten Schmähschriften auf die Freimaurerei, bringt Mitteilungen aus verschiedenen Riten und Graden in entstellter Form mit gröbsten Karikaturen. Es ist jetzt wieder bekannter geworden, nachdem Ludendorff es als Quelle benützt hat! Als Gegenschrift erschien 1836 bei H. Francke "Anti-Hephata oder Apologie der hohen königlichen Kunst" von Dr. Werdt, eine Schrift die in satirischer Form den H. zu widerlegen sucht.
Herault, René,
Generalleutnant der Polizei von Paris, zeichnete sich durch besonderen Eifer im Kämpfe gegen die Freimaurerbewegung aus Er erließ 1757 ein "Verbot an alle", sich zu vereinigen oder Vereinigungen von "Freys Macons" zu bilden, verschaffte sich durch die Operntänzerin Carton ein einem Freimaurer abgelistetes Exemplar der "Masonry dissected" und ließ darauf das Ritual übersetzen und durch den Druck verbreiten ("Vossische Zeitung", Berlin 1738). Er ließ im Hotel de Bourgogne in der Wohnung eines Engländers Hausdurchsuchung halten; einen Gastwirt namens Chapelot à la Rapée, der seine Raume einer Freimaurerloge zur Verfügung gestellt hatte.
verurteilte er zu 1000 Pfund und ließ die Wirtshaustür für sechs Monate vermauern. Ebenso sprengte er eine Freimaurerversammlung im Hotel des Soissons, deren Mitglieder ins Gefängnis geworfen wurden. In dem gleichen Hotel wurde auch 1745 eine Loge ausgehoben und der Gastwirt Le Roy zu 3000 Pfund verurteilt.
Herbert, Edward,
Lord H. of Cherbury, englischer Aufklärungephilosoph 1583 1648. Begründer des Deismus, forderte in dem Werk "über die Wahrheit" (1624) in Anlehnung an die Stoa eine über den positiven Religionen stehende ,nathürliche Religion", auch Vernunftsreligion" genannt, die zur Grundlage die allen Menschen gemeinsame Vernunft und als wesentlichen Inhalt die Sittlichkeit hat. H. nahm Seneca's Satz: "Wir pflegen viel zu geben auf die Annahme aller Menschen; und es ist bei uns ein Wahrheitsbeweis. daß etwas aller Meinung ist", als für die Religion schlechthin in Anspruch. An diese Lehre knüpfte die Freimaurerei von 1717 in gewissem Sinne an. In der Andersonschen Konstitution erscheint diese "nattiliche" Religion als die "Religion, in der alle Menschen übereinstimmen". H. sprach auch von einem "alle umfassenden Haus eines religiösen Kultes", in dem die, allgemeine Eintracht" eine Statte hat. Von H. gingen u. a. John Toland (s. d.), Antony Collins und Matthëus Findel bei ihren Versuchen aus, die Stellung der Vernunft zu Religion und Christentum zu prazisieren.
Herder, Johann Gottfried,
* 25. August 1744 in Mohrungen, t 18. Dezember 1803 in Weimar, wurde 1766 in Riga in der Loge den Bund aufgenommen.
Er bekleidete das amt des Schriftführers , dann des Redners und empfing in dem Kreis kluger, feingeistiger Manner mancheAnregungen, die in der "Altesten Urkunde des Menschengeschlechts" ihren Niederschlag fanden. Auf seinen Reisen kam er mit zahlreichen Freimaurern zusammen, so 1769 in Paris, wo er mit den Enzyklopadisten regen Verkehr pflegte. In Weimar hielt er sich von der Loge fern, hauptsachlich aus dem Grunde, um als höchster Geistlicher des Landes keinen Anlaß zu Mißdeutungen zu geben. Mit Unbehagen sah er aber auch Alchimie und Magie sich in die Freimaurerei einschleichen und dachte durch Philosophie zu reformieren. Er war der Ansicht, "daß auch bei diesem Institut ein neuer, unerer Zeit gemäßer Geist geweckt und die veralteten Gebrauche neu belebt werden sollten". Sehr entschieden verwarf H. die Zurückführung des freimaurerischen Ursprungs auf alteste Zeiten. Ihn schmerzte das Irrsal der Menge und der auf seine Geselschaft geworfene Schimpf des Truges", denn er liebte die Freimaurerei, wie er sie sah, jene Gemeinschaft, die er sich als Auge und Herz der Menschheit dachte. Als Humanitatsphilosoph mußte er sich von dem Gedanken eines Bundes, den er selbst als "eine geschlossene, das Wohl der Menschheit beratende, im stillen wirkende Mannergesellschaft" bezeichnet, sehr angezogen fühlen. In seinen "Briefen zur Beförderung der Humanität" ist das erste seiner Gespräche "über eine unsichtbar-sichtbare Gesellschaft" enthalten, das an Lessings "Ernst und Falk" anknüpft und eine Vorstellung von jenem, zur damaligen Zeit nicht vorhandenen Bund gibt, wie H. ihn sich vorstellte.
Seine unsichtbar-sichtbare Loge ist eine Versammlung aller denkenden Menschen in allen Weltteilen. Faust oder Gutenberg ist ihr Meister vom Stuhl; Poesie, Philosophie und Geschichte sind ihre drei Lichter, ein heiliges Dreieck das über Nationen, Sekten und Menschen strahlt. Einziger Antrieb der Gesellschaft ist Humanität: "Gabe man diesem Begriff alle seine Starke . . . und legte ihn als Pflicht, als unumgangliche erste Pflicht, sich und anderen ans Herz; alle Vorurteile von Staatsinteressen angeborener Religion und das törichteste Vorurteil unter allen, das von Rang und Stand, sollte unschadlich gemacht werden." Zwei weitere Gespräche sind enthalten in der "Adrastea". Die Freimaurerei als Adrastea, bringt den Menschen "über allen Unterschied der Stände, über jeden Sektengeist erhoben, die goldene Zeit zurück, die in unser aller Herzen lebet". Für das tiefe Interesse, das H. der Freimaurerei entgegenbrachte, legt sein in den Hamburger Großlogenarchiven erhaltener Briefwechsel mit Friedrich Ludwig Schröder (s d.), beredtes Zeugnis ab. Als dieser sein Ritual bearbeitete, erfreute er sich in vierjahrigem Briefwechsel der Mithilfe und Anregungen H.s, dessen Geist unverkennbar in vielen Stellen der Schröderschen Lehrart niedergelegt ist. Auf der Plakette, die von der Loge "Amalia" im Jahre 1903, dem 100. Todesjahre H.s, geprägt wurde, stehen die Worte: "Dem Freunde und Mitarbeiter Schröders."
Das schöpft die maurische Bedeuting H's nicht aus. Fernab vom Logenleben seiner Zeit hat H. der deutschen Freimaurerei ihre besondere Eigenart gegeben. Er hat sie in einer Zeit der Verwirrung mit jenem Geiste der Humanität erfüllt, der, von Lessing begründet, in ihm seinen größten Vertreter gefunden hat. Der klassische Humanismus der deutschen Freimaurerei, der sie von ihren angelsachsischen und romanischen Schwestern so wesentlich unterscheidet, jener Geist, der den Freimaurer von den Einzelerscheinungen seiner Zeit auf das Unsichtbar-Sichtbare" seiner Vereinigung hinwëist, jener Humanitätsgedanke, der dann in Krauses "Menschheitsbund" sich die sicht bare Form zu geben bestrebt war, ist nebers Lessing ausschließlich H.s Werk. Er ist der Menge der Freimaurer fremder als Lessing, der nicht zuletzt durch die dramatische Form, durch die Kanzel des Theaters, seine Gedanken sinnfalliger zu gestalten wußte. Man tut aber Lessings Größe keinen Abbruch, wenn man H. als den tieferen Humanisten und den befruchtenderen Lehrer bezeichnet. Lessing, der streitbare scharfe Geist, steht im Leben und ist daher auch unserer Zeit noch lebendig. Der zartfahlende H. steht dem Leben ferner. Auch er hatte seine Kämpfe, aber er lebte sein stilles Leben in sich. Deshalb wird H. in seiner wahren Größe und Bedeutung wohl viel gepriesen aber leider nur wenig gekannt.
Heredia, José - Mariade,
französischer Dichter spanischer Abstammung, * 1842, t 1905, Mitglied der Akademie, war Prasident des Ordensrates des Grand Orient de France, für dessen Arbeiten er eine Reihe von Liedern und Hymnen dichtete
Heredom,
s. Herodom.
Heredom,
Brother of, erster der beiden Grade des Royal Order of Scotland (s. d.), abgekürzt H. R. D. M.
Hermandad
(span.), die Bruderschaft, eine politische bruderschaftliche Vereinigung der kastilischen Städte gegen den Adel, gegründet um 1282, wiederbelebt 1295. Sie hatte ein Gebrauchtum, eine Verschwiegenheitsverpflichtung und hüllte sich in das Kleid des Geheimbundes Aus ihr ging die staatliche Gendarmerie Spaniens hervor, die wie sie, die Santa H-., die heilige H., genannt wurde. In ihr, wie in allen Bünden mit Schweigepflicht, außerliche Ahnlichkeiten mit der Freimaurerei.
Hermannsbotschafts
Ostern 1925. Hermannsbriefe und andere Botschaften wurden von Robert F. Eskau (s, d-), Hamburg, angeblich in einer Auflage von 1 Million Exemplaren versandt. Es handelte sich um eine wüste antisemitische Hetze im Zusammenhang mit der Freimaurereie Eskau, der eine Bauhütte der Großen Loge von Hamburg angehörte, wurde aus dieser ausgeschlossen,
Hermes Trismegistos,
griechische Bezeichnung für den Mondgott der alten ägypter, dargestellt als Ibis oder mit dem Ibiskopf. Er reprasentiert die gleichmäßige Ordnung im Weltganzen und wird dadurch der Schutzgott aller irdischen Gesetze. Er gilt auch als Erfinder der Alchimie und der Magie, daher der Name hermetische Kunst für Alchimie, die in einer her metischen Kette als geheimlehre weitergegeben wurde. Ebenso "hermetisch abgeschlossen", als Bezeichnung besonderer Verschließung gegen die Außenwelt. Zur Zeit der Infiltrierung der Freimaurerei mit alchimistischen und magischen Bestandteilen (18. Jahrhundert) spielt daher auch der H. T. eine Rolle. Eine hermetische Maurerei (s. d.) bestand damals besonders in Frankreich in zahlreichen Systemen
H.T. spielt schon im Cooke - Manuskript (s. d.) eine Rolle. In dessen Legende findet H. T. nach der Sinflut die eine der beiden Säulen, Pythagoras später die andere in die vor dem großen Wasser alles Wissen von Lamechs Söhnen eingegraben worden war. Und H. T. und Pythagoras ..lehrten die Wissenschaften, die sie dort geschrieben fanden". H. T. ist hier also gleichsam der erste Lehrer der Menschheit, der "Vater aller Weisheit". Wolfstieg sieht in dieser Darstellung die Einwirkung der Alchimie, die in der Zeit, in der der Verfasser das Cooke-Manuskript schrieb (Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts), sehr im Schwunge war, Des H. T. damals gerade erfundene smaragdene Tafel (Tabula smaragdina) galt als das Rezept, nach dem der Stein der Weisen gebrannt werder mußte.
Hermetische Bruderschaft des Lichts,
s Templer, orientalische.
Hermetische Freimaurerei,
im 18. Jahrhundert namentlich in Frankreich aufgekommene, auch heute in kleineren Zirkeln gepflegte Methoder die sich an die sogenannte hermetische Philosophie anlehnt, nach der die alchimistischen Prozesse der Metallverwandlung (Transmutation) als Symbole der Wandlung des groben, rauhen, unwissenden, noch nicht sittlich gereiften Individuums zum veredelten, gelauterten Menschen betrachtet werden.
Im 18. Jahrhundert war die Zahl der alchimistischen, hermetisch gedeuteten Symbole in manchen freimaurerischen Hochgradriten sehr betrachtlich. Das Buch des Barons Tschoudy, "L'Etoile flamboyante" (Der flammende Stern), enthalt (S. 234 ff.) einen "Katechismus" für den Grad eines Adepten oder "Apprenti Philosophe sublime et inconnu", in dem die hermetische Anschauungsweise auf die Freimaurerei übertragen wird. Wilhelm Bochler ("Hermetische Philosophie und Freimaurerei", 1905) und Oswald Wirth ("Le Symbolisme hermétique dans ses rapports avec l'Alchimie et la Franc-Maçonnerie" 2. Aufl., 1931) behandeln in Textausgaben alter Alchimisten, bezw. selbständig die hermetische Freimaurerei. Wirth sieht in den Transmutationsprozessen, symbolisch betrachtet, eine Analogie zum symbolischen Bauen. Beide versinnbildlichen ihm das "Große Werk" am Menschen. Die moderne Maurerei ist ihm nur eine Fortentwicklung der alten hermetischen Philosophie. Die Vorbereitungskammer z. B. setzt er dem philosophischen Ei der Alchimisten gleich dessen Inschrift "Vitriol" rein hermetisch sei ebenso wie die vier Elementarprüfungen (z. B. Feuerprobe = alchimistische Kalzination).
Nach bestandenen Prüfungen wird der Suchende zum philosophischen Stein, zum vollkommen gereinigten Salz, das Merkur (Quecksilber = äußere Einwirkungen) koagulieren kann, um es zu einem hochaktiven Sulfur (Schwefel = innere Kraft) zu fixieren. In den auf den Lehrlingsgrad folgenden Stufen setzt sich der Umwandlungsprozes fort, bis dann das "Große Werk" in der mittleren Kammer (Chambre du Milieu) des Meistergrades vollendet wird. (Vergl. auch J. M. Ragon, De la Maçonnerie occulte et de l'initiation hërmétique.")
Unter den freimaurerisch-hermetischen Systemen des 18. Jahrhunderts spielte eine besondere Rolle jenes der Illuminés d'Avignon des Benediktiners Pernetty, der Rite hermétique (hermetischer Ritus) oder Rite de Pernetty, dessen neun Grade, namentlich die sechs Hochgrade, von hermetischen Lehren durchzogen waren (derLeib Hirams versinnbildlichte die prima materia des Großen Werkes) während ein zehnter Abschlußgrad einen vollständigen Kursus der hermetischen und gnostigchen Wissenschaften enthielt (s. Illuminés d'Avignon). Stark von hermetischer Symbolik war auch die Lehrart der Elus Coëns (s. d.) durchsetzt. Ebenso trat hermetische Philosophie bei den Gold- und Rosenkreuzern in Erscheinung, in neuester Zeit beschaltigen sich mit hermetischer Maurerei u. a. die "Societas Rosieruciana in Anglia" (s. d.) und der "Ordo Aureae et Rosae Crucis in Dania".
Hermetischer Orden der G. D.,
d. i. Golden Dawn, Goldene Morgenröte, s. G. D. (Golden Dawn), Hermetic Order of the.
Hermetischer Ritus,
frz. Rite hermétique, s. Illuminés d'Avignon.
Herodom,
HERODOM
Mackey.
Mackey, ROYAL ORDER OF.
HERODOM VAN KILWINNING
ein Wort, das in der Schottenmaurerei eine große Rolle spielt. Es soll der Name eines Berges bei Kilwinning sein, der aber in Schottland unbekannt ist. Andere Ableitungen sind Heredum, Genetiv des lateinischen heres, der Erbe, womit die Erbschaft der maurerischen Templer vom Templerorden angedeutet werden soll, oder Hirodom, Hierosdomos, das heilige Haus, der Tempel. Clavel leitet ab von "Heredis Domus" (Haus des Erben), Ragon glaubt, es sei damit, immer in der Stuart Legende verbleibend, das Haus der Erben, der Sitz des Prätendenten Karl Eduard in St. Germain-en-Laye gemeint, wo jedoxh er selbst niemals, wohl aber sein Vater, Jacob II, gewohnt hat. Lantoine bescheidet sich mit der Meinung, "es ist mit dem Worte Herodom ebenso wie mit der Schottenmaurerei. Sie treten in die Geschichte ein, ohne daß man wußte, wie und wo sie zur Welt gekommen sind".
Für ihn ist eine angebliche Grande Loge Royale de l'Ordre d'Heredom de Kilwinning" in Edinburgh, von der 1786 ein "Grand Chapitre Provincial" (Großes Provinziall Kapitel), bezw. eine Grande Loge in Rouen (Mitglieder der Loge "L'Ardente Amitié" unter Fuhrung von Jean Matheus) ein Gründungspatent erhalten haben wollte, eine französische Erfindung. Wie es uberhaupt für ihn unter der Marke "Rite d'Heredom de Kilwinning" schottische Abstammung behaupteten, französisches Eigengewachs waren. (La Franc-Maçonnerie Ecossaise en France, 1930.)
Herold, Der,
Freimaurerzeitung, ursprünglich als Anzeigenblatt in Berlin erscheinend, von Ferd. Dross 1890 gegründet, hat sich unter Zimmer, zuletzt unter Kekule von Stradonitz, zu einem sehr beachteten unabhängigen Wochenblatt entwickelt, das 1923 sein Erscheinen infolge der schwierigen materiellen Verhältnisse der Inflationszeit leider einstellen mußte.
Heroldo, La
(Esp.), der Herold, le Hérault, offizielles Organ der Allgemeinen Freimaurerliga, erscheint seit l931 zweisprachig (deutsch und französisch) viermal jahrlich. Das Blatt wird von der Zentralstelle in Basel herausgegeben.
Herrenhaus, Preußisches.
Am 9. Juli 1918 griff im damals noch bestehenden preußischen Herrenhaus bei der Beratung des Staatshaushaltsplanes Fürst Otto II. zu Salm-Horstmar die Freimaurer aufs heftigste an, wobei er die vorliegende Wahlrechtsvorlage, die die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen und Demokratisierung der Zusammensetzung des Herrenhauses vorsah, als einen Sieg der jüdisch-demokratischen gegenüber der deutsch-aristokratischen Weltanschauung bezeichnete. Für erstere machte er die Freimaurer verantwortlich, deren Werk alle Revolutionen seien. In Deutschland hatten die jüdischfreimaurerischen Einwirkungen auf Beseitigung der deutsch-aristokratischen Einrichtungen solange keinen wesentlichen Fortschritt machen können, als ihnen eine festgefügte monarchische Gewalt Paroli bot. Fürst von Hatzfeld, Nicht-Freimaurer, trat diesen Außerungen heftigst entgegen, indem er betönte, Freimaurer sowohl als Juden hatten bei der Armee im Felde usw. voll ihre Schuldigkeit getan.
Er gab seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß der Vorredner das Trennende hervorgehoben und so die Einigkeit im Innern geschädigt habe. staatssekretär a. D. Dernburg erklärte, man habe das Gefühl, die Worte des Fürsten Salm seien aus einem zerfallenen Turm, aus einem alten Moderduft herausgekommen, da sie mit dem modernen Deutschland nicht das geringste zu tun hatten. Vom freimaurerischen Standpunkt aus antwortete der Bürgermeister von Mühlhausen in Thuringen, Adolf Trenckmann, Stuhlmeister der Loge "Hermann zur deutschen Treue". Er betönte, die deutsche Freimaurerei stehe niemanden an Patriotismus, Religiosität und Vaterlandsliebe nach.
Herrig, Christian Friedrich Ludwig,
Oberlehrer am Kadettenkorps in Liehter felde, Studiendirektor, * 1816, t 1889, trat 1839 der Loge "Karl zur gekrönten Säule" in Braunschweig bei, dann in Berlin der Loge "Friedrich ,Wilhelm zur gekrönten Gerechtigkeit". Von 1873 an war er durch 16 Jahre Großmeister der Großloge von Preußen (Royal York). Als Mann von liberalen Anschauungen warf er sein ganzes Gewicht in die Schale, als es sich um die Beratung der Judenfrage handelte, und wußte es durch zusetzen, daß das Grundgesetz der Großloge dahin geändert wurde, daß das Religionsbekenntnis keinen Hinderungsgrund zur Aufnahme bieten dürfe. 1877 veröffentlichte er einen Entwurf zur Bildung einer "Vereinigten Großloge von Deutschland" mit dem Sitz in Berlin, der aber vom Großlogenbund abgelehnt wurde.
Herrnhuter,
von den mährischen Brr. herstammende, durch den Grafen von Zinzendorf begründete religiöse Sekte in Herrnhut, Kreis Bautzen (1722)- Pietistische Richtungen in der Freimaurerei, wie die des Grafen Haugwitz (s d-), verleiteten Zschokke, in seiner Erzählung "Die Herrnhuter" Ähnlichkeiten zwischen Freimaurerei und H. zu suchen. Irgendein innerer Zusammenhang läßt sich jedoch nicht herstellen.
Herrscher,
s. Fürsten.
Hertling, Graf,
s. Geheimberichte an den Grafen H.
Hertz, Friedrich,
österreichischer Soziologe und Nationalökonom, gewesener Ministerialrat im österreichischen Bundeskanzleramt, jetzt Universitäts Professor in Halle a. d. S.* 1878, führender internationaler Pazifist, trat als Zwanzigjähriger in seinem Buch "Agrarfrage im Verhaltnis zum Sozialismus" fur eine Synthese der liberalen und sozialistischen Ideen ein, bot in "Moderne Rassentheorien'" (neubearbeitet unter dem Titel "Kultur und Rasse") die erste umfassende Kritik des Rassanwahns, kämpfte 1919 in der Schweiz publizistisch gegen die Vergewältigung des Selbstbestimmungsrechtes der Deutschen und gegen die Ungerechtigkeiten der Friedensdiktate, wirkte in England für die Linderung der Not seines Vaterlandes E. ist Mitherausgeber der "Friedenswarte", war Sekretär der paneuropaischen Union und rief die der Völkerverständigung dienenden internationalen Hochschulkurse ins Leben. Er ist Mitglied der Wiener Loge "Zukunft".
Heseltine, James,
Nederlands
* 1745, t 1804, Großschriftführer der Großloge von England ("Moderns'). sehr tätiger Freimaurer, dessen Unterschrift auf zahlreich en Logenpatenten auch außerhalb Englands zu finden ist, von 1769 bis 1784, später Erster Großaufseher, bezw. Großschatzmeister. Zerwürfnisse zwischen ihm und Preston (s- d-) führten zur Sezession der Gründungsloge "Antiquity", die für kurze Zeit die Bildung einer oppositionellen Großloge zur Folge hatten.
Hesperische Freimaurerei
(frz. "Maçonnerie Hespérique, Philosophique Templiere"), pseudomaurerische, wahrscheinlich ephemere Gründung aus dem Jahre 1842 von der nicht mehr bekannt ist, als ein Hinweis von Marconis im "Rameau d'or d'Eleusis" und ein Diplom, das Albert Lantoine im "Symbolisme" Nr. 94, von 1926, teilweise veröffentlichte. Als Stifter des 36-grädigen Ritus werden der Astronom Dolabele und der Publizist Virginius bezeiehnet.
Hesse,
Mackey
Mackey-CASSEL.
Mackey DARMSTADT, GRAND DUCHY OF.
s. Lenning.