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HESSEN.
HESSEN-KASSEL,
HESSEN-KASSEL,
HETÄRLE,
HETTNER, HERMANN THEODOR,
HEUN, KARL GOTTLOB SAMUEL,
HEWART, SIR GORDON,
HEXAGRAMM,
HEXTALL, WILLIAM BROWN,
HEYDEMANN, LUDWIG EDUARD,
HEYDENREICH, KARL HEINRICH,
HICKEL
HICKS-BEACH,
HIDALGO Y CASTILLO, MIGUEL D.,
HIEBER, OTTO,
HIEL, EMMANUEL,
HIGHER DEGREES, ADDITIONAL DEGREES
HIGHEST OF HILLS
HIGH TIME, HIGH TWELVE
HILLER VON GAERTRINGEN.
HIMMELSGEGENDEN-
HIMMELSGESTIRNE.
HINDENBURG,
HINTZE, WILHELM F. R.
HIPPEL, THEODOR GOTTLIEB VON,
HIRAM
HIRAMITISCHE FREIMAUREREI
HIRAMITISCHE MEISTER,
HIRTE, DER GUTE
HIRTENBRIEF AN DIE WAHREN AND
ÄCHTEN FREIMAURER ALTEN SYSTEMS HISTORIAN, GRAND,
HISTORISCHE AUFNAHME,
HOBART,
HOCHDORF, MAX,
HOCHGRADE

Hessen.
(bis 1866 Hessen-Darmstadt), Freistaat innerhalb des Deutschen Reiches bis 1918 Großherzogtum.
Das Fürstenhaus betätigte sich zeitweise sehr rege in der Freimaurerei. Der landgrafliche Hof zu Darmstadt stellte dem Bund eine ganze Reihe von eifrigen Mitgliedern

Hessen-Kassel,
s. Kurhessen und Westfalen. Großorient von.
Hessen-Kassel,
Fürstenhaus. Mitglieder, die dem Freimaurerbund angehörten, s. Fürsten Deutsche. ferner Karl, Prinz und Landgraf von H.-K.
Hetärle,
Hetaireia der Philiker, Gesellschaft der Freunde, 1814 in Odessa gegründete griechische Geheimorganisation, die "den Halbmond durch das Kreuz besiegen", das heißt Griechenland vom türkischen Joch befreien wollte. Von dem Freimaurer Emanuel Xanthos gestiftet, ähnelt ihr Brauchtum in manchem freimaurerischen Vorbildern. Die Mitglieder zerfielen in sieben Klassen: Bei der Weihe zum Priester mußte man vor einem Bild, das die Auferstehung Christi zeigte, Treue Kampfbereitschaft und Schweigen geloben. Der Aufzunehmende machte dreimal das Kreuzzeichen über den Kandidaten, wies auf die auf dem Altar stehende Kerze und sprach: "Dieses Lichtlein ist der einzige Zeuge, den unser unglückliches Vaterland besitzt, wenn seine Kinder den Eid der Befreiung leisten." Darauf folgte der "Große Schwur", der sich ähnlich in den höheren Graden wiederholte Führer des von der H. organisierten, 1821 von den Turken niedergeschlagenen Aufstandes war der Freimaurer Fürst Alexander Ypsilanti, der zuvor an die Spitze des Geheimbundes getreten war (s. Griechenland).
Vorher hatte es gegen Ende des 18. Jahrhunderts die H. des Rhigas (s. d.) in Bukarest und Wien gegeben, die im wesentlichen gleichen Zielen huldigte, dann später die eine Verbesserung der griechischen Verhaltnisse auf friedlichem Wege anstrebende H. der Philomusen.
Hettner, Hermann Theodor,
Literarhistoriker und Kunstschriftsteller, * 1821, t 1882. Sein Hauptwerk ist die sechsbändige Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Der erste Band behandelt die englische Literatur. Hier komst H. ausführlich auf die Freimaurerei zu sprechen, in der er ein Instrument erblickt das sich der englische Deismus zur praktischen Durchsetzung seiner Weltanschauung gegeben habe. H. selbst war, soweit bekannt, nicht Freimaurer. Seine Anschauungen sind wiederholt auch von englischer Seite bekämpft worden.
Trotzdem bleiben die Darlegungen H.s eine der großartigsten Darstellung der englischen Geistesgeschichte in Beziehung zur Freimaurerei. Wenn auch zugegeben werden muß, das H die geistigen Triebfedern und auch die Freimaurerei des 18. Jahrhunderts in Unkenntnis der englischen freimaurerischen Spezialforschungsergebnisse teilweise überschatzt hat, so hat er richtig erkannt, wie erstaunlich die Tätsache ist, das sich mitten in einer kalten, nuchternen Zeit ein Bund bildete, der sich an die Phantasie und an das Gemüt des Menschen wendet und ihn zu freier und in sich harmonischer Vollendung zu erziehen trachtet.
Heun, Karl Gottlob Samuel,
deutscher Schriftsteller, * 1771, t 1851 (Pseudonym H. Clauren) schrieb erfolgreiche realistische Romane (, Mimili") und lustspiele ("Der Brautigam aus Mexiko" und "Das Vogëlschießen"). Von H. stamat das Gedicht "Der König rief und alle, alle kamen", dessen Anfangszeilen im Befreiungskrieg, an dem er teilnahm, geflügelte Worte wurden. H. war preuBischer Staatsbeamter und brachte es als solcher bis zum Geheimen Hofrat; er war Mitglied der Leipziger Loge "Minerva zu den drei Palmen", später der Loge "Archimedes zum ewigen Bund" in Gera.
Hewart, Sir Gordon,
Baron of Burry, seit 1928 britischer Lord Chief Justice (höchster Richter des Königreichs), * 1870, Ehrendoktor von fünf Universitäten, 1913 bis 1922 Mitglieder des Unterhauses, 1921/22 Kabinettsminister (Generalanwalt), einer der Unterzeichner des Friedensvertrages mit Irland, ist Großbeamter der Großloge von England.
Hexagramm,
Sechseck, eine Figur, die als sogenanates mystisches H. die Mathematiker bei Behandlung der Kegelschnitte seit alten Zeiten beschäftigt. (Wenn ein Sechseck einem Kegelschnitt eingezeichnet wird, so liegen die Schnittpunkte der drei Paare von Gegenseiten auf einer Geraden.Pascalsche Gerade.) Ebenso wie das Pentagramm, der Drudenfuß, ist das H ein Zaubersymbol, das in der Alchimie Kabbala und Astrologie eine große Rolle spielt. Als religiöses Symbol des Judentums, Davidschild, auch Siegel Salomonis geheißen. In der Alchimie symbolisiert es das Chaos, das aus der Vereinigung von Feuer und Wasser entsteht. Ist wahrscheinlich als Rest der alchimistischen Periode der Freimaurerei zurückgeblieben und erscheint mitunter in Logensiegeln u. a.
Hextall, William Brown,
freimaurerischer Historiker, * 1847, t 1923, aufgenommen 1873 in der Hartington Lodge in Derby, seit 1904 Mitglied der Quatuor Coronati Lodge, Meister dieser Loge 1914 brachte zahlreiche historische Beilage aus der Anfängsgeschichte der englischen Freimaurerei und arbeitete auch lange Jahre anonym für die Miscellanca latomorum.
Heydemann, Ludwig Eduard,
Professor der juristischen Fakultät der Universität Berlin, * 1805, t 1874, Geheimer Justizrat, Berater des Justizninisteriums in gesetzgeberischen Angelegenheiten, hatte hervorragenden Anteil an der Ausarbeitung des preußischen Strafgesetzbuches und des Gesetzes zum Schuts des geistigen Eigentums, wurde 1849 in der Berliner Loge "Zum flammenden Stern" aufgenommen, war 1862 Mitglied des Bundesdirektoriums der Großen National-Mutterloge, Zu den drei Weltkugeln" und eifriger Mitarbeiter an der Ausgestaltung der freimaurerischen Gesetzgebung dieser Großloge.
Heydenreich, Karl Heinrich,
Professor der Philosophie in Leipzig, * 1764, t 1801, Kantianer, Verfasser von: System der Ästhetik", "System des Naturrechts", "Briefe über den Atheismus" und "Betrachtungen über die Philosophie der naturlichen Religion", war Mitglied der Leipziger Loge "Minerva zu den drei Palmen".
Hickel
( auch Hickl und Hikel geschrieben). Anton, * 1745 zu Böhmisch-Leipa, t 1798 in Hamburg, Hofmaler des Münchner Hofes, 1780 in Mannheim, wo er Mitglied der dortigen Freimaurerloge wurde, lebte lange Jahre in Paris als Lieblingsmaler der Königin Marie Antoinette und der Prinzessin Lamballe, 1786 von Joseph II. zum Hof maler ernannt, von 1797 an in Hamburg wo er als Modemaler der vornehmen bürgerlichen Kreise wirkte. (Allgemeines Lexikon der bildenden Künste, Bd. 17.)
Hicks-Beach,
s. St. Aldwyn.
Hidalgo y Castillo, Miguel D.,
Martyrer der mexikanischen Freiheit, Geistlicher, * 1753, hingerichtet von den Spaniern 1811, nachdem er 1810 den Aufstand entflammt und Mexiko für unabhängig erklärt hatte und nach einer Reihe von Siegen geschlagen wurde. Er war Freimaurer.
Hieber, Otto,
* 1840, t 1930. Von Beruf Arzt in Königsberg in Preußen, aufgenommen 1869. Einer der fruchtbarsten Schriftsteller der Freimaurerei aus dem System der Großen Landesloge von Deutschland, deren Ordenssenior er war. Von ihm stammen zahlreiche exegetische Schriften über das Schwedische System bezw. de Lehrart der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, namentlich die vorbildlichen Leitfaden durch alle Grade der Ordenslehre. Als Reformer innerhalb seines Systems von nachhaltender Wirkung, hat er in der abgeklärten Ruhe seines hohen Alters allgemeine Gesichtspunkte zu finden gesugt, die ihm auch hohes Ansehen innerhalb der anderen Systeme dauernd sichern. Für die große Verehrung, die er in seinem eigenen Bruderkreise genoß spricht der Umstand, das er durch ein halbes Jahrhundert Meister vom Stuhl seiner Loge "Zum Totenkopf und Phönix" in Königsberg blieb.
Hiel, Emmanuel,
flamischer Lyriker, * 1834, t 1899, schrieb Lieder (Chansons d'ouvriers et de marins), lyrische Dramen usw war Freimaurer.
Higher Degrees, Additional Degrees
(engl.), Hochgrade.
Highest of Hills
and in the Lowest of valleys (auf den höchsten Hügeln und in den Tiefsten der Taler). In den Traditionen der alten Freimaurerei spielt die Arbeit unter freiem Himmel (s. d.) eine große Rolle. Anderson schreibt, daß die "alten" Brr. sich auf den höchsten Hügeln usw. versammelten, um vor überraschungen gesichert zu sein.
Ebenso heißt es in den Statuten von Aberdeen (1670), das keine Loge gehalten werden solle in einem Hause, das auch von anderen Leuten bewohnt werde, sondern auf freiem Felde, außer bei schlechtem Wetter. Für die Aufnahme von Lehrlingen wird die Arbeit auf freies Feld, "bei den Steinen", verlegt, also an eine der zahlreichen, durch Steinmaler aus grauester Vorzeit gekennzeichneten Kultstatten. Die Formel hat heute nur noch symbolische Bedeutung, jedoch führen einzelne amerikanische Logen, besonders am Johannistage, diese Arbeiten auf Bergen, Hügeln oder in Talern (Grand Cailon) zur Erinnerung an die alte Freimaurersitte auch heute noch aus.
High Time, High Twelve
(engl.), Mittag, im freimaurerischen Sprachgebrauch Hochmittag (B. Low Twelve [engl.], Mitternacht, im Freimaurerischen Sprachgebrauch Hochmitternacht). In Amerika auch Name gewisser freimmaurischer Wohlfahrtsvereinigungen, die augenblicklicher Hilfe für Brr. oder deren Familien dienen.
Hiller von Gaertringen.
1 August, Freiherr von, preußischer General der Infanterie, * 1772, t 1856, Held der Schlacht bei Belle-Alliance (1815), sein Vater, Rudolf, war Freimaurer und Meister vom Stuhl der Loge "Wittekind zur westfalischen Pforte" in Minden, als er 1796 dort aufgenommen wurde- 1802 führte er den Hammer in der gleichen Loge. Er war 1813 Stellvertretender Meister der Feldloge "Friedrich zur Vaterlandsliebe", aus der später die Koblenzer Loge hervorging, und leitete eine Arbeit dieser Loge 1814 in Luxemburg. In seinen verschiedenen Dienststellungen in Stettin, Posen, Breslau betätigte er sich eifrigst in den Ortslogen, zum Schlusse seines arbeitsreichen Lebens gehörte er der Loge "Friedrich zum goldenen Szepter" in Breslau an. Auch im Innersten Orient bekleidete er höchste Ämter. Gelegentlich seines 50- Maurerjubilaums im Jahre 1846 wurde, für ihn überraschend, auch sein Sohn Friedrich Wilhelm (s. u.), damals Premierleutnant, in die Loge aufgenommen. 1899 verlieh Kaiser Wilhelm II. dem 4. Posenschen Infanterieregimente den Namen Freiherr Hiller von Gaertringen, in Anerkennung der besonderen Leistungen der beiden Generale August und Friedrich Wilhelm. (Vergl. Aufklärungsschrift der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln": "Ludendorff auf dem Kriegspfade gegen die deutsche Freimaurerei", Berlin 1928.)

2.Wilhelm, Freiherr von, preußischer General Sohn des Vorigen, wurde 1846—er war damals Flageladiutant Friedrich Wilhelms IV. — MitGlied der Loge "Zu den drei Seraphim" in Berlin- 1866 wurde er zum tragischen Held der Schlacht von Chlum; im Augenblick des entscheidenden Erfolges, den er selbst herbeigeführt hatte, wurde er von einem Granatsplitter tödlich getroffen.
Himmelsgegenden-
Die Freimaurerloge ist nach den H. orientiert Im Osten ist der Sitz des Meisters vom Stuhl (Orient der Loge) Der Eingang der Loge liegt im Westen, im Sülden sitzt gewöhnlich der Redner, in manchen Systemen der Zweite Aufseher, im Norden der Schriftführer. Daher auch die alte, in vielen Systemen wiederkehrende Katechismusfrage:
Wohin reiset Ihr?
Vom Westen gegen Osten.

Himmelsgestirne.
Die Loge wird in den Ritualbüchern als ein Bild des Weltalls bezeichnet. Sonne, Mond und Sterne zieren in bildlicher Darstellung den Himmel der Loge. Ihnen wird symbolische Deutung zuteil: Die Sonne regiert den Tag, der Mond dis Nacht, der Meister vom Stuhl die Loge. Viel verwendet wird auch als symbolische Ausschmückung eine Siebenzahl von Sternen, die auch wiederholt in Logennamen vorkommt.
Hindenburg,
Paul von Beneckendorf und, Generalfeldmarschall, * 1847, der zweite deutsche Reichepräsident, Führer der deutschen Armeen im Weltkriege, ist nicht Freimaurer. Er hat jedoch Angriffe auf die Freimaurerei abgelehnt und in Aussprachen mit deutschen Großmeistern und in betontem Gegensatze zu Ludendorff zu erkennen gegeben, daß ihm der geistige Inhalt der Freimaurerei nicht fremd sei, da seine beiden Großväter zur Zeit der Befreiungskriege Freimaurer gewesen seien und er nicht bezweifle, daß der vaterlandische Geist der damals die Freimaurerei beseelt habe, auch heute noch in ihren Kreisen herrsche Mutterlicherseits der Generalarzt Dr. Schwickart der Katholik war, und väterlicherseits der Generallandschaftedirektor Otto Ludwig von H. Beneckendorf, letzterer durch mehr als 50 Jahre Mitglied der Loge "Zur goldenen Harfe" in Marienwerder. Auch der Ürgroßvater Johann Otto Gottfried von Beneckendorf, war Freimaurer (aufgenommen 1776 in die Loge "Zu den drei Kronen" in Königsberg).
Hintze, Wilhelm F. R.
Pastor, * 1876, Zugeordneter Großmeister de; Großen Loge von Hamburg seit 1930, ist Leiter des "Hamburger Logenblattes" und Herausgeber der Sammlung "Große Meister". Er wurde 1910 in der Hamburger Loge "Emanuel zur Maienblume" aufgenommen.
Hippel, Theodor Gottlieb von,
preusischer Staatsrat, * 1775, t 1843, der Verfasser des Kriegsaufrufs zum Befreiungskriege "An mein Volk" (17. Marz 1813), war ein sehr eifriger Freimaurer. Er wurde 1797 in der Marienburger Loge "Viktoria zu den drei gekrönten Tümen" aufgenommen, war 1803 Mitstifter der Loge "Zur goldenen Harfe" in Marienwerder, dann u. a. deren Stellvertretender Redner, Erster Vorsteher und (1815) Meister vom Stuhl. 1813 stiftete er in Gnadenfrei in Schlesien die Feldloge "Zum eisernen Kreus", deren Stuhlmeister er wurde. In Reden in der Marienwerder Loge nannte H. den Maurerbund "eine geheime Ehrenlegion, welche die Unverletzbarkeit des Staates und seiner Verfassung und die Ehrfurcht gegen das Oberhaupt desselben nicht bloß beschwört, nein durch die Tat zu besiegeln bereit ist" (Vergl. Pinkow, "Macht und Einfluß der Freimaurer".)
Hiram.
Der Name H. kommt in der Bausage der Freimaurerei, der Bibel entnommen, in ist. Sonnenkalb ist der Meinung, daß die zweifacher Bedeutung vor. Da ist vorerst: Hiram, König von Tyrus. Hiram, auch Huram oder Hirom geschrieben, schickte beim Tode Davids an Salomo eine Trauer gesandtschaft (1. Kön. 5, 15 32). Er lieferte ferner Salomo Bauholz und erhielt dafür von Salomo Weizen und Ol zur Beköstigung seines Hofes (Chronika II, 2), sandte Salomo zu Huram und ließ ihn um einen weisen Mann bitten, "der zu arbeiten verstande in Gold, Silber, Erz, Scharlach, rosinrot und gelber Seide, und außgrabenmit denWeisen, die in Juda und Jerusalem sind". Und da sprach H., der König zu Tyrus, durch Schrift und sandte zu Salomo: So sende ich nun einen weisen Mann, der Verstand hat, Huram Abif, der ein Sohn ist eines Weibes aus den Töehtern Dans, und sein Vater ist ein Tyrer gewesen. Der weiß zu arbeiten in Gold, Silber, Erz, Eisen, Steinen Holz, Scharlach, gelber Seide, Leinwand rosinrot und zu graben allerlei, und allerlei künstlich zu machen, was man ihm vorgibt." (In der übersetzung von M. Luther.)
In den jüdischen Sagen (Midrasch) wird von H.s Ende berichtet, daß er sich gegen Gott empörte und von diesem durch den Propheten Ezechiel gewarnt wurde. Als H. v. T. diese Warnung nicht befolgte, brachte Gott den König Nebukadnezar gegen ihn auf, der das Reich-des H. zerstörte und ihn selbst einen qualvollen Martertod sterben ließ. Nach einer anderen Sage wurde H. v. T. dagegen, von Gott mit einem Alter von 600 Jahren belohnt, weil er die Zedern zum Tempelbau geliefert hatte. In Midrasch, Bereschis Rabba, findet sich die Version, H. v. T. und Nebukadnezar seien von Gott bestraft worden, weil sie sich für Götter hielten. Dadurch sei der vorzeitige Tod in die Welt gekommen.
Außerdem ist in der Bibel noch die Rede von Adoram oder Hadoram, der unter König David Rentmeister, unter Salomo Aufseher über die Arbeiter im Libanon war. Hier ist er über die Trone gesetzt und wird Adoniram genannt. Noch unter Rehabeam wird er erwähnt, heißt aber dort wieder Adoram. Diese Namen sind in den verschiedenen Freimaurerlegenden des 18. Jahrhunderts durcheinander geworfen worden, so daß der Baumeister H. bald unter diesem Namen, bald wieder als Adoniram, Adoram erscheint. Die Legende der Freimaurer meint also H., den H.. Baumeister, auch H. Abiff genannt, den H., König von Tyrus, an Salomo sandte. Andersons Geschichte in den "Constitutions" von 1723 hat hierzu den Satz: "But above all, he sent his Namosake, Hiram or Huram, the most accomplish'd Mason upon Earth" (Doch vor allem sandte er seinen Namensvetter, H. oder Huram, den vollendetsten Maurer der Erde). Soviel in Kürze über die in Frage stehende Person der Legende.
Legende. Wie ist nun die an die Person H.s anknüpfende Legende entstanden? Daß es sich um eine der uralten Bausagen, um ein Bauopfer handelt, ist nicht strittig. Dagegen bestehen Meinungsverschiedenheiten, wie die H.-Legende in die Freimaurerei hineingelangt ist. Sonnenkalb ist der meinung , daß die H.-Legende uralter Besitz der Steinmetzenbruderschaften sei. Nach ihm war der heutige III. Grad, in dem die H.-Legende ihre bestimmende Rolle spielt, der einzige bis gegen 1650.
Um diese Zeit wurde die Zeremonie in zwei Teile geteilt, die auf den Beginn und das Ende der Lehrzeit verlegt wurden. Aus dem I. Grad spaltete sich um 1725 der II. ab, , so daß ein Dreigradsystem entstand. Dieser Meinung steht die von Mackey, Gould u. a. gegenüber, die in der H-Legende einen ursprünglich fremden, erst im 18. Jahrhundert in die Freimaurerei gelangten Bestandteil erblicken. Man versuchte auch der H.-Legende eine politische Deutung zu geben, indem man in H. den hingerichteten KarI I. von England (aus dem Hause Stuart) personifizierte, die "Kinder der Witwe" sollten bedeuten die Anhänger der Witwe Karls I., Henriette von Frankreich, das verlorene Wort den Sohn. Friedrich Nicolai glaubte diese Deutung, und Nicolas Bonneville bestätigte es: "Die Symbole des Meistergrades sind entlehnt der Verschwörung der "Jakobiten", der Anhänger Karls I., um seinen Tod zu rachen und seinen Sohn auf den Thron zu heben." Weil nämlich im Neuen Testament Logos nicht nur das Wort, sondern auch den Sohn (Jesus Christus) bezeichnet ist der verlorene Logos der Sohn Karls! Mit diesen erkunstelten Deutungen ist nun historisch nichts anzufangen.
Woher die Keime der H.-Legende stammen, ist daher bis heute nicht genügend geklärt. Sie erscheint gegen 1724, Anderson macht erst 1738 eine Andeutung über H.s Tod und Bestattung. Der Charakter als Baulegende steht fest. Daß sie in den alten Manuskripten nicht aufgezeichnet ist, spricht nicht gegen ihr Alter.
Sie ist entweder als mündliche überlieferung schon den alten Logen vor 1717 bekannt gewesen oder bei der Bearbeitung der alten Gotischen Schriften" wiedergefunden und mit in die Ritualbestande der Großloge aufgenom men worden. Die Verwechslung H. mit Adoniram hat Guillemain de St. Victor in die Literatur eingeführt.
In verschiedenen Hochgradsystemen, so besonders dem des A. u. A. Schottischen Ritus, erscheint dann H., König von Tyrus, als handelnde Ritualperson, während sich die Ritual handlungen um die Bestättung des ermordeten H- seine Nachfolge, die Bestrafung seiner Mörder bewegen. Der Baumeister E. ist in seiner ritualistischen Bedeutung ausschließlich auf den III. Grad verwiesen, in dem er zum ersten Male handelnd auftritt und seinen symbolischen Opfertod erleidet.
Hiramitische Freimaurerei
nannte Feßler die erste Bearbeitungsform seines im Auftrage der Loge Royal York angelegten Rituals der Johannisgrade, die von ihr 1797 auf drei Jahre angenommen wurde. Aus diesem Ritual entstanden dann die weiteren Feßlerschen Formen.
Hiramitische Meister,
s. Meister, Hiramitische.
Hirte, Der gute
(engl. the goodshepherd, frz. le bon pasteur). Das Zeichen des g. H. nach Lukas XV. findet im Rosenkreuzergrade Verwendung.
Hirtenbrief
an die wahren and ächten Freimaurer alten Systems (1785), nach Marx ("Freimaurermuseum", Bd. V.) die letzte größere, vom Orden der Gold- und Rosenkreuzer ausgegangene Schrift, die ursprünglich dem gegnerischen Lager (u a. Haugwitz) zugeschrieben wurde. Der "H." wendet sich an Alchimie treibende Brr. und will ihnen die wirkliche, d. h. spirituell gedeutete Alchimie (also nicht auf materielle Bereicherung ausgehende) vor Augen führen. Bis auf gering fügige Unterschiede entwickelt er Boehmes Lehre von der Kosmogonie.
Historian, Grand,
amerikanischer GroBbeamter, der nicht von der Großloge gewahlt, sondern vom Großmeister für eine bestimmte Amtsperiode ernannt wird (by appointment of the Grand Master). Seine Aufgabe ist es, die Geschichte der Großloge festzuhalten und ebenso die Brr- der Großloge durch verläßliche geschichtliche Untersuchungen über die Entwicklung der Freimaurerei zu unterrichten. Besondere Verdienste in diesem Amte hat sich der G. H. der Großloge von New York, Ossian Lang (s. d.), erworbem.
Historische Aufnahme,
Beförderung usw. Unter gewissen Verhaltnissen (so bei Kürze der Zeit, Regularisierungen u. a. m.)werden die drei Grade nicht in voller Durchführung des Rituals gegeben, sondern in er zahlender Form- So wird beispielsweise bei ortsfrenden MitGliedern der Ü. Grad historiseh erteilt und der ÜI. voll durehgeftihrt u. a. m. In den Hoehgraden des A. u. A. Sehottisehen Ritus werden in Europa viele Grade nur erzählt, während lediglich die Pfeilergrade des Systems wirklich durchgeführt werden.
Hobart,
Hauptstadt von Tasmanien, Sitz der Großloge dieses Stsates, mit 46 Logen, dar unter 10 in H- selbst. Adresse: 117, Macquarie Street.
Hochdorf, Max,
Joarnalist und Schriftsteller Berlin. * 1880, veröffentlichte Romane, Dramen, philosophische und historische Werke. Sein Kant-Buch, seine "Ebenbilder Gottes" und andere seiner Bucher suchen nach dem maurerischen Grundgeist. Den Sozialisten H. lehrte Aufenthalt in den verschiedensten europäischen Zentren, daß über aller Parteipolitik höchste Moral zu stehen hat. So wurde er Freimaurer Er ist Redner der Loge "Friedrich Ludwig Schröder" in Berlin.
Hochgrade
(frz- Hauts Degrés, engl. High Degrees oder auch Additional Degrees), eine der meistumstrittenen Einrichtungen der Freimaurerei, Daß der Lehr inhalt der Freimaurerei in den drei symbolischen Graden vollkommen enthalten ist, wird überall zugestanden. Die Hochgrade werden damit begründet, daß eine Weiterleitung besonders Beflissener und eine philosophische Vertiefung in einzelnen Speziallehren der Freimaurerei notwendig sei. Quartier -la Tente hat das viel erörterte Wort geprägt:
"die Symbolischen Grade seien die Elementarschule, die H. die Hochschule der Freimaurerei". Das hat, mit Recht, scharfe Zurückweisung in Freimaurerkreisen erfahren. Die H. wollen eine Art Auslese aus den Vielzuvielen des Logenlebens schaffen. Diese sicherlich gute und der Freimaurerei förderliche Absicht wird durch die bestehenden Hochgradsysteme jedoch oft nicht erreicht. Die H. sind vielfach ebenso Masseninstitutionen wie die Logen, die sie durch Auslese überbauen wollen. Dieser Zweck der Auslese wird durch Engbunde zu wissenschaftlichem Zweck, gelehrte Gesellschaften, Sonderlogen, wie die der "Quatuor Coronati", die "Aeademia masonica" u. a. m ebensogut, wenn nicht besser erzielt. Die H. des A. u. A. Schottischen Ritus widmen sich der Spezialisierung gewisser maurerischer Kardinaltugenden. Sie sind aber nicht imstande dem Lehrinhalt der Freimaurerei etwas Neues hinzuzufugen, sie komplizieren im Gegenteile die einfachen Linien durch zahllose neue Ritualformen, Erkennungszeichen und symbolische Details, so daß zufolge der mitunter überschaumenden Phantasie der Ritualdichter(Pike) mehr verschleiert als erhellt wird.
Geht man die ganze Reihe der zahllosen Hochgradsysteme durch, so findet man nur ein einziges, das eine ungebrochene und logisch durchgeführte Leitlinie hat: das ist das Ritual der Schwedischen Lehrart, die sich aber selbst als christlichen Ritterorden bezeichnet und da durch den Gegensatz zur Freimaurerei betont.
Soweit heute Hoehgrade bestehen, sind sie großteils Reste der ritterlichen Verirrungen der Freimaurerei im 18. Jahrhundert. Man hat sie auch als erziehliches Element der Freimaurerei bezeichnet, insofern als die Erwartung der höheren Grade die Anteilnahme auch in den niederen Graden lebendig erhalten soll. Dieses Mittel ist wohl skeptisch zu beurteilen. In der heutigen Zeit sind die Hochgrade ein Anachronismus. Der Sinn der heutigen Freimaurerei geht auf Vereinheitlichung. Die Auffaserung des Lehrgebaudes durch eine, heute allerdings nicht mehr so stark in Erscheinung tretende, in einzelnen Systemen bis zu Wolkenkratzerhöhe (9O Grade!) reichende symbolische Aufstockung hemmt diese zeitgemäßen und sehr notwendigen Bestrebungen. Es kann auch nicht bestritten werden, daß durch die H. das im Freimaurertum ohnehin nie auszurottende "Menschlich-Allzumenschliche" nur vervielfacht wird, indem dem Spiele persönlicher Eitelkeiten, dem Geltungsbedurfnis und dem Hangen an Außerlichkeiten Tür und Tor geöffnet wird.
Durch die Hochgrade ist auch eine bedauerliche Umwertung der Freimaurerei in der sie umgebenden Welt eingetreten. Sicht man von mystischen, kabbalistischen und gnostischen Zutaten ab, so bleibt als Kern fast aller Hochgrade die Templerlegende übrig, die an die Person des letzten Templer-Großmeisters De Molay und seinen durch religiöse und autokratische Unduldsaskeit herbeigeführten Tod auf dem Scheiterhaufen anknüpft. Die Legende wird eingeführt, um eine Moral, eine Lehre zu begründen, die im wesentlichen nichts anderes beinhaltet als den Kampf gegen Unduldsamkeit, die Aufforderung, als geistiger Kämpfer für Duldsankeit aufzutreten und das eigene Leben nach diesen Grundsätzen zu gestalten. Das ist ebenfalls, allerdings ohne soviel ritualistischen Aufwand, in den drei Johannisgraden vollkommen eingeschlossen.
Die ritualistische Durchführung in den Hochgraden bringt aber durch das Einfließen ritterlicher Vorstellungen symbolische Gesten und eine dekorative Ausgestaltung der Ritualhandlungen mit sich, die an sich vollkommen harmlos ist, die aber zu Mißdeutungen Anlaß geben kann. Das wird auch in breiten Freimaurerkreisen empfunden und man macht daher den H. den Vorwurf, daß durch sie die Stellung der Freimaurerei in der Welt erschwert wird, nicht weil die H. das sind, wofür sie in der profanen Welt gehalten werden, wohl aber weil sie den Anschein erwecken, als ob sie eine geheimnisvolle, der übrigen Freimaurerei übergeordnete und sie leitende Organisation seien. Ein so genauer kenner der Freimaurerei wie Gould verwirft aber außerdem die H., weil sie dem demokratischen Grundzug der Freimaurerei widersprechen, indem sie in ihrem hierarchischen Aufbau das Grundprinzip voller Gleichberechtigung durchbrechen und Klassen unter den Angehörigen eines auf voller Gleichheit aller Teilnehmer begründeten Bundes schaffen. Erfolge des einen oder anderen Hochgradsystems können also nicht darüber hinwegtauschen, daß ihre, dem eigentlichen Wesen der Freimaurerei fremde Erscheinung auf unhistorischer Basis die gradlinige Bauhüttenidee durchsetzt und auch empfindlich gestört hat.