REVERE, PAUL,
REVIVAL
REVOLATION,
REVOLUTION, FRANZÖSISCHE.
REVOLATIONSAKTE DES ENGLISCHEN PARLAMENTS,
REVUE ANTIMAÇONNIQUE
REVUE INTERNATIONALE DES SOCIÉTÉS SECRETES,
REZEPTIONSLOGE,
RHEINSBERG, SCHLOß,
RHODE ISLAND,
RHODES, CECIL,
RHODESIA,
RHONDDA, DAVID ALFRED THOMAS,
RIANDEY, CHARLES,
RIBBING, SIGURD,
RICCIARDI, GIUSEPPE NAPOLEONE,
RICHARDSON, SIR WARD BENJAMIN,
RICHET, CHARLES,
RICHMOND,
RICHTER, JEAN PAUL FRIEDRICH,
RICO, PEDRO,
RIDEL, KORNELIUS JOHANN RUDOLF
RIDGELY, EVANS HENRY,
RIEDESEL ZU EISENBACH, FRIEDRICH ADOLPH,
RIEGO Y NUNEZ, RAFAEL,
RIEßER, GABRIEL,
RIGA,
RIGAS, CONSTANTIN
RIGHT WORSHIPFUL
RILEY, CHARLES OWEN LEAVER,
RING,
RING, BIELEFELDER,
RINGE DER HOCHGRADE.
RINGE, FREIMAURERISCHE,
RINGE IM VOLKSABERGLAUBEN.
RING, FREIMAURERISCHER, EDUARDS VII.,
Revere, Paul,
der "Reiter der amerikanischenschen Union",*1735, t1818,verewigt in einem beruhmten Gedicht von Longfellow einer Hugenottenfamilie entstammend, Offizier in den Indianerkriegen, war Freimaurer. Auf kühnem Nachtritt alarmierte er am 18. April 1775 die Patrioten. 1795—1797 war er Großmeister der Großloge von Massachussetts.
Revival
(engl.), das Wiedererwachen. Nach der Chronik Andersons waren die Logen gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Verfall geraten, hauptsachlich weil (was allerdings ganz unglaubwürdig ist) Christopher Wren (s. d.) sich wenig um sie bekammert habe. Daher werden die schritte der noch erhaltenen Logen, aus sich eine Großsloge zu errichten (1717 ), als das Wiedererwachen der Freimaurerei bezeichnet (s. England). Im "London Freemason" 1871/72 hat Buchan die Theorie aufgestellt die Freimaurerei bestände überhaupt erst seit 1717, und alle Mitteilungen über einen früheren Bestand seien nachträgliche Erfindung. Diese den historischen überlieferungen völlig widersprechende Theorie ist allseits abgelehnt worden.
Revolation,
s. Weltverschwörung, Weltrevolution.
Revolution, Französische.
RÉVOLUTION FRANÇAISE
Es wird immer wieder behauptet, daß die F. R. einer freimaurerischen Verschwörung entsprang, daß in den Logen ein Komplott geschmiedet wurde, das die Volksleidenschaft bis zur Siedehitze aufstachelte. Das ist grundfalsch. Die Arbeit der französischen Freimaurer vor 1789 war geistiger Natur. Die Große Mehrheit der französischen Brr. war royalistisch und Für Reform auf konstitutionellem Wege.
An die Tötung des Königs hatte damals niemand auch nur zu denken gewagt. Selbst ein so bedeutender Katholik wie Joseph de Maistre hat 1793 in seinem "Mémoire à Vignet des Etoles" erklärt, daß die Freimaurerei als solche an den blutigen Geschehnissen ganz unschuldig sei. Der Professor für Geschichte der R. an der Pariser Sorbonne, Philippe Sagnae, beantwortet die Frage, ob die damalige freimaurerische Loge für die Doktrin der Unordnung gewesen sei, mit der Antwort: ,Im Gegenteil, was sie zerstören wollte, war die Anarchie von der die monarchistische Regierung... so viele Beispiele lieferte.
Was sie aber zu erreichen wunschte, eine auf Freiheit und die Gleichheit der Rechte gegründete Ordnung...
Die Hypothese vom Komplott der Freimaurer ist ohne jede Beziehung zur Geschichte. Sie steht sogar ganz im Widerspruch zu deren Sinn." Die Freimaurerei unternahm nichts, die R. zu organisieren. Sie gab Frankreich die These von der Einheit des Menschengeschlechtes, formulierte, von Franklin und Lafayette unterwiesen, die Menschen- und Burgerrechte, und in ihrem Schoße wuchsen die geistigen Ideen von 1789. Was 1791 folgte, hatte nichts mehr mit diesen Ideen zu tun.
In den "Cahiers" der zahlreichen Freimaurer, die in den Generalständen saßen, war von aufbauenden parlamentarischen Reformen, aber nicht von alles zertrümmernden Gewalttaten die Rede. Ein von den "unbekannten Oberen" der Hochgrade geleiteter geheimer Ausschuß, der auf dem Wege über den Großorient von Frankreich revolutionäre Weisungen erteilte, existierte lediglich in der Phantasie des Abbé Barruel (s. d.). Von 1792 an gab es keine Arbeit des Großorients mehr. Die Zahl der Freimaurer, die auf der Guillotine ihr Leben ließen, war sehr betrachtlich. Viel neues Material zu diesem Kapitel hat (1926) Gaston Martin beigebraeht (s. Illuminaten).
Revolationsakte des englischen Parlaments,
s Sedition Act.
Revue Antimaçonnique
ein von 1910—1920 in Paris erschienenes antifreimaurerisches unter der Leitung des Oberstleutnants Cugnet und des Abbé Flavier Brenier. Die R. A. war das Organ der "Ligue Francaise Antimaçonnique".
Revue Internationale des Sociétés Secretes,
s. Jouin.
Rezeptionsloge,
Aufnahmearbeit, auch Aufnahmeloge genannt.
Rheinsberg, Schloß,
das Friedrich dem Großen als Kronprinzen von 1736—1740 als Aufenthalt diente, weist nach Theodor Fontane ("Wanderungen", I., 217) im Arbeitszimmer Friedrichs freimaurerische Embleme auf. Kekule v. Stradonitz (s. d.) ist den Angaben nachgegangen (vergl. "Bundesblatt", August 1928) und hat festgestellt, daß wirklich eine Reihe von Allegorien freimaurerischen Charakter tragen und auf Friedrich selbst als Freimaurer zurückzuführen sind.
Rhode Island,
Bundesstaat der Vereinigten Stsaten von Nordamerika. Die 1791 gegründete Großloge zählte 1930 43 Logen mit rund 19.100 Mitgliedern. In diesem Staate nahmen seinerzeit die Auswirkungen der Morgan-Affare (s. d.) ganz besonderen Umfang an. Ein antimaurerischer Staatskonvent verlangte 1830 von der Staatsregierung einschneidende Maßnahmen. Diese Abeicht scheiterte anfänglich an der auf rechten Haltung des Gouverneurs und der energischen Abwehr der Großloge.
Trotzdem aber eine staatliche Untersuchungskommission wiederholt über die Tätigkeit der Freimaurerei nur Bestes berichten konnte, gewann die Kampagne an Heftigkeit, als die Staatswahlen 1833 die Antimaurer in Front und einen der ihren als Gouverneur an die Spitze des Staates brachten. Den Anfeindungen und Drohungen (u. a. wurden ein Gesetzentwurf, der außergerichtlichen Eid unter Strafsanktion stellte und Maßnahmen polizeilicher Natur verlangt, die praktisch auf ein Verbot der Freimaurerei hinausliefen) begegnete die Brüderschaft mit entschiedenem Widerstand.
Es kam zu öffentlichen Verhören, der Einziehung eines Teiles der den Logen ausgestellten Zivilcharters und weiteren drückenden Maßnahmen. 1834 enschloß sich die Großloge, ihr Zivilcharter freiwillig zurückzulegen, ein Teil der Logen folgte ihrem Beispiel, aber keine hörte zu existieren auf. Als sich dann die Gemülter allmählich beruhigten nahm die Freimaurerei wieder Großen Aufschwung. Heute fördert die Großloge aus ihren ,Grand Lodge Educational Fund" in besonderem Maße das öffentliche Erziehungswesen. Adresse: Masonic Temple Providence.
Rhodes, Cecil,
englischer Politiker und Finanzmann, der "Napoleon des Kaplandes" * 1853, t 1902, Vorkämpfer der britischen Interessen in Südafrika, wo er durch Ausbeutung der Diamantenfelder gewaltige Reichtümer sammelte, die er gemeinnützigen Zwecken hinterließ, 1890—1896 Ministerpräsident der Kapkolonie, war Mitglied der Apollo University Lodge in Oxford. Die Kolonie Rhodesia und die "Buhuwango-Cecil-Rhodes"-Lodge tragen seinen Namen.
Rhodesia,
nach dem Freimaurer Cecil Rhodes (s. d.) benannte englische Kolonie in Stldafrika, bestehend aus Nord- und Süd-R Die Großlogen von England, Schottland und Irland haben je eine Distrikts-Großloge: Sitz der englischen Distrikts-Großloge Salisbury (Adresse: P. O. Box 529), der schottischen Bulawayo (P. O. Box 292). Die erste englische Bauhutte besteht seit 1893, die alteste schottische Loge ist die seit 1897 bestehende, nach dem im Matabele-Aufstand 1893 gefallenen Br. Major Allan Wilson genannte Bauhutte in Bulawayo. Der Großosten der Niederlande hat in Bulawayo und Salisbury zwei Logen.
Rhondda, David Alfred Thomas,
Erster Viscount, * 1856, t 1918, führender englischer Kohlenindustrieller und Politiker arbeitete sich aus kleinen Anfängen empor, liberaler Abgeordneter 1888—1910, Organisator der englischen Industrie und des Munitionswesens im Weltkrieg, führte 1917 als Ernährungsminister die Lebensmittelrationierung ein, war Senior Grand Warden der Großloge von England.
Riandey, Charles,
RIANDEY, Charles
Präfekturbeamter in Paris, * 1892, wiederholt Großsekretär und Bundesrat der Grande Loge de France, Mitglied der Pariser koge "Union et Bienfaisance", Gründer der Loge "La Tradition Ecossaise", Mitglied des Obersten Rates, sehr aktiver Freimaurer in Wort und Schrift, tatkräftiger Verfechter des Gedankens der freimaurerischen Universalität.
Ribbing, Sigurd,
schwedischer Politiker, * 1879, Unterstaatssekretär 1923, Minister ohne Portefeuille 1926, ist Mitglied einer Loge der Großen Landesloge von Schweden.
Ricciardi, Giuseppe Napoleone,
italienischer Politiker, Schriftsteller und Kritiker, * 1808, t 1885, Vorkämpfer des geeinigten Italien, Begründer der Zeitschrift "Progresso", mußte nach Frankreich fliehen, gab dort eine Zeitung und eine Sammlung italienischer Gedichte heraus, 1848 Mitglied des Parlaments in Neapel, organisierte in Kalabrien die Erhebung und die provisorische Regierung, dann Flüchtling in Korfu, Paris und Genf, wurde in Tours (Frankreich) interniert und in Italien zum Tode in contumaciam verurteilt, präsidierte 1870 in Neapel dem "Antikonzil" der Freidenker, schrieb eine Geschichte der italienischen Revolution, historische Dramen ("Die sizilianische Vesper", "Masaniello" usw.), das "Italienische Martyrium von 1792—1848", "Geschichte Garibaldis ', war Freimaurer. Ein italienisches Hochgradkapitel trug seinen Namen.
Richardson, Sir Ward Benjamin,
englischer Arzt und Schriftsteller, * 1828, t 1897, hervorragend tätig in der englischen Temperenzbewegung. Sein Name ist in der ärztlichen Wissenschaft verewigt durch die Einführung der örtlichen Betäubung durch Zerstäubung flüchtiger Stoffe (Acthylchlorid). Lange vor Röntgen versuchte er die Durchleuchtung des tierischen Körpers ("On the Transmission of Light through Animal Bodies", 1866).
Er war der größte englische Experimentalpathologe seiner Zeit und legte die Ergebnisse seiner Forschungen in zahlreichen medizinischen Zeitschriften Englands nieder. Daneben versuchte er sich mit Glück als Dichter und Novellist (The Son of Star) und als Geschichtaschreiber seiner Wissenschaft ("The Medical History of England" und mehrere Lebensbeschreibungen). Aufgenommen 1863, trat er 1889 der Loge Quatuor Coronati in London bei, in welcher er durch mehrere Vortrage Aufschen erregte ("The Masonic Genius of Robert Burns", "The Legend of Sethos"). Weitere Aufsatze behandelten die Embleme der Freimaurerei und "Schismatic Freemasonry".
Richet, Charles,
berühmter französischer Physiologe, * 1850, einer der Begründer der Heilserumbehandlung (1888) und Vorlaufer Behrings, begeisterter Pazifist, Vorsitzender der französischen Friedensgesellschaft, Nobelpreisträger und Verfasser einer Großangelegten Kulturgeschichte der Menschheit (deutsch im Verlag für Kulturpolitik, 1920), Mitglied des Institut de France und der Académie de Médicine, gehört seit 1876 der Pariser Loge "Cos mos" (Großloge) an.
Richmond,
RICHMOND,
Richmond.1. Karl Lennox,
Richmond.2. Charles,
Richmond.3. Charles
Hauptstadt des Bundesstaates Virginia der USA., Sitz der 1777 gegründeten Großloge von Virginia. (Adresse: Grand Secretary, Masonic Temple.)
Richmond.
Richmond.1. Karl Lennox,
Herzog von Richmond und Aubigny, englischer Großmeister 1724. * 1701. Er war der Sohn des Karl Lennox, eines nattirlichen Sohnes Karls II. von England und einer politischen Emissärin Ludwigs XIV., Louise de Kéroual, die vom französischen Hofe nach England geschickt worden war, um ein Bündnis Englands mit Holland zu verhindern.
Die Kéroual wurde nach der Geburt des Kindes zur Herzogin von Portsmouth erhoben und von Ludwig XIV. in Ansehung ihrer geschickten diplomatischen Leistungen zur Herzogin von Aubigny gemacht. Karl Lennox soll 1695, wie Lantoine berichtet, Großmeister der "Fraternity of Freemasons" in London gewesen sein (?). Sein Sohn Karl wurde 1724 zum Großmeister der Großloge von London gewählt. Unter seiner Hammerführung wurden Maßregeln gegen die Winkelmaurerei beschlossen, sowie den abgegangenen Großmeistern das Stimmrecht in der Großloge erteilt. Die Gründung des Armenfonds der Großloge fallt gleichfalls unter seine Amtszeit. Kosmopolit, entbot er dem Kardinal Fleury seine Neujahrswünsche "nicht nur als Franzose, sondern auch als Englander und Bewohner Europas".
In der Folgezeit erscheint er als Logengründer in Frankreich. So nach einem Bericht der St. James Evening Post" 1734 und 1735, einmal mit Montesquieu und anderen hochgestellten Persönlichkeiten im Hause der Herzogin von Portsmouth, das andere Mal, begleitet von Dr. Desaguliers, an der Rue deBussy.
Aus diesen Umstanden glaubt Lantoine in seiner "Histoire de la Franc-Maçonnerie Francaise", Paris 192S, und in "La Franc-Maçonnerie Ecossaise en France", Paris 1930, Schlüsse auf die jakobitische "Schottenmaulerei" ziehen zu dürfen. Die Herzogin zählte damals 84 Jahre. Aus der Abhaltung von Logenarbeiten in ihrem Hause folgert Lantoine, daß die Loge "d'Aubigny" (in den Londoner Registern Nr. 133) schön langere Zeit als Stuartistenloge bestanden hatte .
Den sonst hätte ihr die Herzogin von Portsmouth, eine glaubige Katholikin die ihr Schloß einem Frauenkloster vermachte wohl kaum Unterstand gewährt. Nach Lantoine ware also Richmond, der Großmeister von England, zugleich einer der Begründer der stuartistischen Schottenmaurerei in England gewesen. Die Beweisführung Lantoines bleibt nicht unwidersprochen, um so mehr, als es sich hier mehr um vermutende Schlusse als um wirkliche Belege handelt und die Zusammenhänge zwischen der sogenannten stuartistischen Freimaurerei mit der schottischen Freimaurerei zu den mit Recht umstrittensten Fragen der freimaurerischen Geschichtsforschung gehören.
Lantoines Deutungen sind sehr geistreich, aber nicht überzeugend, um so weniger, als dann der Herzog 1745 als Generalleutnant dem Herzog von Cumberland bei der Niederwerfung des stuartistischen Aufstandes zur Seite stand. Er starb 1750.
Richmond.2. Charles,
vierter Herzog, englischer General, * 1764, t 1819, Parlamentarier, Lordleutnant von Irland, 1818 Generalgouverneur der nordamerikanischen Kolonien, wurde 1814 Provinzial-Großmeister von Sussex.
Richmond.3. Charles
vierter Herzog. englischer Politiker, * 1791, t 1860, Parlamentarier, Generalpostmeister, 1810—1814 Sekretär Wellingtons in Portugal, Präsident der Königlichen Landwirtschaftlichen Gesellschaft, wurde 1823 Provinzial-Großmeister von Sussex.
Richter, Jean Paul Friedrich,
bekannt unter dem Namen Jean Paul, * 1763 t 1825, wird immer wieder als Mitglied der Loge "Zum Morgenstern" in Hof genannt. Die Veranlassung hierzu geben mehrfache Anspielungen auf die Freimaurerei, die sich in seinen Schriften finden ("Die unsichtbare Loge". "Schulmeisterlein Wuz" u. a. m.). Es kann als bewiesen angesehen werden, daß Jean Paul niemals Freimaurer war, aber mit Logenbrüdern in Bayreuth und Hof in freundschaftlichem Verkehr stand.
Der Roman "Die unsichtbare Loge" will den Menschen nicht fertig zeigen, er will entwickeln, wie er wird. Ein Pietist erzieht einen gefühlsstarken Knaben unter der Erde und erzählt ihm von den Herrlichkeiten der Sonne
das Streben nach der bunten Welt wird ihm so als Erhöhung des Lebens eingeprägt, später nimmt sich eine geheime Gesellschaft seiner Erziehung an.
Rico, Pedro,
Bürgermeister von Madrid seit der Gründung der zweiten spanischen Republik 1931, ist Mitglied einer Loge des Großorients von Spanien.
Ridel, Kornelius Johann Rudolf
Kammerdirektor, * 1759, t 1821, zu Weimar gehörte zu den Wiedererweckern der Loge "Amalia" und stand mit Bode und Schröder im ständigen Verkehr. Von seinem Fleiße und seinem enzyklopädischen Wissen um alle Fragen der Maurerei spricht sein "Versuch eines alphabetischen Verzeichnisses zur Kenntnis und Geschichte der Freimaurerei, vornehmlich zur Beurteilung über die Entstehung und Ausbreitung ihrer verschiedenen Rituale und Systeme seit dem Jahrhunderte von 1717 bis 1817". Das werk , das erste deutsche Freimaurerlexikon in deutscher Sprache, erschien als Handschrift für die Archive des Engbundes in Jena 1817. Gedruckt wurde es in der Geheimen Buchdruckerei des Großherzogs von Weimar. Es würde — Zeichen der Zeit! —nur versiegelt abgegeben. Da R. viele Erscheinungen seiner Zeit noch als Zeitgenosse beurteilen könnte, ist dieses Buch von großem historischem Wert und wurde bei Anlegung des vorliegenden Freimaurerlexikons ausgiebig benutzt.
Ridgely, Evans Henry,
amerikanischer Schriftsteller in Washington, * 1861, auf freimaurerischem Gebiet fruchtbar tätig. Hauptwerke: "Cagliostro and his Egyptian Rite of Freemasonry", "History of the York and Scottish Rites of Freemasonry" u. a
Riedesel zu Eisenbach, Friedrich Adolph,
Freiherr v., * 1738, t 1800, General in hessischen, dann in braunschweigischen Diensten, Befehlshaber des vom Herzog von Braunschweig an den König von England verdungenen Expeditionskorps in Amerika, befehligte nach seiner Rückkehr ein braunschweigisches Hilfskorps im Dienste der Generalstaaten von Holland, Kommandant von Braunschweig, Oberbefehlshaber der Armee, wurde 1763 in der Braunschweiger Loge "Jonathan" aufgenommen und, 1788 in Maastricht stationiert, Mitglied der dortigen Loge "La Constance".
Riego y Nunez, Rafael,
* 1784, spanischer General und Freiheitskämpfer, erhob sich 1820 mit Quiriga auf der Isla de Leon bei Cadix .im Namen der Konstitution von 1812", die 1814 von Ferdinand VII. als "satanisch" abgeschafft worden war, 1822 Präsident des Kongresses, 1823 hingerichtet. R. stand nach dem Sieg von 1820 an der Spitze der spanischen Freimaurerei. Die von Huerta komponierto R.-Hymne ist heute spanischer Nationalgesang.
Rießer, Gabriel,
Dr. jur., * 1806, t 1863, führender deutscher liberaler Politiker, Jurist, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49, später Vizepräsident der Hamburger Bürgerschaft, Vorkämpfer für die Emanzipation der Juden (besonders in seinem seit 1832 erschienenen Blatte "Der Jude", periodische Blätter für Religions- und Geistesfreiheit). R. war Mitglied der Loge "Zur aufgehenden Morgenröte" in Frankfurt a. M. und trat als solches auch energiseh für die Gleichberechtigung der Juden in der Freimaurerei ein.
Riga,
s. Lettland.
Rigas, Constantin
(Rhigas Pheraios), erster Märtyrer des griechischen Befreiungskampfes, Dichter freiheitlicher Nationalgesänge ("Griechische Marseillaise"), *1758, t 1789 (von den Türken bei Belgrad getötet), war Freimaurer.
Right Worshipful
(engl ), Titel der Deputierten Großmeister, Provinzial-Großmeister Großaufseher in der angelsacheischen Maurerei.
Riley, Charles Owen Leaver,
Erzbischof von Perth, * 1855, t 1930, Generalfeldkaplan der australischen Truppen im Weltkrieg, war Großmeister der Großloge von Westaustralien, der beliebteste Mann dieses Staates und von größtem geistigen Einfluß bei dessen Aufbau.
Ring,
Symbol der Ewigkeit, besonders in Form der Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, daher auch als Symbol der Unsterblichkeit. Seit uralten Zeiten nicht nur als Schmuckstück, sondern auch als Zeichen der Gewalt, oft auch magischer Gewalt üblich. So der Fischerring Petri, der Bischofsring. In Rom trug jeder Freie einen Eisenring. Als Zeichen magischer Gewalt besonders bekannt der R. Salomos, der die Geister bannt Auch im Koran wird Salomos Zauberring erwähnt. Ebenso der R. des Gyges, der unsichtbar macht oder fremde Gestalt verleiht.
R. dienen auch zum Zeichen einer Bindun g: daher gehören die Verlobungs- und Eheringe, häufig im Mittelalter als Flechtringe, aus Binsen oder einem unedlen Metall. Als magische Symbole gegen Krankheit, so die Blutringe mit einem Blutstein, Karneol bei Blutungen der Frauen; Krampfringe, die der Göttin Salus geweihten sogenannten Salusringe; Amulettringe, wie der Eduards des Bekenners, der lange in der Westminsterabtei aufbewahrt war und bei Krämpfen und Epilepsie Verwendung fand. R. mit magischen Zeichen, den kabbalistischen Namen Gottes, bei den mittelalterlichen Kabbalisten Reuchlin, Agrippa von Nettesheim üblich. In freimaurerischen Hochgradringen kehren diese magischen Bedeutungen in abgeschwächter Form wieder.
Ring, Bielefelder,
s. Ringe, Freimaurerische.
Ringe der Hochgrade.
In den verschiedenen Hochgradsystemen werden je nach den Gradstufen besondere R. getragen, die als Gradabzeichen gelten. Für die Inhaber des XXXIII. Grades des A. u. A. Schottischen Ritus schreiben die Satzungen Oberster Räte einen aus drei schmalen Streifen bestehenden, ein Dreieck mit der Ziffer 33 tragenden R. vor. Die R. der unteren Grade zeigen die entsprechenden Symbole. Im Schwedischen System ist der Amtsring des Vicarius Salomonii mit einem grünen viereckigen Stein geschmückt, in dem "mit den Buchstaben der verborgenen Sprache das Wort graviert" ist, "welches die Väter des Ordens verwahren". Im VIII. Grad (bezw. VII. im System der Großen Landesloge) erhalten die neugeweihten Ritter vom Meister einen besonders gestalteten, das Ordenskreuz zeigenden Goldring mit der Inschrift I.D.S.
Ringe, Freimaurerische,
nach dem Weltkrieg in Deutsehland entstandene, auf dem Führergedanken aufgebaute freie geistige Arbeitsgemeinschaften altpreußischer Logen (hauptsachlich der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkügeln"), die auf Schulungs- und Arbeitstagungen der Untersuchung der freimaurerischen Gedankenwelt und der Ableitung praktischer Zielsetzugen dienen wollen Der Wetzlarer Ring und der Bielefelder Ring, beide gegründet 1925, sind die Träger dieser Bewegung; ersterer wird von Gotha aus. letzterer von der Bielefelder Loge ,Freiherrr vom Stein" ("Zu den drei Weltkugeln") geleitet. Behandelt werden Themen, wie etwa "Aufgaben der deutschen Freimaurerei im deutschen Volksleben", "Christentum und Freimaurerei", "Wesen, Zweck und Ziele geistiger übungen", "Gebrauchtum und Erlebniswerte" u. a. m., Vertiefung der Königlichen Kunst im deutschen und christlichen Sinn soll erreicht werden. Die R. kennen weder Satzungen noch Amter, weder Abzeichen noch Ehrungen.
Diese Arbeitegemeinschaften, an denen von den beteiligten Logen jeweils nur besonders interessierte Brr. teilnehmen, werden neuestens in anderen Großlogen unter anderem Namen nachgeahmt. So in der Großloge von Sachsen, wo wohl die Bildung Innerer Ringe bei den Logen und eines Innersten Ringes bei der Großloge nicht angenommen, dafür aber die Bildung einerWerkbundgemeinschaft befürwortet wurde.
Ringe im Volksaberglauben.
An die besonders in den Hochgraden als Abzeichen üblichen (übrigens in zahlreichen Spezialgeschäften frei kauflichen) R. heftet sich ein besonderer Volksaberglaube. Ihre Zahl soll beschränkt sein und ihre Besitzer bei Vorweisung der R. überall und bei allen Freimaurern bedingungslos Gehör finden. Außerdem sollen diese R. in ihrem Innern ein nur den Freimaurern bekanntes tödliches Gift enthalten. Nach persönlichem Erlebnis: Ein Kriegsteilnehmer (Nichtfreimaurer) hat als Dank für eine Leistüng im Felde einen Abzeichenring des XXXII. Grades, offenkundig amerikanischer Herkunft, als Geschenk erhalten. Da seine Frau nicht zur Ruhe kommt, solange der R. im Hause bleibt, bittet er einen der beiden Verfasser dieses Lexikons, ihm den gefährlichen R. abzunehmen. Er beruhigt sich erst, als ihm in einem Goldwarenkatalog der gleiche R. mit genauer Preisangabe gezeigt wird, und der Freimaurer sich bereit erklärt, vor ihm den R. aufzubrechen und das gefährliche "Gift im Innern" vor ihm auszusaugen.
Ring, Freimaurerischer, Eduards VII.,
den der König ständig trug, wurde diesem, seinem Wunsche entsprechend, ins Grab mitgegeben. Das berühmte Portrat von Luke Filnes im Buckinghampalace, dessen Reproduktion in allen englischen Botschaften und Gesandtschaften hängt, zeigt dieses Schmuckstück.