SEYDEL, RUDOLF G. K,
S. G. I. G.
SHACKLETON,
SHAFTESBURY
SHAKESPEARE, WILLIAM.
SHANGHAI,
SHERLOCK,
SHILLAKER, JAMES F.,
SHORT, ALFRED,
SHRINERS, ANCIENT ARABIC ORDER OF NOBLES OF THE MYSTIC SHRINE
SIAM,
SIBELIUS, JAHN,
SIDE DEGREES
SIEBEN,
SIEBENARMIGER LEUCHTER,
SIEBENGESTIRN,
SIEGEL, FREIMAURERISCHE.
SIEGEL SALOMONIS
SIEMERS, JOACHIM FRIEDRICH,
SIERRA LEONE,
SIEYÉS, EMMANUEL JOSEPH,
SIGISMUND, KARL,
SIGNALE
SIGNATSTERN.
SIGNE
SIGNE DE DÉTRESSE ODER DE SECOURS
SILANUM, ALLGEMEINES,
SILBERSCHURZ,
SILICERNIUM, TOTENMAL,
SILVA, VICIRADE, VICONDE,
SIMÉON, JOSEPH JÉROME,
SIMON JULES FRANÇOIS.
SIMON, PHILIPP,
SIMONY, CARL FREDERIK,
SIMPSON, WILLIAM,
SINAI,
SINCERUS RENATAS,
SINCLAIR,
SINEO, RICCARDO
SINGAPORE,
SINGER, ARTHUR,
SINNBILD,



Seydel, Rudolf G. K,
deutscher Philosoph und Theologe, insbesondere auf dem Gebiete der Religionsgeschichte und Religionsphilosophie Tätig. * 1837, t 1892, a. o. Professor an der Leipziger Universitat. Er stand vornehmlich unter dem Einfluß von Scholling und C. U. Weisse und vortrat den Standpunkt des spekulativen Theismus (s. d.). Religion ist "Leben in Gott und aus Gott, um Gottes willen". S. schrieb eine Reihe von Werken philosophischen Inhalts: "Die Religion", "Religion und Wissenschaft", "Ethik oder Wissen vom SeinSollenden" usw. Er wurde 1853 in der Dresdener Loge "Zum goldenen Apfel" aufgenommen, war Mitarbeiter der "Bauhütte", mit Schauberg und Findel geistiger Vater Vorsitzender des Vereines Deutscher Freimaurer (1862—1871).

Als einer der wenigen Berufsphilosophen, die sich mit der freimaurerischen Idoologie befaßten, vorfaßte er wichtige freimaurerisch-philosophische Schriften: "Kritik und Fortbildung des Lessingschen Begriffes der Freimaurerei in ,Ernst und Falk"', "Reden über Freimaurerei an denkende Nichtmaurer", ferner polomische Abhandlungen im Streite mit dem Mainzer Bischof Ketteler (s. d.), so u. a. "Katholizismus und Freimaurerei". S. trat leidenschaftlich für den Toloranzgedanken ein, bezeichnete die Freimaurerei als "Bund der Bünde", unternahm den Versuch, ihr einen neuen philosophischen Unterbau zu schaffen und der freimaurerischen Idee im Rahmen der sittlichen und sozialen Bestrebungen der Mensehheit den entsprechenden Platz zu weisen. Die vornehmste Aufgabe des Bundes ist in S.s Auffassung die sittliche Erziehung und Verinnerlichung der Persönlichkeit. Er war Mitverfasser des von reformatorischem Geist getragenen "Allgemeinen Gründgesetzes für den Freimaurerbund".
S. G. I. G.
(engl.), Abkürzung von Sovereign Grand Inspector General, XXXIII. (oberster) Grad des A. u. A. Schottischen Ritus
Shackleton,
Sir Ernest Henry, englischer Marineoffizier und Südpolforscher, * 1874, t 1922, war Freimaurer. Er war Teilnehmer all der Südpolexpodition Scott, unternahm von 1907 bis 1909 eine zweite Expedition auf der "Nimrod" und kam auf dem Vormarsch über den Beardmoro-Gletscher dem Südpol bis auf 21 Meilen nahe. Eine Südpolarexpalition während des Weltkrieges endete durch Schiffbruch auf einer weiteren starb er 1922 an Bord der , Quest".
Shaftesbury
1 Anthony Ashley Cooper,
3e Earl of, englischer Moralphilosoph, * 1671, t 1713, Begründer des ethischen Sensualismus, stand unter dem Einfluß der Stoa (s. d.) und von Locke, Verfasser der vielfach übersetzten Werke: "The Moralists" ("Die Moralisten ') , An Inquiry concerning Virtue and Merit' l"Untersuchung über die Tugend"). S. ging vom "rnoral sense" aus, von der natürlichen Neigung des Menschen für das Sittliche, seiner "natürlichen Gemütsart", die das Gefühls-, Willens und Vernunftswesen umfaßt. Tugend und Moral bedürfen in Anbetracht ihrer naturlichen Gründlage nicht der Religion als Stütze. S. schuf einen harmonischen Begriff, in dem er das Gute und Schöne in einer Synthese zusammenfaßte. Das Sittliche ist seiner Auffassung nach eine Art des Schönen.
Tugend ist Lebensharmonie, das Prinzip aller Tugend: Schönheit im Handeln und Leben. Das Sittlich-Schöne besteht im richtigen Verhaltnis zwischen egoistischen und sozialen Neigungen. Das geistige Prinzip der Welt ist seinem Wesen nach eine schöpferische gestältende, harmonisierende Kraft. Der sittliche Mensch ist nach S. ein schaffender Kunstler, der die in seinem Inneren erahnten Formen in Handlungen nachschafft. S. trat mit seinem Sittenbegriff der sich an die griechische Kalokagathie anlehnte, dem hohen, rein rationalistischen Tugendbegriff seiner Zeit entgegen, dem Tugend und Vernunft als gleichbedeutend galten. Seine Sittenlehre beeinflußte stärk das Denken und Pühlen des 18. Jahrhunderts und auch die Freimaurerei. Wolfstieg schreibt es dem Einfluß von S. zu, daß der mittelälterliche Ternar: "Macht, Weisheit und Liebe" als "Stärke, Weisheit, Schönheit" in die Freimaurerei einging.

2. Anthony Ashley Cooper, 7e Earl of, englischer Staatsmann. Lord der Admiralitat, * 1801, t 1885, Vorkämpfer für die Verbesserung der Lage der Arbeiterklasse, bekannter Philanthrop und Sozialreformer, war Mitglied der Apollo University Lodge 357 in Oxfort.
Shakespeare, William.
Es ist wohl müßig, sie es manchmal geschieht, über die Frage zu streiten, ob Shakespeare Freimaurer war. Für die Beurteilung des freimaurerischen Sprachschatzes finden sich aber bei S. zahlreiche Anklange. So in Coriolan 4, 6: "You have made good work, you and your apronmen." In "Verlorene Liebesmühe" 1, 2: "I will visit thee at the Lodge" (wobei Lodge die Wohnung bedeutet, lodgings). "Worshipful old master" findet sich in "Der Widerspenstigen Zahmung" 5, 1. "What is he, that builds stronger than the mason?" in Hamlet 5, 1. J. W. Horsley hat 1905 in der Quatuor Coronati Lodge die vorgeschriebenen Trinksprüche auf Zitate von Shakespeare gestellt, wodurch bei manchen unkritischen Historikern irrige Vorstellungen erweckt wurden (s. auch Stratford on Avon).
Shanghai,
wichtigste Hafenstadt von China, Sitz der englischen Distrikts-Großloge für Nordchina (Adresse: P. 0. Box 117), der in S. selbst vier Logen unterstehen, ferner der gleichnamigen schottischen Distrikts-Großloge (in S. drei Logen). Der chinesische Distrikt von Massachusetts hat in S. eine Loge, ebenso die Großloge der Philippinen.
Sherlock,
Sir Alfred Parker, Industrieller und Wirtschaftsführer in British-Guayana, Mitglied der dortigen gesetzgebenden Versammlung, wurde 1925 Distrikts-Großmeister von Britisch-Guayana (* 1876.)
Shillaker, James F.,
englischer Politiker und Journalist (Labour Party), * 1870, gewesener Pensionsminister, ist Mitglied der Londoner "New Welcome Lodge 5139".
Short, Alfred,
englischer Gewerkschafts führer, u 1872, gewesener Unterstaatssekretär des Home Office im Kabinett MacDonald, seit dem Johannisfest 1931 Meister vom Stuhl der Londoner "New Welcome Lodge 5139".
Shriners, Ancient Arabic Order of Nobles of the Mystic Shrine
("Älter arabiseher Orden der Edlen vom mystischen Schrein") ist eine mehr als 600.000 Mitglieder zählende Vereinigung amerikanischer Hochgrad freimaurer, bei deren Zusammenkünften die heitere Seite des Lebens betont wird und die neuerdings auch Fürsorge für verkruppelte kinder im größten Stil betreibt. S. können nur Freimaurer werden, die den XXXII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus bezw. die entsprechende Gradstufe der Knights Templar besitzen. Der "Orden" ist aber keine maurerische Organisation im eigentlichen Sinne des Wortes und will auch keine Solche vorstellen.
Er nennt sich selbst lediglich "playground of masonry". Dr. Wälter M. Fleming und William I. Florence von New York waren 1871 die Gründer. Florence, ein Schauspieler mit mystischen Neigungen, der sich lange in Europa aufhielt, war in Marseille angeblich in einen arabischen Orden aufgenommen worden, dessen Wirkungestatten in Algier, Aleppo und Kairo er dann besucht haben will. Fleming und Professor Rawson arbeiteten auf Gründ der Mitteilungen von Florence das orientalische Ritual aus, das reich an szenischen Effekten und realistischen dramatischen Handlungen ist. Der erste Tempel" der S. war der Mekka Temple in New York. Die Organisation gewann sehr rasch an Ausdehnung und heute unterstehen der obersten Leitung, dem 1876 ins Leben getretenen Imperial Council, an dessen Spitze der Imperial Potentate steit, sehr zahlreiche Tempel. Die alljährlichen Konvente zu denen "Karawanen" von S. mit Fez und vielfach sehr bunter orientalischer Bekleidung und ihre Familien "Pilgerfahrten" unternehmen, vereinigen oft mehrere hunderttausend Menschen zu phantastischen öffentlichen Paraden.

Im Weltkrieg zeichneten die verschiedenen Einheiten des Ordens eine Million Dollar Kriegsanleihe (Liberty Bonds), 200.000 Dollar wurden dem Roten Kreuz, etwa 100.000 Dollar anderen Wohlfahrtsinstitutionen und rund 50.000 Dollar der freimaurerischen Maßonic War Relief Association überwiesen. Nach dem Kriege begannen die S. in imposantester Weise die Fürsorge für verkruppelte Kinder zu organisieren, die sie in Amerika möglichst ganz in die Hand nehmen möchten. Sie errichteten zu diesem Zweck eine Große Zahl vorbildlich geführter Spitaler und Studienanstälten. Das Motto der S. ist das arabisehe "Kuwat wa Ghadub" (lat. "Robur et Füror").
Siam,
Königreich in Einterindien; in der Hauptstadt Bangkok arbeitet unter der Großloge von Schottland eine Loge.
Sibelius, Jahn,
finnischer Komponist, * 1865, Mitschöpfer einer nationalen finnischen Musik komponierte u. a. die Orchestersuite "Finniandia", die Musik zu "Jedermann" u. a, ist Freimaurer; er hat eine Musik für die rituellen Arbeiten der drei symbolischen Grade der Großloge von Finnland geschaffen.
Side Degrees
Mackey
(engl.), Seitengrade (s.d.).
Sieben,
eine der "heiligen Zahlen" (s. d.). Eine der umfassendsten Arbeiten über ihre Verwendung hat Andrian - Werburg ("Prehistorisches und Ethnologisches", Wien 1915) zusammengestellt. Er findet für die Verwendung dieser magischen Zahl ein Zentrum, das im Zweistromland zu suchen ist, und das von da aus sich über die ganze Welt verbreitete. Die Zahl tritt erst als kosmische (sieben Planeten) auf, wird dann magisch und schließlich bloße Gebrauchs- und Lieblingszahl.
Die weitverbreitete Verwendung kann hier nur angedeutet werden: sieben Wochentage, sieben Hauptgötter, sieben Planeten in der Bibel: sieben Engel vor Gottes Thron, siebenarmiger Leuchter, das Buch mit sieben Siegeln. Sieben als juristische Periode: Freilassung von Sklaven, Zinsennachlaß u. a. m. Sieben Stadte streiten um den Ruhm, die Ceburtsstatte Homers zu sein, der selbst wieder vom siebenhäutigen Schild des Ajax, sieben untadeligen Weibern u. a. erzählt, und den Odysseus sieben Rinder- und Schafherden des Helios rauben laßt. Sieben Weise hatte Griechenland, sieben Weltwunder wurden gezahlt. In den Deutschen Märchen begegnen uns sieben Brüder, Siebenschlafer, sieben Raben u. a. Dazu die kirchlichen Siebenzahlen, wie die sieben Sakramente, die sieben Todsunden. Unübersehbar sind die Ortenamen in Verbindung mit der Zahl Sieben: Siebenbrunn, Siebeneichen, Siebenburgen, Siebenhufen, Sette Communi, Seven Hills u. a.

Die Verwendung heiliger Zahlen in der freimaurerischen Ritualistik hat auch auf die S. Bezug. Daher neben dem oft verwendeten Siebengestirn die sieben Schritte, sieben Jahre, siebenstufige Leiter u. a. m. (s. Zahlen).
Siebenarmiger Leuchter,
B. Leuchter, Siebenarmiger.
Siebengestirn,
neben Sonne und Mond in maurerischen Zeichnungen und Symboldarstellungen als Zeichen des Himmels verwendet. (Im englischen Ritual: Er krönt seinen Tempel mit Sternen, wie mit einem Diadem".) In Verbindung mit der heiligen Siebenzahl erscheint das Sternbild bereits auf dem Titelkupfer der irischen Ausgabe der Konstitutionen 1728, Stich von Cole, ferner auf dem Titel der Verraterschrift Jachin and Boaz, auch wiederholt in Logennamen. Die Deutung der sieben Sterne als Bilder der sieben Kardinaltugenden der Freimaurer ist wohl späteren Datums.
Siegel, Freimaurerische.
Zur dauernden Bestätigung von Urkunden, wie Meisterpasse, Reisedokumente, frühzeitig im Gebrauch der Logen. Sie entlehnten den bildnerischen Inhalt der Symbolik oder älten Steinmetzensiegeln. Das Bauhüttensiegel von Straßburg 1524 zeigt zwei Hämmer, einen Zirkel und eine Setzwaage, das Wappen wird überhöht von der Jungfrau Maria mit dem Kinde. Ebenso auch noch 1725. Freimaurersiegel sind ein beliebtes Sammelobjekt der freimaurerischen Museen. Eine besonders Schöne Sammlung in Bayreuth.
Siegel Salomonis
wird in der Aufnahmehandlung der Schwedischen Lehrart symbolisch (durch Auflegen der Kelle) auf die Lippen des Kandidaten (Leidenden) gedruckt. Dieser Akt der Versiegelung ist Symbol für die Pflicht der Verschwiegenheit, aber auch für die Besiegelung des Bundes. Der Brauch gemahnt an den mit einem Sechseck geschmuckten mystischen Siegelring Salomos, dem magische Krafte zugeschrieben wurden.
Siemers, Joachim Friedrich,
Arzt in Hamburg, Homöopath und Botaniker, * 1792 t 1863. Er war der Schwiegervater Merzdorfs (s. d.) und einer der Tätigsten Freimaurer Hamburgs. Aufgenommen 1811 in der Loge, Emanuel zur Maienblume", war er 1832 bis 1817 deren Meister und Vorsitzender des Engbundes. Er trat energisch für die Zulassung von Jüden zum Bunde ein.
Sierra Leone,
Mackey
britische Kolonie und Protektorat in Westafrika; in der Hauptstadt Freetown und in Bearbeiten unter der Großloge von England 4, unter Schottland 3 Logen
Sieyés, Emmanuel Joseph,
Abbé, französischer katholischer Geistlicher, * 1748, t 1836, der "Denker der Revolution" und Anwalt des dritten Standes, Mitglied der konstituierenden Nationalversammlung, des Konvents, des Rates der Fünfhundert, des Direktoriums unter Napoleon Senator. Seine am Vorabend der Revolution erschienene berühmte Schrift: "Qu'estee que le tiers état?" übte tiefgehende Wirkung aus. Die Erklarung der Menschenrechte ist zum Teil auf den Einfluß seines Pamphlets: ,.Reconnaissance et exposition des droits de l'homme et du citoyen" zurückzuführen. S. war Mitglied der Pariser Loge "Neuf Soeurs" (s. d.).
Sigismund, Karl,
Geheimer Hofrat, * 1861, Verlagsbuchhändler in Berlin, 1923 Ehrendoktor der Philosophie der Universität Gießen. "Wegen seiner Verdienste, die er sich in unseren schweren Zeiten um die deutsche Wissenschaft erwarb", langjähriger Vorsitzender des Börsenvereins deutscher Buchhändler, führende Persönlichkeit bei der Errichtung der Deutschen Bücherei, ist Freimaurer.
Signale
für die deutsche Maurerwelt, von Josef Gabriel Findel (s. d.) begründete Zeitschrift, die in den Jahren 1849—1904, erst von Findel selbst, dann von Hermann Merker später von Fritz Rackhorst (s. d.) geleitet würde. Ale unabhängige Zeitschrift nahm sie zu den Vorgangen in der deutschen Freimaurerei eine temperamentvoll-kritische Haltung ein.
Signatstern.
Der S. oder die enthüllten samtlichen sieben Grade der mystischen Freimaurerei nebst dem Orden des Lichts für Maurer und die es nicht sind, aus dem Nachlasse des verstorbenen (Joseph Christian v.) W(öllner), an das Licht des Tages befördert von seinem Freund und Bruder B., Berlin 1803—1821, eine Sammlung von Akten aus dem Besitze des preußischen Staatsministers v. Wöllner (s. d.), die in 16 Banden erschienen und von Schröder (s. d.) bearbeitet wurden. Ein Abdruck in Aueswahl erschien 1866 mit etwas verandertem Titel in Stuttgart.
Signe
(frz.), Zeichen
Signe de détresse oder de secours
(frz.), Not und Hilfszeichen.
Silanum, Allgemeines,
Stillstand aller Ordensarbeit und das Aufhören der Zirkelkonventionen wurde 1787 von den Oberen des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer verfügt. Seither verlor sich die Spur des eigentlichen Ordens immer mehr (s. Rosenkreuzer).
Silberschurz,
in vielen Logen Auszeichnung für 25jahrige treue freimaurerische Pflichterfüllung.
Silicernium, Totenmal,
nennt man ein an die Trauerloge angeschlossenes, unter einem eigenen Ritual stehendes Brudermal. Feßler hat hierfür ein Ritual entworfen. Die lange Jahre vergessene Sitte lebt neuerdings in reichsdeutschen Logen wieder auf.
Silva, Vicirade, Viconde,
brasilianischer Staatsmann und Rechtslehrer, * 1828 t 1889, einer der tatkräftigsten Freimaurer seiner Heimat, stand an der Spitze des Großorients und des Obersten Rates von Brasilien.
Siméon, Joseph Jérome,
Vicomte de französischer Staatsmann, * 1749, t 1842, verweigerte in der Revolution den Eid, nahm an der föderalistischen Bewegung dee Südens teil, war Mitglied des Rates der Fünfhundert, mußte flüchten, unter Napoleon Staatsrat. Er trug viel zur Schaffung des Konkordats und des Code Civil bei, wirkte unter König Jérome in Westfalen als Minister, schloß sich später den Bourbonen an, im Kabinett Richelieu Innenminister, Pair von Frankreich, war Großmeister des Grand Orient de Westphalie, der von 1807—1813 in Kassel bestand.
Simon Jules François.
* 1814. t 1896. französischer Politiker und Philosoph, Unterrichtsminister in der Regierung der nationalen Verteidigung 1870, schrieb zahlreiche philosophische und geschichtliche Werke, u. a. "La Religion naturelle", "La Liberté de conscience", wurde 1870 in der Loge "Réveil Maçonnique" in Boulogne aufgenommen.
Simon, Philipp,
* 1714, t 1788, im Schlesischen Krieg Quartiermeister des Bayreuthschen Dragonerregiments, 1765 im Zivildienst, gründete dann in Breslau eine Baumwollfärberei. Wo immer ihn sein bewegtes Leben hinführte nahm er an der Freimaurerei lebhaften Anteil. Er wurde 1737 in die kurz vorher gegründete erste deutsche Loge in Hamburg aufgenommen, war Mitstifter und erster Meister vom Stuhl der Logen Aux trois globes" (Berlin) "Aux trois Squelëttes" (Breslau) und "Aux trois Piédestaux" in Glogau. 1767 wurde S. in die höheren Grade der Strikten Observanz eingeführt (Philippus Frater a III Globis).
Simony, Carl Frederik,
daniseher Stastsmann. * 1806, t 1872, Industrieller Staatsrat, Mitglied des Reichtages, Kultusminister, Innenminister, Justizminister, Ratspräsident, Kammerherr, wurde 1858 Freimaurer und Wortführender Meister einer Andreasloge.
Simpson, William,
englischer Journalist, * 1823, t 1899, der Vater der Bildreportage. Während seiner Tätigkeit gab es wohl kaum ein bedeutsames Ereignis, das er nicht mit seinem Griffel verewigt hatte. Besonders berühmt wurde er durch seine bildlichen Darstellungen aus dem Krimkrieg, Bilder aus Indien und Tibet, dem Kriege in Abessinien und dem Deutsch-Französischen Krieg, den er auf deutscher Seite mitmachte. Er ist der Zeitungsschilderer aller historischen Ereignisse seiner Zeit, die zumeist in den "London Illustrated News" im lithographischen Bild festgehälten wurden. Neben diesen mehr dem Tagesbedarf der Zeitung dienenden Bildern hat S. auch wertvolle geographische Studien veröffentlicht ferner das von ihm reich illustrierte Buch "Buddhist Praying Wheel", Versuch einer Religionsgeschichte. Er war einer der Gründer der Quatuor Coronati Lodge Seine ausführliche Biographie A.Q.C 1899.
Sinai,
der biblische Berg der Offenbarung auf der Halbinsel Arabien. In den Ritualen des XIII. und XIV. Grades des A. u. A. Schottischen Ritus wird auf ihn als Sitz der Weisheit Bezug genommen.
Sincerus Renatas,
Pseudonym des schlesischen Predigers Samuel Richter, veröffentlichte 1710 das Buch: "Die wahrhaffte und vollkommene Bereitung des philosophischen Steins der Bruderschaft aus dem Orden des Gulden- und Rosenkreutzes denen Filüs Doctrinae zum Besten publiciret...", das zum erstenmal das Gold mit der Rose und dem Kreuz in Verbindung brachte.
Der Orden war danach in die beiden Zweige des Rosenkreuzes und des Goldkreuzes geteilt, deren Kennzeichen ein grunes, bezw. ein rotes Kreuz sind, was auf die beiden Klassen rosenkreuzerischer Wissenschaft hinweisen könnte: "das Große Mysterium, der Stein der Weisen, ist eines, aber von zwei Arten: theologisch (= theosophisch) und philosophisch. Der philosophische Stein gewinnt zeitlich Glück und enthüllt die tiefsten Naturgeheimnisse, der theologische aber führt die Menschen aus Sünde und Verderbnis zur völligen Heiligung, die nach dem Gesetze der Gnade zum ewigen Leben befähigt; er leitet zum höchsten Geheimnis der eingeborenen Göttlichkeit". Vielfach wurde die in der Schrift behandelte Bruderschaft als Ausgangepunkt der neueren Rosenkreuzer des späteren 18. Jahrhunderts beträchtet, was aber den heutigen Forschern als zweifelhaft gilt (vergl. Arnold Marx: "Die Gold- und Rosenkreuzer" in "Freimaurer-Museum", Bd. S).
Sinclair,
s. Rosslyn.
Sineo, Riccardo,
italienischer Politiker, t 1876, Rechtsanwalt, Abgeordneter, Senator, Innenminister, war Freimaurer.
Singapore,
Hauptstadt der zu den Straits Settlements gehörenden gleichnamigen Insel, Sitz der englischen Distrikts-Großloge "Eastern Archipelago" (Adresse: Freemason's Hall, Coleman-Str. S.), der in S. selbst vier Logen unterstehen, darunter die 1845 gegründete erste Bauhütte in S. Zetland-in-the East No. 508". Der Distrikts-Großloge "The Middle East" der Großloge von Schottland untersteht in S. eine Bauhütte.
Singer, Arthur,
Journalist in Budapest, * 1869, t 1931 war Großbibliothekar der Symbolischen Großloge von Ungarn. 1925 veröffentlichte er eine geschichtliche Studie: "Der Kampf Roms gegen die Freimaurerei" (Verlag Oldenburg, Leipzig), die durch die gewissenhafte Sammlung von Einzelheiten zu den besten Leistungen auf diesem Gebiete gehört. Mit Erlaubnis des Grafen Festeties konnte er auch im Archive zu Dégh die seit dem Ableben Abafis leider unterbrochenen Studien wieder aufnehmen. Als Ergebnis dieser Forschungen veröffentlichte er zahlreiche kleine Schilderungen aus dem Österreichischen Freimaurerleben des 18. Jahrhunderts ("Wiener Freimaurerzeitung", "Drei Ringe" u. a 0.).
Sinnbild,
s. Symbol.