Uganda,
Uhlmann, Fritz,
Urbach, Friedrich
Ukraine,
Ulster, Grand East of,
Ultramontanismas,
Uminski, Jan,
Umsüge,
Unabhängige Logen.
Unattached mason
Unbekanute Obere,
Underwood 0scar
Ungarische freimaurerische Zeitschriften
Ungarn.


Uganda,
unter englischem Protektorat stehendes Negerreich in Ostafrika; unter der Distrikts-Großloge "Eastern Africa" der Großloge von England (Adresse: P. O. Box 82,Nairobi, Kenya Colony) arbeiten in der Hauptstadt Kampala zwei Logen.
Uhlmann, Fritz,
Privatdozent in Basel * 1881, Arzt und Pharmakologe, Schöpfer des ersten freimaurerischen Esperanto-Rituals, Präsident der Allgemeinen Freimaurerliga seit deren Rekonstruktion, Gründer und erster Stuhlmeister der Loge "Zum Fels am Rhein" in Basel, verfaßte: "Der Alte und Angenommene Schottisehe Ritus vom XXXIII. und letzten Grad", die drei Katechismen der Schweizerischen Großloge "Alpina" und die "Große Werklehre der Freimaurerei" (1931).
Urbach, Friedrich
* 1855, t 1918 Großkaufmann und MitgIIed der Hamburger Bürgerschaft, in welcher Eigenschaft er sich besonders in humanitärer Beziehung bewährte, trat mit 21 Jahren der Loge "Absalom" in Hamburg bei, war von 1904/1909 deren Meister, seit 1909 Großmeister der Großen Loge von Hamburg. In seine Amtszeit fallt der Besuch der englischen Großlogenvertreter in Hamburg. In der Kriegszeit machte er sich um die Verwundetenhilfe besonders verdient. Er kam am 23. Juli 1918 in tragischer Weise ums Leben.
Er hatte in Berlin einem Kongreß mit Würden trägern der Großlogen von Hungarn, der Turkei und Bulgariens beigewohnt und wurde bei der Rückfahrt von der drängenden Menge unter einen einfahrenden Zug gestoßen. Er erlag den schweren Verletzungen am 7. August 1918
Ukraine,
südwestlicher Teil Rußlands. (Heute eine der Vereinigten Sowjetrepubliken.) Nach dem Alexänder I. 1822 die russischen Logen geschlossen und Nikolaus I. 1826 daß Verbot bestätigt hatte, erstarb in Rußland daß freimaurerische Leben, doch waren im Laufe des 19. Jahrhunderts in einigen Teilen des russischen Reiches, insbesondere in der U. von Zeit zu Zeit immer wieder im geheimen Logen Tätig. Als solche ukrainische Bauhütten werden erwähnt: "Wahrheitsliebe" in Poltawa "Unsterblichkeit" in Kiew, "Zerteilte Finsternis" in Schitomir, "Osiris" in Kamenetz-Podolsk und "Pontus Euxinus" in Odessa. Jede dieser Bauhütten arbeitete für sich, doch standen alle in freundschaftlicher Beziehung zueinänder.
Boris Telepnef zufolge fand 1900 der erste ukrainische Freimaurerkongreß statt, der am 17. Janner d. J. eine Großloge der Ükraine gründete, von der aber keine Kunde in die Welt drang. Am 18. September 1917 (zur Zeit der Okkupation durch die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen) erklärte sich die Loge "Sanctus Andreas Praevocatus" in Kiew zur "Großloge der Ukraine zu St. Andreas Pracvocatus". In der nach Gründung des kurzlebigen Ukrainischen Freistaates am 1. April 1919 von Kamenetz-Podolsk aus proklamierten Provinzialerklärung (gezeichnet vom Großmeister Petljura) wurde u. a. gesagt:
"Der ukrainische Freimaurer ist seinem Vaterland in unbedingter Treue ergeben. Er betrachtet es als seine heilige Pflicht, dessen Freiheit und Unabhängigkeit zu verteidigen sowie zur Aufrechterhaltung des Friedens im Innern bei daß bolschewistische regime machte der Tätigkeit bald ein Ende. Einer der gewesenen Minister, Schumitzky, der nach Paris in daß Exil ging, brachte dorthin wichtige Archivstücke der französischen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts zurück (z. B. über Etienne Morin, s d.), die in den Tagen der Französischen Revolution durch Emigranten nach Rußland gelangt waren. (Vergl. Boris Telepnef "An Outline of the History of Russian Freemasonry", London 1928.)
Ulster, Grand East of,
Großosten von Ulster wurde 1808 wegen tiefgehender Meinungeverschiedenheit interner Natur in den Reihen der Großloge von Irland von Sezessionisten der Provinz Ulster unter der formellen Führung von William Irvine begründet und existierte bis 1813 (s. Irland).
Ultramontanismas,
s. Katholizismuß, Gegner.
Uminski, Jan,
polnischer General, * 1780, t 1851, 1812 Kommandant des zehnten Husarenregiments, 1813 bei Leipzig verwundet und gefangen, 1821 mit Lukasinski Gründer der geheimen "Patriotischen Gesellschaft", im Posenschen lebend, 1826 von den Preußen verhaftet und zu sechs Jahren Festungshaft in Glogau verurteilt, floh während des Aufstandes 1831, wurde Kavalleriechef der Aufstandischen, später zeitweise Oberkommandant, nach der Niederlage in Preußen zum Tode verurteilt und in effigie gehängt, war Mitglied der Warschauer Loge "Bracia Polacy ziednoozeni" ("Vereinigte Brüder Polens").
Umsüge,
s. Aufzuge.
Unabhängige Logen.
Nach den General Regulations der Großloge von London (1720/21) ist jede Loge der Aufsicht und den Gesetzen der Großloge unterworfen. Es heißt in Punkt VIII:
"Wenn eine Gruppe oder Zahl von Brr. sich unterstehen sollte, eine Loge ohne ein Patent des Großmeisters zu erriehten, so sollen die regularen Logen sie nicht untersttitzen, noch sie als reguläre und regelrecht eingesetzte Brr. ansehen, sondern sie sollen sie als Rebellen behandeln, bis sie sich selbst wieder unterwerfen, wie es die Weisheit des Großmeisters anordnet und bis er sie besTätigt durch ein Patent, daß den änderen Logen mitgeteilt werden muß, so wie es Brauch ist, wenn eine neue Loge in daß Logenregister eingetragen wird."
Diese Forderung der jungen Großloge von London begegnete im Anfang heftigem Widerstand, da sich nicht alle in London bestehenden Logen der Großloge anschließen wollten. Im Laufe der Jahrhnnderte hat sie sieh aber durchgesetzt und wird heute von allen Großlogen als eine der allgemein verbindlichen Grundsatze der Freimaurerei anerkannt. Ebenso wie jeder Maurer zu einer Loge, muß jede Loge, wenn sie regular anerkannt sein will, zu einer Großloge gehören, die ibr ein Gründungs patent erteilt oder sie angenommen hat. Diese heute allgemein gültige Grundlage des Maurer rechtes hat Ausnahmen zu verzeichnen.
Hierher gehören jene Falle in der Zeit nach dem Weltkriege, als Logen durch die Neuaufteilung Europas ihren Zusammenhang mit ihren Großlogen aufgeben mußten, z. B. die deutschen Logen in Polen und Lettland. In der englischen Großloge haben die seit "undenklicher Zeit" bestehenden Grundungs logen kein Patent. Historisch von Belang sind ferner die in Deutsehland durch ein Jahrhundert, lang arbeitenden funf unabhängigen Logen, die heute zur Großloge "Deutsche Bruderkette" zusammengeschlossen sind. Die Gründe dieser Unabhängigkeit sind hier in der geschichtlichen Entwicklung zu suchen. Bei dem ständigen Wechsel der Systeme im 18. Jahrhundert gaben fünf regular eingesetzte Logen ihren Zusammenhang mit Großlogen usw. auf und zogen es vor, unabhängig zu bleiben. Die Geschichte dieser fünf u. L. ergibt in Kürze folgendes.

1. Arehimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg: Sie wurde l742 von einer Abordnung der Großloge von Obersachsen "Aux trois aigles blanes" eingegesetzt, trat 1775 bei der Zinnendorfschen Großen Landesloge ein, trennte sich von dieser l785 und war von 1788-1793 Mitglied des Eklektischen Bundes. Im Jahre 1793 erklärte sie sich selbständig und begründete 1803 als Deputationsloge

2. die Loge "Archimedes zum ewigen Bunde" in Gera. Da diese Loge von den änderen Logen nicht anerkannt wurde, trat sie 1806 der Hamburger Provinzial-Großloge bei und wurde in daß Londoner Großlogenregister eingetragen, wo sie noch 1832 erscheint, obzwar sie sich, durch die lokalen Verhaltnisse des kleinstaatlichen Partikularismus gezwungen, Schon Früher unabhängig erklärt hatte.

3. Die Loge "Karl zum Rautenkranz" in Hildburghausen wurde mit Stiftsbrief der Großloge von England 1787 eingesetzt und stand unter der Leitung von Mitgliedern der herzoglichen Familie von Sachsen-Meiningen. In den napoleonischen Zeiten löste sich infolge der Kontinentalsperre die Verbindung mit England, dio Loge arbeitete als u. L. weiter.

4. und 5. Die Logen "Minerva zu den drei Palmen" und ,.Balduin zur Linde" in Leipzig. Die "Minerva" wurde 1766 unter dem Schutze der Strikten Observanz gegründet und sagte sich in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts von diesem System lös. Sie blieb unabhängig, schloß sich dem entstandenen Sachsischen Logenbund nicht an und bewahrte die Kennzeichen ihrer Entstehungsart bis zum Jahre 1884, als sie den Erkenntnisgrad ablegte und sich auf die drei Johannisgrade beschrankte.-Die Loge "Balduin zur Linde" wurde 1776 von dem damaligen Großmeister der Großen Landesloge, Herzog Ernst von Sachsen-Gotha, eingeweiht und arbeitete bis 1807 unter dieser.
Am 7. November 1807 erklärte sie sich selbständig, ließ sich aber 1809 von der ProvinzialGroßloge von Hamburg eine neue Stiftungsürkunde aussstellen. Von 1815 angefangen gehörte sie dem Sachsischen Logenbund an, trat 1824 aus und behielt ihre Selbständigkeit bis zum Eintritt in die Großloge "Deutsche Bruderkette" (1924). Die Regularität dieser Logen wurde im 19. Jahrhundert nie bestritten. Sie nannten sich selbst "isolierte Logen", hatten gemeinsame Interessen, die auch durch eine Zeitschrift, "Am Reißbrett", vertreten wurden und schlossen sich 1884 zu einer "Freien Vereininigung" zusammen, die von einem geschaftsführenden Ausschuß verwaltet wurde.

Der Zutritt zum Deutschen Großlogenbund blieb ihnen lange versagt, weil die Großlogen eine Vereinigung von Logen ohne vertretende Großloge nicht zulassen wollten. Erst kurz vor dem Weltkriege fanden auch die fünf u. L. im Deutschen Großlogenbunde ihre Vertretung. Im Jahre 1924 schlossen sich die fünf u. L. zur Großloge "Deutsche Bruderkette" zusammen. Damit ist der Begriff der u. L., von wenigen Ausnahmen abgesehen, aus der Freimaurergeschichte so gut wie verschwunden (Ausnahmen Polen [Bund deutscher Freimaurerlogen] und Lettland).

Der Begriff u. L. wird wiederholt von nicht anerkannten Verbanden falsch ausgelegt. Solche u. L. tauchen immer wieder auf und nehmen für sich daß Recht der Regelmäßigkeit in Anspruch. Sie berufen sich gerne auf Vorkommnisse im 18. Jahrhundert und halten dabei mit einer Zähigkeit an geschichtlichen "Traditionen" fest, die sie in änderen Fragen vermissen lassen. Maßgebend für die maurerischen Rechtsverhaltnisse sind jedoch nicht ausschließlich die vor 200 Jahren festgelegten Grundsatze, sondern daß auf deren Grundlage entwickelte Recht und Übereinkommen der Jetztzeit, ebenso wie nicht mehr nach dem "Sachsenspiegel" Recht gesprochen wird, sondern nach dem heutigen burgerlichen Gesetzbuch. Die übereinstimmende Anschauung aller Großlogen geht heute dahin, daß u. L., die keiner Großloge unterstehen und von keiner Großloge ein Patent erhalten haben, nicht als regelrecht eingesetzt anzusprechen sind. Es genügt nicht, daß sieben Maurer zu einer Loge zusammentreten, die Loge muß auch gerecht nach ihrer Einsetzung sein.

Tatsachlich gibt es derzeit, abgesehen von den angeführten, durch politische Verhaltnisse bedingten Ausnahmen, nirgends mehr regelrecht eingesetzte und anerkannte u. L. Bei den zahlreichen Verschiebungen in Deutschland in der Nachkriegszeit haben Logen die Großlogenzugehörigkeit wohl gewechselt, es sind aber nirgends neue u. L. entstanden. Im "Jahrbuch derWeltmaurerei der A.M.I." ("Annuaire") ist kein einziges weiteres Beispiel regularer u. L. verzeichnet.

An der Tatsaehe der Regelwidrigkeit ändert auch die Vereinigung irregulärer u. L. zu einer eigenen Großloge nichts. Die Großloge, sofern sie nicht selbst ein Patent hat, wird regulär erst durch die Regelmäßigkeit ihrer Gründungslogen.
Unattached mason
(engl.), ein Freimaurer der nicht mehr Mitglied einer Loge ist.
Unbekanute Obere,
s. Geheime Obere.
Underwood 0scar
s . amerikanischer Senator, * 1862, t 1929, Führer der demokratischen Partei, Bevollmachtigter der Vereinigten Staaten von Nordamerika bei der Washingtoner Abrüstungskonferenz 1921, war Freimaurer
Ungarische freimaurerische Zeitschriften
existieren infolge des Verbotes der Freimaurerei nicht mehr.

1. "Hajnal" (Morgenröte), Organ des G-O. von Ungarn (1871-1888), Herausgeber Bela Erdödi - Barrach, seit 1887 Ludwig Abafi und Moritz Gelléri.

2. a) "Kelet" (Orient), Organ der Symbolischen Großloge von Ungarn (1889-1919), herausgeber Moritz Gelléri (bis 1909), Adolf Soltész (bis 1913), Ludwig Purjesz (bis 1919). b) "Orient", Deutsche Ausgabe des "Kelet", geleitet von Eduard Payr.

3. "Dél" (Mittag), Berausgeber Max Bakonyi (1908/09).

4. "Galilei", Herausgeber Julius Sgalitzer (1899). Dazu kam daß von Mitgliedern der Loge "Eötvös" gegründete Politische Tagsblatt

5 "Vilag" (1910-1926), Leiter Josef Yartin, Ludwig Balint, Odön Ger6, 1912-24 Ludwig Purjesz, 1925/26 Géza Feleky- Das Blatt wurde 1926 verboten.
Ungarn.
Wiedererweckung.
Die Symbolische Großloge.
Unterdrückung nach dem Weltkrieg.
Der Rechtsstandpunkt.


Frühzeit im 18. Jahrhundert. Die erste stärkere Berührung von Ungarn mit der Freimaurerei erfolgte zur Zeit der ersten Wiener Loge durch Offiziere der ungarischen Leibgarde in Wien, die sich um den Schriftsteller Georg Bessenyei gruppierten, ferner durch Angehörige des hohen Adels. Georg Bessenyei war um die Pflege der ungarischen Sprache und Schöpfung einer Literatur nach französischem Vorbild bemüht. An den Anfängen der Wiener Freimaurerei waren die bedeutendsten ungarischen Adelsgeschlechter beteiligt (u. a. Apponyi, Banffy, Batthyanv, Esterhazy, Festeties, Forgach, Gyulay, Palffy, Szapary und Teleki).
Nach U. selbst kam die Freimaurerei durch deutsche, polnische und französische Vermittlung. In Preßburg wird eine Loge Schön aus den vierziger Jahren des 18 Jahrhunderts gemeldet. Sehr Früh gelangte die Freimaurerei nach den sachsischen Stadten in Siebengebirgen, noch bevor dieses an U. kam. 1749 entstand unter Berlin in Kronstadt die Loge "Zu den drei Säulen", gegründet von Senator Seuler. Es folgte 1767 die Loge "St. Andreas zu den drei Seeblättern" (Strikte Observanz) in Hermannstadt, daß zwei Jahre zuvor Sitz der Regierung des neuen Großfürstentums geworden war.

Der Gouverneur, Baron Samuel Bruckenthal. der Gründer des Bruckenthal-Mußeums, ihr eifriger Förderer, war selbst in Wien Freimaurer geworden. Weitere Gründungen folgten. 1784 wurde die Provinzialloge von Siebenburgen (Provinzial-Großmeister Graf Georg Banffy) unter der Großen Landesloge von Österreich eingesetzt. Zu ihr gehörte auch eine Loge in der Bukowina. In Siebenburgen war von 1779-1781 auch Graf Ivan Draskovic (s. d.) eifrig Tätig.

In Nordungarn hielt in den siebziger Jahren die Freimaurerei von Polen aus ihren Einzag. Die von Warschau 1770 gegründete Loge "Zum tugendhaften Reisenden" in Eperjes stiftete Bauhütten in Schemnitz, Neusohl, Kaschau und Miskolez. Reges freimaurerisches Leben herrschte auch in Kroatien (s. Jugoslawien ), dessen Logen in Glina, Agram, Varasdin, Esseg, Karlstadt, im Verein mit anderen ungarischen Logen die Draskovic Observanz (s. d.) bildeten, die auch in Temesvar und Battaszék Logen gründete.
In Budapest (damals noch Ofen und Pest) , gab es zuerst wahrscheinlich nur Militärlogen. 1770 bildete sich die Loge "Zur Großmuth", die 1776-1778 vom Grafen Draskovic (s. d.) geleitet wurde. Auch in Ofen erfolgte eine Gründung. Unter der Leitung von Baron Jozsef Orezy vereinigten sich dann die Pester und die Ofener Loge. 1781 erhielt die Bauhütte den Besuch des russischen Thronfolgers, späteren Zaren, Paull I. Im gleichen Jahre schlossen sich auf Anregung von Draskovic die ungarischen Logen an Wien an, Graf Karl Pälffy wurde Provinzial-Großmeister der 12 Logen umfassenden - infolge des Freimaurerpatents Josephs II. (s. d.) aber nur bis 1786 bestehenden - Provinzial-Großloge. Palffy blieb aber auch nach ihrer Außlösung am Wiener Hofe freimaurerisch Tätig. Ihm und änderen ungarischen Freimaurern am Hofe Josephs II. war es zu danken, daß die heilige Stephanskrone wieder nach U. zurückkam und die Komitatskonstitution wieder auflebte. Freimaurer waren es auch, die damals die ungarische Nationalliteratur ins Leben riefen, die erste ungarische Zeitschrift herausgaben, die Idee der Akademie der Wissenschaften entwickelten, als erste daß ungarische Nationaltheater betreuten und sich für die Wiedereinsetzung der ungarischen Verfaseung exponierten.

Die Logen in Siebenburgen waren ebenfalls um die kulturelle Uebung des Landes bemüht; sie gründeten eine Gesellschaft zur Pflege der ungarischen Sprache und eine solche für Geschichtsforschung. In der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts gab es in U. fast keine Große politisch-kulturelle Erscheinung, die nicht von Freimaurern in die Wege geleitet worden ware.

Daß Freimaurerpatent schrankte auch die ungarische Freimaurerei außerordentlich ein. Nur in Ofen, Pest, Agram und Karlstadt durften noch Logen bestehen. Als Leopold II zur Regierung kam, waren nur die Logen, Zur Großmuth" in Pest und die "Zur Klugheit' in Agram aktiv. Daß neue Regime führte dann zum Aufleben und zur Neugrundung einer ganzen Anzahl von Logen in den versehiedensten Stadten; aber unter Franz II. hörte dann ebenso wie in Osterreich in der Mitte der neunziger Jahre jede freinlaurerische Tätigkeit auf. 1796 wurden die Freimaurer F. Hajnoezy, Hauptmann Laezkovies, Graf Sigray und der sonderbare Franziskanerabt Martinovics (s. d.) als sogenannte "Jakobiner", als Vorkämpfer für die ungarische Freiheitsidee in Ofen hingerichtet. Lange Zeit war die Freimaurerei zur Untätigkeit verdammt.
Wiedererweckung.
Die Vorbereitungen zur Wiedererweckung im 19. Jahrhundert traf August M. Thoma, ein Budapester Buch- und Mußikalienhändler, aus Strelitz in Preußisch-Schlesien stammend; 1845 in Fürth in Bayern in die Loge "Zur Wahrheit und Freundsehaft" aufgenommen, fand er in Pest auch ändere, aus auslandischen Logen stammende Freimaurer und war dann bemüht, mit ihnen unter dem Schutz einer deutschen Großloge eine Loge zu gründen. Unter dem System Metternich war aber die Erlaubnis nicht zu bekommen. Am 26. Mai 1848 könnte dann unter Frankfürt die Loge "Ludwig Kossuth zur Morgenröte des höheren Lichts" gegründet werden ("Ludwig Kossuth" blieb dann im Logennamen weg).
Thoma war Meister vom Stuhl. 1849 wurde die Loge wieder geschlossen. Erst 1861, nach Einberufung des ungarischen Reichstages, entstand wieder eine Bauhütte, die in ungarischer Sprache arbeitende Loge "Szent Istvan". Gründer waren u. a. die Grafen Eduard Karolyi, Theodor und Koloman Csaky, Johann Teleki, Stephan Esterhazy, Baron Adalbert Vay, Ludwig Lewis (s. d.). Dieser wurde nach Hamburg entsandt, um von der dortigen Großloge einen Stiftungsbrief zu erlangen. Hamburg stellte u. a als Bedingung die Genehmigung durch die ungarische Regierung und deutsche Logensprache. Die meisten Mitglieder hielten aber am Ungarischen fest. Nach der Auflösung des Reichstages wurde die Freimaurerei wieder verboten. 1863 entstand in Genf eine ungarisehe Emigrantenloge "Ister" (Meister vom Stuhl: General Georg Klapka), die aber nur einjahrigen Bestand hatte. Im gleichen Jahre grundete Professor Lewis eine Art Freimaurerklub.

Wieder wurde die Regierung um die Erlaubnis zu einer Logengrundüng gebeten. Aber weder unter Schmerling noch unter Beleredi war eine solche zu erlangen.
Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich.
Daß änderte sich dann, als der österreichisch ungarische Ausgleich von 1867 die neue ungarische Regierung brachte, an deren Spitze (der Freimaurer) Graf Julius Andrassy stand. Unter den aus dem Ausland zurückströmenden Emigrantenführern waren zahlreiche, gleich Ludwig Kossuth, in Amerika, Italien und der Schweiz Freimaurer geworden: So General Georg Klapka, Franz Pulszky, Bischof Michael Horvath, Nikolaus Puky, Dionys Dezcewffy, Stephan Turr, Graf Ladislaus Teleki, Paul Almassy, Graf Georg Bethlen usw. Lewis suchte um die Bewilligung nach, öffentliche Vortrage über die Geschichte der Freimaurerei halten zu dürfen. Innenminister Baron Wenckheim erteilte diese. Der Erfolg ermunterte zur Logengründung. Am 26. Juni 1868 entstand mit englischem Konstitutionspatent die Loge "Einigkeitim Vaterlande", die erst von Ludwig Lewis, dann von Franz Pulszky geleitet wurde. Im folgenden Jahre wurde "Szent Istvan" wieder aufgerichtet, welche Bauhütte als erste ausschließlich in ungarischer Sprache zu arbeiten erklärte. Logen in Temesvar ("Zu den drei weißen Lilien") unter dem Theaterdirektor Eduard Reimann aus Würzburg, Odenburg ("Zur Verbrüderung"), Preßburg (Honezeretet), Baja, Arad folgten. Am 30 Jänner 1870 bildeten sie die Ungarische Symbolische Johannis Großloge, die, zuerst vom "Eklektischen Bund" anerkannt, als ersten Großmeister Franz Pulezky wählte.

Zu gleieher Zeit hatte auch der Schottische Ritus durch die Tätigkeit von Graf Theodor Csaky, Georg Kulapka, Stephan Türr, Baron Albert Nyary, Eingang gefunden. Am 2,3. Mai 1861 wurde mit der Verfassung des Grand Orient de France die erste ungarisch arbeitende Loge "Corvin Matyas" eingesetzt. General Türr war erster Stuhlmeister. Noch im gleichen Jahre folgte die deutscheprachige Loge "Humboldt". Weitere Logen in Pest und Umgebung, Temesvar, Oravieza, Kaschau, Neuhausl, Werschetz, Arad und Beregszasz entstanden. 1871 bildete sich aus diesen der Großorient von U. mit Staatssekretär von Joannovics (s. d.) als Großmeister. Pate war der Großorient von Frankreich. Sehr bald begonnene Versuche zur Vereinigung der beiden Riten, für die sich besonders der Stuhlmeister der Kaschauer Loge "Haladaß", Graf Theodor Csaky, einsetzte, scheiterten zunachst an einer durch den Deutsch-Französischen Krieg bedingten Spannung. Die Bemühungen wurden aber immer wieder erneuert. 1875 waren sie Schon sehr weit gedichen, sie scheiterten aber schließlich wieder Die Hochgrade des Groß0rients bildeten daß Haupthindernis. Dieser gab von 1874 an ein eigenes Organ "Hajnal" (Morgenröte) in deutscher Sprache heraus, an dessen Spitze 1880 der spätere Historiker der österreichisch-ungarischen Freimaurerei, Ludwig Aigner-Abafi (s. d.) trat. Am 21. Marz 1886 kam es aber doch zum Zusammenschluß als Symbolische Großloge von U.
Die Symbolische Großloge.
Bis zu diesem Augenblick hatte die Johannis-Großloge 37, der Groß0rient 30 Logen ins Leben gerufen gehabt, von denen sich aber nicht alle als lebensfähig erwiesen hatten. 26 der ersteren, 13 des letzteren, insgesamt also 39 mit 1831 Mitgliedern, bildeten den Grundstück der Symbolischen Großloge, als deren erster Großmeister Franz Pulszky gewählt wurde. Der Großmeister des bisherigen Großorients Joannovics, wurde Ehren-Großmeister. Die neue Symbolische Großloge entwickelte regste Tätigkeit. Daß neue Ritual war dem Schröderschen angepaßt. Daß Blatt "Hajnal" (seit 1889 "Kélet") erschien als rein ungarisches Organ, dem als deutsches der "0rient" an die Seite gestellt wurde. 1888 wurde Stephan Rakovszky (s. d.) Großmeister. Zahlreiche neue Logen entstanden, bei deren einigen sich die Basis allerdings ebenfalls wieder als zu schmal erwies. Bis 1900 stieg die Zahl der Bauhütten auf 46 Logen, die der Mitglieder auf 3324. Logen gab es in allen Teilen U.s und Kroatiens. Dazu kamen in Wien die Preßburger Grenzlogen und zwei Bauhütten in Serbien 1893 wurde E. Ivanka, 1897 Georg Joannovics Großmeister. Zunächst überwog in der Arbeit die deutsche philosophische Richtung der Freimaurerei. Besonders stärkes Gewicht wurde auf die Pflege des Rituals, Deutung der Symbole und Wohltun gelegt.

Die Zahl der philanthropischen Gründungen war außerordentlig groß. Man schuf ein Schwangerenheim, Anstalten für arme Mütter und Kinder, Gratismilch- und Gratisbrotverteilung, Kinderschutz, Obdachlose, Volksausspeisung, dann die Budapester Rettungsgesellschaft usw. Die Großloge besaß seit 1896 an der PodmaniezkyStraße einen schönen Großlogenpalast. In den Logen wurden wissenschaftlich-soziologische Untersuchungen angestellt, um die Wohlfahrtspflege planmäßig zu gestalten.

Studienthemen der Logen waren u. a.: Sicherung der Arbeitsmöglichkeit, Schutz der Arbeit, Verbreitung von Wissen und Aufklärung.Im erstenJahrzehnt des Jahrhunderts trat dann der progressive Charakter immer starker hervor, Fragen, wie allgemeines Wahlrechts Verstaatlichung des Unterrichtes, wurden erörtert.Man trieb innerhalb der Logen keine Parteipolitik, aber Aufklarungsarbeit. Die neue Tendenz wurde auch von der von Max Bakonyi 1908 gegründeten, nichtoffiziellen freimaurerischen Zeitschrift "Dél" vertreten und nach außenhin durch die 1910 auf Initiative der Loge "Eotvös" ins Leben gerufene Tageszeitung "Vilag". Im Jahre 1918 arbeiteten unter dem Schutze der Symbolischen Großloge von U. 102 Logen mit zirka 7000 Mitgliedern, davon in U. selbst 86, unter diesen 30 in Budapest. Der Ausbruch des Weltkrieges unterbrach die Arbelt der ungarischen Freimaurerei. Daß Großlogengebaude und die Logenhauser in der Provinz wurden zu Krankenhausern ungestaltet. Wiederholt erhob die Großloge ihre Stimme für einen ehrenhaften Frieden; zweimal wandte sie sich im Interesse der Internierten und Kriegsgefangenen an die neutralen Großbehörden. Der ungarische Ministerpräsident Graf Stephan Tisza (s. d.) nahm während der Kriegsjahre, wie aus der von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Sammlung der Briefe des Grafen hervorgeht, mehrmale freimaurerische Dienste zu patriotischen Interventionen in Italien und Rumanien in Anspruch.
Unterdrückung nach dem Weltkrieg.
Nach dem Weltkrieg fristete die ungarische Freimaurerei nur noch ein ganz kurzes Daßein. Am 21. Marz 1919 - der Abend, an dem die Proletarierdiktatur ausgerufen wurde - hielt die Budapester Comeniusloge noch eine feierliche Aufnahmearbeit ab. Am nachsten Tage erklärte der Rat der Volkskommissäre die Freimaurerei für aufgelöst. Rote Soldaten nahmen daß Großlogengebaude in der Podmaniekystraße für die Gewerkschaft der Hausbesorger in Besitz. Nach der kommunistischen Schreckensherrschaft machte die rumanische Besetzung U. die Wiederaufnahme der Arbeit zur Unmöglichkeit.
Am 24. Mai 1920 wurde daß Gebaude der Großloge neuerlich besetzt, diesmal vom Offiziersverband "Move", der daß Haus am nächsten Tag vom Wohnungsamt mit der gesamten Einrichtung in Miete erhielt.
Am 18. Mai 1920 löste der Minister des Innern, Dr. Michael Dömötör, die Symbolische Großloge von U. und ihre Logen auf Die ministerielle Verordnung behauptete, die Freimaurer hatten Politik betrieben , versucht die macht im staate an sich zu reißen, den Krieg heraufbeschworen, während desselben den Defaitismus geschürt, beim Entfachen der Revolution und des Bolschewismus anhaltende Minierarbeit verrichtet. Diesen Beschuldigungen war aber keine Untersuchung vorausgegangen. Die ungarischen Freimaurer erklärten, die Verordnung sei nur erfolgt, um der Wegnahme des Großlogengebaudes durch eine der damaligen Regierung nahestehende Gruppe nachtraglich einen Reehtstitel zu geben. Die "Move" nahm niemals ein Inventar auf.

Eine Reihe von wertvollen Stücken aus dem Mußeum, auch der Hammer des Großmeisters tauchten bei einem Trödler auf, Möbel, Einrichtungsgegenstande und Bilder aus dem Tempel wurden 1930 von einem Antiquar zur Versteigerung gebracht. 1923 wurde daß Gebäude vom Ministerium des Innern auf den dem Wohlfahrtsministerium unterstehenden Krankenunterstützungsfonds überschrieben. 1927 gab der Wohlfahrtsminister daß Haus dem Offiziersverband neuerlich auf 16 Jahre in Pacht. Die Führer der aufgelösten Großloge verlangten in Eingaben an den Reichsverweser Horthy und den Ministerpräsidenten Grafen Paul Teleki eine Untersuchung und Ruckgabe des Hauses. Eingehend legten sie dar, daB die Besehuldigungen zu Unreeht erfolgt waren. Eine Erledigung erfolgte nicht, trotzdem die Eingabe bei jedem Kabinettswechsel erneuert wurde. Dagegen trat eine systematische antimaurerische Propaganda in der Pre6se, in der Gesellschaft, in allen öffentlichen Institutionen ein.
Zwar trat die Regierung 1921 mit den füheren leitenden Mannern der verbotenen Großloge amtlich in Verbindung, um durch ihre Vermittlung eine raschere Heimbeförderung der noch in Rußland befindlichen ungarischen Kriegsgefangenen zu erreichen, aber die geforderte Untersuchung wurde niemals eingeleitet, trotzdem sie 1922 vom Innenminister Grafen Klebelsberg zugesagt wurde. Der ihm im gleichen Jahre folgende Stephan Rakovszky, Sohn des ehemaligen Großmeisters (s. d.), wich aus, indem er erklarte, daß eigentlich Schon eine Untersuchung stattgefunden habe, deren Ergebnis in einem Buch",Sünden der Freimaurerei", niedergelegt sei. Es handelt sich dabei aber nicht um einen offiziellen Akt, sondern um Studien zweier antifreimaurerischer Journalisten, die ein auf bloße Sensation berechnetes Werk verfaßt hatten, daß alle die üblichen Anschuldigungen antifreimaurerischer Hetzschriften enthielt.
Der Rechtsstandpunkt.
Die ungarischen Brr. beharren auch heute nach wie vor auf ihrem Rechtsstandpunkt. Sie führen den Nachweis, daß sie weder vor dem Krieg noch während desselben oder nach dem Krieg eine der ihnen angelasteten Handlungen begangen haben und daß sie auch der behaupteten "anhaltenden Minierarbeit am Entfachen der Revolution und des Bolschewismuß" nicht schuldig sind. Es gab in einigen ungarischen Bauhütten, beispielsweise in dier Loge "Martinovics", eine Anzahl radikaler Elemente, die die Meinung vertraten, es sei besondere Pflicht der Freimaurerei, fortschrittliche Außenarbeit zu leisten, aber diese vermochten die Großloge in keinem Auckenblick in eine Richtung zu führen, die auf eine Unterstutzung revolutionärer Bestrebungen hinausgelaufen ware. Zwei Freimaurer, der Soziologe Oskar Jaszi, jetzt sehr bedeutender Universitätsprofessor in Oberlin USA., und Paul Szende, waren während der Oktoberrevolution Minister der Regierung Karolyi, die dann den Kommunisten weichen mußte. Es waren zwei Männer, denen auch ihre Gegner den guten willen und die unbedingte Uneigennützigkeit nicht absprachen, die ungarische Freimaurerei ging aber nicht mit ihnen. Im Kabinett Karolyi war auch der spätere erste Ministerpräsident der Gegenrevolution und reaktionare Agitator Stephan Friedrich, ebenfalls Freimaurer, Staatesekretär. Dieser hütte gern eine aktive Unterstützung des Regimes Karolyi durch die Freimaurer gesehen, diese lehnten aber ab.

Weder der Chef der kommunistischen Regierung, Béla Kun, noch jene Führer der Sozialdemokraten, die die Stützen der Rateherrschaft waren, gehörten zur Freimaurerei. Zu dieser zählte lediglich der Hochschulprofessor Peter Agoston (s. d.) aus Großwardein. Noch während des Weltkrieges hatte die sozialdemokratische Partei U.s ihren Mitgliedern die Zugehörigkeit zum Bunde verboten.

Da die ungarisehe Freimaurerei die Einleitung einer Untersuchung nicht erreichen konnte, wurde von änderer Seite versucht, Gerechtigkeit zu erlangen. Im herbst 1921 sprachen auf Empfehlung des ungarischen Außenministers Grafen Banffy, mit dem die Führer der A. M. I. (s. d.) im Anschluß an ihren ersten Genfer Konvent Fühlung genommen hatten, der damalige Großmeister der schweizerischen Großloge "Alpina" Prof. Reverchon, und der Historiker der Großloge von New York, Ossian Lang, in Budapest beim Innenminister Stephan Rakovszky vor. Im Laufe der Erörterungen machte der Minister den Vorschlag, die Freimaurer sollten einen neuen Wohltätigkeitsverein gründen; wenn dessen Tätigkeit Regierung und Gesellschaft zufriedenstelle, wurden die Mitglieder mit der Zeit wieder daß Recht zu freimaurerischer Arbeit erhalten. Die Führer der ungarischen Freimaurer erklürten aber, die Arbeit in keiner Form wieder aufzunehmen bevor sie nicht Gelegenheit gehabt hatten, sich vor der gesamten Offentlichkeit gegenüber den amtlich gegen sie erhobenen Anklagen des Landesverrats und der Gottesleugnung zu rechtfertigen.

Auch im ungarischen Parlament wurde in der Folge wiederholt auf daß schwere Unrecht hingewiesen, daß den Freimaurern geschehen ist, so im Mai 1928. Damals war eine Große ungarische Abordnung aus New York von der Einweihung daß Denkmals Ludwig Kossuths (s. d.) zurückgekommen. Da daß Geld zur Errichtung des Monuments dieses größten ungarischen Patrioten und Freimaurers hauptsachlich von ungarischen Mitgliedern amerikanischer Logen aufgebracht worden war, hatte die ungarische Regierung auch die verfemten Freimaurer eingeladen, Delegierte nach New York zu entsenden. Dadurch kamen Führer der ungarischen Abordnung in Berührung mit dem amerikanischen Maurertum. Auf Grund der dortigen Eindrücke erklärte der der Regierungspartei angehörige frühere Unterrichtsminister, Lukaefi, in der Nationalversammlung, die Zeit für eine Revision der antifreimaurerischen Haltung sei gekommen. Er hatte mit seiner Auffassung keinen Erfolg.

Anlaßlich der Internationalen Freimaurermanifestation in Belgrad 1926 waren (mit Genehmigung ihres Außenministeriums) ungarische Freimaurer zugegen, ebenso bei den verschiedenen Tagungen der A. M. I. und der Allgemeinen Freimaurerliga.