ÜBERSEEISCHES BÜRO, FREIMSARERISCHES,
UDEN, KONRAD FRIEDRICH,
U. F. L.
UNGER, ALFRED,
UNGLAUBE,
UNIFORM
UNIO MYSTICA,
UNION, ARTICLES OF,
UNION, DEUTSCHE, DER XXII,
UNION GÉNÉRALE ANTIMAÇONNIQUE,
UNION MASTER'S DEGREE,
UNIONSAKTE VON 1813
UNIONSGEDANKE,
UNITED GRAND LODGE OF ENGLAND,
UNITED IRISHMEN,
UNITISTENORDENS
UNIVERSALA FRAMASONA LIGO,
UNIVERSALA FRAMASONO,
UNIVERSALISMUß
UNIVERSALITÄT, FREIMAURERISCHE,
UNIVERSALITÄT. HALLE DER FREIMAURERISCHEN.
UNIVERSITÄTSLOGEN, ENGLISCHE.
UNIVERSITÉ LIBRE
UNSICHTBARE TEMPEL, DER,
UNSITTLICHKEIT.
UNSTERBLICHKEIT.
UNTEMPERED MORTAR
UNTERBRECHUNG DER ARBEIT.
UNTERRICHT,
UNTERRICHTSLOGEN,
UNTERRICHTSLOGEN, ENGLISCHE
UNTERWERFUNGSAKTE
UNWÜRDE,
UPTON, W. H.,
URBANSKI V. OSTRYMIECZ,
URIOT, JOSEPH,
URKUNDEN, ÄLTESTE, DER FREIMAUREREI.
URMAUREREI,
UROBOROS


Überseeisches Büro, Freimsarerisches,
in Paris, ist eine von dem amerikanischen Freimaurer James Conner geleitete Institution, die nach Frankreich kommenden Überseeischen Freimaurern und ihren Familien beratend zur Seite steht.
Uden, Konrad Friedrich,
deutscher Arzt in Rußland, Professor an der Universität Dorpat, t um 1807, war Herausgeber der Zeitschriften "Archiv für Freimaurer und Rosenkreuzer" und "Ephemeriden der gesamten Freimaurerei in Deutschland".
U. F. L.
Universala Framasona Ligo, s. Freimaurerliga, Allgemeine.
Unger, Alfred,
* 1860, Buchdruckereibesitzer, Verlagsbuchhändler in Berlin, Mitglied der Loge "Victoria", Ehrenmitglied mehrerer Logen und Großlogen, Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift für deutsche Freimaurerei "Die Bauhütte", Verleger einer Großen Zahl hervorragendster deutscher freimaurerischer Werke.
Unglaube,
s. Atheismuß und Skeptizismuß.
Uniform
s. Gleichtracht.
Unio mystica,
die mystische Vereinigung mit Gott und dem All in vielen Religionen als Opferbrauch, symbolische Einverkörperung Gottes, ublich, ist der Johannismaurerei unbekannt. Dagegen findet sie sich symbolisch in Hochgradsystemen. Den symbolischen Ausdruck findet sie u. a. in der Agape (s. d.), dem Liebesmahl. Von besonderer Bedeutung ist die U. m. im Schwedischen, bezw. im Zinnendorfschen System
Union, Articles of,
der am 25. November 1813 von den Großmeistern der beiden englischen Großlogen (Herzog von Sussex für die ..Moderns", Herzog von Kent für die "Antients") unterzeichnete Pakt, der den Zusammenschluß (Union) zur Vereinigten Großloge von England besiegelte. Die feierliche Weihehandlung fand dann am Johannistag, dem 27. Dezember, statt (s. England).
Union, Deutsche, der XXII,
s. Deutsche Union und Bahrdt.
Union générale antimaçonnique,
s. Antifreimaurerische Körperschaften.
Union Master's Degree,
ein Ehrengrad, der von der Lodge of Reconciliation (s. d.) nach der Vereinigung der beiden Großlogen von England angeblich ( ! ) gegründet worden sein soll, und der 1819 von der Großloge von New York übernommen wurde. In der Geschichte der Großloge von New York von Mac Clenachan wird er nicht erwähnts scheint daher nicht lange in übung gewesen zu sein. Der Grad hatte kein eigenes Ritual, sondern es wurden den damit bedachten einfach einige neue Erkennungsworte, die sich aus der Vereinigung der beiden Riten ergeben hat ten, mitgeteilt.
Aufgabe dieses Ehrengrades war die überwachung der Regelmäßigkeit der Mitgliedschaft und die etwaige Entlarvung Irregulärer in den Logen.
Unionsakte von 1813
s. Union, Articles of.
Unionsgedanke,
s. Verbrüderung.
United Grand Lodge of England,
seit der Unionsakte von 1813 der offizielle Name der Großloge von England.
United Irishmen,
von Rechtsanwalt Thomas Wolfe Tone, Thomas Russel u. a. 1791 gegründeter patriotischer Bund, der, mit allen Mitteln dem Nationalideal Irlands dienend, die irische Unabhängigkeit erkämpfen wollte,.Gleichstellung von Katholiken und Protestanten, Beseitigung der fremden Landlords usw.
forderte. Nachdem die englische Regierung die U. I. 1794 verboten hatte, verwandelten sich diese in einen republikanischen Geheimbund.
Eine Zeitlang trachteten die zahlreichen nordirischen Mitglieder der U. I., die auch Freimaurerlogen angehörten, diese zu Zentren der Bewegung zu machen und ihre Zusammen künfte unter deren Deckmantel abzuhalten. (Vergl. Francis C. Crossle, "Historical Fragments of Irish Freemasonry", 1891 ) Am intensivsten in dieser Richtung war Dr. James Reynolds. Stuhlmeister der Loge Nr. 768, in Corkstown Tätig, der 1792 nach Dungan non eine Tagung von 30 Vertretern verschiedener Logen seiner Grafschaft einberief. Bei dieser wurde erklärt, daß man, nachdem die Logen nach wie vor politischer Betätigung verschlossen bleiben müßten als "Versammlung von Bürger-Freimaurern" tagen wolle, um zu dem Problem der Irischen Freiwilligen bëwegung (s. d-) Stellung zu nehmen. Ähnliche Versammlungen fanden auch in änderen Distrikten statt- Die Großloge machte dann 1792 in einem Rundschreiben energisch darauf aufmerksams daß diese Art freimaurerischer Betätigang in striktem Gegensatz zur freimaurerischen Verfassung stehe. 1799 wurden an die Großloge von verschiedenen Seiten Antrage gestellt, alle jene Brr- auszuschliesen, die sich als solche in Politik gemengt hatten. Ändere vertraten den Standpunkt, es sei nicht Sache der Großloge, sich um die öffentliche politische Betätigung ihrer Mitglieder zu kummern. Der Großmeister Earl of Donoughmore (s- d.) bewirkte eine Kompromißlösung
Unitistenordens
s. S t u d e n t e n o r d e n.
Universala Framasona Ligo,
s. Freimaurerliga, Allgemeine.
Universala Framasono,
die Monatsschrift eines irregalaren "Großorients für die Schweiz des A.u.A. Schottischen Ritus, XXXIII. Grad, im Internationalen Freimaurerbund", der nach dem Weltkrieg einige Jahre lang bestand.
Universalismuß
(im Gegensatz zu Individualismuß [s- d-]) bedeutet in der Philosophie den Standpunkt, welcher daß Allgemeine dem Einzelnen, in der Ethik die Norm, welche daß Allgemeinwohl dem Einzelwohl überordnet (s. Gemeinsinn als seelische Grundlage der ethisch-praktischen Betätigung des U.). U. ist jene Richtung sittlicher Gesetzgebung, welche den Willen antreibt, daß Leben der Gemeinschaft (des Staates und der Menschheit) höher als daß eigensuchtige Interesse des Einzelnen zu stellen und die Perasönlichkeit zar Trägerin reinster, umfassendster Menschlichkeit zu gestalten. Die Freimaurerei lehrt den U. in ihrem eigenen Kreis, indem sie daß Wohl der Loge eigenwilligen Neigungen der Brr. überordnet, sie betätigt ihn aber ebenso auch in der gesellschaftlichen Welt, indem sie die Humanität (s. d.) als oberstes sittliches Ideal unablässig den Menschen vorzustellen sucht.
Universalität, Freimaurerische,
s. Weltfreimaurerei.
Universalität. Halle der freimaurerischen.
wurde 1927 im "House of the Temple" in Washington, dem Palast des Obersten Rates der Sudlichen Jurisdiktion des A. u. A. Schottischen Ritus, eingeweiht.
Universitätslogen, Englische.
1769 wurde die erste U. "Lodge Alfred in the University of Oxford" gegründet und war bis 1783 Tätig.
Die berühmteste heute Tätige U. ist die 1818 entstandene "Apollo University Lodge, 357" in Oxford. in der u. a Cecil Rhodes (s. d.), Sir Frederick Halsey (s. d.), Lord Ampthill (s. d.), Viscount Grey of Fallodon (s. d.) aufgenommen wurden.
König Eduard VII. (s. d.) war als Prinz von Wales Meister vom Stuhl dieser Bauhtitte, Sir Colville Smith (s. d.) der Großsekretär der Großloge von England, bekleidete dieses Amt vier Jahre lang.
U. sind ferner "Isaac Newton University Lodge, 851" in Cambridge, "University of London Lodge, 2933", "Westminster and Keystone Lodge, 10", "Oxford and Cambridge University Lodge 1118", ,, Universities Lodge 2352 ", Durham, "Liverpool University Lodge, 4274"usw.
Auch in den Dominions und den Vereinigten Staaten gibt es eine Große Anzahl U.
Université libre
(Freie Universität) in Brussel wurde auf Initiative von Freimaurern, die Große Geldmittel für diesen Zweck widmeten, von dem Großen belgischen Liberalen Verhaegen (s. d.) als Gegengewicht gegen die katholische Universität in Löwen gegründet. Dem Lehrkörper gehörten von Anbeginn immer hervorragende Freimaurer an, unter ihnen neben dem Juristen Verhaegen auch Graf Goblet d'Alviella (s. d.).
Unsichtbare Tempel, Der,
während des Weltkrieges von Ernst und August Borneffer gegründete und geleitete, in der Inflationezeit eingegangene Zeitschrift, die Brucken zwischen der Freimaurerei und der deutschen Außenwelt zu schlagen bestimst war.
Unsittlichkeit.
In klerikalen gegnerischen Schriften wird der Freimaurer aller möglichen sexuellen Unsittlichkeiten (schwarze Messen usw.) bezichtigt. Wie die alten Bauhüttenordnungen darüber dachten, hierfür einige Beispiele Im Regius - Manuskript stehen die Verse: Du sollst nicht liegen bei Deines Meisters Weib Mit Mannern nicht haben Zeitvertreib,
Auf daß Dich die Kunst nicht von sich austreib

Ebenso aufiert sich daß Cooke - Manuskript, wo der außereheliche Verkehr mit weiblichen Angehörigen der Bauhütte verboten wird. Im Roberts druck 1722 wird gesagt: "Ihr sollt euch nicht an eures Meistere Weib, seiner Tochter, Dienstmagd vergreifen. Ihr sollt nicht Unzucht treiben mit einem Weib, daß zu dem Bause gehört, wo ihr zu Tische sitzt."
Unsterblichkeit.
Fortdauer der geistigen Persönlichkeit über den Tod hinaus, Unverganglichkeit eines Wesens, des Menschen. Der Glaube an die U. kommt in allen Religionen zum Ausdruck. In der primitiven Form als Glaube an die U. der Persönlichkeit als solcher dann an die der Persönlichkeit im geistigen Sinne, an die U. der Seele. Daß psychologische Motiv ist die Todesfürcht, der Selbsterhaltungswille. "Der Tod ist daß Tor des Metaphysischen" (Muller-Freienfels). U. ist weder empirisch noch logisch beweisbar, aber erklärbar. So stellt der "Alleszermalmer" Kant U. als Postulat der praktischen Vernunft auf, als Voraussetzung eines unendlichen Fortschrittes, ohne deren Annahme die Welt sinnlos ware. Auch moderne Philosophen vertreten die U., da man "ohne sie die Welt als ein harmonisches Ganzes, als einen sittlichen Kosmos" nicht denken kann (Schiller, Oxford). Im Sinne der Als-ob-Philosophie (s. d.) hat der Mensch "so zu handeln, als ob eine ändere Welt ware..., sich so zu verhalten, als ob er sich künftig vor einem Richter zu verantworten hätte". Die U. ist in dieser Auffassung eine unentbehrliche Fiktion (s. d.). U. wird neuerdings oft als Unverganglichkeit der wertvollen, gleichsam überindividuellen Leistung und nicht als Aufrechterhaltung der Persënlichkeit in irgendeiner Form aufgefaßt. "Jede geistige kraft behauptet ihren unverganglichen Wert im Werdeprozeß des Geistes" (Wundt).

Die Freimaurerei nimmt hinsichtlich der U.-Frage keine einheitliche Stellung ein, zumal die "Alten Pflichten" diesbezuglich keine Forderung erheben. Die Linie geht vom Glauben an die persönliche Fortexistenz bis zum kollektiven Glauben von der Fortdauer des Werkes. Einzelne Großlogen (vor allem die nordamerikanischen) verlangen den Glauben an die U. als Grundbedingung der Aufnahme. Die Großloge von England dagegen hat daß Bekenntnis zum U.-Glauben nicht mehr in ihrem Kanon der Anerkennungsbedingungen (1928) aufgenommen. Der deutsche Großmeistertag 1870 betönte, daß die Freimaurerei "von ihren Mitgliedern den Glauben an die U. voraussetzt". Er konnte sich bei dieser Feststellung an die Großen deutschen Freimaurer dew 18. Jahrhunderts halten: Lessing vertritt die Ansicht daß ein Gedanke, der so weit verbreitet ist, eine tief verwurzelte Ursache, und daß die Veredlung eine umfassende, über diese Welt hinausgehende Gultigkeit haben muß, oder aber gar keine. So sagt auch Herder, daß der Mensch "zur Hoffnung der U. gebildet" ist, und Goethe, "daß alle diejenigen auch für diesesLeben tot sind, die kein änderes hoffen".

Die deistische Bewegung (s. Deismus), die die Freimaurerei in ihren Anfangen stärk beeinflußte, glaubte ungeachtet ihres Rationalismuß an die U. In der deutschen Gegenwartsmaurerei wird U. als der "Schlußstein sittlichen Handelns" (Caspari, "Die Bedeutung der Freimaurerei für daß geistige Leben") aufgefaßt, wobei aber betönt wird, das der U.-Glaube erzieherisch nur als "ein Vollendungsglaube wirken kann" (Wolfstieg, "Die Philosophie der Freimaurerei") und daher im Sinne Schleiermachers eine Aufgabe ist.

Es wird auch auf die Hiram-Legende hingewiesen, die den U.-Gedanken symbolisiert, und betont, daß der U.-Glaube im Gründe die Voraussetzung des Meistergrades sei. Hierzu ist zu bemerken, daß der U.-Gedanke im Meistergrad wohl symbolisch zum Ausdruck gebracht, doch keineswegs im Sinne der persönlichen U. aufzufassen ist, sondern ohne jedes metaphysische Beiwerk, als U. in der Form der unverganglichen Leistung durch die Pflichterfullung. Die Behauptung, daß "die Freimaurerei durch nichts so gekennzeichnet ist als durch den Glauben an die U." (Caspari, "Die Bedeutung der Freimaurerei für daß geistige Leben") ist in dieser Form durchaus unrichtig, obzwar die Freimaurerei in vielen Ländern den U.-Gedanken zum Dogma erhoben hat. Die Freimaurerei vertritt die Forderungen des Sittengesetzes und der Gewissensfreiheit. Sittliches Handeln ist auch ohne den Glauben an die U. möglich, daß beweist daß Leben taglich zur Genuge.
Untempered Mortar
(engl.), schlecht gemischter Mörtel, bis in die Halfle des 19. Jahrhunderts als Symbol in den amerikanischen Logen in Verwendung. Die eigenartige Tragweise des Schurzes im Lehrlingsgrade wurde dahin gedeutet, daß der Lehrling seine Kleider vor U. M. zu schutzen habe. Der schlecht gemischte Mörtel sollte hierbei aufgefaßt werden als Symbol ungezugelter Leidenschaften ("untempered mortar or unruly passions").
Unterbrechung der Arbeit.
In den Hochgradkapiteln wird die Arbeit nicht "beendet", sondern lediglich "unterbrochen". Ebenso wird in einzelnen englischen Logen die Fiktion aufrechterhalten, daß die Arbeit ewig sei, indem vom gebrauchtumlichen Schließen der Loge abgesehen und die Loge immer wieder vertagt wird.
Unterricht,
s. Lehre.
Unterrichtslogen,
Logenarbeiten, die dem Unterrichte in der Geschichte, Lehre und Gebrauchtum der Freimaurerei dienen. Sie werden, nach Graden geteilt, in den einzelnen Stufen abgehalten.
Unterrichtslogen, Englische
(Lodges of Instraction). Viele englische Logen besitzen (auf Grund der Artikel 158-161 der Großlogenverfassung) selbständig arbeitende Instruktionslogen, die dem ausschließlichen Zweck der Unterweisung der Brüderschaft in der Ritualistik dienen. Sie verdanken ihre Existenz vor allem dem Umstand, daß es seitens der Großloge von England kein schriftlich niedergelegtes, offizielles, allgemein gültiges Ritual für die Logenarbeiten gibt. Das Ritual wird nicht gelesen, sondern auswendig gehandhabt. Unmittelbar nach der Union von 1813 dem Zusammenschluß der bis dahin tätig gewesenen beiden englischen Großlogen, wurde die "Lodge of Reconciliation" ins Leben gerufen, in deren Aufgabenkreis es lag daß neue einheitliche Ritual festzulegen. Die Loge hielt im Verlaufe von drei Jahren eine Große Anzahl von Versammlungen ab, in welchen daßGebrauchtum in ziemlicherAnlehnung an jenes der "Antients" fixiert wurde. Daß Werk erhielt nach einigen Abänderungen am . Mai 1816 die Genehmigung der Großloge, wurde aber nicht von allen Logen in allen Teilen angenommen, zumal die gutgeheißenen Zeremonien mit ihren genauen Ausdrücken, Sätzen, Formeln usw. nicht protokolarisch festgelegt wurden.

Daß Gebrauchtum der "Lodge of Reconciliation" wurde zunachst von deren Mitgliedern und Gasten in den Logen verbreitet, dann aber auf dem Wege der Bildung der Instruktionslogen, deren manche wohl nicht in bezug auf Inhalt und Aufbau, wohl aber hinsichtlich auserer Einzelheiten an Satzen und Worten, Änderungen vornahm. So entstanden neben dem von der "Lodge of Reconciliation" ausgearbeiteten "pure and unsullied system" eine Reihe von Spielarten (Workings), deren Unterscheidungsmerkmale freilich nur für die Spezialisten auf diesem Gebiet wesentlich sind, so u. a die Logen Emulation; Stability; Westend, Oxford, Logic; West London; North London; Metropolitan usw.

Die wichtigsten. miteinander rivalisierenden Unterrichtslogen wurden und blieben Stability und Emulation. Die alteste existierende Unterrichteloge ist die 1817 hauptsachlich von "Antients" gegründete Stability Lodge of Instruction" (s d.), deren Ritualtexte wohl mit denen der Lodge of Reconciliation" am genauesten übereinstimmen. Viele Jahre fungierende "Preceptors" betätigen sich bis auf den heutigen Tag als strenge Hüter des überlieferten Gebrauchtums, daß wie in den änderen Instruktionslogen in sehr haufigen übungslogen immer wieder - unter wechselnder Besetzung der Beamtenposten - vorgeführt wird, wobei allen den schweren Part ohne jeden Behelf zelebrierenden Funktionaren die geringste Abweichung vom Wortlaut durch sofortige Unterbrechung ausstellig bemerkt wird. Diese Strenge griff zenachst in der 1823 ins Leben gerufenen "Emulation Lodge of Improvement" (s. d.) Platz. Sie war zunachst nur für Maurer im Meistergrad bestimmt und sollte insbesondere dem Studium und der Vertiefung der Instruktionsvortrage (Lectures) dienen, seit 1825 bearbeitete sie aber das gesamte ritualistische Werk. In diesem Jahr trat der "Modern" Peter Gilkes an ihre Spitze, ein Ritualist reinsten Wassers, der eifervoll über die getreue Wiedergabe jedes Buchstabens wachte. In dieser Loge wirkt an Stelle des Preceptors ein Komitee.

Dieses verleiht jeweils den Brr., denen bei der von ihnen geleiteten Zeremonie nicht die geringste Versprechung unterläuft, eine Auszeichnung in Gestalt einer silbernen Streichholzschachtel ("Match-box Ceremony"). Seit deren Einführung wurde sie fast vierhundertmal verliehen.

Nicht als Loge ist der in gleicher Weise wie die Instruktionslogen Tätige "Logic club" aufgebaut, der, ursprunglich hauptsachlich aus Arzten und Künstlern besteheud, am Sonntag zusammentritt, an welchem Logenarbeiten vou der Großloge nicht gestattet sind der "Logic Club" wurde 1881 gegründet.
Unterwerfungsakte
s. Obödienzakte.
Unwürde,
Rittergut des Freiherrn von Hund bei Löbau in der sachsischen Oberlausitz, mit dem benachbarten Gute Kittlitz, der eigentliche Ursprungsort der Strikten Observanz, v. Hund, der durch sein Tempelherrensystem in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, mußte das Gut 1768 verkaufen . Das Herrenhaus brannte im Jahre 1930 nieder. Irgendwelche freimaurerisch-templerische Erinnerungen sind dabei nicht zugründe gegangen.
Upton, W. H.,
AltGroßmeister der Großloge des Staates Washington (USA.), t 1908, der während seiner Großmeisterschaft für die Anerkennung der Prince Hall-Negermaurerei eingetreten war, ordnete in seinem Testament an, daß ihm nicht eher ein Grabdenkmal errichtet werden solle, als bis sich Weiße und Farbige in der Großloge verbunden haben wurden. (Vergl. "Latomia", 1909, Nr. 2.)
Urbanski v. Ostrymiecz,
August, k.u.k. Feldmarschalleutnant d. R., ehemaliger Chef des Evidenzbüros des k. u. k. Generalstabs, bearbeitete in einem Sammelwerk, Die Weltkriegsspionage", Munchen 1930, "Spionage und Freimaurertum". Die Ausführungen, die ein wustes Konglomerat aller möglichen landlaufigen Beschuldigungen gegen die Freimaurerei darstellen, sind noch durch tendenziöse Bildtexte unterstrichen.
Uriot, Joseph,
aus Naney, t 1713, t 1778 Schauspieler, Professor der Geschichte und französischen Sprache (u. a. an der berühmten Wurttembergischen Carlsschule), seit dem 11. Juli 1742 Mitglied der Loge "Zur Einigkeit" in Frankfürt a. M., gab dort im gleichen Jahre die Rede: "Le véritable portrait d'un FrancMaçon écrit par Mr. Uriot à un de ses amy (!)" heraus. (In deutscher übersetzung: "Sendschreiben eines Freimaurers...", ebenfalls 1742 erschienen.) Kloß zufolge war dies die "erste öffentliche Erklärung der Freimaurer in Deutschland", sie hat, "wie Steinheils Rede, sehr viel beigetragen, der Freimaurerei den Einzug in Deutschland zu erleichtern und die Nichtmaurer von ihrer Reinheit und ihrer Gefahrlösigkeit zu belehren... Aus dem Inhalt geht hervor, daß die Alten Pflichten zur Zeit der Abfassung der U.sehen Rede in ungeschmalerter Achtung standen, und der Beifall, den sie erwarb, spricht dafür, daß die deutschen Freimaurer weit davon entfernt waren, den Freimaurerbund mit Orden irgend welcher Art zu verwechseln." Später war U. Mitglied der "Französischen Komödie" in Bayreuth. 1750 gründete er mit Brr. aus dem Kreis der Kunstler eine französische Loge, die ,""Uriotino" genannt und von den beiden offiziellen Bayreuther Logen als "Winkelloge" qualifiziert wurde. (Vergl. "Mitteilungen der Großloge ,Zur Sonne"', Bayreuth, September 1927128.)
Urkunden, Älteste, der Freimaurerei.
Die alteaten U. bilden jene Konstitutionen und Charges (Pflichten), die unter Manuskripte eingehend behandelt sind. Hierzu kommen die folgenden frühen Nachweise:
Die alteste Protokolleintragung die auf unsere Tage überkommen ist, ist jene der Aitchison's haven Lodge (eingegangen 1852) vom 9. Januar 1898.
Das älteste Logenprotokollbuch einer heute noch bestehenden Loge ist daß der Bauhütte "Mary's Chape1" in Edinburgh. Es geht bis auf daß Jahr 1598 zurück und ist bis auf wenige fehlende Jahrgange vollständig bis auf den heutigen Tag.
Von 1598/99 stammen auch die Berühmten Schaw-Statutes (s. d.).
Die bis zum Jahre 1620 zurückreichenden Aufzeichnungen der Masonic Hall in London, die von Edward Conder bearbeitet wurden, erbringen die Beweise für die Bildung einer "spekulativen" Loge innerhalb der Londoner Steinmetzenbruderschaft.
Im Protokollbuche der Edinburgher Loge vom Jahre 1641 wird die Aufnahme von Nichtzünftlern, darunter des Generalquartiermeisters der schottischen Armee, Moray, vermerkt.
1652 beschließt daß Presbyterium von Kelso die Unterstutzung eines Reverend Ainslie, damit er Freimaurer werden könne.
Weitere Belege aus den Jahren 1646 und 1682 stammen aus den Tagebachern des Elias Ashmole (s. d.).

Dr. Robert Plot schreibt 1686 in seiner "Natural History of Staffordshire" über die Gebrauche der Freimaurer.
John Aubrey erwähnt in seiner "Natural History of Wiltshire" ebenfalls im 17. Jahrhundert in einer handschriftlichen Eintragung die Eigentumlichkeit der Freimaurer und ihre Erkennungszeichen. Ein weiterer Gewährsmann ist Randle Holm, der Verfasser einer ",Academie of Armory", der sich 1688 als Mitglied der Freimaurergesellschafe bekennt. Schließlich ist zu erwähnen ein auf die Freimaurerei bezugnehmendes, sogenanntes "Tripos", eine Studentensatire, die 1688 in Dublin am Trinity College aufgeführt und gedruckt wurde.
Urmaurerei,
s. Ermachtigte Bruderschaft der alten Riten.
Uroboros
(Ouroboros), griechisch: oura, der Schweif, boros: verschlingend, Bezeichnung des Ewigkeitssymbols der Schlange, die sich in den Schweif beißt. In zahlreichen maurerischen Darstellungen.