WELTKUGELN,
WELTLOGE.
WELTMAUREREI.
WELTORDNUNG, SITTLICHE,
WELTORGANISATION,
WELTVERSCHWÖRUNG, WELTREVOLUTION,
WENDEL, HERMANN,
WENDELTREPPE, MYSTISCHE
WERDANDI AND FREIMAUREREI.
WERKKULT
WERKLEHRE.
WERKMAUREREI,
WERKPLAATSEN
WERKSTÄTTE
WERKTÄTIGKEIT,
WERKSEUGE
WERLAUFF, ERICH CHRISTIAN,
WERNEKKE, HUGO,
WERNER, FRIEDRICH LUDWIG ZACHARIAS,
WESLEY
WESTAUSTRALIEN,
WESTEN, RITTER VOM,
WESTFALEN, GROßORIENT VON
WESTINDIEN,
WEST VIRGINIA,
WETTACH, ADRIEN,
WETZLAR.
WETZLARER RING,
WETZLARER TAFELRUNDE.
WHARTON, PHILIPP,
WHITE, ERNST WILLIAM,
WHITEMAN, PAUL,
WHO'S WHO, THE MASONIC,
WHYMPER HENRY JOSIAH,
Weltkugeln,
drei, Große National-Mutterloge zu den, s. Berlin, Deutschland, Preußen.
Weltloge.
In deutschen Logen, besonders der Hamburger Lehrart, wird zum Schlußse der Arbeit vom Meister vom Stuhl daß folgende Gebet in der Kette gesprochen:
- "Weisheit strahlt aus jedem Werke
- Deiner Allmacht, Gott der Kraft,
- Und es zeugt von deiner Stärke
- Was dein Blick erschuf und schafft.
- Alles ist der Schönheit Spiegel
- Rings in Strömen, Wald und Flur,
- Und es schmückt der Freiheit Siegel
- Hehr die menschliche Natur.
- Geist der Lieb', erfall' die Erde
- Daß das menschliche Geschlecht
- Eine Bruderkette werde,
- Stärk durch Wahrheit, Licht und Recht.
- Herr der Welten, Herr der Zeiten,
- Gib auf deinem Erdenrund
- Echte Weisheit zu verbreiten,
- Stärk' und Schönheit unsrem Bund.
- Laß die Kette, die wir schlingen,
- Lieb' und Eintracht schlingen sie,
- Nie sich lösen, nie zerspringen,
- Trenne diese Kette nie !
Ähnlich wird im englischen Ritual der gleiche Gedanke zum Ausdruck gebracht.
Die Frage lautet: "Wann wurden Sie aufgenommen?"
Antwort- "Als die Sonne in ihrem Meridian stand."
Frage: "Wie erklaren Sie dies, daß paradox klingt, denn in diesem Lande werden Logen in den Abendstunden abgehalten ? "
Antwort: "Da sich die Erde auf ihrem Kreislauf um die Sonne ständig um ihre Achse und um die Sonne dreht, und die Freimaurerei über die ganze Erdoberflache verbreitet ist so folgt daraus, daß die Sonne in bezug auf die Freimaurerei ständig in ihrem Meridian stehen muß."
Die Vorstellungen, die zu diesen metaphorischen Deutungen führen, sind selbstverstandlich ändere, wie jene, die ihnen außerhalb der Freimaurerei von gegnerischer Seite unterlegt werden. Eine Weltloge wurde voraussetzen: eine einheitliche Logenleitung mit durchwegs gleichen Einrichtungen, Absichten, Zielen und Methoden. Die Freimaurerei müßte nach diesen Vorstellungen ebenso durchorganisiert sein, wie etwa die katholische Kirche mit ihrer einheitlichen Leitung und ihren durchwegs einheitlichen Absichten und Zielen. Ein bloßes Durchblättern dieses Lexikons muß den Leser darauf führen, daß in der heutigen Freimaurerei noch nicht einmal Ansätze für eine derartige durchgreifende Weltorganisation vorhanden sind- Der Freimaurer als Vertreter der Menschheitsidee bringt überall in seinen Logen den Wunsch zum Ausdruck, daß das menschliche Geschlecht eine Bruderkette werde. Er sucht durch Erziehung des Individuums auf symbolischem Wege diese den Erdball umspannende Kette vorzübereiten. Der Sinn seiner Arbeit ist gerichtet auf die Befriehung der Menschheit und die Errichtung jener allverbindenden ethischen Gemeinschaft, die er im Tempelbau symbolisiert.
Die Darstellungen der Gegner beginnen mit einer willkürlichen Umschreibung eines Zweckes, der als umstürzlerisch, d. h. auf beseitigung der heutigen Gesellschaftsordnung gerichtet hingestellt wird. Sei es, das auf die Beseitigung des kirchlichen, d. i. des katholischen Kirchenglaubens, sei es, daß auf eine Weltrevolution zu sehr unklaren politischen Zwecken hingearbeitet werden soll. Dort, wo daß Schlagwort: "der Jude" Zugkraft hat, wird die Weltloge als ein Organ Alljudaß hingestellt (Weise von Zion, s. d.). Es gibt unter den Gegnern der Freimaurerei nur sehr wenig Persönlichkeiten von der Aufrichtigkeit eines Raich (s. d.), die auf Grund wirklicher Kenntnisse zem mutigen Bekenntnis gelangen, daß eine Weltloge ein Ding der Unmöglichkeit ist. Es gibt wohl keine größeren geistigen unterschiede als die zwischen romanischen, angelsachsischen und deutschen Logen. Die Stärke, die von den Gegnern in der Weltorganisation der Freimaurer gesucht, vermutet und ohne Beschwerde behauptet wird, ist für den kundigen Freimaurer ja gerade die Große Schwache der Freimaurerei.
Gerade dort, wo sich die Freimaurerei ein praktisches Außenprogramm setzt, treten derart tiefeinschneidende Unterschiede der Auffassung zutage, daß eine Weltloge Schon ob diesen aktivistischen Programmen nicht bestehen könnte. Wenn der Fénelon nachempfundene Gedanke, den Robert Fischer in seinem Katechismuß ausspricht: "Alle Brr. der Erde bilden eine Loge" richtig verstanden und nicht böswillig verzerrt wird, so folgt praktisch daraus: alle Freimaurer der Erde sollen, wo immer sie auf der Erde hinkommen, eine ihnen vertraute, durch ihre Symbolarbeit Überall gleichartige geistige heimstatte finden, sie dürfen überall brüderliche Aufnahme und auch im profanen Leben eine gesteigerte Form des Entgegenkommens ansprechen, sie können auf Förderung und Hilfe in Not rechnen und überall eine gleichgerichtete sittliche Zielstrebigkeit erwarten. Mehr kann die Freimaurerei, die in jedem Lande einen änderen Charakter hat, nicht leisten (s. Internationalismuß, Weltmaurerei) .
Weltmaurerei.
Von W. spricht der Freimaurer zur Bezeichnung der auf der bewohnten Erde verbreiteten, durch daß Gebrauchtum und die gemeinsame Zielsetzung ideell verbundenen Bunde6teile. Von W. spricht auch der Gegner, um dadurch eine einheitlich aufgebaute und einheitlich geleitete Organisation mit geheimnisvollem, revolutionärem, auf Sturz der bestehenden Gesellschaftsordnung gerichtetem Machtstreben zu umschreiben.
Beide Auffassungen bedurfen der Korrektur. Die W. im Munde des Freimaurers ist eine durch daß Gebrauchtum geschaffene Fiktion im Sinne einer Arbeitshypothese, ein Wunschtraum, der in Arbeit befriedigt werden soll ("Geist der Lieb', erfüll die Erde, daß daß menschliche Geschlecht eine Bruderkette werde"). An änderen Stellen diese Lexikons wird ausgeführt, daß der Bund der Freimaurer einheitlich ist in seinem Humanitätsgedanken (s. d.), den auch die christlichen Systeme, wenn auch in eigenartigem Gebrauchtum stärk verkapselt, in sich einschließen- einheitlich weiters in den Grundzügen seines Rituals als symbolischer Mysterien-Männerbund" (Horheffer), der den Rahmen seines Gebrauchtums den Bauhütten entlehnt hat. Einheitlich ist in diesen Ritualen die Idee des Tempelbaues also der Baugedanke, dessen Bausteine die Menschen sind, und dessen endgültige Nutznießer die Menschheit sein soll Ebenso einheitlich ist die Vorstellung einer über die ganze Welt verbreiteten, miteinänder in geißtiger Gemeinschaft lebenden Bruderschaft, bestehend aus gleichwertigen Mitgliedern, und beseelt von den gleich gerichtet wirkenden Impulsen des gemeinsamen Bauzweckes.
Die tatsachliche Organisation des Bundes als W. bleibt hinter diesem Ziele heutigentags und auch in der weiteren Zukunft noch weit entfernt. Historische Entwicklung, Milieu einflüsse, Eigenheiten ausgeprägter Führerpersönlichkeiten haben aus dem einheitlichen englischen Stamm zahlreiche Zweige hervorgetrieben, deren außere Erscheinungsform mitunter so stärk auseinändergeht, daß erst die rücklaufige Verfolgung zum Stamme wieder zur gemeinsamen Wurzel führt. Daß Verbindende aller Freimaurerzweige bleibt also der Gedanke und die ideelle Zielsetzung. Eine einheitliche Leitung, ja selbst eine übereinstimmung im Gebrauchtum besteht dagegen nicht und ist auch vorläufig nicht denkbar. Die drei Großen Gruppen der Freimaurerei, die angelsachsische, Deutsche und romanische, so verschieden in ihren außeren Formen, sind einheitlich im verbindenden Baugedanken. Ihre Lebensaußerungen haben sie aber so weit auseinändergeführt, daß z. B. Angelsachsen und Grand Orient de France miteinänder keinen Verkehr pflegen, und daß auch zwischen der heutigen deutschen Freimaurerei in ihren Hauptvertretern und der übrigen in der Auffassung der verbindenden Ideen kaum noch eine Übereinstimmung zu erzielen ist.
Daß kann den überlegten Freimaurer nicht enttauschen. Denn die Freimaurerei ist dogmenlos, entbehrt also der autoritativen Zurückführung divergierender Anschauungen auf den Generalnenner des Dogmas, was nicht zuletzt ihr Großer geistiger Vorteil ist. Es fehlt der Freimaurerei aber auch daß zündende Schlagwort der Massenbewegung, eben weil sie überlegt ist und bleiben muß. Dogmenlos, wie sie ist, muß sie sich auf die freiwillige geistige Dieziplin ihrer Mitglieder, auf die im Symbole verankerte Einordnung ihrer behauenen Steine verlassen.
Daß wird von den Gegnern nicht verstanden. Nicht von der Kirche, die an eine Art Gegenkirche mit gleicher Organisation denkt, nicht von politischen Parteien, die die Freimaurerei als eine durch die Charaktere des Geheimbundes besonders festgefügte revolutionare überstaatliche Macht" (Ludendorff) hinstellen wollen. Daher erscheinen die Freimaurer besonders gern in den Entlastungsvorstellungen der Unterlegenen und im Spiegelbild aller jener Gruppierungen, die den Humanitätsgedanken bekämpfen zu müssen glauben. Die Freimaurerei wird so in den letzten Zweijährhunderten der Große Unbekannte der Weltgeschichte, besonders dort, wo daß Wissen um die historische Verknupfung fehlt und aus oftmals durchsichtigen Gründen der gedankliche Kurzschluß von der Mühe ernsthafter Prüfung enthebt.
Weltordnung, Sittliche,
s. Sittliche Weltordnung.
Weltorganisation,
s Internationale Organisation, A M. I., Weltloge, Weltmaurerei.
Weltverschwörung, Weltrevolution,
s. Internationalismus, Internationale Organisation, Weltherrschaftsplane, Weltkrieg, Weltloge, Weltmaurerei.
Wendel, Hermann,
Deutscher Schriftsteller, Nichtfreimaurer, dem hervorragende Kenntnis der Verhältnisse auf dem Balkan eignet, trat in der Monatsschrift "Der Krieg" der SarajevoLegende entgegen, die er unter die "unzweideutigsten Symptome der Psychopathia Ludendorffensis" rechnet. (* 1884.)
Wendeltreppe, Mystische
(engl. Winding Stairs), spielt im englischen System im II. Grad eine stärke symbolische Rolle. Sie stand im Salomonischen Tempel, der so wichtig für die symbolischen Handlungen der Johannismaurerei ist, bestand aus drei, fünf und sieben Stufen und fahrte nach 1. Buch Könige, VI. 8, zum Eingang der mittleren Kammer, d. h. zum Allerheiligsten, wo die Gesetze und der Name Gottes aufbewahrt wurden. Die sieben Stufen symbolisieren Geburt, Kindheit, Jugend, Mannesalter, Alter der Erfahrung, Greisenalter und Tod mancherorts stehen sie auch für die sieben freien Künste).
Werdandi and Freimaurerei.
Titel einer 1926 im Verlage von Unger erschienenen Schrift von A. Abendroth. W. ist der Name der Norne, die daß Gegenwärtige und Werdende symbolisiert. Daß W.-Bekenntnis ist ein evolutionäres, daß in dem Emporringen zum krönenden Gottmenschen gipfelt. Mittel dieser Evolution ist die Königliche Kunst edelster Menschlichkeit.
Werkkult
(s. hierzu Arbeit Kultische, und Arbeit als Mysterium.) "Die Freimaurerei will die bewußte SchaffensTätigkeit des Menschen anregen und organisieren; daher wahlt sie als Symbole vorwiegend die Hilfsmittel und Erzeugnisse menschlichen Kunstfleißes. In einem pragnanteren Sinn als bei allen änderen Mysterienbünden kann man daher von der Freimaurerei sagen, daß sie ein Arbeitsbund, und ihr Kult ein Werkkult ist. Dem Freimaurer ist die Werktätigkeit alles; der Mensch ist ihm ein Maurer, d. h. ein planmäßig und unermüdlich Arbeitender." Während die Symbolik der Mysterienbünde daß irdische Dasein nicht zur Genüge berücksichtigt stellt die Freimaurerei das Tün in den Vordergrund. "Der Freimaurerei ist es viel schwerer gemacht als den änderen Bünden, ihre Arbeit zu einer heiligen, zu einer Königlichen Kunst zu erheben." Die Freimaurerei erklärt jede Arbeit als heilig. "Die Freimaurerei hat daß Mysterienwesen von dem ausschweifenden Gebetskult befreit und die schwärmenden Mysten in den Werkstätten des derben , gesunden Lebens heimisch gemacht."
"Das Evangelium der Arbeit, daß die Freimaurerei predigt, ist uralt ... Kernpunkt der freimaurerischen Werksymbolik ist die Abschaffung des Lohngedankens ... Der Freimaurer will nicht Lohn, sondern will Tat." Darin besteht daß Wesentliche ihres W.. wodurch sie nicht allein an uralte Menschheitserlebnisse anknüpft, sondern eine ihrer Hauptideen den Bedürfnissen der Zeit anpaßt. (Vergl. August Horneffer, "Symbolik der Mysterienbünde".)
Werklehre.
Darunter versteht man in manchen Logen und Großlogen eine Zusammenfassung des Gebrauchtums, daß für den Freimaurer eines bestimmten Grades aber Lehrinhalt, Symbolik, Ritual, System und Katechismuß zu wissen unerläßlich ist. Einige Logen verstehen unter "Werklehre" bloß die Fragenzusammenstellung, die für gewöhnlich als "Katechismen" bezeichnet werden. Uhlmann (Basel) hat eine "Große Werklehre der Freimaurerei" herausgegeben, worin er die Geschichte und daß Wesen der einzelnen maurerischen Lehrarten der Welt, die Beschreibung der typischen Rituale dieser Systeme, eine vergleichende Zusammenstellung aller Fragebücher usw. gibt. (1931.)
Werkmaurerei,
s. Bauhüttenbrüderschaften, Steinmetzbrauch.
Werkplaatsen
(holl.), für Loge, Atelier. Die Versammlungen der "Abteilungen des Meistergrades" (s. d.) werden Bouwhut genannt.
Werkstätte
(frz. Atelier), Bezeichnung für Loge, Bauhütte.
Werktätigkeit,
s. Aktivismus, charitas, Wohlfahrspflege.
Werkseuge
(frz. instrument s, engl. workingtools). Lehrling, Geselle und Meister haben für die Arbeit am Bau besondere W. Die Lehrlinge arbeiten mit dem 24zölligen Maßstab und dem Spitzhammer am Rauhen Stein, die Gesellen überdies mit Faust hammer, Meißel, Lineal, Stemmeisen und Kelle am Kubischen Stein, der Meister benötigt zur Arbeit am Reißbrett Maßstab, Winkelmaß und Zirkel (s. alle diese).
Werlauff, Erich Christian,
bedeutender dänischer Sprachforscher und Historiker, * 1781, t 1871 Oberbibliothekar und Universitätsprofessor in Kopenhagen, widmete sich dem Studium der skandinavischen Sprachen, insbesondere der islandischen, schrieb: "Versuch einer Geschichte der dänischen Sprache in SchleswigHolstein" USW., wurde 1807 in der Loge "Friedrich zur gekrönten Hoffnung" in Kopenhagen aufgenommen, schrieb einen wichtigen Artikel über ,.Rittertam und Freimaurerei" für Knud Lyne Rahbeks "Neujahrsgabe".
Wernekke, Hugo,
Dr., Geheimer Hofrat, Direktor des Realgymnasiums in Weimar, * 1846, t 1929, Verfasser des Werkes "Goethe und die Königliche Kunst", war Alt- und Ehrenmeister der Loge "Amalia".
Werner, Friedrich Ludwig Zacharias,
Schriftsteller, * 1768, t 1823, Dichter der romantischen Schule, wurde Freimaurer in Warschau, verkehrte 1807 und 1809 in der Weimarer Loge "Amalia" mit Goethe, Wieland und Reinhold und dichtete ein Freimaurerlied auf Wieland. Er schrieb zahlreiche Dramen, darunter die freimaurerisch beeinflüßte zweiteilige Tragödie "Die Söhne des Tale", worin er den Untergang des Tempelherrenordens schilderte. Am Gründonnerstag 1810 trat er in Rom zur katholischen Kirche über, 1814 wurde er in Aschalfenburg zum Priester geweiht. In den Tagen des Wiener Kongresses hatten seine Predigten ungewöhnlichen Zulauf. Er starb als Domherr.
Wesley
WESLEY, REVEREND JOHN.
WESLEY, SAMUEL.
l . J o h n, englischer Geistlicher, * 1703, t 1791, Begründer der Methodistengemeinschaft, wurde in hohem Alter Mitglied der Union Lodge of St Patrick Nr. 367 in Downpatrick, Irland.
2. S a m u e l, dessen Neffe, englischer Komponist und berühmter Organist, * 1766, t 1837, verdient um die Verbreitung der Werke Bache in England, war Großorganist der Großloge von England.
Westaustralien,
australischer Bundesstaat. Die erste Loge auf dem Gebiet des heutigen W., daß damals den Namen "Swan River Colony" trug, wurde unter der Großloge von England 1842 in der Hauptstadt Perth gegründet. Sie wurde zuerst nach ihrem Zusammenkünftsort benannt und hieß später "Western Australia". 1845 folgte die Loge St. John, heute Nr. 1 im Register der Großloge von W., die als selbständige Großbehörde 1900 ins Leben trat und mit 131 Bauhütten und rund 8500 Mitgliedern (Stand von 1930) die kleinste der australischen Großlogen ist. (Adresse Freemasons' Hall Hay Street, Perth). Der Großloge von Schottland unterstehen in W. zwei Distrikts-Großlogen: "Western Australia" mit 12 und "Western Australia-Goldfield Disitrict" mit 15 Logen.
Westen, Ritter vom,
s Ritter vom W esten.
Westfalen, Großorient von
(1807-1813). In dem nach dem Tilsiter Frieden aus hessischen, preußischen, hannoverschen und braunschweigischen Landesteilen gebildete Königreich Westfalen, dessen König der Bruder Napoleons, Jérome, war, bildete sich in Kassel eine Provinzial=Mutterloge von Westfalen, dann der Grand Orient de Westphalie, nach dem System der Großloge "Royal York". Er basierte auf der Loge "Friedrich zur Freundschaft", die sich 1807 "Royale Jérome Napoléon de la fidélité" nannte. Großmeister war der Vicomte Siméon (s. d.), Justizminister des Königreichs, Erster Großaufseher Prinz Ernst Constantin von Hessen-Philippsthal. Zu der Mutterloge kamen 1809 und 1813 zwei weitere französische Bauhütten. Der Sieg der Verbündeten in der Völkerschlacht bei Leipzig bedeutete daß Ende des Großorients.
Westindien,
Zentralamerika vorgelagerte Große Inselgruppe, bestehend aus den Bahama-Inseln und den Antillen. Die Freimaurerei fand Schon 1747 Eingang, in welchem Jahr eine Loge auf St. Eustatius gegründet wurde (s. Bahama-Inseln und Antillen).
West Virginia,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die 1862 gegründete Großloge zählte 1930 167 Logen mit 34.534 Mitgliedern. Sie unterhält ein Masonic Home für Alte, Witwen und Jugendliche. Adresee: Masonic Temple, Charlestown.
Wettach, Adrien,
s. Grock.
Wetzlar.
WETZLARER RING,
WETZLARER TAFELRUNDE.
Schon 1762 befand sich in W. eine Bauhütte. Für 1763 ist dort die Loge "Joseph zu den drei Helmen" nachgewiesen. die sich 1767 der Strikten Observanz anschloß. 1772 bildete sich in W. die Schottenloge "Joseph zum Reichsadler", die später zu einer Großen Schottischen Direktorialloge der Strikten Observanz erhoben wurde. Seit 1777 war W. Sitz einer dorthin von Frankfürt a. M. verlegten Prafektur der VIII. Ordensprovinz der Strikten Observanz. Prafekt, Schottiseher Obermeister und Meister vom Stuhl war der scharfsinnige Reichskammergerichtsassessor von Ditfurth, sein Stellvertreter der Reichskammergerichtsadvokat v. Bostel.
Beide machten sich um die Verbreitung der Strikten Observanz im Westen Deutschlands durch Logengrundüngen sehr verdient. Dem energischen Eingreifen der Wetzlarer Prafektur, insbesondere des Br. v. Ditlurth, ist in erster Linie die erfolgreiche Beendigung der Aachener Freimaurerverfolgung zu danken. Seit 1779 bekämpfte W. unter v. Ditfürth, dessen Werk nicht zuletzt der Sturz der Strikten Observanz auf dem Wilhelmsbader Konvent 1782 war, die Hochgrade. 1783 schloß sich die Große Schottische Direktorialloge in W. nebst den ihr unterstehenden Logen mit der Frankfürter Einigkeitsloge zum Eklektischen Bund zusammen- fünf Jahre hindurch war W. hierauf unter v. Ditlurth als Großmeister Provinzialloge. Im Illuminatenorden hieß W. Sebaste; illuminatische Einflüsse bei der Grundüng des Eklektischen Bundes sind unverkennbar, zumal v. Ditfürth (Minos) begeisterter Illuminat war. 1789 erlosch die Wetzlarer Provinzialloge, einige Jahre nachher die dortige Johannisloge. Spätere Bemühungen zur Wiederherstellung der Freimaurerei im Or. W. durch Br. v. Bostel scheiterten. Seit 1843 besteht in W. die Loge "Wilhelm zu den drei Helmen". (3 W.)
Wetzlarer Ring,
s. Ring, Wetzlarer.
Wetzlarer Tafelrunde.
Romantischer Ritterorden, der durch Siegfried Goué (s. d.) anlangs der siebziger Jahre des 18. Jahrhundert in Wetzlar gegründet wurde. Wie in der heutigen "Schlaraffia", wurde der Vorsitzende mit "Euer Herrlichkeit" angeredet. Goethe, der im 12. Buche von ,.Dichtung und Wahrheit" ein lebhaftes Bild von dieser Gesellschaft entworfen hat, gehörte ihr während seiner Wetzlarer Zeit unter dem Ritternamen Götz der Redliche" an.
Wharton, Philipp,
Herzog von, vorher Marquis, Peer von England, * 1698, t 1731, erst Parteiganger der Stuarts, gewährte der Witwe Karls II. anlaßlich einer Reise nach Paris eine betrachtliche Anleihe. 1717 Mitglied des englischen Oberhauses, betätigte er sich eifrig im parlamentarischen Leben, gab sich jetzt als Anhänger der neuen Dynastie, wurde Herzog, wechselte 1721 wieder zu den stuartistischen (jakobitischen) Tories hinüber und bekämpfte daß Whig-Ministerium aufs heftigste. 1722 ließ er sich an Stelle des wiedergewählten Herzogs von Montagu in unrechtmäßiger Welse als Großmeister der Großloge von England proklamieren. Montagu machte gute Miene zum bösen Spiel.
W. blieb Großmeister bis zum Johannistage 1723. In diesem Jahr gründete er ein oppositionelles Blatt "The True Briton" und wandte sich anscheinend auch von der Frelmaurerei ab. In diesem Zeitraum entstand der antifreimaurerische Gormogonen-Orden (s. d.), an dessen Gründung W. beteiligt war. 1725 begab dieser sich nach Wien, ein Jahr später als Gesandter des Prätendenten Karl Eduard, der ihn zum Herzog von Northumberland machte, nach Madrid. Ende 1726 trat W. zum Katholizismus über und kämpfte bei Gibraltar mit den Spaniern gegen England. Er verlor darauf Ein seine Wurden, führte in Frankreich ein Abenteurerleben und starb in einem spanischen Kloster. 1728, während seiner Madrider Zeit, gründete er die erste kontinentale Loge, die später in daß Register der Großloge von England Aufnahme fand. Anfänglich wurde sie als irregular betrachtet erhielt aber dann am 15. Marz 1729 ein Großlogenpatent.
White, Ernst William,
hervorragender englischer Arzt, * 1851, Professor der Psychologie am Londoner Kings College, VizePräsident der psychologischen Sektion der Königlichen Arztegesellschaft, ist Freimaurer.
Whiteman, Paul,
amerikanischer Dirigent der "Jazzkönig", * 1891, Verfasser des Werkes "Jazz", ist Freimaurer.
Who's Who, The Masonic,
nach dem Mußter der besonders in England und Amerika beliebten biographischen Nachschlagewerke, 1913 erstmals erschienenes und 1926 von Dudley Wright, neu herausgegebenes Namensverzeichnis englischer und einiger weniger änderer angelsachsischer Freimaurer, mit knappen biographischen Daten und Angaben über freimaurerische Betätigung. Die Auswahl ist eng begrenzt.
Whymper Henry Josiah,
Mitglied der Quatuor Coronati Lodge, * 1845, t 1893, aufgenommen in der Loge Mayo in Rawul Pindi, Punjab, einer der eifrigsten Mitarbeiter des Kreises der Quatuor Coronati Lodge. Er veröffentlichte ein Faksimile der Regiushandschrift und des Harleian-Manuskriptes, schrieb ein Buch über "The Religion of Freemasonry" (1888) und erwarb sich besondere Verdienste durch die Anlage einer englischen Bibliographie (Catalogue of Biographical Lists and Catalogues of Works on Freemasonry" und "Catalogue of Works on Freemansonry"), in der er gegen 8000 Titel zusammentrug (Nekrolog in A. Q. C. 1893).