WOLFRADT, BAITHASAR,
WOLKAM, GERHARD,
WOLFSTIEG, AUGUST,
WOLFSTIEG-GESELLSCHAFT
WÖLLNER, JOHANN CHRISTOPH
WOLSELEY, GARNET JOSEPH,
WOOD, LEONARD,
WOODFORD, ADOLPHUS FREDERICK AIEXANDER,
WOOSTER, DAVID,
WORMSER MANIFEST,
WORSFOLD
WORSHIPFUL
WORT
WORT, DAß VERLORENE
WORTHIES, THE NINE
WORT UND TAT,
WRAXALL, GEORGE ABRAHAM GIBBS,
WREDE-SPARRE, AXEL ERICSON,
WREN,
WRIGHT, DUDLEY,
WU,C. C.,
WUNDERSÜCHTIGEN,
WURMSER, DAGOBERT SIGISMUND,
WÜRTTEMBERG,
WÜRTTEMBERG, HERRSCHERHAUS.
WÜRZBURGER SÄULEN.
WYCLIFFE, JOHN,
WYNDHAM,
WYOMING,
WYROUBOFF, GREGOIRE NIKOLAJEWITSCH,

Wolfradt, baIthasar,
Geheimer Oberregierungerat * 1864, begann seine Laufbahn als Offizier, im Weltkrieg Armeeintendant unter Hindenburg, dann in der Kriegsverpflegsabteilung des preußischen Kriegsministeriums tätig, Ministerialrat im Reichsschatzministerium, wurde 1891 in der Greifswalder Loge "Carl zu den drei Greifen" aufgenommen, Stifter der Feldloge "Zum deutschen Schwert im Osten" in Mitau, kune Zeit deren Meister vom Stuhl, entsprechend seinem wechselnden Wohnsitz nacheinänder Mitglied mehrerer Logen (gegenwartig "Minerva", Potsdam), ist Ordensmeister der Großen Landesloge.
Wolkam, Gerhard,
antifreimaurerischer Schriftsteller in Dessau (Tannenbergbund), forderte 1929 in Stade zum geschaftlichen Boykott der Freimaurer auf. Daß Landgericht Stade erließ nach erfolgter Klage daß Verbot, bei Meidung einer Gefängnisstrafe von einem Monat, bezw. einer Geldstrafe von tausend Mark für jeden Fall der Zuwiderhandlung Logenmitglieder öffentlich bekanntzugeben oder in einer änderen Weise kenntlich zu machen oder eine derartige Bekanntmachung oder Kenntlichmachung zu dulden.
Wolfstieg, August,
Prof. Dr., Geheimer Regierungsrat, Bibliotheksdirektor des Abgeordnetenhauses in Berlin, freimaurerischer Forscher, * 1859, t 1922. Er gestaltete die von ihm verwaltete Buchersammlung zu einer hervorragenden wissenschaftlichen Institution aus. Daneben erschloß er in der von ihm geführten Bibliothekarinnenschule der gebildeten Frauenwelt diesen Beruf. Auf den Weltausstellungeu in Paris 1900 und St. Louis 1904 Reichskommissar für Buchwerke und Bibliothekwesen. Neben der Berufsarbeit stand W. die tätigkeit für die Freimaurerei an erster Stelle. Diese hielt ihn auch aufrecht, als in den letzten Lebensjähren seine Augen fast erblindeten. 1899 wurde er in der Loge "Pythagoras zum flammenden Stern" in Berlin aufgenommen- 1901-1904 war er Stuhlmeister. Die Arbeit an der Bibliographie der freimaurerischen Literatur (s. d.) wurde sein Lebensinhalt. Dieses großartige dreibandige Werk erschien 1911-1913. Aber nicht ihr allein galt seine Arbeit, er war auch rege schriftstellerisch tätig; die Schriften "Christentum, Humanität umi Freimaurerei", "Am rauhen Stein", die Aufsatssammlung "Der freimaurerische Gedanke" u. a. zeugen von restlosem Aufgehen in der Idee der Königlichen Kunst.
1914 erging an ihn die Aufforderung Alfred Ungers, zum Johannistag 1917-Zweihundertjährfeier der Freimaurerei - den deutschen Freimaurern ein Buch zu bieten, daß die geistesgeschichtlichen Ursprunge und Zusammenhange der Freimaurerei streng geschichtlich klarlegen sollte. 1920 lagen die drei Bande "Ursprung und Entwicklung der Freimaurerei" vor und fanden die ungeteilte Anerkennung aller sachkundigen Beurteiler. Er nahm dann einen Erganzungsband in Angriff, der sich zu einem zweibandigen Werke weitete. Da sein Gesundheitszustand ihn bei der Arbeit der Drucklegung behinderte, übernahm Alfons Dirksen diese Aufgabe. Dieses Werk erschien unter dem Titel "Die Philosophie der Freimaurerei", Band I: "Freimaurerische Arbeit und Symbolik", Band II: "Die geistigen, sitllichen und asthetischen Werte in der Freimaurerei und ihre Bedeutung für die Gegenwart". Die beiden Publikationen stellen unter dem Gesamttitel "Werden und Wesen der Freimaurerei" ein Werk dar daß dem reichen, echten freimaurerischen Gemute, mit dem W. die tiefeten Werte und daß innerste Leben der Freimaurerei erfaßte, ein bleibendes Denkmal sichern wird. Als Mensch war W. von einer scharf geprägten, in sich geschlossenen, äußerlich rauhen, aber doch offenen und vornehmen Wesensart.
Wolfstieg-Gesellschaft
(Deutsche Gesellschaft zur Förderung freimaurerisch - wissenschaftlicher Forschung), die, 1913 gegründet, während der Inflationszeit vorübergehend ihre Arbeit einstellen mußte und 1926 anlaßlich der Tagung des Vereins Deutscher Freimaurer in Bad Homburg zu neuem Leben erweckt wurde, veröffentlicht ihre wichtigsten Studienergebnisse in Heften.
Wöllner, Johann Christoph
von preußischer staatsminister und Chef des Departements der geistlichen Angelegenheiten, * 1732, t 1800, erst Geistlicher, dann aus Gesundheitsrücksichten Landwirt- als solcher schriftstellerisch tätig Von König Friedrich Wilhelm II. geadelt und zum Geheimen Oberfinanzrat und Intendanten des Königlichen Bauwesens, 1788 zum Justizminister usw. ernannt.
Ein ehrgeiziger Mann, von zelotischer Gesinnung, erließ er, kaum Minister geworden, sein berechtigtes Religionsedikt; durch dieses und ändere Maßnahmen, die sein Einfluß auf den König durchsetzte wußte er fast alles wieder zu zerstören, was unter Friedrich dem Großen an Aukdärung und tolerantem Geist ins Land gekommen war. Mit Recht hat man ihn einen der Totengraber des alten Preußen genannt. Auch der Freimaurerei fügte er erheblichen Schaden zu. 1766 wurde er Mitglied der Berliner Loge "Zur Eintracht", spielte dann in der Strikten Observanz als Präfekt der Präfektur Templin (Berlin) eine Rolle und wurde hierauf Altschottischer Obermeister und 1791 Zugeordneter Großmeister der National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln". Im Verein mit dem General von Bischoffswerder (s. d.) gab er sich der Rosenkreuzerei in ihrer phantastischesten Form hin. Durch "magische Künste" gewannen die beiden den König noch als Prinzen ganz für sich. Im Charlottenburger Schloß weihten sie ihn in die "Mysterien" des Rosenkreuzertums ein.

Mit Bilfe der Apparate, die der Leipziger Schwindler Schrepfer für seine spiritistischen Séancen verwendet hatte, ließen sie vor dem Prinzen Geister erscheinen, die strenge Ermahnungen an ihn richteten. Dieser zweifelte nicht einen Augenblick an der mystischen Macht seiner Meister, die dann den Geisterzaüber zu einer ständigen Einrichtung erhoben. Friedrich Wilhelm wußte nicht, daß hinter den Erscheinungen der sachsische Bauchredner und Physioguomiker Steinert (s. St.Loge) stand. Was W. und seine Umgebung anstrebten, gelang ihnen vollkommen. Finanzen, Justiz, geistliche und Schulangelegenheiten Handelsgesetzgebung und auch auswärtige Politik kamen in ihre Hande. Die oberste Schulaufsicht wurde geradezu als Ordensangelegenheit der Rosenkreuzer betrachtet. Der Bann, in dem W. den König hielt, wirkte sich derart aus, das Arnold Marx ("Daß Freimaurermußeum", Bd. V.) sein Treiben mit dem Wirken Rasputins in Parallele setzt. Mit größter Energie bekämpfte er den Illuminatenorden, dem, gleich den Rosenkreuzern, daß Freimaurertum als daß ergiebigste Feld der Werbung erschien. Er verschmähte selbst nicht die Bundesgenossenschaft mit bayrischen Illuminaten, obgleich er deren Brr. in Preußen ausgesprochen feindlich begegnete. In Rundschreiben ließ er die Illuminaten als revolutionäre und atheistische Sekte, als "gefräßige Wölfe" als "Seelenmörder" bezeichnen. Die Deklaration der "Drei Weltkugeln" gegen die Illuminaten von 1783 war auf den rosenkreuzerischen Einfluß zurückzuführen.
Der "Signatstern" (s. d.) enthalt die nachgelassenen maurerischen Papiere des Ministers, der schließlich das Vertrauen seiner Brr. Freimaurer vollständig verloren hatte.
Wolseley, Garnet Joseph,
Lord, britischer Feldmarschall, * 1833, t 1913, war 1895 bis 1900 Oberbefehlshaber des britischen Heeres. Er wurde 1887 Großaufseher der Großloge von England. Eine von ihm mitbegründete Temperenzlerloge in Manchester tragt seinen Namen.
Wood, Leonard,
amerikanischer Generalmajor, * 1860, t 1927, Freund Roosevelts. mit dem er im Spanisch-Amerikanischen Krieg daß Regiment der Rough Riders aufstellte, trug 1899-1902 als Militärgouverneur von Kuba bedeutend zur Verbesserung des Schul- und Gesundheitswesens bei, bis 1914 Chef des Generalstabes, zuletzt Generalgouverneur der Philippinen, wurde auf dem republikanischen Nationalkonvent 1920 als Präsidentschaftskandidat genannt, war Freimaurer.
Woodford, Adolphus Frederick AIexander,
Reverend, * 1821, t 1887, erst Offizier, dann Geistlicher, aufgenommen 1842 in der Lodge of Friendship, Gibraltar, war einer der fruchtbarsten englischen freimaurerische Schriftsteller und einer der hervorragendsten Redner der Großloge von England, in der er 1863 daß Amt des Grand Chaplain erhielt. In den von ihm von 187L188S herausgegebenen Blatt "The Freemason", in dem von ihm 1873 gegründeten "Masonic Magazine", daß neun Jahre lang erschien, und in den "Transactions der unter seiner aktiven Mitwirkung begründeten Quatuor Coronati Lodge, veröffentlichte er viele wertvolle Ergebnisse seiner historischen Studien 1878 erschien sein Bauptwerk "Kenning's Masonic Cyclopaedia". Andere wertvolle Schriften: "The connection of York with the History of Freemasonry in England", Sloane M. S. Nr. 3329", "Defence of Masonry".
Wooster, David,
General im amerikanischen ünabhängigkeitskrieg, * 1710/11, gefallen 1777, Führer der Freimaurerei von Connecticut in ihrer Frühzeit, erster Stuhlmeister der ersten 1750 gegründeten Hiram Lodge Nr. 1 in New Haven.
Wormser Manifest,
s. Manifest, Wormser.
Worsfold
Sir Thomas Cato, Erster Baronet, englischer konservativer Politiker, Schriftsteller und bekannter Rechtsanwalt, Verfasser von "The French Stone Henge ', "The Serpent Column at the Delphie Oracle", ist Freimaurer.
Worshipful
(engl.), (frz. vénérable, deutsch ehrwürdig), ist die Titulatur des Meisters vom Stuhl. Die Bezeichnung stammt aus dem Gildenbrauche. So nannte sich di e Gilde der Spezereiwarenhändler W. Company of Grocere, ebenso die änderen Gilden. Im englischen, und von da abgeleitet im amerikanischen Großlogengebrauch wird daß Wort W gesteigert. So ist der Großmeister Most W., ebenso der Pro Grandmaster und ihre Vorganger. Der Deputierte Großmeister, der Provinzial und Distrikts-Großmeister, die Großaufseher sowie alle Personen, die diese limter bekleidet haben, heißen Right W. Dem Großkaplan Großschatzmeister, Grand Registrar, dem Präsidenten des Board of General Purposes, dem Großsekretär, dem Grand Director of Ceremonies gebührt der Titel Very W. Die übrigen Großbeamten führen den Titel W. schlechtweg.
Wort
WORT, DAß VERLORENE
WORT UND TAT,
(engl. word, frz. mot, parole), als Erkennungszeichen in Bunden überall verbreitet. So das biblische Erkennungswort Schiboleth u. a. In der Dreiheit: Zeichen, W. und Griff als Erkennungszeichen für die Zugehörigkeit zur Freimaurerei. In den Steinmetzenbauhütten war daß W. wahrscheinlich nicht allgemein üblich, da hier als Erkennungszeichen das Grußgesprach (s. Briefler und Grüßler) verwendet wurde. Doch scheinen die Steinmetzen Schottlands ein derartiges W. im Gebrauch gehabt zu haben, denn es heißt von den als Bauförderern bekannten Earls of Rosslyn (s. d.), das sie gebunden waren, daß Maurerwort anzunehmen. Plot (s. d.) in seiner Landschaftsbeschreibung von Staffordshire (1686) spricht vom Maurerwort als einer bekannten Einrichtung, ebenso im gleichen Zeitraum Aubrey (s. d.) in seiner Beschreibung von Wiltshire. Noch früher (1638) wird in "The Muses Threnodie" von den Rosenkreuzern berichtet:
"For we be Brethren of the Rosie Cross, We have the MasonsWord and second sight.'` (Wir sind die Brüder vom Rosenkreuz, Wir haben des Maurers Wort und daß zweite Gesicht.)

Im Sloane-Manuskript Nr. 3 (1640-1700) wird daß W. wiedergegeben, und zwar in einer Form, die nichts änderes ist als eine sprachlich korrumpierte Form des heute noch üblichen W. Die Weitergabe des W. gehörte zu jenen Ritualgebrauchen, die in den alten Manuskripten nicht schriftlich vermerkt sind. Es laßt sich daher schwer feststellen, wann der Gebrauch des W. als maurerisches Erkennungszeichen allgemein üblich wurde, und ob die ersten W.-Formen in allen Bauhütten und Logen auch übereinstimmten.
Mit der Entwicklung der spekulativen Maurerei wurde daß W. allgemein und in gleicher Form überliefert und ist seither in der Freimaurerei einer jener sehr wenigen Bestandteile geblieben, die geheimzuhalten sind. Die zahlreichen Hochgrade nahmen den Brauch auf, und so ist die Zahl der W., die als Erkennungszeichen dienen, unabersehbar gewachsen. Auch Andere Bünde , so die Ödd Fellows", haben den Gebrauch von Paß-W. übernommen. (Bei der 1930 tagenden Jahresversammlung des Manchesterzweiges dieses Bundes, die sich im übrigen mit Krankenversicherungsangelegenheiten beschäftigte, wurden mehrere Delegierte nicht zugelassen, weil sie daß W. vergessen hatten ! )
Der oben erwahnte Plot laßt auch eine weitere Bedeutung des W. erkennen. Es dient nicht nur als Erkennungszeichen schlechtweg, es soll auch in Notlagen den unbekannten Br. zu Hilfe rufen. Daher bei Plot die Andeutung, daß jeder Freimaurer auf Grund der ihm gegebenen zeichen verpflichtet sei, hilfe zu leisten, "selbst von der Kirchturmspitze herunter, und selbst wenn es ihm ungelegen kommt" (s. Not- und Hilfszeichen). Eine Eigentumlichkeit der Freimaurer-W. ist es, daß, sie nur in ganz bestimmter Weise und nur im Beisein einer zweiten Person gegehen worden können. Diese Eigenart geht auf kultische Brauche, die Schon im klassischen Altertum üblich waren, zurück.
Wort, Daß verlorene
(engl. the Lost word, frz. la parole perdue). Nach der Kunstsage besaß Hiram ein bestimmtes Wort. daß nicht änders als ein Zaüberwort aufgefaßt werden kann. daß ihm seine Mörder abringen wollten und daß dank seiner Beharrlichkeit mit seinem Tod verlorenging. Salomo ersetzte es durch ein änderes, bleibendes Wort (substitute word). In den Hochgraden des A.u.A. Schottischen Ritus, aber auch im amerikanlschen Ritus (s. d.) wird der Suche nach diesem Worte und seiner neuerlichen Auffindung eine Reihe von dramatischen Szenen gewidmet, wobei u. a. auch die Enochlegende eine Große Rolle spielt.
In der heutigen Bausagenüberlieferung ist die Wurzel dieses geheimnisvollen v. W. bereits ziemlich überdeckt. Sicherlich spielen hier alte kabbalistische überlieferungen mit, die auf daß von Henoch vor der Sintflut verborgene unaussprechliche Wort, den geheimnisvollen Gottesnamen, anspielen. Die Suche hat naturlich auch damit zu tun, daß nach der freimaurerischen Lehre nicht nur der Kandidat ein Suchender ist, sondern der Freimaurer immer ein solcher bleibt, immer um Licht, um Wahrheit ringt. Dieses stete Suchen findet auch in den immer wiederkehrenden Wänderungen, "mystischen Reisen". seinen Ausdruck.
Worthies, The nine
(engl.), auch "Nine Excellent Masters", von 1792-1813 von der Großloge der "Ancients" (s. d.) alljährlich aus Delegierten der Logen von London und Westminster gewähltes neunköpfiges Kollegium, daß über die Ritualeinheit zu wachen hatte.
Wort und Tat,
Freimaurertragödie von Eugen Wald (Pseudonym), antifreimaurerischesHetzstück. wurde 1906 erstmals in Kaiserslautern aufgeführt. Der dritte Akt zeigt eine Tafelloge.
Wraxall, George Abraham Gibbs,
erster Baron, * 1873, Whip (Einpeitscher) der englischen konservativen Partei, war Provinzial-Großmeister von Bristol. t 1931.
Wrede-sparre, Axel Ericson,
Graf, * 1708. t 1772, schwedischer Offizier. 1768 Generalmajor der Kavallerie und Präsident des Kriegsamtes. 1770 Oberstatthalter in Stockholm, wurde 1731 in Paris in eine Loge aufgenommen und errichtete 1735 in Stockholm die erßte Freimaurerloge, die 1737 von Scheffer (s. d.) anerkannt wurde. 1753 trat Graf W.-S. mit acht Mitgliedern seiner Loge der vom Grafen Posse 1752 gestifteten Loge "St. Jean auxiliaire" bei. Die Akten seiner bauhütte befinden sich im Stockholmer Großlogenarchiv. W.t selbst, der als Gründer der Freimaurerei in Schweden bezeichnet werden kann, machte sich nach 1753 freimaurerisch nicht mehr bemerkbar (s. Schweden).
Wren,
Sir Christopher, Baumeister, * 1632, t 1723, der Begründer des augasteischen Stils in England und Erbauer der St. PaulsKathedrale in London, wird als Freimaurer und Großmeister der Freimaurer bezeichnet. Ob W. überhaupt zu den Londoner Logen in Beziehung stand, ist eine der meistumstrittenen Fragen der englischen Freimaurergeschichte, an der Berufene und Unberufene immer wieder ihren Witz versuchen. Daß vorliegende verlaßliche Material besteht im wesentlichen aus folgenden Stücken: In der ersten Ausgabe der Konstitution von Anderson wird W. erwähnt als "ingenious Architect". In der zweiten Ausgabe wird Änderson ausführlicher. Er macht William III. zum Freimaurer und laßt ihn die 1685 erfolgte Wahl von W. zum Großmeister bestätigen. Dann heißt es: "Einige Jahre später (d.h. nach der Beendigung der St. Pauls-Kathedrale, 1708) vernachlassigte W. daß Amt als Großmeister aber die alte Loge bei St. Paul und einige ändere setzten ihre regelmäßigen Sitzungen fort." Als W. 1723 starb, brachte die Londoner Zeitung "The Postboy" seine Todesanzeige, in welcher W. als "that worthy Freemason" bezeichnet wird. Wobei zu bemerken ware, daß in der gleichen Zeitung auch die Konstitutionen Ändersons angekundigt wurden, und daß der Redakteur hier vielleicht dem Vertrieb dieses Buches ein wenig nachhelfen wollte, indem er W. als Freimaurer bezeichnete.

Die änderen Zeitungen, die selbstverständlich an diesem Todesfall nicht vorübergehen, wissen nichts von W. dem Freimaurer. Als Beweis wird weiters herangezogen die Aufzeichnung John Aubreys (s.d.), der 1691 auf der Rückseite seines Manuskriptes, Seite 72, eintragt: Am 18. Mai 1691 soll eine Versammlung in der St. Paulskirche der accepted masons stattfinden, wo Sir Christopher W. "is to be adopted a Brother".
Aubrey kundigt also bloß ein Ereignis an, ob die Aufnahme stattgefunden hat. ist nicht zu ersehen. In den alten Protokollen der Loge Goose and Gridiron" wird 1722 der Hammer ërwahnt, der bei der Grundsteinlegung der St. Pauls-Kathedrale verwendet wurde. 1723 wird beschlossen, drei Armleuchter, die der Loge von ihrem alten würdigen Meister Christopher W. zum Geschenk gemacht worden sind, in einer ausgeschlagenen Holzkiste zu verwahren. Hier hat aber Wonnacott (A. Q. C. XXV, 167) die wichtige Feststellung gemacht daß dieser Teil des Protokolls 1768 zur Vervollständigung der vorhandenen Protokollbücher aus dem Gedachtnis nachgetragen wurde, da die Originale verlorengegangen sind. Den Gewährsmännern der W.-überlieferung haftet also insgesamt ein Mangel an. Gould, der im dritten Band seiner "History" der W. Frage 55 Seiten widmet, kommt daher zu einem recht resignierten Schluß: "Der populare Glaube, daß W. Freimaurer war, kann nach meiner Meinung in keiner Weise begründet werden. Die Aufnahme des großen Architekten in die Freimaurerbruderschaft scheint mir eine Fiktion oder phantastische Erfindung zu sein aber es muß zugegeben werden, daß dies nicht als absolut sicher higestellt werden kann."

Ganz unwahrseheinlich ist die Behauptung Ändersons, daß W. durch sein mangelndes interesse an den Logen gewissermaßen indirekt den Anstoß zur Großlogenbildung gegeben habe. Eine Großloge hat vor 1717 nicht bestanden und Änderson weiß 1723 noch nichts von W. als Großmeister. Auf eine Erfindung mehr oder weniger kommt es diesem ersten "Historiker" der Freimaurerei erfahrungsgemäß nicht an. Nur hat er sich wahrscheinlich gehütet, W. zu seiner Geschichte in Beziehung zu bringen, weil W. zur Zeit der Abfassung der Konstitutionen noch unter den Lebenden weilte. Der kritischere Historiker unserer Tage wird sich mit einem non liquet begnügen müssen.
Wright, Dudley,
WRIGHT, REV. JAMES, D.D.
englischer freimaurerischer Schriftsteller, * 1868, Verfasser von Werken aus der Religionsgeschichte, gewesener Redakteur von "The Freemason", Leiter der von ihm gegründeten Wochenschrift "Masonic News", Neubearbeiter des freimaurerischen Geschichtswerkes von Gould, lebt in London. Hauptwerke u. a. "Englands Masonic Pioneers", "Robert Burns and Freemasonry", Masonic Legends and Traditions", "Roman Catholicism and Freemasonry", "The Ethics of Freemasonry", "Masonic Who's Who", Woman and Freemasonry", "Elias Ashmole". Nichfreimaurerische Werke u. a.: "A Manual of Buddhism", "Eleusinian Mysteries and Rites", "Was Jesus an Essene?", "Vampires and Vampirism", "Druidism", "The Talmud".
Wu,C. C.,
chinesischer Diplomat, * 1886, Mitglied des Kuomintang, Vizeminister für äußere Angelegenheiten in Kanton, dann Gesandter der Nanking-Regierung in Washington, 1932 Außenminister, ist Freimaurer.
Wundersüchtigen,
Die, Erzahlung von Ludwig Tieck, in der die Zeit, in der Gold macherei, Schatzgraberei, Traumdeuten, Rosen kreuzerei sich im Freimaurertum breit machten und arge Verwirrung anrichteten, also die Epoche um 1770, geschildert wird. Die Schwindler, die damals die Freimaurerei für dunkle geschäftliche Zwecke mißbrauchten (Cagliostro, Schrepfer, Johnson usw.), sind treffend charakterisiert.
Wurmser, Dagobert Sigismund,
österreichischer Feldmarschall, * 1724, t 1797, als geburtiger Straßburger erst in französischen Diensten, nahm dann als Österreichischer General am Siebenjährigen Krieg teil, im Bayrischen Erbfolgekrieg erfolgreich, 1793 Oberbefehlshaber der Armee am Oberrhein gegen Frankreich, 1796 Oberbefehlshaber in Italien, war Mitglied der Prager Loge "Wahrheit und Eintracht".
Württemberg,
suddeutscher Freistaat, ehemals Königreich. Die erste Loge entstand durch Verlegung der Magdeburger Drei-Weltkugel-Loge "Zur vollkommenen Einigkeit" nach Ludwigsburg, die sich dann 1768 mit der ersten Stuttgarter Bauhütte "Zu den drei Cedern" vereinigte, deren Mitgründer Waechter (s. d.) war. Die zwei Logen trennten sich bald wieder, die in der Hauptstadt schloß sich der Frankfürter Provinzialloge an. Zur Zeit der Strikten Observanz bildete Stuttgart als Herrenburg ein Prioratskapitel Herzog Friedrich Wilhelm Karl, der nachmalige erste König von W., war dessen Mitglied (1778), ebenso der Burgermeister der Reichsstadt Heilbronn (die 1802 W. einverleibt wurde), Roßkampf, der, 1776 in der Stuttgarter Loge .,Zu den drei Cedern" aufgenommen, bei der Entlarvung der Schwindler Gugomos (s. d.) und Tourouvre (s.d.) eine entscheidende Rolle spielte. 1784 verbot der despotisch regierende Herzog Karl Eugen die freimaurerische Arbeit. Die Logen stellten die Arbeiten ein, nachdem die Stuttgarter Loge bereits 1780 ihre tätigkeit stärk eingeschrankt hatte. 1789 erhielt die Loge "Astras zu den drei Ulmen" in Ulm ein englisches Patent, mußte 1794 ihre tätigkeit aber wieder einstellen.

1807 nahm sie die Arbeiten wieder auf, doch bereitete königlicher Befehl diesen 1810 wieder ein Ende, obwohl Herzog Heinrich Friedrich Karl, Mitglied dieser Bauhütte, sich bemühte, daß Auflösungsedikt zu verhindern. 1809 bestand in Heilbronn kurze Zeit die Loge "Zum Felsen der Wahrheit" Von einer gedeihlichen kontinuierlichen Logentätigkeit kann man erst seit 1834 sprechen, in welchem Jahr es dem Opernregisseur und Schriftsteller Krebs (s. d.) gelang König Wilhelm I. für die Freimaurerei günstig zu stimmen. Die Großloge "Zur Sonne" setzte 1835 in Stuttgart eine Loge ein die dem König zu Ehren den Namen "Wilhelm zur aufgehenden Sonne" annahm. Ihr folgten unter der Großen Loge von Hamburg: 1840 .,Zu den drei Cedern" in Stuttgart, 1843 ,Karl zu den drei Ulmen" in Ulm. 1855 "Carl zum Brunnen des Heils" in Heilbronn und im selben Jahr "Johannes zum wiedererbauten Tempel" in Ludwigsburg (Großloge "Zur Sonne"). Weitere wurttembergische Logengründungen erfolgten auch durch die Eklektische Große Mutterloge, die , Drei Weltkuzeln" und die Große Landesloge.
Württemberg, Herrscherhaus.
1. Friedrich 1., Wilhelm Karl, * 1754, t 1816, Herzog, Kurfürst, von 1806 an erster König von W.. Aufnahmeloge nicht bekannt, angenommen 1776 in der Großen National Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in Berlin, gründete 1777 die Loge "Maria zum goldenen Schwert" in Köslin, war 1778 Meister vom Stuhl der neugegründeten Loge ,Fridericia zum Totenkopf" in Lübben, Mitglied der Strikten Observanz in der Präfektur Herrenburg (Stuttgart).
2. Ludwig Friedrich Alexänder Bruder des Vorigen, * 1756, t 1817, aufgenommen 1776 ("Drei Weltkugeln'), leitete 1784 eine Arbeit der Loge "Aurora" in Belgrad.
3. Eugen Friedrich Heinrich, Herzog von W., ' 1758, t 1822, preußischer General der kavallerie bis 1806, in welchem Jahre er die von Bernadotte bei Halle geschlagene Reservearmee führte. Er nahm dann seinen Abschied. 1778 in einer Feldloge in Troppau aufgenommen, beteiligte er sich 1779 an der Gründung der Brandenburger Loge "Friedrich zur Tugend" und war Meister vom Stuhl der von 1778-1782 in Lüben arbeitenden Loge "Fridericia zum Totenkopf". Er wurde auch als Mitglied der Breslauer Loge "Friedrich zum goldenen Zepter" von 1778 bis 1788 geführt. Von ihm erschienen im Druck:
Freymaurerische Versammlungsreden", 1784 und 1785.
4. Friedrich August Ferdinand, Herzog von W., Bruder des Vorigen, Feldmarschall, * 1763, t 1834, war Mitglied der Wiener Loge "Zu den drei Adlern".
5. Alexänder Friedrich Karl, Herzog von W., Bruder des Vorigen, kommandierender russischer General und Militärgouverneur von Weißrußland, * 1771, t 1833, wurde 1808 in der Pariser Loge "Phönix" aufgenommen, war 1810 Mitglied der Loge Les amis réunis" in St. Petersburg. Eine ihm gewidmete Kantate, für die Loge geschrieben, komponierte Boieldiu (s.d.).
6. Heinrich Friedrich Karl, Herzog von W., Bruder des Vorigen * 1772, t 1838, war Mitglied der Ulmer Loge "Astraea zu den drei Ulmen" und versuchte vergeblich, daß 1810 gegen die Logen erlassene Auflösungsedikt zu verhindern.
7. Paul Karl Friedrich, Herzog von W., Sohn des Königs Friedrichs I., * 1785, t 1852, wurde 1805 in der Loge "Karl zum Rautenkranz" in Hildburghausen aufgenommen und war später Würdenträger des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus von Frankreich in Paris, bei dessen WinterJohannisfest er 1851 den Vorsitz führte.
8. Friedrich Paul Wilhelm, Herzog von W., * 1797, t 1860, Sohn des Herzogs Eugen, war Mitglied der Loge "Zum Verein der Menschen freunde" in Trier und seit 1845 der Loge "Zu den drei Cedern" in Stuttgart.
9. Wilhelm Ferdinand Maximilian, Sohn des Vorigen, * 1828, t 1888, war Mitglied der Loge "Zu den drei Cedern" in Stuttgart seit 1861.
Würzburger Säulen.
Im Dome zu Würzburg finden sich zwei eigenartige romanische Säulen, die als Nachbildungen der Säulen aus dem Salomonischen Tempel bezeichnet und mit den Namen Jachin und Boas belegt werden. Sie sind schon um 1230 bekannt, rühren aber vermutlich von einem früheren Dombau her. Eine Angabe geht bis auf daß Jahr 1160 zurück. Ähnliche spätromanische Bündelsäulen mit knoten finden sich im Dome von Trient und an einem Lesepult aus dem Kloster von Osseg in Böhmen. Wagler ("Die Deutsche Entstehung der Freimaurerei und ihre Symbolik", Berlin 192S) deutet die beiden Säulen als ein Symbol der Bruderschaft, wo jeder einzelne Br. selbst als Säule und Stutze der gesamten Bauhütte empfunden wurde. Th. Gerstenbrein ("Die Königliche Kunst", Klausenburg l923) gibt als Errichtungsjähr der Säulen nach Pfarrer Emil Ulrich ("Die Geschichte der altesten Kirchen Würzburgs") daß Jahr 1042 an. Die beiden Säulen sind je 2 45 m hoch, die Boas genannte ist mit einer viermal umschlungenen, zweimal geknoteten Schnur als Ornament versehen, während Jachin eine sich achtmal umsehlingende und in der Mitte einmal verknotete Schnur zeigt. Die ursprunglich in der Vorhalle beim Eingang angebrachten Säulen sind jetzt im Inneren des südlichen Seitenschiffes untergebracht. Der Echinus des Kapitals ist von zwei Reihen Granatapfeln umschlossen, die von einem kunstvoll durchbrochenen Gewebe umsponnen sind.
Wycliffe, John,
WYCLIF AS ANTI-MASON.
englischer Religionsreformator, t 1384. Von ihm oder einem seiner Anhänger stammt ein Bannfluch gegen die neuen Brüderschaften oder Gilden, die sich gegen die gemeinsame Bruderschaft in Christo durch ihr hoffartiges Wesen vergehen. Über die Bruderschaft der Masons wird darin gesagt, daß sie sich zu einem Lohntarif verbündet haben und dadurch sich gegen Treue und Glauben verschwören. Dieser erste Beweis einer kirchlichen Gegnerschaft gegen die Masons findet sich in dem Corpus volume in Cambridge und in Abschrift in der Rawlinson-Sammlung in der Bodleian Library. (Ausführlich wiedergegeben in "Miscellanea latomorum" August 1928.)
Wyndham,
Sir Charles, * 1837, t 1919, Theologe, dann Mediziner, nahm als Brigadearzt am amerikanischen Burgerkrieg teil, später Schauspieler und Berühmter englischer Komiker, Gründer des W.Theaters in London. Er war Freimaurer.
Wyoming,
MACKEY
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die 1874 gegründete Großloge zählte 1930 49 Logen mit 8421 Mitgliedern. Adresse: Masonic Temple, Sheridan.
Wyrouboff, Gregoire Nikolajewitsch,
französischer Philosoph russischer Geburt, * 1843, t 1913, mit Littré (s.d.) Leiter der "Philosophic Positive", Professor am College de France, auch auf dem Gebiete der Chemie, Physik und Geologie hervorragend tätig, war Mitglied der Pariser Loge "La Mutualité"