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Inhoud:
ABWEHR,
ABWEHRAUSSCHÜSSE
ABWEHRLITERATUR,
ABZEICHEN.
ACACIA.
ACACIA FRATERNITIES
ACADEMIA MASONICA,
ACADÉMIE
ACADÉMIE DES SUBLIMES MAÎTRES DE L'ANNEAU LUMINEUX
ACCEPTED. ACCEPTANCE, ACCEPTION.
ACCOLADE
ACQUASI, BOACHI,
ACTA LATOMORUM
ACTING GRAND MASTER,
ADAM,
ADAM KADMON,
ADAM, PAUL,
ADAMS, JOHN QUINCEY,
ADAMSON, HENRY,
ADDITIONAL DEGREES,
ADDRESS.
ADELAIDE,
ADEL UND FREIMAUREREI.
ADELSGENOSSENSCHAFT, DEUTSCHE,
ADELSWAERD, AXEL THEODOR FREIHERR V.,
ADEPT,
ADEPTAS EXEMPTUS,
ADEPTAS MAJOR,
ADEPTAS MINOR,
A. D. G. U. S. W. M. U. S.
ADHAC STAT!
ADJOVI, JEAN, PRINZ,
ADLER,
ADLER,

Abwehr,
s. Aktivismus, Verteidigung.
Abwehrausschüsse
gegen Angriffe auf die Freimaurerei haben verschiedene deutsche Großlogen nach dem Weltkrieg ins Leben gerufen so die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" (1924) und die Große Landesloge von Sachsen u. a.
Abwehrliteratur,
s. Angriffs- und Abwehr literatur.
Abzeichen.
1. Beamtenabzeichen. A. als aüßeres Zeichen einer Beamtung in der Loge sind bereits frühzeitig nachweisbar. Angeblich sind sie schon 1717 in Gebrauch gewesen. Desaguliers hat den Brauch geregelt. Die gebrauchlichsten Beamten-A. sind: Winkelmaß für den Meister, Wasserwaage für den Ersten, Senkblei für den Zweiten Aufseher, gekreuzte Federn für den Schriftführer, Schlussel für den Schatzmeister, Füllhorn für den Schaffner, offenes Buch für den Redner, Stabe für den Ordner (Zeremonienmeister), Schwert für den Pförtner oder Tempelhüter, für den abgegangenen Meister entweder ein Winkelmaß mit der Darstellung des pythagoraischen Lehrsatzes (England) oder ein Zirkel auf einem Kreisbogen, die eine Sonne einschließen.

2. Als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Loge wird bei der Aufnahme das Logenabzeichen (Kleinod oder Bijou) verlichem Der Gebrauch dieser Logen-A. ist jedoch nicht allgemein verbreitet. In Holland werden die Logen durch die verschiedenfarbige Einfassung des Schurzes unterschieden. Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland ist darangegangen, die Bijoux abzuschaffen.

3 Ehrenabzeichen werden für persönliche Verdienste oder aus Auslaß von Jubiläen verliehen (Ehrenmeister-A. u. a. m.).

4. Für den persönlichen Gebrauch der Freimaurer gibt es zahllose Abarten von Freimaurer-A-, die entweder als Uhrenanhängsel Nadeln usw. getragen werden. Da sie im freien Handel überall zu haben sind, beweist der Besitz eines derartigen A. nichts für die tatsachliche Zugehörigkeit des Trägers zum Freimaurerbunde.
Acacia.
1 s. Akazi e.

2 Titel mehrerer freimaurerischer Zeitschriften, so ,.L'A.", Paris, vom Grand Orient de France geförderte, auch für nichtmaurerische Kreise bestimmte, monatlich erscheinende Revue, ferner "A., Revista masonica", offizielles Organ der Großloge von Puerto Rico.
Acacia Fraternities
(engl.), amerikanische freimaurerische Hochschulvereinigungen, setzen sich aus Freimaurern des Meistergrades zusammens die in Beziehung zu den Universitäten und Colleges stehen (hauptsächlich Professoren und Studierende); ihr Ziel ist die Erhaltung von Studentenheimen. Die erste A. F wurde an der Staatsuniversität von Michigan 1904 errichtet 1929 zahlten die A. F. 32 Kapitel mit mehr als 7000 Mitgliedern und 500.000 Dollar Vermögen. Die Kapitel sind in einem Grand Conclave vereinigt.
Academia masonica,
vom M. v. St. der Prager Loge "Harmonie", Dr. Paul Haensel, ins Leben gerufener Verein zu wissenschaftlicher Erforschung der Gründlagen der Freimaurerei. Die Satzungen besagen: Die A. M. hat den Zweck, die wissenschaftlichen Gründlagen der K. K. festzustellen. Sie ist eine freie wissenschaftliche Vereinigung ohne jedweden Anschluß an irgendwelche andere Organisation und arbeitet unabhängig von jeglicher Parteinahme ausschließlich wissenschaftlich mit dem Ziele, allein durch Ernsthaftigkeit ihrer Tätigkeit Achtung und Einfluß innerhalb der Freimaurerei zu gewinnen. Zur Mitarbeit an der "Academia Masonica" kann jeder einer regularen symbolischen Freimaurerloge angehörige Br. herangezogen werden. Die Definition des Begriffes "regular" ist identisch mit derjenigen der Verfassung der Großloge "Lessing zu den drei Ringen". Die Mitarbeiter teilen sich in zwei Kreise: einen inneren und einen äußeren. Mitglieder des inneren Kreises können nur Brr.-Meister sein, welche sich durch freimaurerische Arbeit, die von diesem innere Kreise approbiert worden ist, bereits qualifiziert haben. Zum äußeren Kreise der "Academia Masonica" kann jeder Br., welcher einer regularen symbolischen Loge angehört, zugelassen werden, wenn der innere Kreis hierzu seine Zustimmung gibt. Bis Mitte 1931 wurden Untersuchungen über "die erste Alte Pflicht" veröffentlicht.
Académie
(frz.), Academy (engl.), s. Akademie.
Académie des sublimes maîtres de l'Anneau lumineux
(frz.), Akademie der Erhabenen Meister des leuchtenden Rings, ein seit 1780 in Douai gepflegtes Hochgradsystem, das von einem in französischen Diensten stehenden schottischen Offizier, Baron Grant of Blairfindy, geschaffen wurde. Pythagoras wurde darin als Schöpfer der Freimaurerei bezeichnet.
Accepted. Acceptance, Acception.
Die "Worshipful Company of Masons of the City of London", die heute noch bestehende Gilde der Werkmaurer, besitzt ein altes Rechnungsbuch, das im Jahre 1619 angelegt wurde und um dessen Bearbeitung sich Conder besondere Verdienste erworben hat. Aus diesem Rechnungsbuche geht hervor, daß in der Company neben den Freemen und Liverymen noch eine besondere Kategorie von Mitgliedern bestand, die accepted Masons genannt wurden und deren Vereinigung als Acceptance oder Accepcion, Acception bezeichnet wird. Aus dem Vergleiche der Namenslisten erhellt, daß es sich hier um eine besondere Abteilung der Company gehandelt hat, die für die Aufnahme in ihren engeren Verband besondere Taxen vorschrieb. Nicht alle Mitglieder der Company waren Mitglieder der A. Eine Eintragung aus dem Jahre 1650 zeigt, daß ein .,Mr.Andrew Marvin, the present Warden", also der Vorsteher der Company, für seine Annahme in der A. die entfallenden Gebühren gezahlt hat.
Die maurerische Laufbahn dieses Marvin läßt sich nun an Hand der Rechnungsbücher genau verfolgen. Er wurde 1623/24 freigesprochen, also als Freeman oder Yeoman zugelassen (admitted), kam 1636/37 in die sogenannte Livery und war Mitglied des Court of Assistance, des Vorstandes der Company, gewesen, ehe er sich dazu entschloß, auch der A. beizutreten. In sehr mühevollen Untersuchungen konnte Rylands nachweisen, daß in der Zeit von 1620-1682 in den Listen der A. 35 Namen stehen, deren Träger sicherlich in keinerlei Weise mit dem Baugewerbe in Zusammenhang zu bringen sind . Man hat nun wiederholt versucht, durch eine sprachliche Trennung auch eine Begriffstrennung herbeizuführen, indem man die Zulassung zur Company als "Admittance", die Zulassung zur besonderen Kategorie innerhalb der Company, der Loge, als "Acceptance" auseinanderhalten wollte. Damit sollte zugleich der Unterschied zwischen der Company der Werkmaurer und der in ihr lebenden Society der Symbolmaurer festgehalten werden. Das geht nun nicht an, da es eine feststehende Terminologie damals nicht gab und die beiden Bezeichnungen "admitted" und accepted" nicht immer im unterscheidenden Sinne gebraucht werden. Erst im Laufe der Jahre entwickelte sich im 17. Jahrhundert ein Sprachgebrauch, der mit dem Worte Acceptance einen bestimmten Begriff verbindet.
Die Sonderung der A. innerhalb der Company kommt auch zum Ausdrucke in zwei Inventarverzeichnissen aus dem Jahre 1663 und 1676. In dem zweiten, ausführlicheren, wird angeführt: Ein Buch der Konstitutionen der accepted Masons, d. i. eine jener Manuskriptrollen, wie sie in zahlreichen Exemplaren heute bekanntgeworden sind (s. Manuskripte). Ein Buch der alten Konstitutionen und Ordnungen. Eine große Bibel Ein Namensverzeichnis der A. Masons in einem schönen, verschließbaren Rahmen mit Schloß und Schlussel dazu. Eine Geldschwinge und ein elfenbeinerner hammer. Eigene Rechnungsbucher führte die A. nicht. Die Beitrage flossen in die Kasse der Company. Auch über die besonderen ritualistischen Gebrauche der A. ist nichts Genaueres bekannt. Vom Jahre 1677 angefangen erwäahnen die Rechnungsbucher der Company die Acceptance nicht mehr. Es scheint zumindest verwaltungstechnisch, eine Sonderung eingetreten zu sein, die auch die ganzliche Loslösung vorbereitet haben kann.
Die A. ist als Gesamtheit der Accepted Masons somit eine Vereinigung besonderer Art innerhalb der Company of Free Masons. Ihre Angehörigen sind ursprünglich Mitglieder der Company, also Werkmaurer oder Personen, die nach ihrer Berufsart keinerlei oder doch nur abgeleitete Beziehungen zur Werkmaurerei haben. In die Company konnte man eintreten durch Ablegung der Lehrzeit, durch Patrimonium oder auch durch Einkauf. In die A. wurde man durch Annahme gegen Erlag einer bestimmten Taxe eingeführt. Somit haben wir in der Acceptance die Vorstufe der symbolischen Freimaurerloge zu erblicken, die in innigem Zusammenhang mit der Werkmaurerei stand und von Werkmaurern stark durchsetzt war. Elias Ashmole (s. d.) hat 1682 diese Loge in London besucht. Leider sind seine Tagebucheintragungen so durftig, daß wir uns kein klares Bild von der Art der Zusammenkunft und dem Inhalt ihrer Arbeit machen können. Wir erfahren nur, daß in seinem Beisein mehrere Personen zu Freimaurern gemacht wurden, und daß hinterher in der Taverne "Zum Halbmond" ein Essen stattfand. Von den in Ashmoles Beisein Aufgenommenen waren vier nachweislich Werkmaurer, zwei (oder drei) waren Zunftfremde. Die Loge, wie wir die A. nennen dürfen, tagte in derMason's Hall in Basinghall Street. Der Umstand, daß die Tafel nicht mehr im gleichen Gebäude stattfand, sondern in ein Wirtshaus verlegt wurde, deutet auf eine gewisse Tendenz hin, sich wenigstens für einen Teil der gemeinsamen Versammlung von der Werkstätte zu trennen. In der Folgezeit wird diese Trennung eine vollkommene.
Die A. wird zur Loge, die Company der Freemasons gibt die Society der Free and Accepted Masons ab, die von jetzt an ihr Eigenleben führen. Nur der Name deutet noch auf den alten Zusammenhang hin. Jedenfalls ist die alte Loge in der Mason's Hall eingegangen. Anderson hat sie in seiner Konstitution nicht mehr erwähnt, er dreht aber den Sachverhalt um, indem er, um das Alter seiner Großloge und ihre Bedeutung ins richtige Licht zu setzen, die Behauptung aufstellt, niemand hatte früher in der Company freigesprochen werden können, bevor er nicht in einer Loge der Free and A. Masons installiert worden sei. "Dieser lobenswerte Brauch scheint seit langem aufgegeben worden zu sein."
Im Nachweis der A. liegt nicht nur die Deutung des Namens Free and A. masons, sondern auch der strikte Beweis der Abstammung der Freimaurerlogen von den alten Bauhütten. Zu gleich aber auch der Beweis für die einzig richtige Tradition der Freimaurerei, die nur aus Bauhuttenbrauchen und deren Symbolik zu verstehen ist. Woraus unmittelbar die Stellungnahme zu jenen Abarten der Freimaurerei abzuleiten ist, die durch Verfalschung der Tradition fremde Bestandteile, wie die ritterlichen Traditionen, wohl aufgepropft, aber nicht einverleibt haben.
Accolade
(auch Akkolade), vom Latein. ad collum. In den ritterlichen Gebrauchen der Ritterschlag auf die Schulter, verbunden mit hier, der Umarmung und dem Kuß. Spielte auch im Brauchtum der "Compagnonnage" (s. d.) eine Rolle. Daher auch (im Frz.) der Bruderkuß.
Acquasi, Boachi,
Aschantiprinz, wurde von König Wilhelm III. der Niederlande erzogen und ging als Ingenieur nach Java. Bei einer Beförderung seiner Rasse wegen dort übergangen, kehrte er nach Holland zurück und erhielt für die erlittene Zurücksetzung eine Pension und Landbesitz in Niederlandisch-Indien. Erzog dann nach Buitenzorg, wo er ein Freimaurerkranzchen gründete, das seit 1902 als Loge arbeitet. Er dürfte der einzige Neger sein, der einer europaischen Loge angehört.
Acta Latomorum
oder "Chronologie de l'histoire de la Franc-Maçonnerie francaise et étrangere" ist der Titel eines Buches von Claude Antoine Thory (s.d.), enthaltend eine Geschichte der Frmre. bis zum Jahre 1814 in zovei Banden mit fast 1000 Seiten, Paris 1815. Thory war ein bedeutender Gelehrter,
außerdem Bürgermeister von Paris. Sein Werk das zahlreiche Urkunden im Abdruck bringt, ist trotz vieler Unrichtigkeiten von bleibendem Werte.
Acting Grand Master,
zu deutsch: amtierender Großmeister. Der Herzog von Cumberland bestimste bei seiner Wahl zum Großmeister (1782), daß immer dann, wenn ein Prinz von königlichem Blute das Amt des Großmeisters der Großloge von England übernimmt, er aus eigener Machtvollkommenheit einen Peer des Königreiches zum Acting Grand Master ernennen soll, der ihn mit allen Rechten eines Großmeisters zu vertreten hat. (Derzeit: Großmeister ist der Duke of Connaught, acting, oder, wie er jetzt heißt, Pro Grand Master, Lord Amphthill, s.d.) In Amerika heißt der Großbeamte, der im Falle des Ablebens oder der persönlichen Verhinderung des Großmeisters dessen Geschäfte versieht, für die Zeit der Stellvertretung Acting Gr. M. — Die Einrichtung eines amtierenden Großmeisters neben dem wirklichen repräsentativen Großmeister ist auch in kontinentalen Großlogen gelegentlich üblich.
Adam,
der erste Mensch, wird in der Geschichte Andersons (s. d.) als der erste Freimaurer bezeichnet. ("Adam lehrte seine Söhne Geometrie.") (Aber Eva war der erste da sie wissen wolte über dat rechte und das falsche)
Adam Kadmon,
in der Kabbala die erste Ausstrahlung Gottes, der himmlisch-astrale Urmensch, der Inbegriff der Zephirot, gewissermaßen ein Vorversuch Gottes vor Schaffung des Menschen. Reuchlin sieht ihn im Logos des Johannes-Evangeliums verkörpert. Daher auch in Rosenkreuzerschriften
Adam, Paul,
Mitarbeiter der "Revue de Paris", veröffentlichte 1901 in dieser den Roman "L'Enfant d'Austerlitz", in dem die Vernichtung der Armeen Napoleons in Rußland und bei Leipzig phantasievoll als Freimaurerwerk geschildert wurde.
Adams, John Quincey,
Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika 1825—1829 zur Zeit der Morgan-Affäre (s. d.) entschiedener Gegner der Freimaurerei, die er in verschiedenen Publikationen angriff.
Adamson, Henry,
schrieb 1638 in einem in Edinburg erschienenen Gedicht, "Muses Threnodie":
For We be brethren of the Rosie Crosse,
We have the Mason's Word and second sight".

Zu deutsch:
Denn wir sind Brüder vom Rosenkreuz, Wir haben das Maurerwort und das zweite Gesicht".

Nach Vibert ("Freemasonry before the existence of Grand Lodges") liegt hier der erste gedruckte Einweis auf ein besonderes Wort (s d-) der Freimaurer vor.
Additional Degrees,
Additional Degrees, engl. Bezeichnung für Hochgrade
Address.
Address. Bei den Hauptversammlungen der angelsächsischen Großlogen halt der Großmeister eine Art Thronrede programmatischen Inhalts, die auf Ereignisse des abgelaufenen Amtsjahres eingeht und Wege ins kommende Amtsjahr weist. Die Grandmaster's A. wird von der Großversammlung genehmigt, worauf ein "Committee on Grand Master s A." diese Programmrede durcharbeitet und sie in ihre wichtigsten Punkte zerlegt, die dann über Antrag dieses Komitees den einzelnen Verwaltungsressorts zugewiesen werden.
Adelaide,
Adelaide, Hauptstadt von Südaustralien, Sitz der Großloge dieses Staates. Adresse: Freemasons Hall, North Terrace.
Adel und Freimaurerei.
Adel und Freimaurerei. Der Große Aufstieg der Freimaurerei begann in dem Augenblick als es den Londoner Logen 1721 gelang, einen Peer von England, den Herzog von Montagu (s. d.) als Großmeister zu gewinnen. Seither ist die Liste der englischen Großmeister gleichzeitig ein Register der vornehmsten Adels namen. Anderson verlangt für die Stelle des Großmeisters in seinen ,Old Charges" einen Mann von hohem A., einen ausgezeichneten Gelehrten, einen kunsterfahrenen Baumeister oder sonst einen Kunstler. Dem Bildungsgrade des XVIII. Jahrhunderts entsprechend, in dem Bildung ein Vorrecht der bevorzugten Stande war, setzten sich die Freimaurerlogen des Kontinents damals lange Zeit hindurch im wesentlichen aus A. zusammen oder wiesen doch sehr starke ardelige Kontingente auf.
Bei der sinkenden Bedeutung des A. im 19. Jahrhundert ist dieser in den Logen spärlicher geworden . In England und Skandinavien ist seine Beteiligung an der Freimaurerei freilich noch immer eine sehr rege, um so mehr, als das Herrscherhaus meist die Großmeister stellt. In Deutschland war ein reges Interesse des A. insolange zu verzeichnen, als die regierenden Fürsten dem Freimaurerbunde angehörten. Unter Wilhelm II., der selbst nicht Freimaurer war, wurde der adlige Zuwachs immer geringer. In der Zeit nach dem Kriege hat sich die Deutsche Adelsgenossenschaft (s. d.) sehr schroff gegen die Freimaurerei gewendet und Mitglieder vor die Entscheidung des Austrittes aus der Genossenschaft oder den Logen gestellt. Gegen diesen Terror, der rein nationalistische Triebfedern hat, wurde von aufrechten adligen Freimaurern entschieden und auch mit teilweisem Erfolg protestiert.
Adelsgenossenschaft, Deutsche,
Adelsgenossenschaft, Deutsche, hat seit 1925 wiederholt die "Freimaurerfrage" beraten; 1926 wurde beschlossen, daß ein Mitglied der D. A. nicht einer humanitären Loge angehören könne, daß es aber der Gewissensentscheidung des einzelnen überlassen bleibe, ob er die Mitgliedschaft bei der D. A. mit der bei einer der drei altpreußischen Großlogen vereinigen könne. Im Herbst 1930 beschloß die D. A., daß auch Mitglieder der Großen Loge von Preußen, genannt "Zur Freundschaft", und der Großen Nationalloge "Zu den drei Weltkugeln" nicht Mitglieder der D. A. werden können; ruckwirkende Kraft wurde diesem BeschluB nicht eingeraumt. Schon in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte die D. A. einen Vorstoß gegen die Freimaurerei unternommen, das Deutsche Adelsblatt erging sich in derartigen Verdachtigungen, daß sich Prinz Friedrich Leopold von Preußen (s. d ) als Protektor der altpreußischen Großlogen veranlaßt sah, in einem Schreiben vom 10. Juni 1896 die deutsche Freimaurerei in Schutz zu nehmen.
Adelswaerd, Axel Theodor Freiherr v.,
Schwedischer Großindustrieller und liberaler Politiker, * 1860, Finanzminister 1910 bis 1914, Vorsitzender der schwedischen Gruppe der "Interparlamentarischen Union", ist Freimaurer.
Adept,
Adept, griechisch: der etwas erlangt hat, in zahlreichen Mysterien, auch in der Alchimie. der Eingeweihte. Bezeichnung zahlreicher Hochgradstufen.
Adeptas exemptus,
Adeptas exemptus, VII. Grad des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer. Die A. e. hatten nach der "Haupt-Convention" von 1767 "Erkenntnis von dem Stein der Weisen. der Kabbala und Magia naturali" (H. Adeptus minor).
Adeptas major,
VI. Grad des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer. Die A. m. hatten nach der "Haupt-Convention" von 1767 den "lapidem mineralem" und wußten , auf roth zu tingiren" (s. Adeptu s minor; .
Adeptas minor,
V. Grad des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer. Der A. m. "kannte die philosophische Sonne und tat Wunderkuren". Vor der Aufnahme nahm der Kandidat feierlich Abschied von den "Philosophi", seinen bisherigen Brüdern. Der Redner belehrte ihn über die Unterschiede von Licht und Dunkel, über Tod und Leben, Verderbnis und Auferstehung, Zeit und Ewigkeit, verhieß ihm größere Naturerkenntnis mit philosophisch-theosophischen Betrachtungen über den "geheiligten dreieinigen Stein", er brachte die Gottesexistenz in Verbindung mit den heiligen Transmutationen der Seele in Christo, durch erneuernde Erleuchtung des Heiligen Geistes. Dann nahm er eine Beichte ab aber die am Orden und dem heiligen Bündnis und den sieben Eidespunkten etwa begangenen Sunden und erteilte Absolution, indenu der Kandidat auf Stirn, Mund und Brust gezeichnet oder berührt wurde. Schließlich wurde die eigentliche Weihe in Anwesenheit aller Adepten, die verschleiert erschienen, durch den Meister des Tempels vorgenommen.
Lichter Weibrauch, Gebete erzeugten eine stark religiösmystische Stimmung, das Fallen eines Vorhanges enthüllte die heilige Dreieinigkeit, vor der die Brüder anbetend in die Knie sanken. Es folgte die Verpflichtung gleichzeitig auf den V., VI. und VII. Grad, d. h. der Adepti minores, Adepti majores und Adepti exempti, die als eine Dreiheit in der Einheit dieses Rituals dargestellt wurden. Die Brüder entschleierten sich; der neue Adept erhielt mit einer besonderen Auslegung die Kleidung, das maurerische Schurzfell. Dann wurde mitgeteilt, daß im gegenwartigen Dezennium die hohen Oberen die ,.Astralwerke" wegen ihrer Großen Schwierigkeit suspendiert hätten, daß nur das mineralische Reich bearbeitet werden durfe. Der Feierlichkeit bei der Einweihung dieses Grades entsprach es dann. daß der A. m. die Aufnahme in den VI. Grad verlangen durfte, die ohne rituelle Handlung vor sich ging. Ein neues Wort und eine andere Ziffer bildeten die einzige Mitteilung an den jungen Adeptus major und Adeptus major und major und Adeptus exemptus, (Vergl. Arnold Marx, "Die Gold- und Rosenkreuzer" in "Das Freimaurer-Museum" Band V, 1930.)
A. D. G. U. S. W. M. U. S.
Schlußformel in Rosenkreuzerbriefen. Abkürzung für: "Auf daß Gott und seine Weisheit mit uns seien."
Adhac stat!
(Noch steht sie!) mit der bildlichen Darstellung einer gebrochenen Säule. Anspielung auf den Templerorden, der trotz der Zerstörung durch Philipp den Schönen noch weiterbestehe. Daher Symbol in der Strikten Observanz und in schottischen Hochgraden. Ebenso wiederholt auf Denkmünzen. Auch Titel eines weitverbreiteten Buches über Freimaurerei des schweizerischen Kulturhistorikers Otto Henne am Rhyn (s. d.).
Adjovi, Jean, Prinz,
Sohn des früheren Königs und Oberhaupt der Gemeinschaft der Adjovi Quidah des ehemaligen afrikanischen Negerstaates Dahomey, * 1884, im Weltkrieg Offizier der französischen Kolonialtrappen, wurde 1919 in Cannes in die Loge "Vraie Lumiére" aufgenommen.
Adler,
ADLER,2
in der Symbolik freimaurerischer Hochgrade haufig verwendet. So Ritter vom A., schwarzer A., ebenso roter A., goldener A. A. und Pelikan, weißer und schwarzer A. u. a. m. zur Bezeichnung verschiedener Rittergrade, bezw. Orden in der Freimaurerei. Der doppelköpfige A., Sinnbild der Macht nach osten und Westen, als Symbol der "Kaiser vom Osten und Westen" (s. d.) 1758 eingeführt, ist in den "Alten und Angenommenen Schottischen Ritus" als Abzeichen des Ritus übergegangen. Das Abzeichen des 33. Grades ist ein die Schwingen entfaltender doppelköpfiger A. mit einer goldenen, beide Köpfe bedeckenden Krone, der in seinen Fängen horizontal ein Schwert hält. Darunter die Parole "Deus meumque Jus".
Adler,
Doppelköpliger, s. Adler.