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Een ogenblik !

MANIFESTATIONEN, FREIMAURERISCHE.
MANILA.
MANITOBA,
MANN.
MÄNNERBÜNDE,
MÄNNERBÜNDE, MODERNE.
MANNINGHAM, THOMAS.
MANN OHNE VORURTEIL,
MANUSKRIPTE, DIE ALTEN.
MANUSKRIPTE, KLASSIFIKATION DER ALTEN.
MANVILLE, SIR EDWARD
MANZONI, ALESSANDRO,
MARAT, JEAN PAUL,
MARBACH, 0SWALD,
MARCONIS DE NÉGRE JACQUES - ETIENNE,
MARCUSE, ADOLF,
MARENCOURT, LOUIS,
MARGGRAF HERMANN,
MARGIOTTA, DOMENICO,
MARGOALIES, MANUEL,
MARIA ANNA,
MARIA KAROLINE,
MARIA-LAACH, STIMMEN AUS,
MARIA THERESIA,
MARIA-THERESIA-DENKMAL IN WIEN,
MARIENRITTERORDEN, DEUTSCHER,
MARINA,
MARIONETTEN.
MARK
MARKHAM, EDWIN,
MARKMAUREREI,
MARKS VON WÜRTTEMBERG, ERIK T.,
MARK TWAIN
MAROKKO,
MARRAST, ARMAND,
MARRYAT, FREDERIC,
MARSCHALL, C. G. V.,


Manifestationen, Freimaurerische.
Seit 1907 hat eine Reihe von internationalen Freimaurer Zusammenkünften stattgefunden, deren Teilnehmer für den Weltfrieden und die Weltbrüderlichkeit, besonders aber für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich, manifestierten.
Unter den führenden Männern dieser mit Hilfe der freimaurerischen Weltgeschaftsstelle organisierten M. waren u. a. der französische Friedensrichter Bernard in, Naney, Professor Dr. Kraft, Straßburg, der Leiter der freimaurerischen Weltgeschaftestelle Staatsrat Quartier-La-Tente, Neuenburg (s. d.), der Frankfürter Antiquar Ludwig Bangel, der Rechtsanwalt P. G. A. Dop, Utrecht, der Luxemburger Großmeister Josef Junek; Tagungsorte waren: Schlucht (im Elsas) 1907, Basel 1908, Baden-Baden 1909, Paris 1911, Luxemburg 1912, Haag 1913. Die für den Sommer 1914 nach Frankfürt a. M. ein berufene siebente M. konnte des Krieges wegen nicht mehr stattfinden. Im Dezember 1924 kamen zum erstenmal nach dem Weltkrieg Freimaurer aus Frankreich, Deutschland, Holland, Luxemburg und der Schweiz in Luxemburg zusammen, um die Versöhnung wieder anzubahnen. Von dem Komitee wurde beschlossen, die M. wieder aufleben zu lassen, ,,neuerdings Brücken zu schlagen vom Menschen zum Menschen, von den immer zahlreicheren Brüdern zur zunehmenden Brüderschaft die Bande gleicher Gesinnung, gleichen Strebens zu spannen, damit eine Zeit vernichtenden Hasses, unmenschlichster Gewalt abgelöst werde durch eine Zeit hochgesinnten Aufbaus voll menschlicher Solidarität".
Die erste Nachkriegsmanifestation — die achte in der Gesamtreihe—fand vom 29. bis 31. August 1925 in Basel statt. Während in der Folgezeit übernationale freimaurerische Kongresse mit pazifistischem Programm aus organisatorischen und Regularitätsgründen von der Allgemeinen Freimaurerliga (s.d.) veranstaltet wurden, bildeten Bernardin und mehrere französische Freimaurer zusammen mit Mitliedern des deutschen Freimaurerbundes ,,zur außgehenden Sonne" (F. Z. A. S.) (s d.) ein neues Komitee das seit 1928 wieder jährliche M. organisiert. die aber bisher in der Hauptsache lediglich von Mitgliedern der beiden französischen Obedienzen und des ,,F. Z. A. S." besucht waren. Solche Friedenskundgebungen fanden statt 1928 in Verdun, 1929 in Mannheim, 1930 in Besançon.
Manila.
Hauptstadt der Philippinen (s. d.), Sitz der Großloge der Philippinischen Inseln (Adresse: Grand Secretary, Post 0. Box 990), mit 30 Logen in M. selbst. Der Großloge von Schottland gehört eine Bauhütte an. In M. wirkt auch eine Winkel-Großloge ,,Großloge des Philippinischen Archipels".
Manitoba,
canadische Provinz. Die 1875 gegründete Großloge zählte 1930 103 Logen mit rund 12.100 Mitgliedern. Adresse: Masonic Temple, Winnipeg.
Wie nach fast allen Teilen von Canada, kam die Freimaurerei auch nach M. durch eine Militärloge. 1864 gab die Großloge von Minnesota Angehörigen einer gegen die Sioux eingesetzten Kavallerieabteilung in Fort Pombina (Dakotaterritorium) ein Logenpatent.
Canadische Pflanzer vom Red River Settlement gingen über die Grenze, um sich in dieser Loge (Northern Light Lodge) aufnehmen zu lassen. Am 20. Mai 1864 erhielten sie von der Großloge von Minnesota das Patent der mittlerweile transferierten Kavalleristen.
Mann.
1. Heinrich, deutscher Schriftsteller, * 1871, nicht Freimaurer, sieht in seinem Roman ,,Der Untertan" die Loge als Sitz des fortschrittlich gesinnten Bürgertums.
2. Thomas, deutscher Schriftsteller, Nobelpreisträger, * 1875, nicht Freimaurer, behandelt in seinem Großen philosophischen Roman ."Der Zaüberberg', in dem er in wundervoller Weise zu den tiefsten menschlichen Problemen Stellung nimmt, auch die Freimaurerei.
In Gesprächen von geistig ungewöhnlicher Hohe, die der Held des Romans, der junge Hans Castorp, mit dem italienischen Freimaurer Settembrini und dem Jesuitenzögling Naphta führt, wird das Thema scharfsinnig und klar abgewandelt. Während Naphta von dem ,,Köhlerglauben an die Vernunft, die Freiheit, den Menschheitsfortschritt und diese ganze Mottenkiste klassizistisch-bourgeoiser Tugendideologie", von einem ,,als Mysterium eingekleideten", ,,atheistischen Republikanismus" spricht, und die Idee des Bundes terroristisch, antiliberal nennt, preist Settembrini den , kunstgerechten, gesellschaftlichen Bau, die Vollendung der Menschheit". Die Gespräche stellen eine Auseinandersetzung dar die das Wesen namentlich der romanischen Freimaurerei in glanzender Weise spiegelt.
Männerbünde,
Ausdrucksform eines volkerpsychologisch bis zu den primitivsten Volkern verfolgbaren geselligen Triebes, innerhalb des Stammes, der Horde, eine bestimmte Auslese von männern zu einem bestimmten Zwecke zu treffen . Die urgründe sind in vielen Fällen totemistisch zu erklären . Der Zweck der Vereinigung, die als Absonderung von der übrigen Stammensgemeinschaft erscheint , ist entweder ein mehr materieller (Jagd, Kriegervereinigung) oder er hat kultischen Inhalt (Jünglingsweise, Fruchtbarkeitszeremonien, religiöse Kulte u.a.m) Die Absonderung geschieht entweder auf besonderen Kultplätzen, deren Betreden den Weibern bei Todesstrafe verboten wird (Bora der Australier u.a.m.) oder in bestimten Hausern (Männerhäuser der malaischen Kulturen), die zugleich die Stammeshäuser, Rathäuser vorstellen. Die Aufnahme selbst vollsieht sich nach bestimmten kultischen Gebrauchen, die ein Mysterium, eine symbolische Verwandlung des Aufgenommenen darstellen sollen. Der Inhalt des Mysteriums wird zumeist nicht auf einmal, sondern in Stufen (graden) gegeben.
Weihehandlungen in Form einer Entsühnung, Reinigung durch Feur und Wasser, Mutproben, Verschwiegenheit, Standhaftigkeit, werden in einem kultischen Gebrauchtum (Ritual) verarbeitet. Die Angehörigen des gleichen Männerbundes erkennen sich gegenseitig an Abzeichen, ursprünglich Tätowierungen, und anstreng geheimgehaltenen Erkennungszeichen, Losungsworten u.a. m. Die Reihe dieser M. ist durch die ganze Geschichte der Menschheit zu verfolgen. Sie findet sich in der Urform auch heute noch bei Primitiven, sie ist der bewegende Trieb bei der Bildung von Priesterbünden des Altertums, Mysterienspielen, den verschiedenen Akademien und Sozietäten des Mittelalters u.a.m.
Der Bund der Freimaurer ist ein symbolischer Mysterienmännerbund mit ethischem inhalt. Die Ähnlichkeit seines Gebrauchtums mit dem anderer bekannter M. hat wiederholt zu den ergebnislosen Versuchen geführt, stammbaumartige Ableitungen herzustellen. Davon kann wohl nicht die Rede sein.
Männerbünde, Moderne.
Die Form des Männerbundes, wie sie in der Freimaurerei zum Ausdrucke kommt, wird von zahlreichen ethischen Vereinigungen nachgeahmt. Die Ähnlichkeit besteht vor allem darin, daß sich diese Vereinigungen in Logen und Großlogen versammeln, ein Gebrauchtum pflegen und eine Verschwiegenheitspflicht durch Gelobnis festlegen . Das führt zu gewollten und ungewollten Verwechslungen. In diesem Lexikon sind diese M. einzeln abgehandelt, nicht weil ein Zusammenhang zwischen ihnen und der Freimaurerei bestehen Würde, sondern weil sie ähnliche Formen aufweisen, die in ihrer Entstehung von der Freimauerei abhängig waren. Die nachstehenden Orden usw. sind vollkommen selbständige Bildungen, die in keinerlei Verhältnis zur Freimaurerei stehen:
1. Odd Fellows
2. Druiden.
3. B'nai B'rith, jüdischer Orden
4. Guttempler Orden (Abstinentenorden )
5. Rotary Club.
6. Die Schlaraffia (s. alle diese)

Manningham, Thomas.
Arzt in London eifriger Zugeordneter Großmeister der Großloge in England, 1752—1756, führte das in den angelsacheischen Logen bei der Aufnahme übliche Gebet ein. In einem Schreiben nach Holland vom Jahre 1757 stellte er fest , daß die Rittergrade der sogenannten,"Scottischen Maurerei" deren Wurzeln damals viele in Schottland suchten, dort und in England vollig unbekannt seien, und daß die englische Maurerei nur die drei symbolischen Grade bearbeite. t 1794.
Mann ohne Vorurteil,
historisches Lustspiel in fünf Akten von Sacher-Masoch, erschien 1866, glorifiziert Josef v. Sonnenfels und behandelt den Kampf der Freimaurer und Jesuiten am Hofe Maria Theresias.
Manuskripte, Die alten.
Die Brüderschafslichen Vereinigungen der Masons hatten handschriftlich fixierte Gründgesetze, deren Kenntnis wir zumeist glucklichen Funden des 19. Jahrhunderts verdanken. Ihre sprachkritische Untersuchung hat insbesondere Begemann (s.d.) in seinen zahlreichen Untersuchungen gefordert. Sieht man von den sogenannten Werkstattordnungen (Fabric Rolls) ab, so lassen sich nach Wolfstieg folgende vier Kategorien unterscheiden:
1. Das Halliwellgedicht vom Ende des 14. Jahrhundert.
2. Das Cooke - M. aus der ersten Halfte des 15. Jahrhunderts, mit angehängten ,,Pflichten" (Book of our Charges) aus dem Jahre 1388.
3. Die jüngeren Formen des 16. Jahrhundert, unter denen namentlich das William - Watson - M. und die Harrisform von großter Bedeutung sind.
4. Die jüngsten Formen, wie das .,Dumfries-Kilwinning, das Sloane M., die Tew- form und der Roberts Druck, die alle aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Manuskripte, Klassifikation der alten.
Die im 19. Jahrhundert in England in Großer Zabl aufgefundenen alten Logenmanuskripte (Charges), die im wesentlichen immer den gleichen Inhalt, nämlich eine Geschichte und eine Pflichtumschreibung enthalten, sind die einzigen sicheren Spuren, die von den alten Logen hinterlassen wurden. Daher haben sich die englischen Historiker, wie Gould, Hughan u. a., frühzeitig dieser M. bemachtigt und haben versucht, aus sprachlichen und geschichtlichen Merkmalen die Abstammung dieser verschiedenen Formen von einer Gründform entwicklungsgeschichtlich abzuleiten. Über diese Versuche einer Klassifikation besteht eine ungeheurs Literatur, die besonders vom Kreise der ,,Quatuor Coronati Lodge" in London gefördert wurde. In Deutschland versuchte sich Wilhelm Begemann (s. d.) an der philologischen Klassifikation, die jedoch von englischer Seite teilweise abgelehnt wurde. Die M. werden zumeist mit dem Namen der glücklichen Finder, Besitzer oder Deuter belegt. Nur in einzelnen Fallen auch mit dem Namen der Logen, denen sie gedient haben. Ihr gegenseitiger Zusammenhang wird nach Begemann, Hughan (A.Q.C. 1886) als Familie bezeichnet. Die englische Forschung unterscheidet:
1. das Regius - M., vor 1400 entstanden
2. das Cooke- M. (um 1450)
3. die sogenannte Plot - Familie, die sich auf die Mitteilungen des Dr. Plot (s. d.) an account of the freemasons" stützt
4. die Großlogenfamilie, abzuleiten von einem M. aus dem Jahre 1583;
5. die Tew -Familie, nach einem M. des Thomas William Tew aus dem 17. Jahrhundert;
6. die Spencer-Familie, die auf eine Variante des Großlogen-M. zurückgeht;
7. die Sloane-Familie und die Roberts - Familie, außerdem noch mehrere schwerer zu klassifizierende M.

Die Zahl der im letzten Jahrhundert gefundenen M. betragt gegen 80. Sie gehen auf eine gemeinsame Urform zurück, sind durch Abschreiben vervielfältigt, wobei textliche Änderungen und sehr viele Schreibfehler vorgekommen sind.
Begemann u. a. haben daher bei ihren Untersuchungen die vorhandenen M. nach eigenen Familien geordnet. Der Inhalt der M. ist im allgemeinen gleichartig. Sie beginnen mit einer Geschichte des Gewerkes, der Kunst, an welche die Pflichten angehängt sind. Das Halliwel-M. (Regiusgedicht) ist in Versen abgefaßt, alle anderen in Prosa. Einzelne dieser M. enthalten auch kurze ritualistische Hinweise, aus denen sich in Umrissen die Art der Einführung neuer Mitglieder erkennen laßt. Die Sloane-Handschrift, die 1720 oder 1730 geschrieben ist, sicher aber die Abschrift eines alteren Dokumentes vorstellt, bringt auch Fragestucke in Form eines Katechismus. Diese M., zumeist in Pergament und Rollenform geschrieben, später auch in Buchform geheftet, sind die altesten Erinnerungsstucke an die Vorzeit der Freimaurer in England. Sie wurden angefertigt, um bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern vorgelesen zu werden. Da eine besondere Logenordnung noeh nicht bestand, ließ jeder, der selbst Loge halten wollte, sich eine Abschrift nach einem alteren Vorbild anfertigen. Da viele dieser M. daher nur selten gebraucht wurden, sind sie zum Teile fast unbentitzt und ausgezeichnet erhalten auf uns gekommen.

Krause hat für seine ,,Ältesten Kunsturkunden" drei M. verwendet, von denen sich jedoch zwei, das ,,Freimaurerverhör" und die ,,Yorker Konstitution" als plumpe Falschung erwiesen, während das dritte, die ,,Lehrlingslektion", einem weit späteren Datum angehört.
Eine der jungsten Formen ist die sogenannte ,,Roberts - Familie", von Begemann so genannt, weil nach irgendeinem M. diever Gruppe in der Buchdruckerei von J. Roberts 1722 ein Druck erschien, der zum erstenmal das größere Publikum mit den alten Verfassungen der Gesellschaft der freien und angenommenen Maurer bekannt machte. Es wird berichtet, daß der zweite Großmeister, George Payne, der auf Sayer folgte, derartige alte Verfassungen vorgelegt habe. Diese in der Andersonschen Verfassüng als alte ,,gotische" Satzungen bezeichneten M. hat dann Anderson bei Abfassung seiner ,,Constitution" benützt, wobei er sie nicht nur zeitgemäß umgestaltete, sondern auch ihren Inhalt nicht unwesentlich abänderte
Manville, Sir Edward
englisher Großindustrieller und Politiker, bekannter Ingenieur, • 1862, gewesener Vizepräsident des Industriellenverbandes, gewesener Präsident des Reichshandelsrates, wurde 1920 Großbeamter der Großloge von England.
Manzoni, Alessandro,
berühmter italienischer Dichter, • 1785, t 1873, Freidenker, neigte später zum Katholizismus, schrieb ,,Trionfo della Liberta", von religiösem Geist erfüllte lyrische Gedichte, ,,Inni saeri", Dramen (,,Ü Conte di Carmagnola" usw.), die ersten italienischen Theaterstücke im nationalen Geist, hatte dann internationalen Erfolg mit seinem Roman ,,I Promessi sposi", dem ersten modernen Roman in italienischer Sprache, der u.a. auch fünf deutsche übersetzungen erreichte (darunter eine von Eleyse), trat für die Sache des geeinigten Italien ein 1860 Senator, war Freimaurer.
Marat, Jean Paul,
MARAT
* 1744, t 1793, von Beruf Arzt, später Journalist und Führer in der französischen Revolution, war Freimaurer, ist jedoch im Logenleben nie hervorgetreten. Er wurde aufgenommen in der Londoner Loge ,,At the King's Head, Gerard Street, Soho". Das Meisterdiplom, unterzeichnet vom Großsekretär Heseltine, ist datiert vom 15. Juli 1774. Im Oktober 1774 stand er in Beziehungen zur Loge ,,La bien Aimee" in Amsterdam.
Marbach, 0swald,
deutscher Schriftsteller und Gelehrter, * 1810, t 1890, Polyhistor von staunenswerter Schaffenskraft, Professor der Philosophie und Technologie in Leipzig, leiten der Direktor der von ihm gegründeten Lebens versicherungsanstalt ,,Teutonia", Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Werke auf den verschiedensten Gebieten (u. a. ein fünfändiges ,,Populares physikalisches Lexikon", ,,Lehrbuch der Geschichte der Philosophie", ,,Über moderne Literatur", drei Sammelbande), Lyriker, Dramatiker, Bearbeiter klassischer und altdeutseher Dichtungen (Sophokles, Aristophanes, Aschylos, Shakespeare, Nibelungenlied usw.), fortschrittlicher Schriftleiter der Viertel jahrsschrift ,,Jahreszeiten" (1839/40), dann der ,,Leipziger Zeitung" (1848—1852).
M. war in hervorragendster Weise — als währer ,,Praeceptor Latomiae" — auf freimaurerischem Gebiete tätig. Mitglied der Leipziger Loge ,,Balduin zur Linde", von 1844—1862 und von 1867 bis 1885 deren Stuhlmeister, mehr als ein Jahrzehnt Herausgeber der maurerischen Zeitschrift ,,Am Reißbrette", schrieb er eine Große Anzahl vortrefflicher maurerischer Bücher. Vorbildlich, das Wesen der Freimaurerei und ihre Rituale und Symbole zutiefst erfassend, sind die als Lehrbücher im besten Sinne des Wortes anzusprechenden ,,Agenda" für die drei Symbolischen Grade, aber auch die ,,Katechismusreden" mit ihren Symbolenläuterungen, ,,Arbeiten am rohen Stein" und zahlreiche Samnlungen sind bis auf den heutigen Tag überaus wertvoll. (Vergl. Wolfetiegsche ,,Biographie".)
Marconis de Négre Jacques - Etienne,
* 1795, t 1868, der eigentliche Schöpfer des Memphis-Ritus (s. d.) im Jahre 1838, Schriftsteller, schrieb zahlreiche Bücher über seinen Orden (so ,,Rameau d'Eleusis", 1861), der zwar schon 1815 in Montauban ganz kurz aufgetaucht war, aber erst von M. auf 95 Grade (und einen 96. für den Großhierophanten, zu dem er sich selbst machte) gebracht wurde.
Marcuse, Adolf,
Dr. phil., Universitätsprofessor, bedeutender Astronom und Physiker, * 1860 t 1930, war Alt- und Ehrenmeister der Berliner Loge ,,Victoria" und Ehrenmitglied der Großloge von Hamburg. Er war einer der Führer der humanitären deutschen Freimaurerei, deren Wesen er wohl als erster in Deutschland im Rundfunk auseinandersetzte.
Marencourt, Louis,
Kapitän eines französischen Freibeuterschiffes, legte im EnglischFranzösischen Krieg 1813 einen Beweis besonderer freimaurerischer Ritterlichkeit ab. Er kaperte am 7. Februar 1813 zwei englische Schiffe in der Nähe der englischen Kuste. Bei Durchsicht der Schiffspapiere erkannte er, daß der eine kriegsgefängene englische Kapitän Freimaurer war. Er entließ ihn hierauf mit seinem Schiff auf Ehrenwort, gegen die Verpflichtung, nach seiner Heimkehr die Freilassung einiger namhaft gemachter französischer Seeleute zu erwirken. Die Loge des englischen Kapitäns, Campbell, in Limerick wußte diese Ritterlichkeit zu würdigen und ließ für M. einen prunkvollen Silberpokal anfertigen, der ihm überreicht werden sollte. Diese Ehrengabe erreichte jedoch M. nicht mehr, da er inzwischen in Afrika gestorben war. Der Pokal kehrte 1820 in die englische Loge zurtück. Ein ähnlicher Fall wird von einem französischen Kapitän Pierre Cugneau aus Bordeaux berichtet, der unter gleichen Verhaltnissen eine sehr reiche Prise entließ, weil deren kapitan Guthrie Freimaurer war. Auch in diesem Falle wurde der Austausch von kriegsgefängenen französischen Seeleuten als Gegenleistung verlangt.
Marggraf Hermann,
deutscher Literaturhistoriker, 1804, t 1864, Mitglied der Loge .Balduin zur Linde" in Leipzig, übersetzte das Halliwell-Manuskript (s. d.) ins Deutsche.
Margiotta, Domenico,
italienischer Antifreimaurer, der, in Paris lebend, einer der Hauptförderer des Taxil-Schwindels war. Der angebliche freimaurerische Teufelskult wurde von M. in verschiedenen Schriften plastisch dargestellt. Er ließ den italienischen Großmeister Adriano Lemmi (s. d.) zum Teufelepapst avancieren und hatte nämentlich an der Erfindung der ,,Teufelstochter" Diana Vaughan hervorragenden Anteil.
Margoalies, Manuel,
Dr. jur. und Dr. med., * 1868 in Odessa, Advokat in Petersbur6 dort Gemeinderat. Wahrend des Erieges bis Ende 1917 Prasident der Petersburger Sanitatskommission und Vizeprasident des Zentralkomitees der Kriegsindustrie. 1919 Handelsminister der russisehen Nordwest-Regierung, Freimaurer seit 1907, Mitbegrander und Redner der Loge ,,Polarstern" in Petersburg, Vizepräsident des Ordensrates, unternahm 1908 mit zwei anderen russische Freimaurern eine maurische Europareise, gründete je eine Loge in Kiew und Odessa. 1922 Mitgründer der russischen Loge ,,Zum großen Licht im Norden" in Berlin (,,Drei Weltkugeln"), 1924 der Loge ,,Polar stern" in Paris (Grand Orient), Vorsitzender Meister des gleichnamigen Kapitels.
Maria Anna,
Erzherzogin von Osterreich Tochter von Franz I. und Maria Theresia, Schwester Josephs lI, * 1738, t 1786, Schulerin von Born (s. d.), von 1771 an in Klagenfürt in Karnten, Große Wohltäterin, brachte der Freimaurerei besonderes Interesse entgegen. Sie war die Triebfeder zur Gründung der Klagenfürter Loge 1783, die auch ihren Namen fuhrte
Maria Karoline,
s. Karoline, Königin bei der Sizilien.
Maria-Laach, Stimmen aus,
klerikale Zeitschrift, deren Redaktion 1871 der Jesuitenpater Georg Michael Pachtler (s. d.) übernahm stellte in dessen Kämpf gegen die Freimaurerei eine besonders tatkräftige Waffe dar.
Maria Theresia,
österreichische Kaiserin aus dem Hause Habsburg (1740—1780). Ihr Gatte Franz Stephan von Lothringen (s.d.) und ihr Schwiegersohn Albrecht Kasimir von Sachsen-Teschen waren Freimaurer ebenso ihr langjähriger Berater Fürst Kaunitz. Sie erließ trotzdem mehrere Verfügungen gegen die Freimaurer, die sie aber im übrigen duldete, obgleich sie, wie aus einem Briefe an ihre Tochter, die Königin Maria Antoinette von Frankreich, hervorgeht, von einem gewissen Mißtrauen gegen den Bund erfült war. 1743 wurde aber ihren Befehl die Loge ,,Aux trois Canons" in Wien militarisch ausgehoben. Anderseits unterstützte sie das freimaurerische Waisenhaus zu St. Johann dem Taufer in Prag mit reichen Geldspenden.
Maria-Theresia-Denkmal in Wien,
ein Werk von Kaspar von Zumbusch, verewigt die Gestalten von folgenden sechs Freimaurern: Maximilian Ulysses Reichsgraf von Browne Mitglied der Loge ,,Zu den drei Kanonen' (eines der vier Reiterstandbilder); Dichter Alois Blumauer (s. d.); Eekhel, Begründer der wissenschaftlichen Numismatik Abbe Michael Denis (s. d.), Freund Klopstocks (alle drei der Loge ,,Zur wahren Eintracht" angehörend), und Haydinger Direktor der kaiserlichen Naturaliensammlung Die berühmteste der dargestellten freimaurerischen Persönlichkeiten ist Staatskanzler Fürst Wenzel Kaunitz (s. d.)
Marienritterorden, Deutscher,
vaterlandischer Verband auf katholischer Gründlage, der in Burgen gegliedert und von bischöflicher Seite anerkannt ist, beschäftigt sich in seinen Sitzungen u. a. auch mit dem Studium der Freimaurerei. Ordenszeitung ist ,,Die Schildwache" des Antifreimaurers Pfarrer Mader in Basel.
Marina,
spanischer Kanonikus und Mitglied der Akademie in Madrid, wurde 1816 unter Ferdinand VII als Freimaurer zusammen mit dem Marquis von Tolosa, dem königlichen Leibarzt Dr. Luque und dem General adjutanten Wellingtons, GeneralAlava gefoltert und bis 1820 eingekerkert.
Marionetten.
Der ,,böse" Freimaurer wurde im 18. Jahrhundert nicht selten in Kasper theatern gezeigt. Schon in den vierziger Jahre fuhrten M. auf dem Jahrmarkt von St. Germain bei Paris ,,Polichinelle Franc-Maçon auf, ein Kasperlstuck, das eine ganze Flut ähnlicher Erzeugnisse im Gefolge hatte.
Mark
(engl.), bezeichnet in der Markmaurerei (s. d.) das besondere Zeichen jede Steimnetzen auf seinem Werk.
Markham, Edwin,
amerikanischer Dichte ' 1852, der ,,große Sänger des Evangelium der Bruderliebe", schrieb ,,Gates of Paradise", ,,Lincoln", Herausgeber des ,,Book of Poetry" (eine Anthologie), besonders erfolgreich mit seinem Gedicht ,,The Man with the Hoe", das als der ,,Schlachtruf der nächsten tausend Tahre" bezeichnet wurde, Ehrenpräsident der Gesellschaft amerikanischer Dichter, wurde in der ,,Acacia Lodge" in Coloma (Kalifornien) in den Freimaurerbund aufgenommen.
Markmaurerei,
Hochgradsystem, das sich erst in Schotlland verbreitete und fruher aus zwei Graden: Mark Man oder Mark Mason und dem Mark Master, bestand, die als Erganzung des Gesellen- und Meistergrades galten. Heute wird in Schottland nur noch der Mark Master im Anschluß an den Meistergrad erteilt. In England wird der Grad seit 1856 in Marklogen unter einer besonderen ,,Mark Grand Lodge" bearbeitet. In Amerika entwickelte sich die M. als Bestandteil der dort mit dem Royal Arch abschließenden Kapitel maurerei (Capitular Masonry), deren erste Stufe der Mark Master bildet (s. Amerikanischer Ritus).
Die erste Erwähnung der M. geschieht in einem Protokoll des Chapter of Friendship in Portsmouth von 1769; Thomas Dunckerley (s. d.) machte damals einzelne Brr. zu Mark Masons und Mark Masters.
Der Mark-Master-Grad handelt vom Salomonischen Tempelbau, von der ,,Mark", dem bosonderen Zeichen der Steinmetzen, inebesondere einem solchen, das sich auf einem Schlußstein (engl. Keystone) findet, der zur Vollendung des Baues besonders wichtig ist.
Marks von Württemberg, Erik T.,
Freiherr v., schwedischer Richter und Politiker. * 1861, Präsident des schwedischen Appellationsgerichts, Mitglied des Haager Weltgerichtshofs, Minister ohne Portefeuille 1905 Außenminister 1923, wiederholt Mitglied der schwedischen Volkerbunddelegation, ist Mitglied einer Loge der Großen Landesloge von Schweden.
Mark Twain
(Pseudonym des amerikanischen Humoristen Samuel Longhorne Clemen s), • 1835, t 1910, wurde als Missisipipilotse in die ,,Polarstern-Loge", St. LOUS" aufgenommen.
Marokko,
afrikanisches Sultanat unter franzosischem Protektorat, der Norden spanisches Schutzgebiet, besitzt 29 französische und spanische Logen unter vier Obedienzen: Grand Orient (9) und Grande Loge de France (10) Gran Logia Espanola (6), Gran Oriento Espaitioi (4). Von diesen arbeiten sieben in Casablanea, sechs in Fez , vier in Tanger, drei in Rabat die übrigen in Marrakesch, Mogador, Mazagan en und anderen Orten. Die meisten Logen sind nach dem Weltkrieg gegründet worden; von den 19 französischen bestanden vorher nur zwei, ,,Le Phare de la Chaoula" (1910) in Casablanca und ,,Nouvelle Volubilis" (1891) in Tanger. Die Logen des Grand Orient, bezw. der Grande Loge versammeln sich seit einigen Jahren zu Kongressen, auf denen neben den allgemeinen, von den Obedienzen aufgegebenen Studienfragen Probleme kolonialer Natur erortert werden.
Marrast, Armand,
französischer republikanischer Publizist, * 1801, t 1852, Mitglied der provisorischen Regierung von 1848, Burgermeister von Paris und Prasident der Nationalversammlung, war Mitglied einer Loge des Grand Orient de France.
Marryat, Frederic,
englischer Flottenn- kapitän und bekannter Romanschriftsteller, t 1792, t 1848. Aus einer Stelle in seinem Romane ,,Newton Forster" (1832) geht eine derartige Kenntnis freimaurerischer Gebrauche hervor, daß seine Zugehörigkeit zum Bunde angenommen werden muß.
Marschall, C. G. v.,
t 1751/52, wurde von Freiherrn v. Hund als sein Vorganger (antecessor) als Heermeister der Vll. Provinz des Tempelheren ordons bezeichnet. Dieser habe ihm die Matrikel der Ordensprovinz übergeben. Eine eigenhändige Unterschrift von M., über dessen Persönlichkeit sonst nichts bekannt ist, findet sich im Ordenbuch der Prafektur Brunopolis (Braunschweig). Er zeichnete ,,C. G. Marschall, ritter vom reissbrede, d. Z. Heermeister an der E. und Oder". Im Orden hieß er ,,eques a tan bula designatoria".