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Een ogenblik !

J
JACKSON.
JACOB, CLAUD W., SIR,
JACOB, HEINRICH EDUARD,
JACOBI, FRIEDR. HEINRICH,
JACOBITEN,
JAECKH, ERNST
JAHN, CHRISTIAN FRIEDRICH AUGUST
JAHRESWORT
JAHWE-BRÜDER
JAHWEZAHL.
JAKOBSLEITER.
JALISCO,
JAMAIKA,
JAMAIKA- UND BARBADOS-RUM
JANDEL, ALEX., P.,
JANSON, PAUL,
JAPAN.
JASZI, OSKAR,
JAVA,
JEFFERSON, JOSEPH,
JEGERLEINER, JOHANNES,
JEHOVAH.
JELLICOE, JOHN RUSHWORTH,
JENA.
JENNER, EDWARD,
JEPITHAS TOCHTER,
JEROCADES, ANTONIO,
JERUSALEM,
JERUSALEM, NEUES.
JESUITEN.


J
Jachin, auch Jakin ist der Name einer Säule im Salomonischen Tempel, 1. Kön. 7, 13_31, wo es von Hiram heißt: "und machte zwo eherne Säulen, eine jegliche 18 Ellen hoch... und machte zween Knäufe, von Erz gegossen, oben auf die Säulen zu setzen. Und es waren an jeglichem Knauf sieben geflochtene Reifen wie Ketten. Und machte an jeglichem Knauf zwo Reihen Granataepfel usher an einem Reifen, damit der Knauf bedeckt war... Und er richtete die Säulen auf vor der Halle des Tempels, und die er zur rechten Hand setzte, hieß er Jachin, und die er zur linken Hand setzte, hieß er Boas. Und es stand also oben auf den Säulen wie Rosen." Die beiden Säulen haben im Tempel des Freimaurers symbolische Bedeutung (s. Säulen, ferner Wärzburger Säulen).
Jackson.
1. Andrew, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, * 1767, t 1845, Demokrat, "Old Hickory", kämpfte 1812 gegen die Engländer, dann auch gegen die Indianer und als Generalmajor gegen die Spanier in Florida und stand 1829-1837 als Präsident an der Spitze der Vereinigten Staaten. Er wurde 180S in Savannah aufgenommen und war 1822 bis 1824 und 1839 Großmeister der Großloge von Tennessee. Seine Treue zum Bund bekundete er öffentlieh zur Zeit der zweiten Präsidentschaftswahlkämpagne, die in die Zeit der Morgan-Affare (s. d.) mit ihren Freimaurerverfolgungen fiel. Damals erklärte er: ,"Die Freimaurerei ist eine auf das Wohl der Menschheit bedachte Institution; ich bin davon überzeugt, daß sie auch in der Zukünft blühen wird!"

2. James, berühmter amerikanischer General im Revolutionskrieg, Eroberer von Savannah, e 1757, war 1789 Großmeister der Großloge des Staates Georgia. t 1806.
Jacob, Claud W., Sir, britischer Feldmarschall, g 1863, Oberbefehlshaber in Indien 192S, ist Großaufseher der Großloge von England.
Jacob, Heinrich Eduard,
Dichter und Schriftsteller, * 1889 in Berlin, seit 1927 Korrespondent des "Berliner Tageblatt" in Wien, erster Novellenband "Das Leichenbegängnis der Gemma Ebria", 1912, schrieb ferner "Die deutsche Dichtung seit Goethes Tod", "Reise durch den belgischen Krieg" (19lS erschienen; von bemerkenswert pazifistischer Gesinnung beseelt), "Der Zwanzigjährige", das Schauspiel "Beaumarchais und Sonnenfels"; " Der Tulpenfrevel" und "Die Physiker von Syrakus", die, wie auch die historische Novelle "Das Flötenkonzert der Vernünft" (1923) ein ethisches Programm im Sinne der Humanität darlegen. Hauptwerke: die Romane "Jacqueline und die Japaner" (1928), "Blut und Zelluloid" (1929), "Die Magd von Aachen" (1930). J. ist Mitglied der Wiener Loge "Humanitas".
Jacobi, Friedr. Heinrich,
Philosoph und Schriftsteller, * 1743, seit 1807 Präsident der Akademie der Wissenschaften in Munchen, t daselbst 1819- Goethes Freund. Seit 176S Mitglied und Schatzmeister der Loge "La Parfaite Amitié" in Dusseldorf- 1784 Illuminat unter dem Ordensnamen Sully.
Jacobiten,
JACOBITES
s. Stuarts, Schottische Maurerei.
Jaeckh, Ernst,
deutscher Orientalist und Schriftsteller, * 187S, auch journalistisch tätig Professor an der Berliner Handelshochschule, Gründer der "Deutschen Liga für Völkerbund" der "Deutschen Gesellschaft" und der Deutschen Hochschule für Politik, schrieb "Der aufsteigende Halbmond", "Deutschland und der Völkerbund", "Kiderlen-Wachter", "The New Germany", ferner über Nietzsche und David Friedrich Strauß, war nach dem Weltkrieg einer der Gründer des freimaurerischen Bluntschli - Ausschusses der D. L. f. V. Er trat wegen des nationalistischen Kurses innerhalb der deutschen Freimaurerei aus seiner Loge aus
Jahn, Christian Friedrich August
* 1817, t 1894. War erst Lehrer in Dresden dann Gasfachmann und Direktor der Gasanstalt in Dresden. Erbaute die Prager Gasanstalt in Karolinenthal bei Prag, deren Leitung er 1862 übernahm. Aufgenommen 1844 in der Dresdner Loge "Zu den drei Schwertern", vereinigte er in Prag die dortigen Freimaurer und versuchte 1870 die behördliche Genehmigung zur Wieder eröffnung der Logen in Osterreich zu erlangen. Da dieser Versuch aber fehlschlug, Gründete er den freimaurerischen Verein .,Harmonie" in Prag, den er bis Zu seinem Tode leitete.
Jahreswort
(frz. mot de semestre). In einzelnen Großlogen, z. B. Frankreich, wird in bestimmten Zeitraumen ein bestimmtes Wort als Erkennungszeichen (frz. auch mot annuel) gegeben, das beim Eintritt als Legitimierung verlangt wird. In den meisten Großlogen nicht mehr ublich.
Jahwe-Brüder
oder Jahwe - Priester nennt Ludendorff (s. d.) die Freimaurer. Aus "Jahwe-Priestern soll das Freimaurervolk bestehen, das, selbst rassenlos geworden, sich als Anhängsel der judischen Rasse über die Erde verbreitet und überall seine geheime Missionstätigkeit ausubt".
Jahwezahl.
Ein in die gegnerische Literatur hauptsachlich durch Ludendorff eingeführter kabbalistischer Begriff. Der erste und der zweite Konsonant des Wortes Jahweh, Jehowa, hat den Zahlenwert 10 und 5. Daher sind, für Ludendorff, die Zahlen 10 und 5 heilige, Er folg und Sicherheit versprechende Zahlen. Danun, immer wieder nach Ludendorff, alle unglücklichen Kriege und Ereignisse durch Freimaurer bedingt sind, so laßt sich aus den Jahreszahlen erkennen, inwieweit Freimaurer hinter den katastrophalen Ereignissen stecken.
Man braucht bloß die Zahlen darauf zu untersuchen, ob die Jahwezahl oder ihr Mehrfaches darin enthalten ist. Z. B. Ausbruch der französichen Revolution 1789 = 1 + 7 + 8 + 9 = 25, oder die preußische Niederlage im Jahre 1806 (Quersumme 15) oder Ausbruch des Weltkrieges 1914 (Quersumme 15) oder die Entlassung Ludendorffs am 26. Oktober 1918 (Quersumme 55, wobei allerdings 19 und 18 als ganze Zahlbegriffe verwendet werden mussen) usw. Um die gewunschten Jahwezahlen heraus zubekommen, muß man also auch die Zahlen als solche kombinieren können. Mit einiger Muhe läßt sich so unschwer zu jedem miß liebigen historischen Ereignis die J. kon struieren. Hier ist Ludendorff absoluter Zahlen kabbalist geworden, was aber nicht hindert daß die J. in das Rüstzeug der gegnerischen Propaganda eingegangen ist.
Jakobsleiter.
Nach 1. Mos. 28, die Himmelsleiter, die Jakob im Traume erschien. Sie ruht auf der Bibel und steigt gegen Himmel in sieben Sprossen. Im englischen Ritual ublich. Ihre drei Hauptstufen sind Glaube, Liebe und Hoffnung. In alten christlichen Schriften werden die sieben Stufen auch mit dem Namen der sieben freien Kunste bezeichnet. Ebenso im A. u. A. Schottischen Ritus, und zwar im XXX. Grad (Ritter Kadosch), wo die sieben Sprossen auf der einenner Loge aus.Seite die Namen der sieben freien Kunste auf der anderen die der sieben Kardinaltugenden tragen.
Jalisco,
Bundesstaat von Mexiko an der pazifischen Küste. In der Hauptstadt Guadalajara hat die Großloge "Occidental Mexicana" ihren Sitz. Adresse: Apartado postal 9 (s. Mexico).
Jamaika,
Insel in Britisch-Westindien (Große Antillen). 1739 erteilte die Großloge von England unter der Nr. 182 den ersten Freibrief für eine Loge in Kingston, 1742 wurde der erste Provinzial-Großmeister bestellt, nachdem auch in Port Royal eine Loge entstanden war. Zahlreiche Gründungen folgten, deren Schicksale sehr schwankend waren. 1843 wurde auch ein schottischer Provinzial-Großmeister (Rev. W. P. Burton) eingesetzt. Heute zahlt die Distrikts-Großloge der Großloge von England 13 Logen, der schottische Distrikt fünf, die Großloge von Irland eine Loge. 1761 kam Morin (s. d.), auf den mittelbar die Entstehung des A. u. A. Schottischen Ritus zurückgeht, zuerst nach Kingston und machte als ersten Überseer A. Francken zum Abgeordneten Großinspektor,
Jamaika- und Barbados-Rum
Die von den "Moderns" geübte Sitte der Bodenzeichnung mißfiel Laurence Dermott (s. d.), dem Verfasser des "Ahiman Rezon" (1764) dermaßen. das er schreiben konnte: "Da bekommt auch— bei den Moderns so ein Tyler zehn oder zwölf Schillinge dafur, das er zwei Pfosten auf den Boden malt, wobei er Jamaika-Rum auf den ein en und Barbados-Rum auf den anderen schreibt Dies alles wie ich glaube nur deswegen damit die Brr. unterscheiden können, wo die eine und die andere Sorte dieser Getränke in der Loge aufbewahrt werden." Diese Verhöhnung der beiden Säulenbuchstaben richtete sich ebenso gegen das Ritual der "Moderns" wie gegen deren Trinksitten, wobei aber die Bemerkung erlaubt sei, daß auch die Ancients diese Art geistiger Stärkung nicht unterschatzten. Nicht nur hier sah Dermott den Splitter im Auge der .,Moderns" !
Jandel, Alex., P.,
73. Ordensgeneral der Dominikaner, t 1872, hat in einer Freimaurerloge den als Gast erschienenen Teufel durch das Kreuzeszeichen vertrieben. Die gesamte Loge stob nach dem heiligen Zeichen auseinander So steht es wenigstens in der Biographie die P. Hyazint Cornier, Ordensgeneral von 1904 bis 1916, herausgegeben hat.
Janson, Paul,
belgischer Politiker, * 1840, t 1913, Führer der liberal-progressistischen Partei. Staatsminister war Stuhlmeister der Loge stob nach dem heiligen Zeithen auseinander in Brüssel.
Japan.
Die Freimaurerei beschrankt sich in der Hauptsache auf die angelsachsischen Kolonien der Stadte Yokohama, Tokio und Kobe. Zwischen der Regierung und den Logen ist ein Abkommen getroffen, das in der Stille gearbeitet wird und Japaner im allgemeinen nicht aufgenommen werden- Die in J. bestehenden Logen gebören zumeist der englischen Großloge an. 1866 wurde die erste Bauhütte, Yokohama Lodge Nr. 1082, von Englandern gegründet 1873 eine Distrikts-Großloge. Gegenwartig sind unter dieser in Tätigkeit fünf Logen mit etwa 300 Mitgliedern, ferner mehrere Hochgradwerkstatten. 1927 wurde an Stelle des 1923 durch Erdbeben zerstörten Tempels in Yokohama (Nr. 3 Bluff), ein neues, schönes, von der Großloge von England gewidmetes Heim eingeweiht. Der Großloge von Schottland gehören in J. zwei Logen an.
Jaszi, Oskar,
Schriftsteller und Politiker, * 187S, ein Führer der radikalen Bewegung in Ungarn, Minister für die nationalen Minderheiten im Ministerium Karolyi (1918/1919) Jetzt Professor im Oberlin-College (Vereinigte Staaten). J. war Meister vom Stubl der Loge "Martinovics" in Budapest
Java,
Mackey
s. Niederlandisch-Indien.
Jefferson, Joseph,
amerikanischer Schauspieler, * 1829, t 1905, berühmter Komiker, hatte insbesondere mit seinem Rip van Winkle Großen Erfolg (in dieser Rolle trat er allein in London 170mal auf), war Freimaurer.
Jegerleiner, Johannes,
schweizerischer Schriftsteller, * 1871, Verfasser zahlreicher Romane und Erzählungen aus der Alpenwelt seiner Heimat, wohnhaft in Grindelwald, ist Mitglied der Loge "Zur Hoffnung", Bern.
Jehovah.
Der sogenannte unaussprechliche Name Gottes, daher in freimaurerischen Ritualen und Gesangen wiederholt für Gott. In einzelnen Hochgraden auch als heiliges Wort.
Jellicoe, John Rushworth,
Viscount J. of Scapa, Admiral der britischen Flotte, t 18S9, kommandant des 0stasiatischen Geschwaders und Stabschef der Seymour-Expedition im Boxeraufstand, im Weltkrieg Oberkommandierender der Nordseeflotte, schlug die Schlacht am Skagerrak, 19201924 Generalgouverneur des Dominions von Neuseeland, war während dieser Zeit Großmeister der Großloge von Neuseeland. In der Großloge von England ist er Past Großaufseher.
Jena.
Universitatsstadt in Thüringen. Die erste Loge 1746 errichtet unter dem Namen ..Zu den drei goldenen Rosen" (3 W.). Zur Zeit der Strikten Observanz spielte J. eine bedeutungsvolle Rolle (s. Johnson) . Als Universitätsstadt gab sie auch den Boden ab für zahlreiche, der Freimaurerei nachgeahmte Studentenorden (Amicisten, Harmonisten, Faßbinderorden u. a. m.). Heute bestehen in J. drei Logen: "Carl-August zu den drei Rosen" (1749, 3 W.), "Friedrich zur ernsten Arbeit" (Bayreuth 1889), "Zur Akazie am Saalestrand" (Gr. L. L. 1891). Dr. phil. Werner Mohr gibt hier die "Allgemeine Logenzeitung" heraus.
Jenner, Edward,
englischer Arzt, z 1749, t 1823 Der Entdecker der Kuhpockenschutzimpfüng, die er im Jahre 1796 zuerst vollzog und 1798 veröffentlichte. Er gehörte zur Loge "Faith and friendship" in Berkeley. Jedoch haben bereits 1758 die Freimaurer in Gothenburg in Schweden eine eigene Impfstation errichtet wobei eie sich noch der übertragung der Pocken von Mensch zu Mensch bedienten. Sie nahmen arme Kinder auf, versahen sie mit Kost, Wohnung und Kleidern und "präparierten" sie für die Operation. Nach dreimonatigem Aufenthalt durften die Kinder wieder geholt werden. Auch Kindern vermögender Leute wurde die Pockenimpfung durch die Freimaurer zugänglich gemacht. Für die Bedeutung dieser Einführung spricht der Umstand, daß zur gleichen Zeit jahrlich in Europa gegen 400.00 Menschen an den schwarzen Blattern starben.
Jepithas Tochter,
der I. Grad des gemischten amerikanischen Ordens "Eastern Star" (s. d.). Dieser Tochtergrad symbolisiert u. a. den Gehorsam der Kinder gegenüber den Geboten der Eltern.
Jerocades, Antonio,
Abbate, neapolitanischer katholischer Geistlicher, Dichter, der Orpheus" der italienischen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts, gab 1785 unter dem Titel "Lira focente" eine Sammlung freimaurerischer Gedichte heraus, Verfasser einer naiven freimaurerischen Epopöe "Paolo o dell' Umanità liberata", die Ritualhändlungen in Form von Prophezeiungen beschrieb, Paulus als Philosophen auftreten ließ, der das freimaurerische Licht empfangen hatte und im Himmel in Petrus den Bruder erkannte. Er wurde 1770 in Marseille Freimaurer und 1776 anlaslich der unter Ferdinand VI. inszenierten Freimaurerverfolgung ins Gefangenhaus gesworfen, aber auf Einschreiten der Königin Karoline wieder befreit. * 1738, t 1805.
Jerusalem,
Hauptstadt von Palastina. J. als Sitz des Salomonischen Tempels und des zweiten Tempels Zerubabels, dann im Zusammenhang mit Christus usw. spielt in den Legenden der verschiedensten Hochgrade, auch im Namen von solchen, eine bedeutende Rolle. So Prinz von J., XVI. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus. Ein haufiger Logenname ist "Zum heiligen Johannes von J." Auch das Clermontsche System mit seinen Kapiteln von Jerusalemrittern, der Rektifizierte Ritus der "Chevaliers bienfaisants de la Cité Sainte" erinnern an Jerusalem. Vor dem Weltkrieg gab es in J. eine Loge "Moriah" des Grand Orient de France. Nachdem der Ausgang des Krieges die britische Zivilverwaltung nach Palastina brachte, wurden u. a. folgende gegründet: "King Salomon's Temple" (Großloge von England, 1923), "Golden Throne" (Großloge von Schottland), mehrere Bauhutten unter ägyptischer Obedienz; in letzter Zeit: "Four Heavens" (England), Holy City" (Schottland) und "Zur Quelle Siloah" der Symbolischen Großloge von Deutschland (1931). Eine Markloge arbeitet gewöhnlich in den Steinbrüchen Salomos (s. Palästina) .
Jerusalem, Neues.
1. s. Swedenborg.
2. Auserwählte des neuen J., VIII. Grad des ursprünglichen Feßlerschen Systems (1797), Umarbeitung des "Chevalier sublime" des Clermont sehen Hochkapitels, handelte vom Erlangen des Bürgerrechts im ewigen Staat Gottes.
Jesuiten.
Während man in den J. die militantesten Gegner der Freimaurerei im katholischen Lager zu erblicken hat, wurde während geraumer Zeit von Freimaurern die These vertreten, das die Societas Jesu zu Ende des 17. Jahrhunderts die Freimaurerei ins Leben gerufen oder sie doch bald nach Gründung der ersten Großloge (besonders in Frankreich und Deutschland) in eine ganz bestimste Richtung zu lenken getrachtet habe. Bode, Biester, Knigge, Schröder, Nicolai in Deutschland, Nicolas de Bonneville, Rebold, Ragon in Frankreich, Capt. Smith in England (s. alle diese) waren Hauptverfechter der Theorie vom maßgebenden jesuitischen Einfluß auf die Freimaurerei. Bode war der erste, der sie in ihrer weitestgehenden
Form niederschrieb ("Pflichtmàßige Bedenken zu dem Zirkulare des M. S. O. a Victoria vom 19. September 1780"). Er nannte in diesem Manuskript an die Adresse des Herzogs Ferdinand von Braunschweig in den Tagen der ärgsten Zerrüttung der Strikten Observanz (s. d.) die J. die Erfinder der Freimaurerei und entwickelte den vermeintlichen geheimen Sinn der drei Johannisgrade und des (IV.) Schottengrades, der sich auf Gründ dieser Einstellung ergab. 1782, auf dem Wilhelmsbader Konvent der Strikten Observanz, unterstrich er seine Anschauungen aufs nachdrücklichste. Sie erfuhren dann im wesentlichen besonders nachhaltige Unterstützung durch Nicolai (s. d.) und Nicolas de Bonneville ("Les Jésuites chassés de la Maçonnerie et leur poignard brisé par les Maçons", 1788), dem wiederum Mirabeau ("La Monarchie prussienne...") kräftig sekundierte.

Ludwig Friedrieh Schröder war zwar nicht der Meinung, daß die J. die Freimaurerei begründet hatten, aber auch er suchte den mystischen Inhalt des angeblich von den J. geschaffenen Schottengrades in übereinstimmung mit dem unterlegten Zweck zu entratseln.
Die Ansicht der meisten Bekenner der Jesuitentheorie ging dahin, die J. hatten sich darum der kontinentalen Freimaurerei bemachtigt, um diese in ihrem Sinn zu politisieren, mit ihrer Hilfe das vertriebene Haus Stuart (s d.) wieder auf den englischen Thron zu bringen und dadurch auch dem Katholizisses im Inselreich wieder zur Macht zu verhelfen diesen zugleich aber auch in den anderen protestantischen Landern zu starken. Um die Seelen für diesen Zweck vorzübereiten, hatten die "unbekannten Oberen" aus der protestantischen englischen Freimaurerei mit ihren in der Bausymbolik wurzelnden drei Graden durch Aufpfropfung von ihnen ersonnener Hochgrade einen katholischen Kult gemacht, die freimaurerische Tempelherrenlegende erfunden, die Logen mit ihren Emissären durch setzt und mit allen Mitteln danach gestrebt, sich das ganze Freimaurertum hörig zu machen.
Wenn immer wieder so hartnäckig behauptet wurde, der in Frankreich wirkende Jacobit (Stuartist) Chevalier Ramsay (s. d.) sei der Erfinder der Templergrade, der Schottischen Maurerei (s. d.) und habe dies durch seinen "Discours" kündgetan, so hangt das aufs engste mit den Behauptungen über deren vermeintlichen jesuitischen Ursprung zusammen. Ramsay war in den Augen der Jesuitengegner ein leidenschaftlicher Jünger Loyolas, wie auch der Freiherr v. Hund Johnson, Gugomos (der Jesuitenzögling war), der Kleriker Starck (s. diese alle) die ihre Freimaurerei nur im Interesse der katholischen Kirche verbreitet haben sollten. Die Verbindung der Strikten Observanz mit dem zweifelsohne katholisierende Tendenzen verfolgenden klerikalen System (s. d.) Starcks erschien besonders gravierend, nicht minder die Tatsache, das nach der Aufhebung des Jesuitenordens durch Clemens XIV. (1773) tatsachlich zahlreiche Exjesuiten Einlaß in Logen suchten und fanden.

Die Symbolausdeutung, wie sie den J. nach Ansicht ihrer Bekämpfer vorschwebte, sah folgendermaßen aus: die drei Schlage versinnbildlichten die Dreieinigkeit, auch die drei Gelübde, die Säulen J. und B. Jesuiten und Benediktiner, die fünf Punkte der Meisterschaft: die fünf jesuitischen Fundamentalsätze, die Bundeslade (im IV. Grad): den Bund, den der Freimaurerorden mit dem Haus Stuart geschlossen, der darin ruhende Stab Aarons: die oberpriesterliche Herrschaft1 das Gelobte Land: Großbritannien, Jerusalem: London, die Wiedereroberung Palastinas: die Wiedereinführung der katholischen Religion in England, die vier Altmeister aus Schottland: die professos quatuor votorum der J. Die Zeichen auf den drei Schalen aus dem Gründstein des Tempels die im Schottengrad besonders wichtis sind ergaben Jacobus Glorifieabit Ordinem, bezsv.
Jesuitae Sübernänt Orbem, d. h. die J. regieren den Bund und wollen durch diesen die katholische Religion nach England zurückführen. Mittels der drei Schalen (Katholizismus, Jesuiten, Haus Stuart) versinnbildlichte man die Bestandteile der "Schottischen (Königlichen) Kunst". Da die Sarazenen (Wilhelm von Oranien und die Protestanten) Meister des heiligen bundes (Beherrscher von Großbritannien) geworden seien, habe man das im Gründstein des Tempels gefundene Heiligtum (den Bund) nach Schottland (Frankreich) gebracht und dort auf dem Berg Herodom (Clermontsches Kollegium der J. in Paris) verwahrt. Die Schottisehe Kunst oder Große Wissenschaft sei also nichts anderes als durch Wiedereinsetzung der Stuarts, Wiedereinführung des Jesuitenordens und des Katholizismus die Englander erneut zur Seligkeit zu führen.
Auch die alchimistischen Bestandteile des Gebrauchtums mancher Systeme der damaligen Zeit fanden gleichartige Interpretation: Verwandlung in das edelste Metall hies Bekehrung zur Romkirche. Ale jesuitische Grade reinsten Wassers wurden auch jene des Ritters vom Rosenkreuz und des Ritters Kadosch angesehen (wobei bemerkenswert ist, das in der neueren anti - freimaurerischen katholischen Literatur der letztere Grad immer wieder ganz besonders als anti klerikal bezeichnet wird). Jesuitischer Untergründ wurde auch im Schwedischen System gesucht.
Dar diese ganze Auffassung haben sich schlüssige-Beweise niemals erbringenlassen Zahlreiche Forscher sind der These aufs gründlichste nachgegangen und dazu gelangt, sie in den Bereich der Legend e zu verweisen. (Vergl zB- Nettelbladt, "Geschichte freimaurerischer Systeme...", 1879, in neuester Zeit auch den Nichtfreimaurer Le Forestier "L'Occultisme et la Franc-Maçonnerie Ecossaise", 1928.) Nettelbladt erklärt, es hatte keine andere Verbindung zwischen Jesuiten und Freimaurern bestanden als die Möglichkeit einer Beziehung einzelner am Hofe Jakobs II.
Er beruft sich auf die von Macpherson herausgegebene reiche Sammlung von stuartistischen Originalbriefen und Akten stucken "Original Papers" in denen sich nicht die geringste Spur von einem Zusammenhang zwischen J. und Freimaurern, nicht ein Wort von einem Plan der ersteren findet, durch den Freimaurerbund zu wirken. Auch wenn man nicht alle Gegenargumente gelten lassen mag, die Nettelbladt ins Treffen führt, so wird man ihm Gründsatzlich doch beipflichten müssen.
Alle Untersuchungen, die aber die jakobitische Freimaurerei (s. Stuarts, Schottische Maurerei), die Entstehung der Rittergrade die Strikte Observanz, das Klerikat angestellt wurden, haben nichts Positives zutage gefördert, das auf planmäßige jesuitische Absichten schließen liese, auch die katholisierenden Tendenzen nicht, die da und dort zutage traten. Man darf nicht vergessen, das trotz der papstlichen Bullen im 18. Jahrhundert ohnehin ein Großer Teil der kontinentalen Freimaurer katholischen Glaubens war, beispielsweise in Frankreich die überwiegende Majorität, und das sich Absichten der Jesuiten in einem Zeitraum von sechzig Jahren doch irgendwie hatten im Schoße der englischen Freimaurerei manifestieren müssen, um dem ersehnten Ziel naherzukommen. Das ist aber nicht der Fall. Alle die angeblich jesuitischen Grade, die sich im 18. Jahrhundert in einem Großen Teil der Welt verbreiteten, fanden damals gerade in England keinen Eingang. Die Tatsache ist nicht von der Hand zu weisen, das es glaubenseifrige Katholiken gab, die in den Freimaurerlogen ein Feld zur Betätigung auf religiösem Gebiet liegender Ambitionen sahen, aber einen großzügigen Plan von jesuitischer Seite beweist auch solche Tätigkeit nicht.

Man hat auch in dem Faktum. das den Gold- und Rosenkreuzern prominente J. angehörten (z. B. als Zirkeldirektor in München der Exjesuit P. Frank, der Beichtvater des Kurfürsten Karl Theodor), Gründlagen für die Jesuitenriecherei erblicken wollen. Dem treten aber Bernhard Beyer und Arnold Marx (Freimaurermuseum, Band I und V) entgegen. Auch wenn es feststeht, das die Verfolgung der antijesuitischen bayrischen Illuminaten von den Rosenkreuzern ausging (sie führte dann auch zur Unterdrückung der Freimaurerei in Bayern ! ) und das dabei P. Frank eine hervorragende Rolle spielte, so darf doch nicht übersehen werden, das der un erbittlichste Feind der Illuminaten im rosen kreuzerischen Lager Wöllner (s. d.) war, der aber auch als preusischer Minister ganz besonders heftig gegen die J. vorging.
Bemerkenswert ist übrigens, das gerade in jenem Kreis, in dem die ausgesprochenste Jesuitengegnerschaft betätigt wurde, bei den Illuminaten, zwar nicht jesuitischer Einfluß, aber jesuitische Gründlagen sich zeigten. Der jesuitische Einschlag in der Ordensgestaltung ist unverkennbar. Weishaupt und Knigge (s. beide) waren sich sowohl über die Notwendigkeit des Kampfes gegen die J. als in der Anschauung einig, das nur Anwendung jesuitischer Methoden der Verwirklichung ihrer Ideen nützlich sein konnte (s. Illuminaten).
Die Vertreter der Jesuitentheorie haben eines völlig übersehen: das der Jesuitismus in Wirklichkeit gegen die Freimaurerei seit deren Entstehung Krieg geführt hab. "Sein Kreuzzug richtet sich dabei gegen den freimaurerischen Humanitätsgedanken, dessen entscheidender Kern in der Auffassung besteht, das in der Menschennatur angeborene sittlich-religiöse Erkenntnis- und Schöpferfähigkeiten gegeben sind die in einer Kultur des selbstandigen Gewissens entfaltet werden müssen.
Diese Auffassung widerstreitet der Idee von der alleinseligmachenden Kirche und von deren universalem Herrschaftsberuf.. Solcher Glaube an die Menschennatur wird bis auf den heutigen Tag als ,Satanismus' gebrandmarkt." (Vergl. "Vernichtang der Unwahrheiten über die Freimaurerei".) Die leidenschaftlichsten, scharfsten katholischen Bucher gegen die Freimaurerei stammen aus jesuitischer Feder; besonders traten in neuerer Zeit die Patres Pachtler, Grüber, Bresciani (s. alle diese) und Schneemann schriftstellerisch hervor. P. Grüber galt geradezu als die hervorragendste antifreimaurerische Autorität der katholischen Kirche. Es ist darum bemerkenswert, das dieser eminente Gegner, der bis zu seinem 1930 erfolgten Tode im Kämpf gegen den Freimaurerbund in vorderster Reihe stand, in seinen letzten Lebensjahren in privatem Briefwechsel und Aussprachen mit einigen wenigen Freimaurern (s. Aachener Konferenz) den Standpunkt einnahm, das es an der Zeit sei, an die "Ausscheidung unehrlicher, verleumderischer und persönlich verletzender oder auch lappischer Kämpfmittel" in einem Geisteskämpf zwischen Gegnern zu schreiten, "deren Fundamentalgründsatze sich in diametralem Widerstreit gegenüberstehen" (Brief an Dr. Kurt Reichl, Wien, vom 3. Januar 1929).
Wenn neuestens Ludendorff (s d.) ein Bandnis zwischen "Freimaurern, J. und Juden'" als Basis seiner Hypothesen konstruiert, so gehört diese Annahme ins Gebiet der jeder Gründlage entbehrenden Erfindungen, die in den polemischen Schriften des Generals so zahlreich sind.