Maçonnieke encyclopedie-L.

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Een ogenblik !


Lecchi, Luigi,
Lecturer, Grand,
Lectures
Lee, Henry,
Lelebvre, Francois Joseph,
Lefranc, Abbé,
Le Foyer, Lucien,
Lega antimassonica,
Legende.
Legend of the Craft
Leguia, Augusto B.,
Lehrarten,
Lehrbrief,
Lehrbücher der christlichen Schulbrüder
Lehrbücher, Freimaurerische,
Lehre,
Lehrling
Lehrlingslied, Französisches,
Lehrlingslied, Deutch
Lehrlingslied, Englisches,
Lehrlingspfeiler,
Lehrlingstafel,
Le Hunte,
Leidender,
Leinster,
Leipzig
Leiter
Leiter, mystische
Leland-Manuskript,
Lemierre, Antoine Marin
Lemmi, Adriano,
Lennep, Jacob van,
Lennhoff, Eugen,
Lenning,
Lenoir, Marie Alexander,
Lens, Andre - Corneille,
Lenz, Friedr. Ludwig,
Leo, Päpste.
Leon, Jacob Jehuda, Rabbi,
Leonhardi, Johann Peter,
Leopold 1.,
Leovaris,
Lepper, John, Heron,
Lerda, Giovanni,
Lernea

Lecchi, Luigi,
Graf, italienischer Dichter und Freiheitskämpfer, t 1867, Studiengenosse Mazzinis, wegen revolutionarer Propaganda jährelang eingekerkert, 1848 Präsident der provisorischen Regierung in Brescia, 1860 Senator, war Mitglied der Loge ,,Reale Amalia Augusta" in Brescia und schrieb für diese das freimaurerische Lied ,,II Luce".
Lecturer, Grand,
in amerikanisch en Großlogen ein Großbeamter, dessen Aufgabe es ist, die unterstehenden Logen zu besuchen, die Einhaltung des Gebrauchtums zu überprufen und Unterweisungen zu erteilen, die die Vertiefung des Wissens um Symbolik und Ritualistik bewirken sollen.
Lectures
heisen in den angelsachsischen Ländern die von Zeit zu Zeit in den Logen zu Unterrichtszwecken vorgetragenen, in den Instruktionslogen besonders geubten Belehrungen über den Katechismus. Eine besondere Bedeutung haben in England die sogenannten Prestonian L. Preston (s. d.) hinterließ bei seinem Tode ein Kapital von 300 Pfund Konsols, aus dessen Zinsenerträgnis ein alljährlich zu vergebendes Stipendium bestritten wird, das jeweils dem Prestonian Lecturer, einem besonders hervorragenden Redner, zufallt, der in dem betreffenden Jahr der Ehre teilhäftig wird, die Prestonian L. zu halten.
Lee, Henry,
amerikanischer General, * 1756, t 1818, ,,Light Horse Harry", im Revolutionskrieg 1778 als Kommandant der irregularen Truppen sehr erfolgreich, an der Kapitulation Cornwallis' bei Yorktown beteiligt, 1786-1788 Mitglied des Kontinentalkongresses, 1792-1795 Gouverneur von Virginia, 1799-1801 Mitglied des Kongresses, hielt die Trauerrede für Washington, prägte den berühmten Ausspruch: ,,Erster im Erieg, erster im Frieden, erster in den Herzen seiner Landsleute", war Mitglied der Hiram Lodge 59 in Westmoreland County (Virginia).
Lelebvre, Francois Joseph,
Herzog von Danzig, Marschall von Frankreich, * 1755, t 1820, erfolgreicher Heerführer Napoleons, dessen Frau, eine ehemalige Wäscherin, als Vorbild des erfolgreichen Theaterstückes ,,Madame Sans Gêne" von Sardou und Morau diente, war Freimaurer.
Lefranc, Abbé,
Superior des Hauses der Eudisten in Caen, erbitterter Gegner der Freimaurer, Verfasser des 1791 erschienenen Buches ,,Le Voile leve pour les curieux" (1816 vermehrt unter dem gleichen Titel mit dem Zusatz ,,suivi de la conjuration contre la religion catholique et les souverains), in welchem er behauptet, die Frnimaurerei habe das franzosische Volk gelehrt, mit dem Dolch umzugehen, das Fleisch der Getoteten zu essen und aus ihren Schädeln zu trinken. L. wurde am 2. September 1792 mit 191 Priestern ein Opfer des Massakers im Konvent der Karmeliter in Paris, obgleich der Freimaurer Led'hui sein Leben aufs Spiel setzte, um den Priester zu retten. Das Buch ist in viele Sprachen Übersetzt, wird aber interessanterweise von dem Großen Freimaurergegner Barruel als ungenau abgelehnt.
Le Foyer, Lucien,
franzosiseher Pazifist, 1872, Vizeprasident des Internationalen Friedensburos, Generalsekretär des Ausschusses der franzosischen Friedensgesellschaft, gewesener Abgeordneter von Paris, wurde 1900 in der Logo ,,Cosmos" aufgenommen, 1930 Großmeister der Großloge von Frankreich.
Lega antimassonica,
antifreimaurerischer Geheimbund, der sich 1925, vor dem Verbot der italienischen Freimaurerei, in den faschistischen Reihen gebildet hatte und mit ungesetzlichen Mitteln gegen die Freimaurer vorgehen wollte. Sein Plan ging dahin, durch Squadristen die Logen zu zerstoren. Mussolini verbot die Lega einige Mitglieder, die sich dem Auflösungsbeschluß widersetzten, wurden aus der faschistischen Partei ausgeschlossen.
Legende.
Als L. wird in der Freimaurerei bezeichnet die von Anderson seinem Konstitutionsbuche vorangestellte Geschichte der ,,Craft". Ebenso bezeichnet man die Bausage deren Mittelpunkt der Baumeister Hiram ist, als L. In den Hochgraden hat jeder einzelne Grad eine legendenhafte Unterbauung seines Lehrinhaltes, so Pike ,,Legenda". Besondere Bedeutung in den alten Bauhüttengebrauchen, die zum Teil auch auf die Freimaurer übergegangen sind, hat die L. von den vier gekronten Märtyrern.
Legend of the Craft
(engl.). Das Wort L. hat hier seinen ursprünglichen Sinn bewahrt: legenda, das bei gewissen Anlassen Vorzulesende. In den Konstitutionen von Anderson wird die Legende des Gewerks als ein Stück bezeichnet, das bei der Aufnahme neuer Brr. vorzutragen ist. Es ist die alte kindlich naive Kunstgeschichte, die bei Adam, ,,our first parent", dem die Geometrie ins Herz geschrieben war, anhebt und bis auf die letzten Tage fortgesetzt wird. Sie fehlt in keiner jener alten Rollen, die den überlieferungsbestand der alten Logen bildeten. (Den Inhalt der Legende s. im Einleitenden Teil, wo sie - gekürzt - nach Andersons Konstitutionenbuch von 1722 wiedergegeben ist.)
Leguia, Augusto B.,
1919 durch Staats. streich Präsident der Republik Peru, vom Kongreß legalisiert 1924 und 1929 wiedergewählt, durch die Revoiution 1930 abgesetzt, ist Mitglied des Obersten Rates von Peru.
Lehrarten,
s. Systeme.
Lehrbrief,
aw den Steinmetzenbräuchen übernommene übung, den Gesellen bei ihrer Beforderung einen Lehrausweis, L, mitzugeben. Von der Loge in St. Gallen wurde in das Ritual des II. Grades daher der L. aus Goethes ,,Wilhelm Meister" aufgenommen. In anderen Systemen, z. B. dem der Großloge ,,Lessing zu den drei Ringen", wird dieser Goethesche L. verlesen, außerdem erhalt jeder Geselle einen persönlich gefärbten L. mit, in welchem die Meisterschaft der Loge ihre Wertung der bisher geleisteten Arbeit zum Ausdrucke bringt.
Lehrbücher der christlichen Schulbrüder
in Frankreich, die bis zu dem 1901 erlassenen französischen Vereinsgesetz, das den Angehörigen der nicht gesetzlich ermächtigten geistlichen Genossenschaften verbot, Schulanstalten zu leiten in Großer Zahl in Verwendung standen, enthielten heftige antifreimaurerische Lesestücke (,,Die Freimaurer und die Juden sind die Feinde der Gesellschaft wegen ihrer Habgier und ihres Hochmutese. Für Geld würden sie ihr Vaterland oder vielmehr das der anderen, denn sie haben keines, verraten. Wir mussen solche Ungeheuer verabscheuen und diesen Scheusalen gegenüber unsere Religion verteidigen !") . Eine gegen diese Lesebucher gerichtete Rede des früheren Minister Präsidenten Leon Boargeois (s. d.) wurde durch Maueranschlag bekanntgemacht.
Lehrbücher, Freimaurerische,
s. Katechismen.
Lehre,
Die, des Freimaurerbundes basiert vor allem auf der Kenntnis seiner Entstehung, seiner Einordnung in ähnliche Erscheinungen des gesellschaftlichen Lebens. Daher ist Gründlage das historische Wissen. Ohne diese Kenntnis der Entwicklungsgeschichte der Freimaurerei bleibt sie selbst unverständlich. Die Verirrungen der Freimaurerei in gedanklich wesensfremde Formen und Gruppen, so das Ritterwesen, oder in politisierende Abweichungen sind nur durch Geschichtskenntnis zu verstehen und zu berichtigen. Den zweiten wichtigen Teil der L. bildet die Erforschung ihrer ethischen und philosophischen Gründlagen, ihr Verhältnis zur Religion and zu organisierten Glaubensgemeinschaften. Aus dieser Kenntnis leitnt sich der dritte Teil der L. ab: Die praktischen Nutzanwendungen für den Einzelbruder und die Gesamtheit der Freimaurer und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf den einzelnen, seine Familie und Berufsgruppe, auf Volk und Menschheit.

Mittel der L. sind die Symbolik und ihre Deutung. Das freimaurerische Symbol ist ein Lehrbild, das in eindrucksfähiger, knapper Form Forderungen an den Freimaurer stellt. Diese Fassung der Postulate in Lehrbilder ist eines der Hauptmerkmale der freimaurerischen L. Sie selbst wird in einem geordneten Unterricht vergeben. Ihr dienen neben den ritualmäßigen Arbeiten in denen das Symbol als solches spricht, insbesondere die Unterrichtslogen, die für alle Grade vorgeschrieben sind, sowie die Behandlung von Problemen allgemeiner Bedeutung, die das gesellschaftliche Leben der Menschen betreffen.
Die Erörterung religiöser und politischer Fragen ist grundsätzlich ausgeschlossen. Besonders streng wird dieser Standpunkt in der angelsachsischen Freimaurerei eingehalten. Dagegen lassen andere Großlogensysteme solche Erörterungen zu, wobei jedoch strenge darauf gesehen wird, daß Fragen der Tagespolitik vermieden, sociale Fragen nur von einem allgemeinen, höheren Gesichtspunkte aus behandelt und bindende Beschlüsse nicht gefaßt werden. Der Zweck dieser Erorterungen liegt nicht in der Propagierung einseitiger Anschauungen, sondern in der Ableitung des Gemeinsamen aus widersprechenden meinungen.
Lehrling
(engl. entered apprentice Frz. apprenti), der I. Grad der Maurerei. In übernahme der Bauhüttengebrauche tritt der Neuaufgenommene als L. ein und erhält die seinem Grad entsprechende Werkausstattung. Der Gegenstand seiner Arbeit ist der rauhe Stein (s. d.) Während in den alten Verfassungen in den Freimaurerlogen die L. vollkommen gleichberechtigt waren, gilt heute, mindestens in der angelsachsischen Maurerei, der Lehrlingsgrad nur als Übergang, L. haben dort in der Loge kein Stimmrecht und werden in Amerika in den Mitgliederstatistiken auch nicht mitgezählt. Aus diesen Gründen wird die Lehrzeit, die in Europa gewöhnlich ein Jahr betragt, abgekürzt. In den meisten europaischen Logen hat der L. in allgemeinen Angelegenheiten volle Mitgliederrechte.
Lehrlingslied, Französisches,
eine der altesten freimaurerischen Dichtungen, aufgenommen in der Sammlung von Naudot (s. d.), wird heute noch in franzosischen Logen gesungen:
Deutsch im Liederbuch von Lellz (174fi).

Lehrlingslied, Englisches,
s. Entered Apprentices Song.
Lehrlingspfeiler,
s. Prentice Pillar.
Lehrlingstafel,
Bezeichnung der Arbeitstafel (Tapis, Teppich) des I. Grades, auch Lehrlingsteppich.
Le Hunte,
Sir George Ruthven, * 1852, t 1925, Gouverneur der Fidschi-Inseln, Präsident von Dominica, Gouverneur von Britisch-Neu-Guinea und von Südaustralien, Gouverneur und Oberbefehlshaber von Trinidad und Tobago, wurde 192S Senior-Grand-Deacon der Großloge von England.
Leidender,
in der Lehrart der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland Bezeichnung für den Suchenden.
Leinster,
irische Adelsfamilie, deren Angehörige seit dem 18. Jahrhundert ohne Unterbrechung in der angelsachsischen Freimaurerei die höchsten Stellen bekleiden. Der zweite Herzog von L. wurde 1770 Großmeister von Irland. Er war der Enkel jenes Herzogs von Richmond, der 1725 Großmeister der Großloge von England war, und kommandierte 1779 das erste Regiment der Irish Volunteers (s. Irland). Als infolge der irischen Freiwilligenbewegung (s. d.), die in den Reihen der Freimaurer besondere Unterstützung fand, die Großloge von Irland politisiert zu werden drohte erklärte sich L. gegen die bewegung überhaupt und gab dem in den Wortten Ausdruck, er glaube nicht, daß Fragen der Verfassung mit dem Bajonett gelöst werden könnten. Durch seinen Widerstand gab er Anlaß zu heftigen Meinungskämpfen in der Großloge.
Leipzig
(seit 1924), Sitz der Großloge ,,Deutsche Bruderkette" und des Vereins deutscher Freimaurer. 1736 Gründung einer namenlosen Loge. 1741 Loge Aux trois Compas" die sich 1747 mit der 1746 gegründeten Loge, Minerva" vereinigte. 1766 gründeten Mitglieder der Strikten Observanz die Loge ,,Minerva zu den drei Palmen". Die Loge bewahrte ihre Selbständigkeit als unabhängige Loge und trat erst 1924 als Gründungsloge in die Großloge ,,Deutsche Brüderkette" ein. 1776 Gründung der Loge ,,Balduin", die sich unter die Große Landesloge stellte sie nahm 1783 den Namen ,,Balduin zur Linde" an; von 1809 an unterstand sie der liamburger Provinzial-Großloge, später dem sachsischen Logenbund, erklärte aber ihre Unabhängigkeit neuerlich 1824 und blieb unabhängige Loge bis 1924. Heute unter der Großloge ,,Deutsche Bruderkette". Heute bestehen in L.: Unter der Großloge von Sachsen: Apollo (1799) Phonix (1802), Vesta zum heiligen Feuer (1906), Zur grunenden Eiche (1911), Fichtezur deutschen Treue (1927), Große Landesloge: Stern zur Treue (1903), Drei Weltkugeln: Goethe zur Feuerkugel (1906), Frankfürt: Gotthold zur Treue (1913), Preußen: Mozart zur Bruderkette (1916), Großloge Deutsche Bruderkette: die Logen Minerva zu den drei Palmen (1741), Balduin zur Linde (1776) Wieland (1921).
Leiter
(engl. ladder, frz. echelle), als eines der altesten Symbole der alten Mysterien bekannt. Ihre Stufen versinnbildlichen die Hoherentwicklung der Seele zum wahren Licht.

In den indischen Brahmamysterien spielte die siebenstufige L. eine Rolle. Ihre sieben Sprossen symbolisierten die sieben Welten der Seelenwanderung; als deren niedrigste galt die Erde, es folgten die Geisterwelt (Reinkarnation), der Himmel, eine Zwischenwelt, die etwa dem Firmament der alten judischen Schriften entsprach, die Welt der Wiedergeburt, der Palast des Großen Königs (der sich auch beiden frühen Rosenkreuzern findet) schließlich das Reich Brahmas (der En Soph der Kabbala). Eine L. gab es auch im Mithra-Kult (s. d.)

In der ägyptischen Mythologie ist Horus der Gott der L.- kleine L. wurden als Amulette getragen. Die Vorstellung vom himmlischen Land, das nur mit Hilfe der Sonnenleiter erreicht werden konne, liegt dem Symbol zugründe. Nach einer ägyptischen Legende wurde Horus nach seiner Ermordung von Osiris mittels einer L. wieder ins Leben zurtückgeführt.

In Form der Jakobsleiter (s d.) gehort die L. zum Symbolschatze der englischen Maurerei.

Im XXI. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus ist die sogenannte Mystische L. (s. d.) in den Mittelpunkt eines Teils der Kulthandlung geruckt. Sie zeigt zweimal sieben Sprossen. Die eine Stufenreihe lehrt: Gerechtigkeit; Gute; Demut; Treue; rastlose Arbeit; Pflicht; Edelmut in Verbindung mit Einsicht und Klugheit, die andere zeigt die sieben alten Wissenschaften: Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie.
Leiter, mystische
(engl. Mysterious Ladder, auch Kadosh Ladder, frz. Échelle Mystique) s. Leiter.
Leland-Manuskript,
s. Freimaurerverhör.
Lemierre, Antoine Marin
berühmter franzosischer Dichter, * 1723, t 1793, erfolgreich mit seiner Tragodie ,,Guilleaume Tell" Verfasser didaktischar Gedichte, Mitglied der Akademie, gehorte der Pariser Loge ,,Neuf Soeurs" an. Sein Vers: ,,Le trident de Neptune est le sceptre du monde" galt lange als ,,Vers des Jahrhunderts".
Lemmi, Adriano,
LEMMI-frans
Großmeister des Großorients von Italien, Großkommandeur des Supremo Consiglio, * 1822, t 1906, Reorganisator der italienischen Freimaurerei, der zur Zeit des antifreimaurerischen Trientiner Kongresses (s. Taxil) als ,,Freimaurerpapst" ausgeschrien wurde, war einer der Hauptforderer der italienischen Einheits- und Freiheitsbewegung, der ,,Bankier der Revolution", Freund von Mazzini und Kossut , reiste er mit letzterem nach Amerika, mußte nach seiner Rückkehr in einem Sarg fliehen, war einer der hauptsachlichsten Vorbereiter des ,,Zug der Tausend nach Sizilien", schmuggelte den nach Caprera verbannten Garibaldi durch die italienische Flotte aufs Festland zurück, finanzierte dessen und Mazzinis freiheitliche Unternehmungen und war Philanthrop in Großem Ausmaße. 1870 Freimaurer geworden und Freund Crispis, trat er nach dessen Sturz von der Großmeisterschaft zurück (1895).
Lennep, Jacob van,
hollandischer Dichter, Schriftsteller und Historiker, * 1802 t 1868, konservativer Politiker, Übersetzer von Byron, schrieb Erzählungen, historische Romane, Bühnenstucke sowie die Biographie von Vondel, wurde 1832 in die Amsterdamer Loge ,,Wilhelm Frederick" aufgenommen.
Lennhoff, Eugen,
Schriftsteller in Wien * 1891 in Basel, Reisojournalist, Kriegsberichterstatter der Ullsteinschen Tageszeitungen u. a. im k.u.k. Kriegspressequartier, Chefredakteur, schrieb u. a. ,,Die Freimaurer" ,,Politische Geheimbunde", aufgenommen 1920 in der Loge ,,Zukunft", Wien, war Großbeamter der Großloge von Wien, deren offizielles Organ, die ,,Wiener Freimaurerzeitung", er seit 1923 leitet, 1925-1930 erster Großkommandeur des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus von 0sterreich, 1926 bis 1930 ehrenamtlicher Leiter der Zentralstelle der auf seine Initiative reorganisierten Allgemeinen Freimaurerliga, führt seither deren geistige Agenden, Vertreter der Großloge von Wien im Ausschuß der ,,Association Maçonnique Internationale". Das Werk ,,Die Freimaurer" wurde 1930 mit dem (belgischen) Peeters-Baertsoen-Preis ausgezeichnet.
Lenning,
Pseudonym des deutschen -eine Zeitlang in Paris tätigen-Buchhändlers Hesse der 1812-1919 den Grundstock legte zu der dann von Moßdorf (s. d.) bearbeiteten und herausgegebenen dreibändigen ,,Enzyklopadie der Freimaurerei nebst Nachrichten über die damit in wirklichen oder vorgeblichen Beziehungen stehenden geheimen Verbindungen" (Leipzig, Brockhaus, 1822-1828), die dann in der zweiten und dritten Auflage als ,,Allgemeines Handbuch der Freimaurerei" herauskam.
Lenoir, Marie Alexander,
franzosischer Archäologe, * 1761, t 1839, kam auf Grund seiner Studien der ägyptischen Priesterbunde und Mysteriengesellschaften auf die für die freimaurerische Geschichtsforschung unglückliche Idee, einen direkten Zusammenhang zwischen diesen agyptischen Bunden und der Freimaurerei zu konstruieren. Daher bis auf den heutigen Tag die Vorliebe für agyptische Tempelausstattungen und ägyptische Symboldeutung die durch die Geschichtsforschung langst als unrichtig abgetan ist.
Lens, Andre - Corneille,
bedeutender flamischer Maler, * 1739, t 1822, Professor an der Akademie in Brussel, von ihm die Gemälde in der Madeleinekirche in Lille, ferner ,,Coriolan", ,Helena und Paris", Kunstschriftsteller, war Mitglied der Loge ,,Union" in Brussel.
Lenz, Friedr. Ludwig,
Hofrat in Altenburg, f 1717, t 1780, aufgenommen 1742 in die Loge Archimedes zu den drei Reisbretern" in Altenburg, gab für diese 1745 das erste deutsche Logengesangbuch ,,Freymaurer Lieder" heraus, dem er 1775 eine weitere kleine Sammlung folgen lies. Er war von 1764-1780 Meister der Altenburger Loge.
Leo, Päpste.
1. L. XII-, Hannibal della Ganga, gewählt 1823, erließ am 23. April 1826 die antifreimaurerischen Bulle ,,Quo gravioramala".

2. L. XIII., Gioacchino Vinzenzo, Graf Pecci, * 1810, t 1903, wohl der hervorragendste unter den Päpsten des 19. Jahrhunderts, erließ drei antifreimaurerische Kundgebungen, von denen die am 28- April 1884 erlassene Enzyklika ,,Humanum Genus" die wichtigste und folgenreichste war (siehe: Bullen, Papste, Gegner)
Leon, Jacob Jehuda, Rabbi,
spanischer Jude, * um 1603, wanderte in der Jugend nach Holland aus und war Rabbiner der Judengemeinden in Hamburg und Amsterdam, wo er 1648 zum obersten Schulleiter der judischer Schulen gewählt wurde. Er widmete sein Spezialstudium dem SalomonischenTempelbau und fertigte ein Modell nach den Angaben der Bibel an das er in einem spanischen Buche Retrato del templo de Salomo" 1642 beschrieb. Das Buch erregte derartiges Aufsehen, daß es ins Hebraische und von da ins Hollandische, Lateinische und Englische übersetzt wurde. 1675 kam L. nach England und führte das Modell dem Konig KarI II. vor Diese genaue Schilderung des Tempels hat die symbolische Phantasie der Freimaurer sicherlich sehr befruchtet.
Ein Beweis hierfür findet sich bei Dermott in seinem Ahiman Rezon. Dermott gibt weiters an, daß er in den nachgelassenen Schriften des ,,famous and learned hebrewist, architect and brother (!)" eine Wappenzeichnung gesehen habe, die er im Ahiman Rezon auch abbildet. Es ist dies jene bekannts zweiteilige Darstellung, die im oberen Teile das heutige Großlogenwappen, im unteren das falschlich als Wappen der ,,operatives" bezeichnete Wappenbild aufweist. Dieses Wappen, das in seinen wesentlichen Zülgen auch heute noch ziemlich unverändert in den meisten angelsächsischen Großlogen verwendet wird, zeigt vier Felder: einen goldenen, steigenden Lowen im blauen Feld, einen Ochsen im blauen Feld, der durch den Sand zieht, im dritten einen Mann mit erhobener Band in Purpur und Hermelin und im vierten einen Adler im blauen Feld.
Als Wappenkronung die Bundeslade, darüber die gefalteten Flügel der seitlich stehenden Cherubim Als Motto: ,,Kodes la Adonai" (so nach Der mott), englisch ,Holiness to the Lord". Die vier Darstellungen des Wappens beziehen sich auf vier der Stamme Israels (Juda: Lowe- Ephraim: der Ochse; Ruben: ein Mann; und Dan: ein Adler). Dieses auf den gelehrten Rabbi zurückgehende Wappen hat in den alten Steinmetzgildenwappen nicht seinesgleichen.
Das übliche Wappen der Steinmetzbruderschaften und -gilden zeigt in verschiedenen Abwandlungen die drei Turme in einem durch Winkel und Zirkel zweigeteilten Feld. Dermott brachte das Wappen des Rabbi, das wohl dessen künstlerischer Laune entsprungen war, in die Freimaurerei. Rabbi L. hat zahlreiche zeichnerische Kompositionen zum Talmud entworfen. Sein frei erfundenes Wappen der Bauleute hat durch die mit den Antients zusammenhängenden Großlogen eine von ihm wohl nicht erwartete Verbreitung gefunden. (A. Q. C. 1899.)
Leonhardi, Johann Peter,
Freiherr von, Kaufmann in Frankfürt a. M. * 1747, t 1830, hervorragender Politiker, 1768 in die Loge ,,La Charite" in Amsterdam aufgenommen, 1770 von der Frankfürter Loge ,,Zur Einigkeit" affiliiert der erste Großmeister des ,,Eklektischen Freimaurerbundes". 1786-1792 war er Provinzial Großmeister unter der Großloge von England, 1820 übernahm er dieses Amt nochmals 1823 erfolgte unter seiner Fuhrüng die Loslösung von der Mutter-Großloge. Bis 1826 führte er die Geschafte des Großmeisters des nun unabhängigen Eklektischen Bundes.
Leopold 1.,
Konig der Belgier (Sachsen - Koburg), * 1790, t 1865, wurde 1813 in der Loge ,,Zur Hoffnung" in Bern aufgenommen, wurde dann in London Erster Aufseher der Lodge of Friendship Nr. 6, erlangte den (schottischen) Kadoschrittergrad und war seit 1839 Protektor des Großorients von Belgien. Infolge dieser Patronanz bildeten sich mehrere Militärlogen. Daraufhin verbot ein katholischer Kriegsminister den Angehörigen der Armee den Logenbesuch. Der konstitutionelle Sonig ließ dem Minister freie Hand, bekundete dem Freimaurerorden aber bei ieder Gelegenheit sein lebhaftes Interesse. Zu seinem Gedächtnis veranstaltete der Großorient am 10. Februar 1866 in Gegenwart von mehr als 1200 Brr. eine grandiose Trauerfeier.
Leovaris,
Archimandrit in Jerusalem, einer der hochsten Würdentrager der griechischorthodoxen Kirche, ist Mitglied der Loge "Jerusalem" der National-Großloge von ägypten.
Lepper, John, Heron,
irischer freimaurerischer Forscher, * 1878, gibt mit Philip Crossl e (s. d.) im Auftrag der von ihm 1914 mitbegründeten Dubliner ,,Lodge of Research CC" die Geschichte der irischen Freimaurerei heraus. Der erste Band ist 1925 anläßlich der Zweihundertjahrfeier der Großloge von Irland ersehienen.
Lerda, Giovanni,
italienischer sozialistischer Publizist, * 1853, t 1927, mußte im 14. Lebensjahr seine Ausbildung unterbrechen, um für die verwitwete Mutter und drei kleine Schwestern zu sorgen, sehr schwere Jugend, durch Tüchtigkeit Verlagsleiter, 1894 selbst Verleger in Genua. Wegen lebhafter politischer Tätigkeit in der sozialistischen Partei 1894 unter Crispi für die Deportation vorgeschlagen, aber freigesprochen. 1898, nach den Maiunruhen in Mailand, entzog er sich der Verhaftung durch Flucht in die Schweiz, wurde aus Genf ausgewiesen, lebte in Lausanne. Nach Italien zurtückgekehrt, freier Schriftsteller.
1912 erklärte die sozialistische Partei auf dem Kongreß von Reggio Emilia die gleichzeitige Zugehörigkeit zur Freimaurerei und zur Partei für moralisch inkompatibel. L., dessen Zugehorigkeit zum Großorient bekannt war und dem man eben die Leitung des Zentralorgans Avanti" und des Sekretariats des Parteivorstandes angeboten hatte, trat aus der Partei aus. Er veroffentlichte:
,,La Lotta per la Vita"' II Socialismo e la sua Tattica", ,,L'influenza del Cristianismo sull'economia" und redigierte während seiner Parteitätigkeit eine Reihe von Wochenblattern. Zwei Jahre lang Chefredakteur der Halbmonatschrift ,,Socialismo" und der Rivista dei Comuni". L. war seit Beginn der achtziger Jahre eifriger Freimaurer, Zugeordneter Großredner und wurde unter dem Faschismus mit den Insignien seiner Maurerwürde eingeäschert. In seinen letzten Lebensjahren wurde sein haus in Rom dreimal verwüstet.
Lernea
(auch Lernay und Lernais geschrieben), Gabriel Filley, Marquis de, im Siebenjahrigen Krieg in Preußen kriegsgefangener franzosischer Offizier, erhielt 1758 von der Mutterloge ,,Zu den drei Weltkugeln" die Erlaubnis, aus gleich ihm kriegsgefangenen Kameraden in Berlin eine Militarloge ,,La Fidelite", zu gründen, die aber keine Aufnahmen vollziehen durfte. Die Loge bestand bis 1763, als die Kriegsgefangenen ausgewechselt wurden L. führte in Berlin im Verein mit v. Printzen (s. d.) das Clermontsche System (s. d.) ein.